Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Vita

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel beschreibt den literarischen Begriff „Vita“; zu anderen gleichnamigen Bedeutungen siehe Vita (Begriffsklärung).
Adi Holzer: Lebenslauf (1997). Adi Holzer vergleicht das Leben mit dem ausbalancierten Drahtseilakt eines Seiltänzers.

Eine Vita (v. lat. vita ‚Leben‘, pl. Vitae, Viten) ist im Allgemeinen die literarische Beschreibung des Lebens einer bekannten Persönlichkeit und zählt zur literarischen Gattung der Biografie. Traditionell werden bevorzugt antike und mittelalterliche Biografien Viten (oder Vitae) genannt. Eine Sonderform stellen die Heiligenlegenden dar.

Während im neueren Sprachgebrauch eine Vita sich auf den schlicht dokumentierten Lebenslauf beschränken kann, lag früher die Hauptfunktion der meisten Viten eher nach Art einer Laudatio in der Hervorhebung der Tugenden ihrer Helden und weniger in einer historisch zuverlässigen Lebensschilderung. Sie sollten den Lesern oder Zuhörern moralische Anleitungen für ihr eigenes Leben geben oder gewisse Wertvorstellungen untermauern.

In der Antike gab es zunächst Viten von Philosophen und Schriftstellern, später schilderten die Viten vor allem das Leben von Feldherren und Staatsmännern. Das Wort Vita taucht zum ersten Mal im Werk De viris illustribus des Cornelius Nepos auf. Einen wichtigen Einfluss auf die Herausbildung der literarischen Form hatten unter anderem Plutarchs Darstellungen griechischer und römischer Staatsmänner oder Suetons De vita Caesarum.

Auf dem antiken Schema bauen im Mittelalter einerseits Fürstenviten wie etwa Einhards Vita Caroli Magni (um 830) oder eine Vita Kaiser Karls IV. auf, andererseits Heiligen- und Märtyrerviten wie die Vita Sancti Martini des Sulpicius Severus oder die Vita Benedicti Gregors des Großen.

Eine seit dem Mittelalter genutzte Quelle der Historiographie ist die Hagiographie, welche sich mit der Überlieferung des Lebenswandel von Heiligen beschäftigt.

Eine auf das Gnadenleben im Sinne mystischer Spiritualität zentrierte Sonderform der Vitenschreibung ist die Gnadenvita, die vor allem in Frauenklöstern in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts zur Verbreitung kam.

Im Spätmittelalter entstehen auch wieder Künstlerviten, wie etwa Giovanni Boccaccios Das Leben Dantes (um 1360).

Eine späte Blüte erlebte die Vita im 15. und 16. Jahrhundert im orthodoxen osteuropäischen Raum, wo sie unter anderem die Aufgabe hatte, hohen Vertretern von Kirche und Staat eine Aura von Heiligkeit und Gottesgnadentum zu verleihen und so deren Machtstellung im Staat zu festigen. (siehe auch Moskovitische Periode der altrussischen Literatur)

Siehe auch

Wiktionary: Vita – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Vita aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.