Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Wilhelm Capelle

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wilhelm August Cornelius Friedrich Capelle (* 21. August 1871 in Hannover; † 8. Dezember 1961 in Hamburg) war ein deutscher Klassischer Philologe.

Leben

Wilhelm Capelle studierte Klassische Philologie an der Universität Göttingen und wurde 1896 bei Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff mit der Dissertation De Cynicorum epistulis promoviert. Anschließend arbeitete er an der Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg, wo er 1901 zum Gymnasialprofessor ernannt wurde. Neben seiner Unterrichtstätigkeit setzte er seine Forschungen auf dem Gebiet der griechischen Philosophie fort. Am 9. Juni 1920 erreichte er seine Habilitation an der neugegründeten Universität Hamburg, die ihn zum Privatdozenten ernannte. Von seiner akademischen Lehrtätigkeit konnte Capelle seinen Lebensunterhalt bestreiten; deshalb ließ er sich 1923 als Gymnasiallehrer in den Ruhestand versetzen. 1926 wurde er zum Honorarprofessor ernannt. Bis 1938 hielt er Lehrveranstaltungen an der Universität Hamburg ab.

Capelles Hauptarbeitsgebiet waren die griechische Philosophie und Naturwissenschaft und die germanische Altertumskunde. Er verfasste auch Übersetzungen zu zahlreichen Autoren, die vielfach aufgelegt wurden: Mark Aurel, Epiktet, die Vorsokratiker, Hippokrates von Kos und Arrian (Anabasis). Seine bekannteste wissenschaftliche Publikation ist die Monografie Das alte Germanien: Die Nachrichten der griechischen und römischen Schriftsteller (Jena 1929), die Eduard Norden gewidmet war. Diese Widmung wurde bei der zweiten Auflage 1937 vom Verlag entfernt, was Capelle mit Verbitterung hinnahm.

Nach seinen politischen Ansichten gehörte Capelle dem rechten Spektrum an. Er war Mitglied des Ostmarkenvereins, des Alldeutschen Verbandes und der Deutschnationalen Volkspartei.[1] Nach Auflösung der DNVP (1933) trat er jedoch nicht in die NSDAP ein.

Literatur

  • Wilhelm Capelle: Einleitung zu Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, Kröners Taschenausgaben, 4. Stuttgart 1933 - 1983 (12. Aufl. ISBN 3520004127), S. 1 - 60 (W. C. ist auch der Übersetzer dieser Ausgabe und Verf. der Erläuterungen S. 181ff.)
  • Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker - Die Fragmente und Quellenberichte, Kröner Verlag, Stuttgart 1968
  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender, 10. Ausgabe (1966), S. 2808
  • Klaus Alpers, Eva Horváth, Hans Kurig: Philologica Hamburgensia II. Altphilologen in Hamburg vom 17. bis 20. Jahrhundert. Herzberg 1990. Zweite Auflage, unveröffentlichtes Manuskript 1996, S. 19
  • Hartmut Erbse: Wilhelm Capelle (1871–1961). In: Eikasmós 4, 1993, S. 143 – 146

Weblinks

Anmerkungen

  1. Vgl. Rainer Hering: Konstruierte Nation. Der Alldeutsche Verband 1890 bis 1939. Hamburg 2003, S. 295.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wilhelm Capelle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.