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Wilhelm Zander

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Wilhelm Zander (* 22. April 1911 in Saarbrücken; † 27. September 1974 in München) war ein deutscher Politischer Funktionär (NSDAP).

Leben und Tätigkeit

Nach dem Schulbesuch arbeitete Zander im Holzhandel und als Korrespondent. 1931 trat er in die NSDAP (Mitgliedsnummer 552.659) und in die Schutzstaffel (SS) ein (SS-Nr. 27.789). In der SS war er ab 1933 in der Personalabteilung der SS-Führung tätig. 1935 wurde er als Adjutant beim SS-Oberabschnitt Nord und ab 1936 als Adjutant in der SS Zentrale verwendet. 1934 wurde Zander als Führer im Stab des Reichsführers-SS geführt, 1935 beim Stab des SS-Hauptamtes. Seit 1936 gehörte er dem Stab des SS-Oberabschnitt Mitte an und von 1937 bis 1938 dem Stab des SS-Hauptamtes.

1937 wurde Zander der Dienststelle des Stabs des Stellvertreters des Führers (SSdF) zugeteilt. Beim SSdF handelte es sich um dem zentralen Steuerungsinstrument zur Beaufsichtigung und Führung des gesamten Parteiapparates der NSDAP. Zander wurde im SSdF Martin Bormann, dem Stabsleiter dieser Einrichtung, als Adjutant an die Seite gestellt. Fortan gehörte er bis 1945 zu den engsten Mitarbeitern Bormanns. In der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs übernahm Zander die Leitung der Gruppe II W in der Parteikanzlei der NSDAP- unter der welcher Bezeichnung der SSdF seit 1941 firmierte - , die...

In seiner Stellung als enger Mitarbeiter Bormanns gehörte Zander zu dem Personenkreis, der mit Hitler dessen letzten Lebenstage im April 1945 im Führerbunkers unter der Reichskanzlei verbrachte. Nach der Niederschrift von Hitlers politische Testament am 29. April 1945 wurden drei Exemplare des Textes an Vertrauensleute von Bormann übergeben, die den Auftrag erhielten den Text aus der Hauptstadt, deren Übernahme durch die Rote Armee bevorstand, herauszutransportieren, um dieses Dokument so für die Nachwelt zu erhalten. Als einer dieser drei Emissäre wählte Bormann Zander aus. Außer Hitlers Testament erhielt er einen Begleitbrief Bormanns und das Original der Urkunde über Hitlers Eheschließung mit Eva Braun. Sein Auftrag lautete diese Unterlagen nach Möglichkeit Hitlers designierten Nachfolger als Staatsoberhaupt, dme Großadmiral Karl Dönitz zu übergeben.

Es gelang Zander anschließend tatsächlich, den Belagerungsring, den die Rote Armee um das Regierungsviertel gelegt hatte, zu durchdringen und aus dem besetzten Berlin zu entkommen. Er schlug sich nach Westen durch, verzichtete aber darauf nach Schleswig-Holstein, wo Dönitz residierte zu begeben. Stattdessen versteckte er die Unterlagen in einem Koffer, den er in Tegernsee deponierte und tauchte anschließend unter dem falschen Namen Friedrich Wilhelm Paustin unter. Am 28. Dezember 1945 wurde er schließlich von den amerikanischen Besatzungsbehörden identifiziert und verhaftet, wobei seine Kopie des Hitler-Testamentes entdeckt und beschlagnahmt wurde.[1] Die Texte der bei Zander gefundenen unterlagen wurden bald darauf, im Janaur 1946 in der angelsächsischen Presse veröffentlicht. Nach seiner Freilassung lebte Zander in München.

Beförderungen

  • 12. Juni 1933: SS-Sturmführer
  • 30. Januar 1934: SS-:Obersturmführer
  • 20. April 1934: SS-Hauptsturmführer
  • 20. April 1937: SS-Sturmbannführer
  • 20. April 1943: SS-Obersturmbannführer
  • 12. September 1944: SS-Standartenführer

Einzelnachweise

  1. Herbert Michaelis: Ursachen und Folgen. Vom detuschen Zusammenbruch 1918 und 1945 bis zur staatlichen Neuordnung Deutschlands in der Gegenwart, Bd. 23, S.202.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wilhelm Zander aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.