Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Zittauer Gebirge

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zittauer Gebirge

Waltersdorf mit Berg Lausche

Höchster Gipfel Lausche (792,6 m ü. NHN)
Lage Landkreis Görlitz (Sachsen)
Teil des Lausitzer Gebirges (grenzübergreifend) und der Übereinheit Sächsisches Bergland und Mittelgebirge (D)
Koordinaten 50° 51′ N, 14° 39′ O50.84888888888914.646944444444792.6Koordinaten: 50° 51′ N, 14° 39′ O
dep1
p1
p5
Datei:Hochwald.jpg
Oybin mit Hochwald

Das Zittauer Gebirge, früher auch Lausitzer Kamm (tschech. Žitavské hory) genannt, ist der deutsche Teil des sich an der sächsisch-böhmischen Grenze erstreckenden Lausitzer Gebirges im äußersten Südosten Sachsens. Es ist maximal 792,6 m ü. NHN hoch und gehört zum Gebirgszug der Sudeten.

Geographie

Geographische Lage

Das Zittauer Gebirge liegt im äußersten Süden des Landkreises Görlitz. Wenige Kilometer nördlich des Gebirges befinden sich in West-Ost-Richtung betrachtet die Ortschaften Großschönau, Hainewalde, Bertsdorf-Hörnitz und Olbersdorf; der namensgebende Ort Zittau liegt noch einige weitere Kilometer entfernt nordöstlich von Olbersdorf, jedoch unmittelbar am Rand des umfassenderen Naturparks Zittauer Gebirge.

Im Gebirge selber liegen, in gleicher Richtung gesehen, Waltersdorf, Jonsdorf, Oybin und Lückendorf. Entwässert wird die Berglandschaft über Bäche, die etwa nach Norden in die Mandau fließen, einen westlichen Zufluss der Lausitzer Neiße.

Berge

Zu den Bergen und Erhebungen des Gebirges gehören – mit Höhe in Meter über Normalhöhennull (NHN)[1]:

  • Lausche (Luž; 792,6 m), deutsch-tschechischer Grenzberg, südlich von Waltersdorf
  • Hochwald (Hvozd; 749,5 m), deutsch-tschechischer Grenzberg, südsüdwestlich von Oybin
  • Jonsberg (652,9 m), südöstlich von Jonsdorf
  • Buchberg (651,6 m), westlich von Jonsdorf
  • Scharfenstein (569,4 m), östlich von Oybin, nordnordwestlich von Lückendorf
  • Breiteberg (510,1 m), östlich von Großschönau, südlich von Hainewalde
  • Oybin (514,5 m), nördlich von Oybin
  • Töpfer (582 m), nordöstlich von Oybin, südlich von Olbersdorf

Naturräumliche Zuordnung

In der naturräumlichen Gliederung nach Meynen stellt das Zittauer Gebirge eine Haupteinheit (431) innerhalb des Sächsisch-Böhmischen Kreidesandsteingebietes (Haupteinheitengruppe 43) dar, das auf deutschem Boden ansonsten nur noch die Sächsische Schweiz als Haupteinheit beinhaltet. Die Nahtstelle beider Hauptgebirge, des Lausitzer Gebirges und des Elbsandsteingebirges, befindet sich auf tschechischem Boden, weshalb diese Naturräume räumlich voneinander getrennt sind.

Die Arbeitsgruppe Naturhaushalt und Gebietscharakter der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in Leipzig hat nun zu Anfang des 21. Jahrhunderts alle Mittelgebirge im sächsisch-böhmischen Grenzgebiet zur Übereinheit Sächsisches Bergland und Mittelgebirge zusammengefasst. Zwischen Zittauer Gebirge und Sächsischer Schweiz gehört dazu das Lausitzer Bergland, das nach Meynen noch mit den sich nördlich und östlich anschließenden Lösshügellandschaften zur Haupteinheit Oberlausitz zusammengefasst worden war; nach Westen setzt sich die neue Übereinheit in den Haupteinheitengruppen Erzgebirge und Vogtland fort.

Die naturräumliche Grenze des Zittauer Gebirges verläuft deutlich südlich der landläufigen, wie sie auf vielen Karten nachzulesen ist. Das längs seiner in ostsüdöstliche Richtungen verlaufenden Grenze zu Tschechien etwa 14 km lange Gebirge hat hierdurch eine Breite von gerade einmal 1,5 bis (im äußersten Falle) knapp 4 km und berührt das Lausitzer Bergland nicht auf deutschem Boden.[2]

Geologie und topografische Beschreibung

→ Hauptartikel: Lausitzer Gebirge

Besonderheiten

Der Hauptkamm des Zittauer Gebirges bildet einen Teil der Wasserscheide zwischen Ost- und Nordsee (Nordsee-Ostsee-Wasserscheide). Die Wasserscheide ist in der Lausitz als Grenze der Einzugsgebiete von Lausitzer Neiße und Spree ausgeprägt und nimmt mit dem Zittauer Gebirge von Norden kommend den Lauf der Sudeten an.

Typisch im Zittauer Gebirge sind die bei Oybin und Jonsdorf befindlichen Sandsteinfelsgebiete, welche von den höchsten Bergen – die aus Phonolith (Klingstein) bestehen – überragt werden. Die höchsten und markantesten Berge sind Lausche (792,6 m ü. NHN) und Hochwald (749,5 m ü. NHN), welche auch die höchsten Erhebungen östlich der Elbe auf deutschem Staatsgebiet sind. Während an diesen Bergen vor allem artenreiche Laubwälder zu finden sind, herrschen in den Sandsteingebieten Kiefern und Fichten vor.

Wie in allen Gebirgen der Sudeten wurden diese durch den Schadstoffausstoß der umliegenden Kraftwerke (Boxberg, Hagenwerder, Hirschfelde, Turów/Polen), aber auch durch Schadstoffverfrachtung aus dem Nordböhmischen Becken in den 1970er- und 1980er-Jahren schwer geschädigt. Besucher werden diese Schäden durch erfolgte Neuaufforstung, Stilllegung bzw. Rauchgasreinigung der verbliebenen Kraftwerke in der Gegenwart kaum noch sehen.

Tourismus

Datei:Zittauer Schmalspurbahn2.jpg
Schmalspurbahn bei Oybin Niederdorf

Allgemeines

Die bekanntesten Erholungsorte im Zittauer Gebirge sind Waltersdorf, Jonsdorf, Oybin und Lückendorf. Traditionell ist das Zittauer Gebirge ein beliebtes Wander-, Kletter- und Wintersportgebiet. Auch von Radfahrern, insbesondere Mountainbikern, wird es oft besucht. Die Grenze kann seit Beitritt von Tschechien zum Schengener Abkommen an jeder Stelle überschritten werden. An den meisten Punkten im Zittauer Gebirge ist das jedoch nur Wanderern und Radfahrern möglich. Typisch für das Zittauer Gebirge ist das dichte Wegenetz mit vielen Aussichtspunkten.

Wintersport wird in allen vier Gebirgsgemeinden betrieben, vor allem Skilanglauf (gesamtes Gebiet), alpiner Skisport (Lausche, Oybin-Hain, Lückendorf), Rodeln (Hochwald) und Eissport (Jonsdorf). Schneearme Winter in den 1990er-Jahren haben den Ruf als schneesicheres Gebirge jedoch nachhaltig geschädigt. Mit der Errichtung der Eissporthalle in Jonsdorf Anfang der 1990er-Jahre wurde für die Urlaubsgäste ein Alternativangebot geschaffen.

Die seit 1890 von Zittau aus nach Oybin und Jonsdorf verkehrende Zittauer Schmalspurbahn gehört zu den größten Attraktionen des Zittauer Gebirges. Diese von vornherein als touristische Bahn erbaute Strecke wird auch heute noch mit historischen Dampflokomotiven betrieben.

Klettern

→ Hauptartikel: Klettergebiet Zittauer Gebirge

Wie auch in der benachbarten Sächsischen Schweiz wurden schon Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Felsen für den Klettersport erschlossen. Es ist das nach der Sächsischen Schweiz bedeutendste Klettergebiet in Sachsen. Die bedeutendsten Klettergipfel sind Kelchstein, Jonsdorfer Mönch, Ernst-Schulze-Stein, Waldtorwächter und die Zwillinge. Im Jahr 1994 wurde zudem nach Vorbildern im Alpenraum ein Klettersteig in den Nonnenfelsen bei Jonsdorf eröffnet. Im Jahr 2006 folgte in Oybin unterhalb der Großen Felsengasse ein zweiter Klettersteig.

Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten des Zittauer Gebirges gehören neben den im Absatz „Berge“ genannten Bergen und Erhebungen diese:

Bauden

Datei:Rozhledna Hvozd.jpg
Hochwaldturmbaude

Neben den tschechischen Bauden des gesamten Lausitzer Gebirges wie die Bergbaude Luž, befinden sich folgende Bauden im Zittauer Gebirge:

  • Breitebergbaude
  • Hochwaldbaude
  • Hochwaldturmbaude
  • Hubertusbaude
  • Kammbaude
  • Nonnenfelsenbaude
  • Rübezahlbaude
  • Sonnebergbaude
  • Töpferbaude

Einzelnachweise

  1. Kartendienste (Memento vom 19. Dezember 2012 im Internet Archive) des BfN
  2. Karte der Naturräume in Sachsen (Memento vom 20. März 2013 im Internet Archive) auf www.umwelt.sachsen.de (PDF, 859 kB)

Literatur

  • Die südöstliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge (= Werte der deutschen Heimat. Band 16). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1970.
  • Peter Rölke (Hrsg.): Wander- & Naturführer Zittauer Gebirge, Berg- & Naturverlag Rölke, Dresden 2006, ISBN 978-3-934514-17-1

Weblinks

 Commons: Zittauer Gebirge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Zittauer Gebirge – Reiseführer


Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zittauer Gebirge aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.