Änne Saefkow

Änne Saefkow (eigentlich: Anna) geborene Thiebes (geb. 12. Oktober 1902 in Düsseldorf; gest. 4. August 1962 in Berlin) war eine deutsche Stenotypistin, kommunistische Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, Häftling im KZ Ravensbrück, Bürgermeisterin von Berlin-Pankow und Berlin-Prenzlauer Berg und VVN-Aktivistin.

Leben

Saefkow erlernte nach dem Besuch der Volksschule den Beruf der Stenotypistin. 1920 trat sie in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) ein. 1922 wurde sie Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und engagierte sich gegen den aufkommenden Nationalsozialismus. Sie war in der KPD-Bezirksleitung von Niedersachsen und dem Niederrhein tätig. Von 1928 bis 1929 wurde sie mit dem Mandat der KPD in die Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Prenzlauer Berg gewählt.

Nach der Machtübertragung an die NSDAP war sie weiter illegal im antifaschistischen Widerstand tätig. 1944 wurde sie inhaftiert und in das KZ Ravensbrück überstellt.

Als die NS-Herrschaft beseitigt war, arbeitete sie in verschiedenen kommunalen und regionalen Funktionen und war Bürgermeisterin von Berlin-Pankow und Berlin-Prenzlauer Berg. Von 1950 bis 1951 war sie Vorsitzende des Berliner Hauptvorstands der VVN. Ab Februar 1953 brachte sie ihre Erfahrungen aus Widerstand und Verfolgung in die erinnerungspolitische Arbeit des Komitees der antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR ein. 1958 wurde sie mit dem Mandat der SED als Abgeordnete der Volkskammer gewählt.

Änne Saefkow war seit 1941 in zweiter Ehe mit dem Widerstandskämpfer Anton Saefkow verheiratet.

Ehrungen

• An ihrem Wohnhaus in der Trelleborger Straße 26 von Berlin-Pankow wurde eine Gedenktafel angebracht.

Literatur

• Elke Reuter, Detlef Hansel: Das kurze Leben der VVN von 1947 bis 1953: Die Geschichte der Verfolgten des Nazi-Regimes in der SBZ und DDR. Berlin 1997, ISBN 3-929161-97-4, S. 579