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Ära
Das Wort Ära [v. lat. aera plural von aes, aeris = eigentlich: Zeitdauer einer Währung; Ursprungs-Bedeutung: Erz (als Grundstoff für Geld-) Münzen] steht allgemein für ein Zeitalter bzw. für eine Zeitrechnung.
Zeitalter
Von einer neuen Ära spricht man, wenn ein bedeutendes Ereignis oder eine Entdeckung oder Erfindung das bisherige Leben bzw. die Lebensumstände vieler oder gar aller Menschen nachhaltig verändert. Es beinhaltet grundsätzlich eine positive oder neutrale Bewertung dieses Zeitalters.
- So läutete die Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus 1492 eine neue Ära ein, die Eroberung und Besiedelung Amerikas durch Europäer.
- Ebenso markierte die erste Fahrt einer Eisenbahn zum Personentransport durch George Stephenson 1825 den Beginn einer neuen Ära der Mobilität.
- Auch der Thesenanschlag Martin Luthers zu Wittenberg, leitete eine neue Ära, das Zeitalter der Reformation, ein.
- Auch mit dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Berliner Mauer 1989 und der deutschen Wiedervereinigung begann eine neue Ära der Weltgeschichte.
Vom Ende einer Ära ist oft die Rede beim Ausscheiden einer Persönlichkeit aus einem Amt oder bei deren Tod, die zu ihren Lebzeiten die Politik, die Wirtschaft, die Musik usw. maßgeblich mitgeprägt hat.
- So spricht man von der Ära Adenauer, der Ära Ludwig Erhard und der Ära Helmut Kohl in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, die jeweils mit deren Abgang aus der Politik endeten.
In der Erdgeschichte wird der Begriff Ära für eine Einheit der Erdzeitalter verwendet (siehe Ära (Geologie)).
Zeitrechnung
- In der Zeitrechnung versteht man unter Ära eine von einem bestimmten festgelegten Tag ausgehende Jahreszählung. So beginnt etwa die Jüdische Weltära des Jüdischen Kalenders am 7. Oktober 3761 v. Chr., dem angenommenen Tag der Erschaffung der Welt. Die Christliche Ära des Julianischen bzw. Gregorianischen Kalenders beginnt am 1. Januar 1 n. Chr. Der Tag, an dem eine Ära beginnt, wird Epoche genannt.
- Weit wichtiger für die antike Geschichtsschreibung sind jedoch die Ären-Datierungen, welche im alten Griechenland und Rom verwendet wurden. Für Rom gilt als wichtigstes Beispiel dafür die Ära ab urbe condita (seit Gründung der Stadt). Ausgehend von dieser Zeitrechnung kann man berechnen, dass die Stadt Rom im Jahre 753 v. Chr. angeblich gegründet wurde.
- Der griechische Astronom Claudius Ptolemäus bezeichnete seinen Zeitraum der chronologischen Aufzeichnungen: Ära Nabonassar (Anno Nabonassar)
- Besonders im ostasiatischen Kulturraum (China, Japan, Korea und Vietnam) wurde mit jedem neuen Herrscher eine neue Ära ausgerufen, die einen eigenen Äranamen besaß der einer Regierungsdevise entsprach, und die mit dem Jahr 1 begann. Teilweise ließ ein Herrscher auch mehrfach innerhalb seiner Regierungszeit eine neue Ära erklären. In Japan ist dieses System immer noch in Gebrauch und gegenwärtig die Heisei-Ära („Frieden überall“) gültig.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ära aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |