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Ereignisse
- Um 1040: Nissim ("Wunder") ben Jakob gestorben (nach anderen Quellen um 1060), Talmudist und Volkserzähler, wirkte in vor allem in Kairuan, schrieb arabisch und hebräisch; sefer ha Maassijot (Buch der Geschichten): volkstümliche Legenden; auch Kommentare zu Traktaten des bab. Talmud (unter dem Titel "sefer mafteach")
- 1040 - Sommer 1105: Raschi / R-Sh-J, Rabbi Schlomo ben Jizchak (R. Salomo Izchaki / Jitschaqi, Salomo b. Isaak), Rabbiner und bedeutendster Talmudkommentator überhaupt. Geboren und gestorben in Troyes (Stadt im Nordosten Frankreichs an der Seine). Begründer der dortigen Talmud-Hochschule, klassischer Exeget von Bibel (Übersetzung: Bamberger) und Talmud, dessen Kommentare, für die wörtliche Erklärung des biblischen und das einfache Verständnis des talmudischen Textes unverzichtbar, seit jeher allen Ausgaben beigedruckt werden. Legendäre Erinnerungen an ihn (so genannte "Raschi-Kapelle") in Worms, seinem Studienort 1055 bis ca. 1065. Der auf ihn zurückgehende Talmud-Kommentar gilt bis heute als einer der bedeutendsten und wird in den meisten Ausgaben (immer noch) mit abgedruckt. Raschi wuchs in Troyes, dem politischen Zentrum der Champagne, auf, wo seine Familie einen grossen Weinberg besass, mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestritt. 1055 ging Raschi zunächst nach Mainz und dann nach Worms, um dort an den fortschrittlichsten Jeschiwot des Rheinlandes zu studieren, die zu den bedeutendsten in Europa gezählt wurden. Zu seinen Lehrern dort gehörten Jakob ben Jakar und Isaak ben Eleasar ha-Levi. Etwa 1064/1065 kehrte Raschi nach Troyes zurück, wo er als Winzer und Weinhändler arbeitete (Berichte über zahlreiche Reisen nach Ägypten, Persien, Spanien u. Deutschland sind lediglich legendär). Mit den Gelehrten an den rheinischen Jeschiwot hielt Raschi zeitlebens brieflichen Kontakt. Er gründetet in Troyes um 1070 eine Exegetenschule, die er mit den Gewinnen aus seinen Weinbergen finanzierte. In dieser Schule entstanden umfangreiche Kommentare zu Tanach und Talmud, die heute unter dem Titel Raschi-Kommentare zusammengefasst werden. Wegen ihrer wortgetreuen Exegese werden sie heute noch hoch geschätzt, für sie wurde wohl im 15. Jhdt. die Raschi-Schrift geschaffen. Die Popularität seiner Kommentare ist weniger in ihrem wissenschaftlichen Wert begründet (in dieser Hinsicht sind jene seines Enkels „Rashbam“ bedeutender), sondern in ihrer Prägnanz. Er bevorzugte die eng textgebundene und knappe Auslegung („peshat“). Raschis Talmud-Kommentare treten hervor durch grosse Kenntnis der rabbinischen Traditionen, durch kluges Urteil und Sinn für das Praktische. Obwohl nicht alle Interpretationen zur Zeit Raschis oder danach gleichermassen anerkannt wurden, werden sie über die Zeiten hinweg mit grösstem Respekt angeführt. Von seinem Bibelkommentar existieren über 200 Superkommentare. Neben ihrer religiösen Bedeutung sind die Raschi-Kommentare auch eine wichtige Quelle für die Romanistik, da sie zahlreiche altfranzösische Wörter überliefern. Raschi war kein gewöhnlicher Lehrer, sondern Grundlage seines Wirkens waren die Anfragen, die zu hunderten an ihn gestellt wurden und die er selbst beantwortete (“Responsen-Literatur“). Raschi hatte keine Söhne, aber aus den Ehen seiner Töchter gingen bekannteste jüdische Lehrer hervor: sein Enkel Rabbi Samuel ben Meir („Raschbam“ oder „Rashbam“, um 1130), der grosse Kommentator der hebräischen Bibel und Begründer der literarischen Methode der jüdischen Exegese, oder Rabbi Jacob ben Meir („Rabbenu Tam“), der einer der grossen Meister der Talmudauslegung („tosafot“) war, oder Jehuda ben Natan, dessen Kommentar zu „Makkot“ jeder Standardausgabe des Talmud beigefügt ist. Raschis letzte Lebensjahre waren überschattet von antisemitischen Ereignissen im Rheinland im Umkreis des Ersten Kreuzzuges (1096).
- 1040: Mit Raschi beginnt auch die Zeitspanne der Rischonim/Rishonim, der "frühen" rabbinischen Kommentatoren (bis ca. 1450)
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