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Acerola
Acerola | ||||||||||||
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Acerola (Malpighia glabra) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Malpighia glabra | ||||||||||||
L. |
Acerola (Malpighia glabra, Syn.: Malpighia punicifolia), auch Acerolakirsche, Azerola, Ahornkirsche, Antillenkirsche, Kirsche der Antillen, Puerto-Rico-Kirsche, Westindische Kirsche, Jamaika-Kirsche, Barbados-Kirsche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Malpighiengewächse (Malpighiaceae) und wird als Obst genutzt.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Acerola sind immergrüne, niederliegende Sträucher oder kleine Bäume mit Wuchshöhen von meist 1–3 m, selten auch bis zu 10 m. Die Rinde junger Äste ist grün und spärlich mit striegelhaarigen Trichomen besetzt, die im Alter abfallen. Die Borke ist glatt oder mit auffälligen Korkporen besetzt.
Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind häutig bis beinahe lederig. Die Form der Blattspreite reicht von eiförmig-lanzettlich über elliptisch-lanzettlich bis eiförmig. Die Blätter sind meist 30–75 mm (20–110 mm)1 lang und 15–40 mm (10–55 mm) breit. Nach vorn hin sind die Blätter spitz zulaufend oder selten zugespitzt, die Basis ist zugespitzt bis keilförmig oder selten abgerundet. Die Blattstiele haben eine Länge von 1,5–2 mm (1–3 mm), sie sind meist unbehaart, nur selten spärlich striegelhaarig behaart, was sich jedoch im Alter verliert. Die grün oder rot gefärbten Nebenblätter stehen frei, sie sind zunächst striegelhaarig behaart, verkahlen jedoch ebenfalls im Alter. Sie sind pfriemförmig und 0,5–1 mm lang.
Blütenstände und Blüten
Die doldigen oder selten traubigen Blütenstände bestehen aus vier bis sechs (zwei bis acht) Blüten. Der schlanke, grün bis rötlich gefärbte Blütenstandsstängel ist striegelhaarig oder nur selten unbehaart; seine Länge beträgt 5–12 mm (2–25 mm). Die Blütenstandsachse ist meist unbehaart, nur selten striegelhaarig und 3–5 mm (2–7 mm) lang. Die Tragblätter sind 1–1,5 mm (bis 2 mm) lang, die Vorblätter sind 0,5–1 mm lang. Die grünen, unbehaarten oder fast unbehaarten Blütenstiele weisen eine Länge von 7–11 mm (5–15 mm) auf. Unter den Kelchblättern steht manchmal ein Kranz aus Borsten.
Die Knospen weisen einen Durchmesser von meist 4–5 mm (3–6 mm) auf. Der Blütendurchmesser beträgt 13–18 mm (10–20 mm). In der Knospe sind die Kelchblätter striegelhaarig behaart, verkahlen jedoch bald. Zwischen Kelchblättern und Kronblättern stehen meist sechs (sieben bis zehn, dann sind die zusätzlichen jedoch sehr klein) Öldrüsen. Die hinteren Kronblätter sind 6,5–9,5 mm (6–11 mm) lang, der Saum ist gelegentlich scharf zurückgebogen. Die mittleren Kronblätter sind mit 5,5–7 mm (5–8,5 mm) etwas kürzer, am kürzesten sind die vorderen Kronblätter mit einer Länge von 5,5–6,5 mm (4–8 mm).
Das Androeceum ist radiärsymmetrisch aufgebaut, alle Staubfäden sind fadenförmig, gleichen sich in der Dicke oder sind nur geringfügig unterschiedlich dick. Sie sind gerade, 2,5–3 mm (2–3,5 mm) lang. Die Staubbeutel sind meist gleich lang, nur gelegentlich sind die an der Seite liegenden Staubbeutel etwas größer. Ihre Länge beträgt zwischen 0,8 und 1,2 mm. Auch das Gynoeceum ist radiärsymmetrisch aufgebaut. Die Griffel sind 2–2,5 mm (1–3 mm) lang, die Spitze ist abgestumpft oder abgeschnitten, der lange Fruchtknoten ist nicht geteilt.
Früchte und Samen
Die annähernd kugeligen Steinfrüchte weisen einen Durchmesser von 10–15 mm auf, sind meist glatt und ungelappt. Die eiförmigen, nicht besonders harten Kerne sind 7–10 mm lang und 5–7 mm breit. Sie sind rückseitig mit einem 1 mm breiten, ganzrandigen Flügel geflügelt, seitliche Flügel sind nicht ausgebildet.
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20 oder 40.[1]
Vorkommen und Standorte
Acerola ist in einem Gebiet verbreitet, das unter anderem Texas, Mexiko, Panama, Brasilien und Guatemala umfasst, auch auf Jamaika gibt es Vorkommen. Innerhalb des Verbreitungsgebietes gibt es starke Unterschiede in der Wuchsform, so findet man im nördlichen Mexiko und in Texas oftmals rankenartige Sträucher, im gesamten Mexiko, in Texas und auf Jamaika auch kleine Sträucher, während im gesamten Verbreitungsgebiet meist große Sträucher und kleine Bäume vorherrschen. Außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes wird die Art selten kultiviert.
Diese Art wächst an einer Vielzahl von Standorten, von feuchten Schluchten und Flussufern über Straßenränder und feuchte Flachlandwälder bis hin zu Standorten auf trockenem Kalkstein und felsigen Berghängen. Die Standorte liegen in Höhenlagen zwischen Meereshöhe und 1600 m.
Verwendung
Die Früchte der Acerola gehören zu denen mit dem höchsten Gehalt an Vitamin C; 100 g Frischsaft enthalten 1400–4500 mg des Vitamins. Daher wird die Acerolakirsche als Nahrungsergänzungsmittel verwendet. In der Werbung wird die Acerola zuweilen als „Powerfrucht“ bezeichnet.[2] Da der Körper Vitamin C kaum speichern kann und der Überschuss weitgehend ungenutzt ausgeschieden wird, wird die kolportierte Sonderstellung der Acerolafrucht von der wissenschaftlichen Ernährungsberatung nicht geteilt.
Acerolafrüchte können roh verzehrt werden.[3] Der Saft wird mit anderen, meist süßeren Fruchtsäften vermischt. Exportieren lässt sich die Frucht nicht, weil sie so weich und saftig ist, dass sie sofort nach der Ernte verarbeitet werden muss.
Aus der Acerola-Kirsche werden Säfte hergestellt, die pasteurisiert oder tiefgefroren in den Handel kommen. Es wird auch Acerola-Pulver angeboten, das im Sprühtrocknungsverfahren gewonnen wird. Mittlerweile hat sich das schonendste Verfahren, die Gefriertrocknung durchgesetzt.
Beliebt ist die Verwendung von Saft, Fruchtfleisch, Konzentrat und Pulver
- als Vitaminanreicherung anderer Fruchtsäfte,
- als Säurezusatz zur Verstärkung des Eigenaromas anderer Früchte,
- zur Speiseeis-, Konfitüre- und Gelee-Herstellung.
Es gibt einen Hinweis auf eine Kreuzallergie mit Naturlatex.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Malpighia glabra bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ vgl. Actimel-Werbung (Österreich 2001) und Presseinformation des Verbands deutscher Fruchtsaftindustrie
- ↑ R. L. Phillips: FC28/MG041: Barbados Cherry. University of Florida IFAS Extension, 2005, abgerufen am 1. Dezember 2015 (english).
- ↑ M. Raulf-Heimsoth / R. Stark / I. Sander: Acerola – eine neue mit Latex kreuzreagierende Allergenquelle. IPA der Ruhr-Universität Bochum, 2002, abgerufen am 19. Januar 2013: „Aus diesen Ergebnissen kann geschlossen werden, dass das Prohevein (Hev b 6.01) das Hauptallergen für die Latex-Acerola-Kreuzreaktivität ist.“
Literatur
- Jose Cuatrecassas und Thomas B. Croat: Malpighiacea. In: Robert E. Woodson Jr. und Robert W. Schery (Hrsg.): Flora of Panama. Part VI, Annals of the Missouri Botanical Garden, Band 67, 1980, S. 851–945.
- Ernst Schneider: Nutze die Heilkraft unserer Nahrung. Band I. Saatkorn-Verlag, Hamburg 1985, S. 100–101 (Die Acerola-Kirsche mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt schützt vor Infektionen. Informationsdienst, Reinheim, abgerufen am 19. Januar 2013 (Auszüge online). ).
Weblinks
- Leslie Taylor: Acerola – Malpighia glabra. In: Tropical Plant Database. 17. Dezember 2012, abgerufen am 19. Januar 2013 (english, aus: Leslie Taylor: The Healing Power of Rainforest Herbs. Square One Publishers, Garden City Park 2005, ISBN 0-7570-0144-0).
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Acerola aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |