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Obst
Obst ist ein Sammelbegriff der für den Menschen roh genießbaren meist wasserhaltigen Früchte oder Teilen davon (beispielsweise Samen), die von Bäumen, Sträuchern und mehrjährigen Stauden stammen.
In Deutschland liegt der tägliche Verzehr von Obst und Obsterzeugnissen (ohne Obstsäfte) laut einer Studie von 2008 bei Männern bei 230 g und bei Frauen bei 278 g.[1]
Begriffsklärung
Ursprünglich bedeutete der althochdeutsche Begriff obez als „Zukost“ alles, was außer Brot und Fleisch verzehrt wurde, auch Hülsenfrüchte, Gemüse und Ähnliches.
Die Unterscheidung zwischen Obst und Gemüse ist unscharf. In der Regel stammt Obst von mehrjährigen und Gemüse von einjährigen Pflanzen (Lebensmitteldefinition). Der Zuckergehalt beim Obst ist meist höher. Botanisch gesehen entsteht Obst aus der befruchteten Blüte. Gemüse entsteht aus anderen Pflanzenteilen. Paprika, Tomaten, Zucchini, Kürbisse und Gurken sind zwar Früchte und gehören laut der obigen (botanischen) Definition zu Obst (befruchtete Blüte), werden aber als einjährige Pflanzen (Lebensmitteldefinition: Gemüse) und gemeinhin wegen der fehlenden Süße bzw. Säure als Fruchtgemüse bezeichnet. Rhabarber hingegen ist ein Blattstiel, wird aber auch als Obst verwendet.
Die unten beschriebene Einteilung von Obst (Kernobst, Steinobst …) ist die heute im Handel übliche. In der Botanik dagegen fasst man unter dem Sammelbegriff Obst „alle diejenigen Samen und Früchte kultivierter oder wild wachsender Pflanzen zusammen, die im Allgemeinen roh gegessen werden und von angenehmem, meist süßlichem oder säuerlichem Geschmack sind. Sofern es sich dabei um Samen handelt, sind sie auch wegen des Kaloriengehaltes sehr nahrhaft, während Früchte, deren Samen häufig nicht mit verzehrt werden, in der Regel Fruchtfleisch mit hohem Wassergehalt und daher nur geringen Nährwert besitzen. Dank ihres Gehalts an Vitaminen und Mineralsalzen stellen sie aber [...] eine wichtige Ergänzung zur Nahrung dar [...].“[2].
Einteilung
Obstarten
Verschiedene Pflanzengruppen der Nutzpflanzen und deren Arten geben Früchte, die als Obst bezeichnet werden. Die Einteilung von Obst erfolgt in Gartenbau und Handel nicht streng botanisch. Die typischen Artengruppen sind Kernobst, Steinobst, Beerenobst, Schalenobst, klassische Südfrüchte, weitere exotische Früchte, und wie Obst verwendetes Gemüse.
Daneben gilt auch eine Einteilung nach „heimisch“, und importierte Waren verschiedener Art (etwa als Flugobst) aus Sicht der Herkunft und des Transports, sowie seit einiger Zeit aus biologischem Anbau im Sinne einer Qualitätsangabe. Außerdem gibt es noch kaum gewerbsmäßig genutztes Wildobst.
Obstsorten
Innerhalb einer obsttragenden Art gibt es zahlreiche züchterische Sorten, also Varietäten verschiedener Eigenschaften, was Aussehen, Gehalt und Eigenschaften bezüglich Reife, Lagerung und Verwendung betrifft. Geschützte Handelssorten unterliegen dem Sortenschutz, daneben gibt es auch zahlreiche traditionelle Sorten (Alte Sorte genannt), die sich in der regionalen Landwirtschaftsgeschichte entwickelt haben. Hier spricht man dann etwa von Edelsorte und Bauernobst.
Zu den Sorten einzelner Arten
- Liste der Apfelsorten
- Liste der Birnensorten
- Tafeltraube (Sorten zum Keltern nennt man Rebsorte)
- sowie die jeweiligen Abschnitte der Artikel zur Obstart
Je nach Obstnutzung spricht man etwa von Tafel- und Wirtschaftsobst, ersteres Sorten von bester Qualität für den Einzelhandel und direkten Verzehr, zweiteres für die Weiterverarbeitung, also Saftproduktion, Einmachobst und Ahnliches sowie Industrieobst als Rohstoff spezieller Produkte, wie Geliermittel oder Lebensmittelzusatzstoffen und Farbstoffen.
Typische Nutzungssorten sind etwa Lagerobst, das erst nachreift und nicht gekühlt oder sofort verzehrt werden muss, oder spezielle Kochobstsorten mit sich erst durch Erwärmung entwickelndem Geschmack.
Qualitätsklassen
Sortiert werden die einzelnen Früchte nach Größe und Qualität auch in verschiedene Handelsklassen. Exemplare, die die Anforderungen an die Handelsklassen nicht erfüllen, werden dann aussortiert und schlechteren Nutzungsformen zugeführt. Extra, I und II sind die Qualitätsklassen.
Siehe auch
Literatur
- Wolfgang Franke: Nutzpflanzenkunde: nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen und Tropen. 6. Auflage, Thieme, Stuttgart 1997, ISBN 3-13-530406-X.
- G. Liebster: Warenkunde Obst. Hädecke, 1999, ISBN 3-7750-0301-0.
- Pierre-Marie Valat; Pascale de Bourgoing: Der Apfel und andere Früchte. Mannheim 1992, ISBN 3-411-08541-X.
- Lothar Bendel: Das große Früchte- und Gemüselexikon, Patmos, 2002, ISBN 3-491-96066-5.
Weblinks
- Lebensmittel von A-Z: Obst auf was-wir-essen.de
Einzelnachweise
- ↑ Nationale Verzehrsstudie II, BMELV und Max Rubner-Institut, 2008
- ↑ Franke, S. 246
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Obst aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |