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Acht
Acht | |
---|---|
8 | |
Darstellung | |
Arabisch | ٨ |
Chinesisch | 八,捌 |
Griechisch | η |
Morsecode | − − − · · |
Römisch | VIII |
Dual | 1000 |
Oktal | 10 |
Dezimal | 8 |
Duodezimal | 8 |
Hexadezimal | 8 |
Mathematische Eigenschaften | |
Vorzeichen | positiv |
Parität | gerade |
Teiler | 1, 2, 4, 8 |
Faktorisierung |
Die Acht (8) ist die natürliche Zahl zwischen sieben und neun. Sie ist gerade und eine Kubikzahl.
Sprachliches
Das Wort acht, das sich aus dem althochdeutschen ahto entwickelt hat, entstammt einer indogermanischen Wurzel. Ursprünglich mag es eine Dual-Form sein, wohl „die beiden Viererspitzen“ der ausgestreckten Finger der beiden Hände ohne die Daumen.
Nicht verwandt mit dem Zahlwort ist Acht im Sinne von Aufmerksamkeit, wie in Acht geben (oder veraltet achtgeben), Acht im Sinne von Ächtung oder achtern in der Seefahrt.
Das griechische Wort für acht, ὀκτώ (októ), findet sich in den Fremdwörtern Oktogon oder Oktopus.
Der lateinische Ausdruck octo mit der Ordnungszahl oktavus (der achte) findet sich in Fremdwörtern wie Oktett (Ensemble), Oktober (ursp. der 8. Monat), Oktave (Intervall), Oktant. Der deutsche Ausdruck Heute in acht Tagen, mit dem ein Zeitraum von einer Woche gemeint ist, stammt von der römischen Zählweise, bei welcher erster und letzter Tag mitgezählt werden[1].
In der chinesischen Kultur gilt die Acht (chinesisch 八 bā) als Glückszahl wegen des Gleichklangs mit „voran“ (chinesisch 發 / 发 fā).
Zahlzeichen
Das ursprüngliche Brahmi-Zeichen für die Acht sah aus wie eine nach links oben führende Stufe. In der weiteren Entwicklung ähnelte es zunächst der 5 und dem Buchstaben S. Die Araber im Maghreb verbanden mit der Ghubar-Schrift die Enden und schufen so die Grundlage für das moderne Zeichen.
In den meisten Schrift-Fonts und Handschriften ist die obere Schlinge der Ziffer kleiner als die untere ausgeformt, was ein stabiles Bild ergibt und gut zu in der Regel weniger als halbhohen Oberlänge von Schriften passt. Bei flacher schräger Ansicht großer Ziffern aus relativer Nähe, etwa auf einer Autobahn-Fahrbahn oder Flugzeug-Landebahn tendiert jedoch die Ansicht (Projektion) wegen der Entfernungsunterschiede schon alleine in diese Richtung.
Mathematik
- Das Oktaeder ist einer der fünf platonischen Körper.
- Ein Vieleck mit acht Seiten ist ein Oktagon.
- In der Computertechnik verwendet man ein Zahlensystem auf der Basis von acht, das Oktalsystem.
- Acht ist die erste echte Kubikzahl, wenn man von 1³ absieht.
- Jede ungerade Zahl über Eins, ins Quadrat erhoben, ergibt ein Vielfaches von Acht mit einem Rest von Eins.
Naturwissenschaften
- Alle Spinnentiere (Arachnida) haben acht Laufbeine. Die Gattung Octopus gehört wie alle Kraken zur Unterordnung der Achtarmigen Tintenfische. Die Octocorallia, die früher Achtstrahlige Blumentiere (Octocorallae) genannt wurden, haben acht meist gefiederte Tentakeln und auch innerlich einen achtstrahligen Aufbau.
- Es gibt acht Hauptrichtungen der Windrose.
- Das Sonnensystem hat in der astronomischen Auffassung seit 2006 acht Planeten.
- Die Oktettregel ist in der Chemie ein einfaches Konstruktionsmerkmal für Moleküle, da in den meisten Verbindungen jedes Element eine Anzahl der Valenzelektronen von acht anstrebt.
Symbolik
Das Oktogon (griechisch für Achteck) ist eine wichtige Bauform der christlichen sakralen Architektur. Es folgt der christlichen Bedeutung der Acht als heiliger Zahl. Nach dem Vorbild von San Vitale in Ravenna und des (islamischen) Felsendoms wurden viele wichtige Kirchen um ein zentrales Oktogon entworfen, wie die Pfalzkapelle des Aachener Doms. Auch Baptisterien finden sich häufig in achteckiger Form. Ein besonderer Fall ist das Castel del Monte in Apulien, das in der Zeit Kaiser Friedrichs II. errichtet wurde und bei dem die Acht als Symbol für den Kaiser gedeutet wird.
Polytheismus
- Der Morgenstern, Symbol für die antike Göttin Ischtar, später als Venus übernommen, wird achtstrahlig dargestellt.
- Nach der Achtheit von Hermopolis, der Götterlehre des ägyptischen Hermopolis herrschten vor der Entstehung der Welt acht Gottheiten als personifizierte Urkräfte.
- Die Etrusker sprachen von acht Weltzeitaltern, christliche Gnostiker von acht Himmelssphären.
- Der hinduistische Gott Vishnu hat acht (weltumspannende) Arme.
- Die Acht spielt eine wichtige Rolle in der chinesischen Zahlensymbolik.
- In Mythen, Sagen und Märchen finden sich Beispiele für die Rolle der Acht. Odins Sleipnir ist ein 8-füßiges Pferd); Platons Kugelmenschen im Dialog Symposion haben acht Extremitäten (vier Arme und vier Beine).
Christentum
- In der christlichen Zahlensymbolik des Mittelalters ist die Acht die Zahl des glücklichen Anfangs,der Neugeburt, des Neubeginns, der geistigen Wiedergeburt, es ist auch die Zahl der Taufe und der Auferstehung, Symbol des Neuen Bundes und Symbol des Glücks.
- Mit dem 8. Tage beginnt eine neue Woche, eine neue Zeit – bei den Kirchenvätern Symbol für den Tag der Auferstehung des Herrn (resurrectio Domini) und der Neuschöpfung in der Taufe. Die oktogonale Form altchristlicher Baptisterien nutzt diese Sinngebung des achten Tages.
Judentum
- Acht Menschen werden in Noahs Arche gerettet (1 Mos 6,18).
- Am 8. Tag nach der Geburt findet die jüdische Beschneidung statt.
- Das jüdische Chanukka-Fest dauert acht Tage. Jeden Tag wird eine weitere Kerze an der Chanukkia, dem achtarmigen Leuchter, entzündet. Der Leuchter hat neun Arme für ein zusätzliches Licht, der sog. Diener (hebr. Schamasch) zum Anzünden der acht Lichter.
Buddhismus
- Im Buddhismus führt der achtfache Pfad aus Samsara heraus zur Befreiung. Sein Symbol ist das Dharmachakra, ein achtspeichiges Rad. Aus ihm besteht die vierte der vier edlen Wahrheiten.
Weiteres
- Die Acht Unsterblichen sind Heilige der chinesischen Mythologie und des Daoismus.
- Die daoistische Göttin Doumu wird meist mit acht Armen dargestellt.
- Das altchinesische Buch der Wandlungen (Yijing) kennt Acht Trigramme.
- Acht Klänge bezeichnen die klassische chinesische Musikinstrumentenklassifikation.
- Acht Banner waren chinesische Verwaltungseinheiten.
- Durch Unterteilung des Achsenkreuzes entsteht das Achtspeichenrad: achtspeiches Rad antiker Kampfwagen, zumeist von vier Pferden gezogen
- Quadriga – Jahresrad germanischer Völker, Glücksrad der Fortuna im Mittelalter.
- Acht ist als verdoppelte Vier die Zahl des Kosmos.
- Eine Verdoppelung der 8, für H der achte Buchstabe des Alphabets, zu 88 ist eine Chiffre für Heil Hitler.
- In Terry Pratchetts Scheibenwelt stellt die Acht die Zahl der Magie dar. Sie darf nie von einem Zauberer laut ausgesprochen werden.
Bruchzahlen
- Achtel ist allgemein der achten Teil eines Ganzen in der Bruchrechnung; davon leiten sich folgende Begriffe ab:
- Achtel, ein Maß für den Bewölkungsgrad in der Meteorologie
- Achtelfinale, die viertletzte Runde mit 16 Teilnehmern im Turnier
- Achtelnote, Bruchteil einer ganzen Note, mit schwarzem Kopf und einem Fähnchen am Notenhals.
Anhang
Belege
- ↑ frz. „en quinze jours“ = in zwei Wochen, quinze = fünfzehn
Literatur
- Franz Joseph Dölger: Das Oktogon und die Symbolik der Achtzahl. In: Franz Joseph Dölger: Antike und Christentum Bd. 4. Münster 1934, S. 153-187
- W. E. Peuckert: Handwörterbuch der Sage. 1961.
Siehe auch
- Liste aller mit „Acht“ beginnenden Jewiki-Seiten
- Liste aller Jewiki-Seiten, die „Acht“ im Titel enthalten
- Achtender, Hirsch mit acht Geweihenden
- Achtel (Mehrere Bedeutungen)
- Achter (Mehrere Bedeutungen)
- Achterbahn, Fahrgeschäft
- Achtstundentag, das Kampfziel der Arbeiter, heute die Arbeitszeit von durchschnittlich (oder maximal) acht Stunden pro Werktag
- Achttausender 14 Berge mit einer Höhe über 8.000 Meter
- Gruppe der Acht, weltpolitisches Forum
- Acht-Acht deutsche Flak
- Acht Alte Orte, Schweizer Kantone
- Acht Schätze, Symbole der chinesischen Kunst
- Die Acht, Künstlergruppe
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