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Adenin

Aus Jewiki
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Strukturformel
Struktur von Adenin
Allgemeines
Name Adenin
Andere Namen
  • 9H-Purin-6-amin (IUPAC-Name)
  • 6-Aminopurin
Summenformel C5H5N5
CAS-Nummer 73-24-5
PubChem 190
ATC-Code

A11HA

DrugBank DB00173
Kurzbeschreibung

hellgelber Feststoff[1]

Eigenschaften
Molare Masse 135,13 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Siedepunkt

Zersetzung ab 360 °C[2]

Sublimationspunkt

220 °C[2]

Löslichkeit

schlecht in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
06 – Giftig oder sehr giftig

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301
P: 301+310 [3]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4][1]

Xn
Gesundheits-
schädlich
R- und S-Sätze R: 22
S: 22​‐​24/25
Toxikologische Daten

227 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Adenin (A, Ade) ist eine der vier wichtigsten Nukleinbasen in der DNA und RNA, zusammen mit Cytosin, Guanin und Thymin (Uracil in RNA). Es ist eine heterocyclische organische Verbindung mit einem Puringrundgerüst und einer Aminogruppe in 6-Stellung. Die Nukleoside von Adenin sind das Desoxyadenosin in der DNA und das Adenosin in der RNA. In der Watson-Crick-Basenpaarung bildet es zwei Wasserstoffbrücken mit Thymin bzw. Uracil.

Darstellung

Biologische Bedeutung

Adenin kann Bestandteil der DNA, RNA oder verschiedener Nukleoside und Nukleotide sein.

Nukleoside

Über das N9-Atom des Fünfringes kann Adenin an das C1-Atom der Ribose N-glycosidisch gebunden werden; man spricht dann von einem Nukleosid, dem Adenosin. Bei der Bindung an Desoxyribose entsteht das Nukleosid Desoxyadenosin. Das synthetische Vidarabin enthält – im Gegensatz zu den meisten Nukleosiden – anstelle der Ribose die Arabinose.

Adenosin.svg Desoxyadenosin.svg Vidarabine.svg
Adenosin, A Desoxyadenosin, dA Vidarabin, araA

Nukleotide

An Adenosin kann Phosphorsäure als Phosphatrest gebunden sein, so entstehen

Entsprechende Moleküle entstehen, wenn die Phosphatreste an Desoxyadenosin gebunden werden (dAMP; dADP; dATP).

Adenosintriphosphat (ATP) spielt eine besondere Rolle im Energiestoffwechsel der Zelle. Durch die Reaktion ATP → ADP + P wird Energie frei, durch die Reaktion ADP + P → ATP wird Energie chemisch gespeichert.

Cyclisches Adenosinmonophosphat (cAMP) ist ein sehr verbreiteter Second Messenger der zellulären Signaltransduktion.

Adenin ist außerdem Bestandteil des Nicotinamidadenindinucleotids NAD+, das als Coenzym der Wasserstoffübertragung dient und so in der Zelle bei Redox-Reaktionen beteiligt ist. Adenin wird zur Biosynthese des Coenzyms S-Adenosyl-Methionin verwendet, welches bei biologischen Methylierungen Einsatz findet.

Bestandteil der DNA und RNA

Adenin bildet in der DNA-Doppelhelix zwei Wasserstoffbrücken mit Thymidin aus. Bei der Transkription dagegen paart sich das Adenin des codogenen Strangs der DNA mit dem Uridin der gerade gebildeten mRNA. In der tRNA gibt es zudem Paarungen mit Dihydrouridin oder Pseudouridin.

Base pair AT.svg Base pair AU.svg Base pair AD.svg Base pair APsi.svg
A-T-Basenpaar (DNA) A-U-Basenpaar (RNA) A-D-Basenpaar (RNA) A-Ψ-Basenpaar (RNA)

Verwandte Verbindungen

1-Methyladenine.svg 2-Methyladenine.svg 6-methyladenine.svg 6-Dimethylaminopurine.svg N6-Isopentenyladenine.svg 2-Aminopurine.svg
1-Methyladenin 2-Methyladenin N6-Methyladenin N6,N6-Dimethyladenin N6-Isopentenyladenin 2-Aminopurin (Isoadenin)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Datenblatt Adenin (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 14. Dezember 2010.
  2. 2,0 2,1 2,2 Adenin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 12. November 2014.
  3. 3,0 3,1 3,2 Datenblatt Adenine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. Oktober 2016 (PDF).
  4. Seit dem 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Gemischen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  5. Albert Gossauer, Struktur und Reaktivitat der Biomoleküle: Eine Einführung in die organische Chemie, Verlag Helvetica Chimica Acta, 2006.

Weblinks

 Commons: Adenin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Adeninderivate – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Adenin – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Eintrag zu Adenine in der Human Metabolome Database (HMDB), abgerufen am 19. November 2013.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Adenin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.