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Alexander Ziegler (Schriftsteller, 1944)
Alexander Ziegler (* 8. März 1944 in Zürich; † 11. August 1987 ebenda) war ein Schweizer Schauspieler, Publizist und Schriftsteller.
Leben
Ziegler nahm 16-jährig Kontakt zu dem Zürcher Schauspieldirektor Oskar Wälterlin (1895–1961) auf, der ihn förderte und ihm kleine Rollen gab. Daraufhin wurde Ziegler von seinen Eltern in eine Besserungsanstalt gesteckt. Als 17-Jähriger ging er mit einer Empfehlung Wälterlins nach Wien, wo er das Max-Reinhardt-Seminar besuchte (1960/61). Er spielte in Wedekinds Frühlings Erwachen (Wien 1964) sowie in der amerikanischen Fernsehserie Boys and Girls von Fred Mallow. 1966 wurde er wegen einer Beziehung zu dem 16-jährigen Stephan (Mutscha) zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt, die er in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg absitzen musste.[1] Hinter Gefängnismauern entstand sein erster, stark autobiographisch geprägter Roman Labyrinth, der 1970 erschien. Daraufhin wurde ihm 1971 die Chefredaktion der in Hannover erscheinenden Schwulenzeitschrift DU&ICH (1971–1979) angeboten. Ziegler schuf sich in diesen neun Jahren auch durch seine politischen Stellungnahmen viele Feinde. Politisch hatte der engagierte Linke starke Sympathien für Willy Brandt.
Wirken
Im November 1977 wurde die Fernsehfassung seines Romans Die Konsequenz ausgestrahlt, die die bedrückende und dramatische Beziehung zwischen dem Schauspieler Martin Kurath (Jürgen Prochnow) und dem Heimzögling Thomas Manzoni (Ernst Hannawald) schildert. Der Film, der nur in einer zensierten Fassung erscheinen konnte und vom Bayerischen Rundfunk vollständig boykottiert wurde, löste ein ungeheures Echo aus und gab vielen jungen Schwulen den Mut zur Selbstfindung. 1978 erhielt er zusammen mit Wolfgang Petersen dafür den Adolf-Grimme-Preis mit Bronze. Seit dieser Zeit war Ziegler der bekannteste und meistgelesene zeitgenössische schwule Schriftsteller deutscher Sprache. In rascher Abfolge erschienen weitere Romane Eines Mannes Liebe, Die Zärtlichen, Drogenstation, Theaterstücke Zellengeflüster, Happy End, Tribunal oder Der Sittlichkeitsverbrecher, Kokain sowie die Aufsatzsammlung Kein Recht auf Liebe. Gleichzeitig stand Ziegler, der zusammen mit seinem Freund Kurt Wernli in Stäfa lebte, ununterbrochen als Schauspieler auf Schweizer Bühnen. Durch die Kießling-Wörner-Affäre (1983/84) trat er erneut in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.
Im Juli 1987, nach der Premiere seines Stückes Kokain oder der einsame Kampf des Philipp Neukomm, schluckte er eine Überdosis Schlaftabletten, an deren Folgen er in der Nacht vom 10. zum 11. August 1987 in den Räumen des Zürcher Kammertheaters (Theater Stok) starb.
Werke
- Labyrinth, 1970
- Die Konsequenz, 1975
- Kein Recht auf Liebe, 1978
- Eines Mannes Liebe, 1980
- Gesellschaftsspiele, 1980 (enthält die Theaterstücke Willkommen in Mariental und Samstagabend sowie Fallbeispiele zur Situation in schweizerischen Heimen)
- Angstträume, 1981
- Die Zärtlichen, 1982
- Ich bekenne, 1985
- Halunkengelächter, 1985
Literatur
- Brigitte Marschall: Alexander Ziegler. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 2143 f.
Weblinks
- Literatur von und über Alexander Ziegler (Schriftsteller, 1944) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie über Alexander Ziegler von Peter Kaufmann von Dezember 2016 auf schwulengeschichte.ch (abgerufen: 1. März 2019)
- Alexander Ziegler in der Internet Movie Database (englisch)
- Zum Tod Alexander Ziegler in 'Der Spiegel' Nr. 34 Online-Ausgabe vom 17. August 1987 (abgerufen: 1. März 2019)
Einzelnachweise
- ↑ Der Spiegel: Ehe mit Edgar. Ausgabe 18/1970, S. 214–217.
Personendaten | |
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NAME | Ziegler, Alexander |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schauspieler, Publizist und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 8. März 1944 |
GEBURTSORT | Zürich |
STERBEDATUM | 11. August 1987 |
STERBEORT | Zürich |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Alexander Ziegler (Schriftsteller, 1944) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |