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Alice Springs
Alice Springs | ||
Staat: | Australien | |
Bundesstaat: | Northern Territory | |
Gegründet: | 1872 | |
Koordinaten: | 23° 42′ S, 133° 48′ O-23.7133.8576Koordinaten: 23° 42′ S, 133° 48′ O | |
Höhe: | 576 m | |
Fläche: | 148 km² | |
Einwohner: | 27.972 (2015 [1]) | |
Bevölkerungsdichte: | 189 Einwohner je km² | |
Zeitzone: | ACST (UTC+9:30) | |
Postleitzahl: | 0870-0872 | |
LGA: | Town of Alice Springs | |
Website: | ||
Alice Springs (Aranda: Mparntwe) ist die einzige größere Stadt nahe dem geographischen Zentrum Australiens und in dieser Eigenschaft das infrastrukturelle Tor zum australischen Outback, mindestens 1.500 Kilometer von allen anderen großen Städten entfernt. Sie befindet sich im Northern Territory und hat über 27.000 Einwohner.
Geschichte
Alice Springs entstand 1872 im Zuge des Baus der Transaustralischen Telegrafenleitung. Der Kommunikationswissenschaftler und Astronom Charles Todd war als Direktor der Postdienste im Auftrag der Kolonialregierung von South Australia für dieses Projekt verantwortlich. Da die Telegraphenverbindungen aufgrund der Widerstände der Leitungen nur eine begrenzte Strecke überbrücken konnten, musste eine Reihe von Telegraphenstationen inmitten des Outbacks errichtet werden. Eine davon war Alice Springs.
Der als Landvermesser im Dienste dieses Projektes stehende William Whitfield Mills hatte die Aufgabe, für diese Telegraphenstation geeignetes Gelände auszuwählen. Er fand am Rand der MacDonnell Ranges einen großen Teich, den er irrtümlich für eine Quelle hielt; zu Ehren der Ehefrau seines Chefs, Alice Todd, nannte er die Wasserstelle Alice Springs. Sie ist Teil eines Flussbetts, das nur nach schweren Regenfällen Wasser führt, das sich aber an dieser Stelle länger hält. Hier wurde die Telegrafenstation, heute ein Museum, errichtet, und erhielt den Namen der Wasserstelle.
Die Siedlung, aus der das heutige Alice Springs erwuchs, entstand vier Kilometer südlich der Telegraphenstation und hieß Stuart (Town) – zu Ehren des Entdeckers John McDouall Stuart, der 1862 als erster den Weg durch das Red Centre bis zur Nordküste geschafft hatte. Der kleine Ort zog jedoch mangels Infrastruktur kaum Siedler an. Die Zahl der Einwohner vervielfachte sich erst, als die Great Northern Railway 1929 die Siedlung erreichte. 1933 wurde die Telegrafenstation nach Stuart verlegt und der Ort in Alice Springs umbenannt. Wirtschaftsgrundlage des Red Centre waren extensive Rinderweidewirtschaft, Kamelfarmen und Bergbau. Die Entwicklung des Tourismus seit ca. 1970 bis heute eröffnete der Stadt neue Perspektiven im Hotel- und Gaststättengewerbe, Einzel- und Kunsthandel.
Infrastruktur
Da Alice Springs im Outback liegt, war die Versorgung anfangs nur durch Kamelkarawanen möglich. Seit etwa 1920 traten Lastkraftwagen hinzu. Die seit 1929 bestehende schmalspurige Eisenbahn nach Port Augusta wurde 1980 durch den ersten Bauabschnitt der normalspurigen Zentralaustralischen Eisenbahn ersetzt, die in Tarcoola von der Transaustralischen Eisenbahn abzweigt. 2004 folgte dann der zweite Bauabschnitt nach Norden, der Alice Springs mit Darwin verbindet.
Der Flughafen ist für den Tourismus wichtig, da Alice Springs Ausgangspunkt für Fahrten zum Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark mit den beliebtesten Ausflugszielen des Red Centre Uluṟu („Ayers Rock“) und Kata Tjuṯa („Olgas“), zum Kings Canyon sowie zu anderen Sehenswürdigkeiten der weiteren Umgebung ist.
Selbstverständnis
Alice Springs versteht sich als urbanes Zentrum mit gut entwickelter touristischer Infrastruktur. Charles Todd ist als namensgebende Persönlichkeit allgegenwärtig; das meist ausgetrocknete Flussbett, die Haupteinkaufsstraße und einige Gaststätten und Geschäfte sind nach ihm benannt.
Für die Touristen, die hier ihren strategischen Ausgangspunkt für Ausflüge in das Red Centre nehmen, vermittelt die Todd Mall Outback- und Aboriginal-Flair durch Außenanlagen mit rotem Sand, Felsbrocken und Tamarisken, typische Namensbestandteile der Cafés, Bars, Restaurants, Geschäfte und Kunstgalerien (bush, dreamtime, aboriginal, outback), Dekore in orange-braunen Aboriginal-Farben und das entsprechende Angebot (Sportkleidung und Ausrüstung für Individualreisende, Souvenirs und Kunsthandwerk, Gebrauchsgegenstände und Didgeridoos der Aborigines). In einigen Galerien sind auch signierte Gemälde und Skulpturen namentlich identifizierter Aboriginal-Künstler erhältlich, die zu unterscheiden sind von der in Gemeinschaftsarbeit in den Reservaten angefertigten Handwerksware.
Der Anteil Aborigines an der Gesamtbevölkerung der Stadt betrug 2001 17 %.
Sehenswürdigkeiten
In der Stadt
- Alice Springs Reptile Center: Umfangreiche Ausstellung einer Vielzahl von Reptilien. Zweimal täglich Reptilien-Show
- Museum of Central Australia: Fossilien, Meteoriten, Mineralien, Aboriginal-Funde.
- Adelaide House: Erstes Krankenhaus der Stadt, entworfen von John Flynn, Gründer des Royal Flying Doctor Service 1926, heute historisches Museum.
- Old Courthouse, 1928 von Emil Martin erbaut, ehemaliges Gerichtsgebäude, Wechselausstellungen.
- Stuart Town Gaol, ältestes Gebäude der Stadt (1908), bis 1938 Gefängnis.
- The Residency, bis 1973 Sitz des lokalen Governors, heute Museum mit Fotoausstellung lokaler Pionier-Frauen.
- Panorama Guth, ehemaliges Wohnhaus des niederländischen Künstlers Hendrik Guth, emigriert 1960 aus Arnhem (1921–2003); Rotunde mit Rundum-Gemälde der Attraktionen des Red Centre, anderen Porträts und Landschaftsgemälden des Künstlers. (Im Oktober 2005 niedergebrannt.[2])
- Seit 28. Februar 2012 liegt in Alice Springs der 2.000.000ste Geocache der Welt versteckt.[3]
Außerhalb des Stadtzentrums
- Anzac Hill mit ANZAC-Ehrenmal und weitem Ausblick über die Stadt
- Lokaler Stützpunkt des Royal Flying Doctor Service
- Old Telegraph Station (Alice Springs)
- Old Ghan Heritage Railway, Eisenbahnmuseum
- Alice Springs Desert Park, Landschaftspark mit Wüstentieren
- West MacDonnell National Park
- School of the Air
Sonstiges
Jedes Jahr am dritten Samstag im August findet die Henley-on-Todd-Regatta statt, eine nicht ganz ernst gemeinte „Boots-Wettfahrt“, bei der boot-ähnliche Konstruktionen durch das trockene, sandige Flussbett des Todd River getragen werden.
In der Nähe von Alice Springs, in Pine Gap, befindet sich ein Echelon-Lauschposten.
15 km südlich der Stadt gibt es das einzige Weingut des Red Centre, das 1969 von einem Pharmazeuten-Ehepaar gegründet wurde. Mithilfe künstlicher Bewässerungsmethoden werden vier Rebsorten angebaut (Riesling, Cabernet, Shiraz und Sémillon). Restaurant und Probierstube sind angegliedert.
Der bekannte Geologe und Astronom Eugene Shoemaker starb am 18. Juli 1997 bei einem Autounfall in der Nähe von Alice Springs.
Das Auswärtige Amt weist in seinen Reiseinformationen über Australien ausdrücklich auf die erhöhte Kriminalität in Alice Springs, insbesondere in den Nachtstunden, hin.[4]
Klimatabelle
Alice Springs | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Alice Springs
Quelle: wetterkontor.de
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Söhne und Töchter der Stadt
- Charles Perkins (1936–2000), politischer Aktivist der Aborigines, Fußballspieler und -trainer
- Harold Thomas (* 1947), australischer Maler vom Stamme der Luritja
- Alexis Rhodes (* 1984), Radrennfahrerin
Weblinks
- Homepage. Alice Springs, abgerufen am 15. September 2014 (english).
Einzelnachweise
- ↑ http://www.abs.gov.au/ausstats/subscriber.nsf/log?openagent&32180ds0003_2005-15.xls&3218.0&Data%20Cubes&E0F3AA16BD1E184FCA257F850017129C&0&2014-15&30.03.2016&Latest
- ↑ Elisabeth Attwood: Panorama Guth: Future Uncertain. Alice Springs News, 20. April 2006, abgerufen am 24. Januar 2013 (english).
- ↑ Celebrating Two Million Geocaches. The Geocaching Blog, 28. Februar 2013, abgerufen am 13. Mai 2013 (english).
- ↑ Australien: Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt, abgerufen am 3. Juli 2014.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Alice Springs aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |