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Zeitzone

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Eine Zeitzone wird durch alle jene Teile der Erdoberfläche gebildet, in denen eine einheitliche, staatlich geregelte Uhrzeit und das gleiche Datum gelten. Diese Uhrzeit ist die zur Zeitzone gehörende Zonenzeit und entspricht meist der astronomischen Ortszeit der Zonenmitte.

Die ideale Zeitzone ist ein geschlossenes Gebiet von 15° geografischer Längendifferenz, zu dem auch die betroffenen Meeresteile gehören, und hat die Form eines Kugelzweiecks, das sich von Pol zu Pol erstreckt. Die realen Zeitzonen weichen davon teilweise erheblich ab, weil sie sich auch nach den Staatsgrenzen richten. Mit der Einführung der Sommerzeit mit uneinheitlichen Geltungsdauern sind die Gebiete mit einheitlich staatlich geregelter Uhrzeit weiter unterteilt worden.

Ideale und tatsächliche Zeitzonen

Teilt man die Erde in genau 24 gleiche Kugelzweiecke ein, so entstehen 24 ideale Zeitzonen. Diese erstrecken sich über je 7½ Längengrade zu beiden Seiten des Bezugslängengrades, der im Ideal ein ganzes Vielfaches von 15° mit Bezug auf den international vereinbarten Nullmeridian ist. Daraus ergeben sich folgende Vorteile:

  • Die Zonenzeit weicht an den Zonengrenzen nur ± ½ Stunde von der mittleren Sonnenzeit ab.
  • Die Zeitverschiebung zu den benachbarten Zeitzonen beträgt ± 1 Stunde.

Die meisten Staaten haben eine dieser 24 Zonenzeiten als gesetzliche Uhrzeit (oder mehrere Zonenzeiten in Staaten mit großer Ost-West-Ausdehnung) gewählt. Eine tatsächliche Zeitzone ist die Summe aus allen Staaten oder Staatenteilen mit gleicher gewählter Zonenzeit und aus Gebieten der Ozeane, die immer Teil einer idealen Zeitzone sind.

Eine solche tatsächliche Zeitzone weicht zunächst einmal von einer idealen Zeitzone ab, weil die westlichen und östlichen Grenzen der Staaten nicht auf die Grenzen einer idealen Zeitzone fallen, und in der Regel keinem Längengrad folgen. Zudem hat die Bindung an die Sonnenzeit oft keine Priorität vor Traditionen, wirtschaftlichen Rücksichten oder kulturellen Bindungen an Nachbarstaaten. Folglich kann die Zonenzeit einer benachbarten oder weiter entfernten idealen Zeitzone als gesetzliche Zeit gewählt sein. Eine tatsächliche Zeitzone mit bereits ausgefransten Rändern ist deshalb gelegentlich in Ost-West-Richtung versetzt, und ist nicht immer ein in Nord-Süd-Richtung zusammenhängender Streifen. Am ehesten ist sie über den Ozeanen ein längerer Teil des idealen Kugelzweiecks, weil sie hier nicht für innerstaatliche Zwecke, sondern von der Schiff- und Luftfahrt und vom Militär (zum Beispiel von der Nato: siehe DTG) definiert und benutzt wird.

Umgangssprachlich kann mit dem Begriff Zeitzone auch nur das Gebiet eines Staates gemeint sein, anstatt dieses Gebiet als einer Zeitzone zugehörig zu bezeichnen. Weitere Verwirrung entsteht, wenn die Begriffe Zeitzone und Zonenzeit als Synonyme verwendet werden.

Manche Staaten verwenden nicht eine der 24 „idealen“ Zonenzeiten, die sich um eine ganze Stunde voneinander unterscheiden. Sie wählen eine Zeit dazwischen und schaffen damit eine an ihrer Süd- und Nordgrenze endende Zeitzone (zum Beispiel Indien).

Staaten mit großer Ost-West-Ausdehnung haben in der Regel mehrere Zonenzeiten (zum Beispiel USA und Russland). Sie unterteilen ihr Gebiet mehr oder weniger in Anlehnung an die „idealen“ Zeitzonen. Es können doppelt oder mehrfach breite innerstaatliche Zeitzonen gebildet sein (so in Russland), oder im Staat wird nur eine einzige Zonenzeit verwendet (so in der Volksrepublik China).

Die Zonenzeiten werden relativ zur allgemein gültigen koordinierten Weltzeit (UTC, Universal Time Coordinated) angegeben, zum Beispiel als UTC+1h (Mitteleuropäische Zeit MEZ) oder UTC−3:30h (Neufundland Standard Time). Da der Sprachgebrauch nicht immer eindeutig ist, wird eine Zonenzeit UTC±x manchmal auch als Zeitzone bezeichnet.

In manchen Staaten wird zusätzlich etwa halbjährlich zwischen normaler Zonenzeit (Normalzeit, englisch Standard Time) und Sommerzeit (englisch DST, Daylight Saving Time) gewechselt.

Das Datum wechselt in jeder Zeitzone, wenn dort Mitternacht (24 Uhr / 00 Uhr) ist, oder beim Überschreiten der Datumsgrenze (Wechsel zwischen den Zeitzonen mit UTC+12h beziehungsweise UTC-12h). Somit ist eine Zeitzone auch durch das gleiche gültige Datum gekennzeichnet.

Karte

Die folgende Karte zeigt die durch die staatlichen Grenzen und die individuelle staatliche Wahl einer beziehungsweise mehrerer Zonenzeiten entstandenen tatsächlichen Zeitzonen. Es sind mehr als 24, weil

  • einzelne Staaten nicht ganzstündige Verschiebung zur UTC wählten,
  • einzelne Staaten an der Datumsgrenze das Datum der anderen Seite dieser Grenze wählten (z. B. Tonga, Kiribati, Samoa).

Gelegentlich gibt es Änderungen, wie die Verschiebungen in Russland durch die 2011 erfolgte Abschaffung der Normalzeit.

Die gesetzlichen Uhrzeiten (Zonenzeiten, auch: Standardzeiten oder Normalzeiten) der tatsächlichen Zeitzonen sind häufig nicht optimal:

  • Die Staatsgrenzen erstrecken sich über mehr als 15 Längengrade, sodass die Abweichung von der Sonnenzeit größer als ± ½ Stunde ist. Das trifft bei größeren Staaten zu, die mit nur einer oder wenigen Zonenzeiten auskommen wollen (Beispiel: nur eine Zonenzeit in China).
  • Der Bezugslängengrad ist nicht ein ganzes Vielfaches von 15°, wodurch die Verschiebung zur Zeit der benachbarten Zeitzonen nicht ± 1 Stunde beträgt. Das hat oftmals historische Gründe, indem keine Anpassungen vorgenommen wurden, als die weltweite Ordnung der Zeitzonen infolge der Vereinbarung über den Nullmeridian geschah (Beispiele: Iran, Afghanistan, Indien, Nepal, Mittel-Australien, Neufundland).
  • Der Bezugslängengrad liegt außerhalb des betroffenen (relativ großen) Gebietes, so dass eine erhebliche Abweichung von der Sonnenzeit besteht (Beispiele: Frankreich, Spanien, Argentinien).
Weltkarte mit Zonen gleicher Normalzeit (dort, wo zusätzlich eine Sommerzeit existiert, ist das die Normalzeit), Stand: Februar 2012

Entstehung der Zonenzeiten

Ursprünglich hatte jeder Ort seine eigene als Ortszeit bezeichnete Uhrzeit, die sich nach der Sonne richtete: Wenn die Sonne ihren höchsten Punkt über dem Horizont erreichte, war es 12 Uhr mittags. Reisende richteten sich nach der Ortszeit des jeweils erreichten Ortes. Mit dem Entstehen der Eisenbahn wurde ein Zeitnormal nötig, das im ausgedehnteren Gebiet der Eisenbahnstrecke galt, zum Beispiel um allgemein gültige Fahrpläne schreiben zu können. So wurde die Ortszeit einer größeren Stadt, oft die einer der Endstationen der Eisenbahnlinie zur überregional gültigen Standardzeit. Das war teilweise auch die Ortszeit der Hauptstadt. Beispiele: Berliner, Hamburger, Münchener, Prager, Berner und Genfer Zeit. Nicht zufriedenstellend war die Situation in Städten, in denen mehrere Eisenbahnlinien endeten. Genf war Endstation für eine aus Paris und für eine aus Bern kommende Eisenbahnlinie und hatte die Pariser Zeit und die Berner Zeit neben der eigenen Genfer Zeit.

Eine Verbesserung entstand durch die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingeführte Telegrafie. In den 1840–1860er Jahren wurde in fast allen europäischen Ländern eine einheitliche Standardzeit festgelegt, die man landesweit mittels telegrafisch ausgesendeter Zeitsignale bekannt machen konnte. Man wählte meistens die Ortszeit der jeweiligen Hauptstadt.

Die späteren systematischen Zonenzeiten wurden erstmals nicht von Staaten, sondern von den nordamerikanischen Eisenbahngesellschaften 1883 eingeführt. Die quer über den Kontinent geführten Eisenbahnstrecken machten mehr als eine Standardzeit nötig. Die Gebiete wurden in vier (später fünf) Zeitzonen unterteilt. USA und Kanada konnten diese Zonenzeiten später mit geringen Korrekturen in ihre staatlichen Regelungen übernehmen, denn sie unterschieden sich von der Greenwich-Zeit (später UTC) um ganze Stunden.

Das weltweite systematische Zeitzonensystem war eine Folge der internationalen Vereinbarung des Greenwich-Meridians als Nullmeridian auf der Washingtoner Internationalen Meridiankonferenz 1884. Der für die Kartografie wichtige Nullmeridian diente fortan auch als Bezugsmeridian für die Unterteilung der Erde in Zeitzonen.

Einführung der MEZ in Deutschland

Im Deutschen Reich wurde mit dem Zeitgesetz (Gesetz betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung) von 1893 die mittlere Mitteleuropäische Zeit (MEZ) als gesetzliche Zeit verankert.

Zuvor galten in den einzelnen Ländern individuelle Zeiten, in Bayern beispielsweise die Münchner Zeit, die gegenüber der in ganz Preußen geltenden Berliner Zeit sieben Minuten (entsprechend etwa zwei Längengraden) nachging. Vorreiter einer einheitlichen Zeit waren auch in Deutschland die Eisenbahnen. Die Preußischen Staatseisenbahnen verwendeten auf dem Gebiet des ehemaligen Norddeutschen Bundes ab den 1880er Jahren die Berliner Zeit als interne Betriebszeit, die süddeutschen Bahnen jedoch bereits die spätere MEZ. 1890 einigten sich die im Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen organisierten Staatsbahnen auf die MEZ als gemeinsame Betriebszeit.

Ab dem 1. April 1892 wurde die MEZ für die Südländer Baden, Bayern und Württemberg als allgemeine Zeit im Alltag verbindlich. Ein Jahr später, mit dem Inkrafttreten des erwähnten Zeitgesetzes, galt sie für das gesamte Reichsgebiet (Umstellung am 1. April 1893).

Einführung der MEZ in Österreich

Anders als in den meisten anderen Ländern wurde in Österreich Mitte des 19. Jahrhunderts nicht die Zeit der Hauptstadt Wien (16 Grad östliche Länge), sondern die Prager Zeit (14,5 Grad östliche Länge) verwendet. Im Eisenbahnbereich wurden jedoch, je nach Strecke, die Lindauer, Münchner, Prager, Budapester oder Lemberger Zeit verwendet.

Seit dem 1. August 1872 bildete der Wiener Meridian die Grundlage für die Zeitbestimmung des Zugverkehrs.[1] Die Wiener Mittagszeit wurde von der Universitätssternwarte an die Wiener Bahnhöfe telegrafisch signalisiert, von denen das Mittagszeichen an die Hinterbahnen telegrafisch weitergegeben wurde.

Bedingt durch die Erfahrungen aus Deutschland wurde mit dem 1. Oktober 1891 von den österreichischen Staatsbahnen die sogenannte Stunden-Zonenzeit eingeführt, die sich wie in Deutschland auf die Ortszeit des 15. östlichen Längengrades bezog (MEZ). Für das damalige Österreich mit einer Ausdehnung vom etwa 9. bis 23. Längengrad war das ein gutes Mittel. Eine gesetzliche Verordnung wie in Deutschland erfolgte nicht. Da der Unterschied zur Prager Zeit weniger als zwei Minuten betrug, war die Umstellung, zumindest für die Hauptstädter, nicht sehr groß.

Einführung der MEZ in der Schweiz

In der Schweiz wurde mit der Gründung des Bundesstaates schon 1848 die Berner Zeit als einheitliche Zeit eingeführt. Ab 1859 erfolgte die Ermittlung in der neuen Sternwarte in Neuenburg, wurde aber weiterhin in Berner Ortszeit umgerechnet verbreitet. Zumindest in einigen Orten wurde parallel die eigene Ortszeit weiter verwendet, so hatte der Genfer Inselturm beispielsweise um 1880 drei Uhren: Die rechte zeigte die Berner Zeit, die mittlere zeigte die Ortszeit (Berner Zeit −5 Minuten) und die linke zeigte die Zeit von Paris beziehungsweise die der Bahnlinie nach Paris (Berner Zeit −20 Minuten).

Bedingt durch die Einführung der MEZ in Deutschland und Österreich erließ der (kantonale) Berner Regierungsrat am 18. Mai 1894 eine Weisung, nach der „zur Vermeidung einer verwirrenden Zweispaltigkeit der Zeitbestimmung […] diese mitteleuropäische Zeit auch für das bürgerliche und amtliche Leben eingeführt wird, und es sollten sämtliche öffentlichen Uhren (Kirchenuhren und andere) auf den 1. Juni nächsthin um 30 Minuten vorgerückt werden“. Die runde Zahl 30 ergab sich, weil Bern 7,5° östliche Länge hat. Der Wechsel der Berner wurde von den anderen Kantonen zum selben Datum mitgemacht.

Zonenzeiten heute

Heute sind die verschiedenen Zonenzeiten an die koordinierte Weltzeit (UTC) (früher Greenwich Mean Time (GMT)) gekoppelt. Der Unterschied zur UTC bzw. zu benachbarten Zonenzeiten ist ein konstanter, meist ganzzahliger Stundenbetrag. Länder mit sehr großer Ost-West-Ausdehnung haben meist mehrere Zonenzeiten. Außer den USA, Kanada und Russland sind das Brasilien, Mexiko und Australien. Die Volksrepublik China dagegen hat nur eine (s.u.)

Die Wahl der Zonenzeit ist unverbindlich und beruht auf praktikablen Usus.

  • Auf den Kontinenten obliegt es den jeweiligen Staaten, ihre Zeitrechnung gesetzlich zu regeln. Die internationale Harmonisierung basiert auf wissenschaftlicher Zusammenarbeit der internationalen und nationalen Zeitinstitute und zwischenstaatlichen Verträgen.
  • Auf den Weltmeeren und im Luftraum, wie auch in der Raumfahrt gelten die Usancen und Standards der internationalen See-, Luft-, und Raumfahrt, die über die meist aus dem militärischen Bereich kommenden nationale oder supranationale Verbindlichkeiten wie zum Beispiel die Nautical time (NATO) geregelt sind.

Länder mit spezifischen Zonenzeiten, deren Abweichungen zur UTC bzw. zu den Zonenzeiten benachbarter Länder keine vollen Stunden betragen, sind z. B. der Iran (UTC+3:30h), Afghanistan (UTC+4:30h), Indien (UTC+5:30h), Nepal (UTC+5:45h) und die australischen Bundesstaaten Northern Territory und South Australia (UTC+9:30h). Zum 9. Dezember 2007 wurden die Uhren auch in Venezuela (zuvor UTC−4h) um eine halbe Stunde zurückgestellt (Venezuelan Standard Time VST, nun UTC−4:30h). Die Gründe für diese Sonderfälle sind meist die geographische Lage zwischen zwei Zeitzonen, wie auch historischer oder politischer Natur.

Artikel zu Ländern, die mehr als einer Zeitzonen angehören:

Artikel zu Ländern mit Überseebesitzungen in anderen Zeitzonen:

Politische motivierte Wahl von Zonenzeiten

Die meisten Länder der Europäischen Union haben die MEZ. In einigen europäischen Ländern ohne MEZ gibt es immer wieder Versuche, die MEZ auch einzuführen, um die Europäische Gemeinsamkeit zu betonen. Dass aber auch große staatliche Gemeinschaften im Gebrauch mehrerer Zonenzeiten keinen Nachteil sehen, zeigen die USA. Für das Gebiet der EU sind die bisher üblichen drei Zonenzeiten relativ zur Sonnenzeit passend. Frankreich und Spanien hatten schon vor dem europäischen Einigungsbestreben anstatt der passenden UTC±0h die MEZ, die dort bereits im Winter (Normalzeit) erheblich von der Sonnenzeit abweicht (im Westen von Spanien ist wahrer Mittag erst etwa 13:40).

In der Volksrepublik China – deren Territorium etwa fünf Zeitzonen (UTC+5h bis UTC+9h) überschneiden würde – entschied die politische Zentralgewalt, nur eine einzige Zeit (UTC+8h) zu benutzen. Diese passt gut zur Hauptstadt Peking und Shanghai, im westlichsten Zipfel von China ist wahrer Mittag aber erst um 15 Uhr (im östlichsten um 11 Uhr).

Aus Handelsgründen gilt in Singapur dieselbe Zeit wie in Hongkong, damit die Börsen der beiden Städte zur selben Zeit öffnen und schließen. Man ist dadurch der Sonne um etwa eine Stunde voraus.

In Nepal UTC+5:45h, um sich vom großen Nachbarn Indien (UTC+5:30h) abzugrenzen.

In Kuba wurde 2004 aufgrund einer massiven Energiekrise beschlossen, in der Sommerzeit zu verbleiben. Somit hatte Kuba bis Herbst 2006 ganzjährig UTC−4h anstatt der geographisch „richtigen” UTC−5h.

1964 wechselte Venezuela von UTC−4:30h zu UTC−4h. Am 9. Dezember 2007 wurde unter Hugo Chávez, die geografisch günstigere UTC−4:30h wieder eingeführt. Das war auch politisch motiviert: Unterscheidung von den Gepflogenheiten in den großen amerikanischen Nachbarstaaten.

In der Vergangenheit wurde oft einem besetzten Land die Zonenzeit der Besatzer aufgezwungen. So wurde Frankreich 1940 unter der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg von UTC±0h auf MEZ umgestellt. Auch die Niederlande erhielten 1940 von den deutschen Besatzern die MEZ zugeteilt. Hier galt seit 1909 die Amsterdamer Zeit (auch niederländische Zeit): ursprünglich UTC+0:19h, seit 17. März 1937 auf UTC+0:20h gerundet.[1]. Auch Malaysia wurde unter japanischer Besatzung 1942 von UTC+7:30h auf UTC+9h umgestellt.

Sommerzeit

Hauptartikel: Sommerzeit
  • Sommerzeit benutzt
  • Sommerzeit nicht mehr benutzt
  • Sommerzeit nie benutzt
  • Viele Länder wechseln in der Frühlingsmitte in eine andere Zeitzone, im Herbst wieder zurück. So gilt in den meisten EU-Staaten im Winter die MEZ (UTC+1h), in den Sommermonaten aber die mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ, UTC+2h).

    Eine besondere Änderung erfolgte 2011 in Russland. Dort wurde entschieden, nicht die Sommer- sondern die Normalzeit aufzugeben. Das bedeutete, dass alle russischen Zeitzonen-Teile in die jeweils östlichere Zeitzone verlegt wurden.

    In der Ukraine wird seit 2012 – ebenso wie in Russland seit 2011 – die Sommerzeit beibehalten.

    Auf der Südhalbkugel (z. B. in Teilen Australiens) wird etwa um ein halbes Jahr versetzt in die Sommerzeit gewechselt, so dass die Zeitdifferenz dieser Staaten zu Europa während des Jahres nicht nur um eine, sondern um zwei Stunden schwankt.

    Handhabung in der Seefahrt

    Hauptartikel: Wache (Schiff)

    Bei Ost-West- oder West-Ost-Reisen an Bord eines Schiffes wird die Zeitumstellung recht willkürlich gehandhabt und die Tage, an denen eine Umstellung erfolgt, den betrieblichen Erfordernissen an Bord entsprechend festgelegt. In der Regel wird an einem Tag maximal eine Stunde umgestellt. Der Tag, an dem das geschieht, muss nicht zwingend mit dem Queren der geografischen Grenze zwischen zwei Zeitzonen zusammenfallen. Die Stunde wird in der Regel in drei 20-Minuten-Schritten während der Nacht gestellt: Die ersten 20 Minuten während der 20–24-Uhr-Wache, die zweiten 20 Minuten während der 0–4-Uhr-Wache und die letzten 20 Minuten während der 4–8-Uhr-Wache. So wird gewährleistet, dass die durch die Umstellung bedingte Mehr- beziehungsweise Minderarbeit auf alle drei Wachen gleichmäßig verteilt wird. Bei Zweiwachenschiffen wird analog verfahren und zweimal um jeweils 30 Minuten verstellt.

    Liste der Zonenzeiten

    Außer der Bezeichnung der Zonenzeiten in Relation zur UTC gibt es andere Bezeichnungen und zugehörige Abkürzungen, die nicht verbindlich sind. Die Abkürzungen können mehrdeutig sein. Z. B. kann „ECT“ bedeuten:

    • European Central Time (UTC+1h),
    • Ecuador Time (UTC−5h) und
    • Eastern Caribbean Time (UTC−4h).

    Mehrere Uhrenhersteller sind dazu übergegangen, die dreistelligen IATA-Flughafencodes zu benutzen, z. B. LAX = 'Los Angeles International Airport, CA, USA', gemeint ist die 'Pacific Standard Time', die in Kalifornien im Winter gilt.

    Innerhalb der NATO werden Zeitangaben gemäß DTG mit Buchstaben von A bis Z gekennzeichnet.

    Hinweis: Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Aktualität.

    Zonenzeit UTC−12h bis UTC−9h 30min

    UTC−12h (DTG: Yankee) UTC−11h (DTG: X-Ray) UTC−10h (DTG: Whiskey) UTC−9h 30min
    Name: IDLW
    International Date Line West
      HAST
    Hawaii-Aleutian Standard Time
     
    Sommerzeit:     HDT
    Hawaii Daylight Time, UTC−9h
     
    Länder:

    Regionen mit einem Stern (*) verwenden eine Sommerzeit.

    Zonenzeit UTC−9h bis UTC−6h

    UTC−9h (DTG: Victor) UTC−8h (DTG: Uniform) UTC−7h (DTG: Tango) UTC−6h (DTG: Sierra)
    Name: AKST
    Alaska Standard Time
    YST
    Yukon Standard Time
    PST
    Pacific Standard Time
    PT
    Pacific Time
    MST
    Mountain Standard Time
    CST
    Central Standard Time
    Sommerzeit: AKDT
    Alaska Daylight Time
    YDT
    Yukon Daylight Time, UTC−8h
    PDT
    Pacific Daylight Time, UTC−7h
    MDT
    Mountain Daylight Time, UTC−6h
    CDT
    Central Daylight Time, UTC−5h
    Länder:

    Regionen mit einem Stern (*) verwenden eine Sommerzeit.

    Zonenzeit UTC−5h bis UTC−4h

    UTC−5h (DTG: Romeo) UTC−4h 30min UTC−4h (DTG: Quebec)
    Name: EST
    Eastern Standard Time
    VST
    Venezuelan Standard Time
    AST
    Atlantic Standard Time
    Sommerzeit: EDT
    Eastern Daylight Time, UTC−4h
    ADT
    Atlantic Daylight Time, UTC−3h
    Länder:

    Regionen mit einem Stern (*) verwenden eine Sommerzeit. Regionen mit zwei Sternen (**) verwenden eine "Südsommerzeit", stellen die Uhren also dann um, wenn auf der Nordhemisphäre Winter ist.

    Zonenzeit UTC−3h 30min bis UTC−1h

    UTC−3h 30min UTC−3h (DTG: Papa) UTC−2h (DTG: Oscar) UTC−1h (DTG: November)
    Name: NST
    Newfoundland Standard Time

     

         
    Sommerzeit: NDT
    Newfoundland Daylight Time, UTC−2h 30min
         
    Länder:

    Regionen mit einem Stern (*) verwenden eine Sommerzeit. Regionen mit zwei Sternen (**) verwenden eine "Südsommerzeit", stellen die Uhren also dann um, wenn auf der Nordhemisphäre Winter ist.

    Zonenzeit UTC bis UTC+3h

    UTC±0h (DTG: Zulu) UTC+1h (DTG: Alfa) UTC+2h (DTG: Bravo) UTC+3h (DTG: Charlie)
    Name: WET
    West European Time,
    GMT
    Greenwich Mean Time
    deutsch: WEZ
    Westeuropäische Zeit
    auch Z-Zeit (mil.) Zulu-Zeit
    auch: UTC
    CET
    Central European Time
    deutsch: MEZ
    Mitteleuropäische Zeit

    (auch MET = Middle European Time. Dies ist eine veraltete Abkürzung, die allerdings heute noch gelegentlich verwendet wird. Der Begriff MET steht heute eigentlich für Middle Eastern Time oder für die Mission Elapsed Time, die die NASA für ihre Raummissionen verwendet).

    EET
    East European Time
    deutsch: OEZ
    CAT
    Central Africa Time
    SAST
    South Africa Standard Time
    BT
    Baghdad Time
    Sommerzeit: WESZ
    Westeuropäische Sommerzeit,
    WEST/WEDT
    West European Summer/Daylight Time,
    BST
    British Summer Time (British Standard Time von 1968–1971)
    IST
    Irish Standard Time,
    UTC+1h
    MESZ
    Mitteleuropäische Sommerzeit,
    CEST/CEDT
    Central European Summer/Daylight Time. Gelegentlich taucht auch die Bezeichnung MEST auf. Mehr dazu s. oben unter MET.
    WAST
    West Africa Summer Time
    UTC+2h
    EEST/EEDT
    East European Summer/Daylight Time,
    UTC+3h
     
    Länder:

    Regionen mit einem Stern (*) verwenden eine Sommerzeit. Regionen mit zwei Sternen (**) verwenden eine "Südsommerzeit", stellen die Uhren also dann um, wenn auf der Nordhemisphäre Winter ist.

    Zonenzeit UTC+3h 30min bis UTC+5h

    UTC+3h 30min UTC+4h (DTG: Delta) UTC+4h 30min UTC+5h (DTG: Echo)
    Name: IRT
    Iran Time
    MSK
    Moscow Time
       
    Sommerzeit: IRST
    Iran Summer Time, UTC+4h 30min
         
    Länder:

    Regionen mit einem Stern (*) verwenden eine Sommerzeit.

    Zonenzeit UTC+5h 30min bis UTC+6h 30min

    UTC+5h 30min UTC+5h 45min UTC+6h (DTG: Foxtrot) UTC+6h 30min
    Name: IST
    Indian Standard Time
         
    Sommerzeit:        
    Länder:

    Regionen mit einem Stern (*) verwenden eine Sommerzeit.

    Zonenzeit UTC+7h bis UTC+9h 30min

    UTC+7h (DTG: Golf) UTC+8h (DTG: Hotel) UTC+9h (DTG: India) UTC+9h 30min
    Name: ICT
    Indochina Time
    CNST
    China Standard Time
    JST
    Japan/Korea Standard Time
    ACST
    Australian Central Standard Time
    Sommerzeit:       ACDT
    Australian Central Daylight Time, UTC+10h 30min
    Länder:

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    Zonenzeit UTC+10h bis UTC+11h 30min

    UTC+10h (DTG: Kilo) UTC+10h 30min UTC+11h (DTG: Lima) UTC+11h 30min
    Name: AEST
    Australian Eastern Standard Time
        NFT
    Norfolk (Island) Time
    Sommerzeit: AEDT
    Australian Eastern Daylight Time, UTC+11h
         
    Länder:

    Regionen mit einem Stern (*) verwenden eine Sommerzeit. Regionen mit zwei Sternen (**) verwenden eine "Südsommerzeit", stellen die Uhren also dann um, wenn auf der Nordhemisphäre Winter ist.

    Zonenzeit UTC+12h bis UTC+14h

    UTC+12h (DTG: Mike) UTC+12h 45min UTC+13h UTC+14h
    Name: IDLE
    International Date Line East,
    NZST
    New Zealand Standard Time
    Kein offizieller Name vorhanden    
    Sommerzeit: NZDT
    New Zealand Daylight Time, UTC+13h
    Kein offizieller Name vorhanden UTC+13h 45min    
    Länder:

    Regionen mit einem Stern (*) verwenden eine Sommerzeit. Regionen mit zwei Sternen (**) verwenden eine "Südsommerzeit", stellen die Uhren also dann um, wenn auf der Nordhemisphäre Winter ist.

    Siehe auch

    Literatur

    Grundlagen der Zeitsysteme:

    • Friedrich Karl Ginzel: Handbuch der mathematischen und technischen Chronologie. 3 Bände, Hinrichs, Leipzig 1906–1914. (Bis heute das deutschsprachige Standardwerk schlechthin, aus der Zeit der internationalen Einführung des Zeitzonensystems)
    • Robert Weber (Institut für Theoretische Geodäsie der TU Wien): Zeitsysteme. In: Hermann Mucke (Hrsg.): Moderne astronomische Phänomenologie. 20. Sternfreunde-Seminar, 1992/93, und 21. Seminar 1994, Planetarium der Stadt Wien und Österreichischer Astronomischer Verein, Wien 1992, S. 33–54 (Übersichtliches Skriptum zu den Formeln der Zeitberechnung, ausführlicher stellen das die Standardwerke von Jean Meeus dar).
    • P.K. Seidelmann, B. Guinot, L.E. Dogget: Time. Chapter 2. In: P.K. Seidelmann, U. S. Naval Observatory (Hrsg.): Explanatory Supplement to the Astronomical Almanac. University Science Books, Mill Valley, CA 1992, S. 39 (Standardwerk der astronomischen Zeitmessung).

    Weblinks

     Commons: Zeitzonen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wiktionary: Zeitzone – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Einzelnachweise

    1. Volkswirthschaftliche Zeitung. […] (Neue Zeitrechnung für die Eisenbahnen). Das Vaterland, 15. August 1872 anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=vtl&datum=18720815&seite=4&zoom=2.
    2. Weltzeituhr-Reiseinformationen zu Samoa
    3. 3,0 3,1 Welt online: Wer braucht schon den 30. Dezember? – Weg damit!, Datumssprung in Samoa, abgerufen am 27. Dezember 2011
    4. Weltzeituhr-Reiseinformationen zu Tokelau
    5. Tokelau: Wrong local time for over 100 years
    Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zeitzone aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.