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Sacha
Subjekt der Russischen Föderation
Republik Sacha (Jakutien)
russisch Республика Саха (Якутия) nachgestellt Саха Өрөспүүбүлүкэтэ (jakutisch)
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Sacha (auch Jakutien, russisch Якутия, jakutisch Саха Сирэ) ist eine Republik im nordöstlichen Teil des asiatischen Russlands. Sacha ist das flächenmäßig größte Föderationssubjekt der Russischen Föderation und die größte unterstaatliche Territorialeinheit der Welt. Die amtliche Bezeichnung ist Republik Sacha (Jakutien) (russisch Республика Саха (Якутия), jakutisch Саха Өрөспүүбүлүкэтэ). Das Wort Sacha bedeutet „Mensch“.
Geografie
Die Fläche der Republik Sacha ist mit 3.083.523 km² etwa so groß wie die der Europäischen Union ohne die britischen Inseln, Schweden und Finnland, hat aber weniger als ein Vierhundertstel der Bevölkerung jenes Rumpfeuropas. Im Norden wird die Republik vom Nordpolarmeer begrenzt, wo sie am Kap Paksa zwischen Nordwik-Bucht und Anabargolf ihren nördlichsten Festlandspunkt bei 73° 59′ 31″ N [2][3] erreicht, ca. 400 km südlich von Kap Tscheljuskin, dem zur Region Krasnojarsk gehörenden nördlichsten Festlandspunkt der Alten Welt. Die nördlichste Landfläche Sachas bildet die zum Neusibirischen Archipel gehörende Henrietta-Insel bei 77° 6′ 0″ N. Nach Süden reicht Sacha im Aldanhochland bis auf die geografische Breite Kopenhagens. Das Territorium erstreckt sich vom Mittelsibirischen Bergland im Westen über das Tal der Lena (Mitteljakutische Niederung), das Werchojansker Gebirge, das Tscherskigebirge über das Jana-Indigirka-Tiefland bis zum Kolyma-Tiefland (West- und Ostteil des Ostsibirischen Tieflands) im Nordosten. Zur Republik gehören außerdem die Neusibirischen Inseln.
Der größte Teil der Republik gehört zum Einzugsbereich der Lena. Die wichtigsten Flüsse neben der Lena sind ihre Nebenflüsse Wiljui und Aldan, sowie die Ströme Indigirka und die Kolyma.
Das gesamte Territorium wird von Permafrostboden eingenommen. Wenn dieser im Sommer antaut und der Schnee und Eis schmelzen, entstehen in den Flussniederungen und insbesondere in den Tiefländern regelmäßig Hochwasser.
Verwaltungsgliederung und Städte
Die Republik Sacha gliedert sich in 34 Rajons und die Stadtkreise Jakutsk und Schatai.
Hauptstadt und einzige Großstadt ist Jakutsk. Mehr als 20.000 Einwohner zählen noch Nerjungri, Mirny, Lensk und Aldan. Überregionale Bekanntheit haben die „Kältepole“ Werchojansk und Oimjakon erlangt.
Stadt/Städt. Siedlung* | Russisch | Jakutisch | Einwohner (Vorlage:FormatDate: Ungültiger Wert ("0-0-0") für das Datum! )[4] |
---|---|---|---|
Jakutsk | Якутск | Дьокуускай | Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl RU-SA |
Nerjungri | Нерюнгри | Нүөрүҥгүрү | Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl RU-SA |
Mirny | Мирный | Мирнэй | Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl RU-SA |
Lensk | Ленск | Ленскэй | Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl RU-SA |
Aldan | Алдан | Алдан | Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl RU-SA |
Aichal* | Айхал | Айхал | Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl RU-SA |
Udatschny | Удачный | Удачнай | Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl RU-SA |
Wiljuisk | Вилюйск | Бүлүү | Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl RU-SA |
Njurba | Нюрба | Ньурба | Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl RU-SA |
Bevölkerung
Die Bevölkerungszahl hatte sich von 1939 bis 1989 verzweieinhalbfacht, war dann bis Anfang des 21. Jahrhunderts um gut 140.000 abgefallen, hat sich aber seither gehalten.
Jahr | Einwohner |
---|---|
1939 | 413.876 |
1959 | 487.372 |
1970 | 666.746 |
1979 | 851.840 |
1989 | 1.094.065 |
2002 | 949.280 |
2010 | 949.347 |
Die Jakuten sind ein jakutischsprachiges Turkvolk. Um 1900 waren die sibirischen Volksgruppen der Region, nebst den Jakuten die Ewenken, Ewenen, Dolganen, Tschuktschen und Jukagiren noch fast unter sich. In der Sowjetzeit strömten dann Hunderttausende Neusiedler ins Land, um die Bodenschätze auszubeuten. So wuchs die Zahl der anderen Ethnien (vor allem Russen, Ukrainer, Weißrussen, Moldauer, Burjaten und Tataren) von 30.315 Personen im Jahr 1926 auf 637.277 Personen im Jahr 1989 an, und die Jakuten wurden zur Minderheit im Land. Heute stellt die Titularnation aber wieder fast die Hälfte der Einwohnerschaft, weil viele der Zugewanderten vor allem die früheren Bergbauzentren wegen der Arbeitslosigkeit wieder verließen. Auch die Russlanddeutschen haben die Region überwiegend verlassen. Allerdings gibt es auch wenige Zuwanderergruppen – vor allem aus den zentralasiatischen Republiken der ehemaligen Sowjetunion – die wachsen. Zu ihnen gehören die Kirgisen (2002 1454 und 2010 5022 Personen), die Usbeken (2002 1207 und 2010 3332 Personen) und die Tadschiken (2002 1105 und 2010 2696 Personen). Daneben leben in Jakutien noch zahlreiche kleinere Ethnien, darunter die Jukagiren.
Volksgruppe | VZ 1926 | VZ 1939 | VZ 1959 | VZ 1970 | VZ 1979 | VZ 1989 | VZ 2002 | VZ 2010 2 | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | Anzahl | % | |
Jakuten | 235.926 | 81,6 % | 233.273 | 56,5 % | 226.053 | 46,4 % | 285.749 | 43,0 % | 313.917 | 36,9 % | 365.236 | 33,4 % | 432.290 | 45,5 % | 466.492 | 48,7 % |
Russen | 30.156 | 10,4 % | 146.741 | 35,5 % | 215.328 | 44,2 % | 314.308 | 47,3 % | 429.588 | 50,4 % | 550.263 | 50,3 % | 390.671 | 41,2 % | 353.649 | 36,9 % |
Ewenken | 13.145 | 4,7 % | 10.432 | 2,5 % | 9.505 | 2,0 % | 9.097 | 1,4 % | 11.584 | 1,4 % | 14.428 | 1,3 % | 18.232 | 1,9 % | 21.008 | 2,2 % |
Ukrainer | 138 | 0,0 % | 4.229 | 1,0 % | 12.182 | 2,5 % | 20.253 | 3,0 % | 46.326 | 5,4 % | 77.114 | 7,0 % | 34.633 | 3,6 % | 20.341 | 2,1 % |
Ewenen | 738 | 0,3 % | 3.133 | 0,8 % | 3.537 | 0,7 % | 6.471 | 1,0 % | 5.763 | 0,7 % | 8.668 | 0,8 % | 11.657 | 1,2 % | 15.071 | 1,6 % |
Tataren | 1.671 | 0,6 % | 4.420 | 1,1 % | 5.172 | 1,1 % | 7.678 | 1,2 % | 10.976 | 1,3 % | 17.478 | 1,6 % | 10.768 | 1,1 % | 8.122 | 0,8 % |
Burjaten | 11 | 0,0 % | 699 | 0,2 % | 757 | 0,2 % | 2.126 | 0,3 % | 4.508 | 0,5 % | 8.471 | 0,8 % | 7.266 | 0,8 % | 7.011 | 0,7 % |
Weißrussen | 21 | 0,0 % | 1.572 | 0,4 % | 2.548 | 0,5 % | 4.090 | 0,6 % | 6.769 | 0,8 % | 9.900 | 0,9 % | 4.236 | 0,4 % | 2.527 | 0,3 % |
Deutsche | 17 | 0,0 % | 250 | 0,06 % | 1.754 | 0,4 % | 1.540 | 0,2 % | 2.416 | 0,3 % | 4.099 | 0,4 % | 2.283 | 0,2 % | 1.540 | 0,2 % |
Dolganen 1 | 0 | 0,0 % | k.Ang. | ?,?% | k.Ang. | ?,?% | 10 | 0,0 % | 64 | 0,01 % | 408 | 0,04 % | 1.272 | 0,13 % | 1.906 | 0,2 % |
Jukagiren | 396 | 0,14 % | 267 | 0,06 % | 285 | 0,06 % | 400 | 0,06 % | 526 | 0,06 % | 697 | 0,06 % | 1.097 | 0,12 % | 1.281 | 0,13 % |
Tschuktschen | 1.281 | 0,4 % | 400 | 0,1 % | 325 | 0,07 % | 387 | 0,06 % | 377 | 0,04 % | 473 | 0,04 % | 602 | 0,06 % | 670 | 0,07 % |
Andere | 5.585 | 1,9 % | 7.782 | 1,9 % | 9.897 | 2,0 % | 12.014 | 1,8 % | 19.026 | 2,2 % | 36.830 | 3,4 % | 34.273 | 3,6 % | 58.910 | 6,1 % |
Einwohner | 289.085 | 100 % | 413.198 | 100 % | 487.343 | 100 % | 664.123 | 100 % | 851.840 | 100 % | 1.094.065 | 100 % | 949.280 | 100 % | 958.528 | 100 % |
1 die Dolganen wurden 1939 und 1959 als Jakuten gezählt 2 23.864 Personen konnten keiner Volksgruppe zugeteilt werden. Diese Leute verteilen sich vermutlich anteilmässig gleich wie die ethnisch zugeschiedenen Einwohner.[5] |
Amtssprachen sind Jakutisch und Russisch. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Christen; nach grober Schätzung bis zu zwei Drittel der Bevölkerung. Einige der Jakuten, Burjaten, Ewenen und Ewenken praktizieren Schamanismus.
Geschichte
Im 14. Jahrhundert wanderten die Jakuten aus dem südlichen Baikalgebiet nach Sacha (Jakutien) ein.
Im 17. Jahrhundert begann die russische Einwanderung, die heutige Hauptstadt Jakutsk wurde 1632 gegründet.
Sacha war zu Zeiten der Sowjetunion eine Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (ASSR) innerhalb der russischen Teilrepublik. Zu sowjetischer Zeit wurde in Teilen der Republik Industrie angesiedelt, was die Zuwanderung einer größeren Zahl von Russen nach sich zog.
Mit Auflösung der Sowjetunion wurden Sacha weitreichende Autonomierechte eingestanden.
Politik
- Präsident: Jegor Afanasjewitsch Borissow (seit 2010)
- Vizepräsident: Dmitri Jewgenjewitsch Gluschko
- Parlament (Il Tumen): 1. Einiges Russland (50 Abgeordnete), 2. KPRF (7 Abgeordnete), Gerechtes Russland (5 Abgeordnete), Bürgerplattform (2 Abgeordnete), Soglasije (2 Abgeordnete)
Wirtschaft
Sacha ist reich an Bodenschätzen wie Edelmetallen, Erdöl, Kohle oder Diamanten. Sein Anteil an der weltweiten Diamantenförderung liegt bei über 13 %, wobei Jakuten seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion selbst das Recht besitzen, die Rohdiamanten zu verarbeiten. Zu Zeiten der Sowjetunion wurden die Rohdiamanten nach Moskau geliefert. Auch heute noch befindet sich ein Teil der jakutischen Rohstoffindustrie in staatlichem (russischem) Eigentum.
Mythologie
Eine Sage erzählt, dass Gott, als er die Erde erschuf, einen Engel mit einem Sack voller Reichtümer über Sibirien geschickt hat. Als dieser Jakutien überflog, wurden ihm vor Kälte die Finger steif, und er ließ alles fallen. Die ganzen Reichtümer, Gold, Silber und Platin fielen auf die Erde. Aus Zorn über seinen Verlust strafte er jedoch diese Region mit ewigem Winter.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Administrativno-territorialʹnoe delenie po subʺektam Rossijskoj Federacii na 1 janvarja 2010 goda (Administrativ-territoriale Einteilung nach Subjekten der Russischen Föderation zum 1. Januar 2010). (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ Topographische Karte (1:1.000.000, Bl. S-49,50, Ausg. 1987) mit dem Kap Paksa bei 113° O
- ↑ Koordinaten vom Kap Paksa bei getamap.net
- ↑ Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
<ref>
-Tag vorhanden: Für die Referenz namenseinwohner_aktuell
wurde kein Text angegeben. - ↑ Bevölkerung der russischen Gebietseinheiten nach Nationalität 2010 (russisch) http://demoscope.ru/weekly/ssp/rus_etn_10.php?reg=76
Republiken: Adygeja | Altai | Baschkortostan | Burjatien | Chakassien | Dagestan | Inguschetien | Kabardino-Balkarien | Kalmückien | Karatschai-Tscherkessien | Karelien | Komi | Krim1 | Mari El | Mordwinien | Nordossetien-Alanien | Sacha (Jakutien) | Tatarstan | Tschetschenien | Tschuwaschien | Tuwa | Udmurtien
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Städte mit Subjektstatus: Moskau | Sankt Petersburg | Sewastopol1
Autonome Oblaste: Jüdische Autonome Oblast
Autonome Kreise: Chanten und Mansen/Jugra | Jamal-Nenzen | Nenzen | Tschuktschen
1 International umstrittene Gebiete
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