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Mitteleuropäische Zeit
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hellblau | Westeuropäische Zeit (UTC±0) |
blau | Westeuropäische Zeit (UTC±0) Westeuropäische Sommerzeit (UTC+1) |
rosa | Mitteleuropäische Zeit (UTC+1) |
rot | Mitteleuropäische Zeit (UTC+1) Mitteleuropäische Sommerzeit (UTC+2) |
gelb | Kaliningrader Zeit (UTC+2) |
ocker | Osteuropäische Zeit (UTC+2) Osteuropäische Sommerzeit (UTC+3) |
hellgrün | Moskauer Zeit (UTC+3) |
Die mitteleuropäische Zeit (MEZ; englisch Central European Time, CET) ist die sich auf den 15. Längengrad Ost beziehende Zonenzeit, die in allen (mittel-)europäischen Ländern, die von dieser Zeitzone abgedeckt werden und zusätzlich in den Beneluxstaaten, Frankreich und Spanien während des Winterhalbjahrs und ganzjährig in Teilen Afrikas als gesetzlich gültige Uhrzeit benutzt wird. Sie entspricht der mittleren Sonnenzeit auf dem Längengrad 15° Ost. Die Differenz der mitteleuropäischen Zeit zur Weltzeit UTC beträgt +1 Stunde, was in der Kurzbezeichnung UTC+1 mit +1 zum Ausdruck kommt.
Die Differenz der mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ, engl. CEST), die die MEZ während des Sommerhalbjahrs in Europa ersetzt, zur UTC beträgt +2 Stunden. Die MESZ hat folglich die Kurzbezeichnung UTC+2 und entspricht der mittleren Sonnenzeit auf dem Längengrad 30° Ost.
Gültigkeitsgebiet
Mit Inkrafttreten des Gesetzes betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung wurde am 1. April 1893 die mitteleuropäische Zeit als Einheitszeit für das gesamte Deutsche Reich festgelegt.
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In Europa liegen die folgenden Städte auf dem Meridian der geographischen Länge 15° – das heißt, hier sind die MEZ und die mittlere Sonnenzeit gleich:
- Motala in Schweden
- Gudhjem (auf Bornholm) in Dänemark
- Stargard in Polen
- Görlitz/Zgorzelec (an der Lausitzer Neiße) in Deutschland/Polen
- Jindřichův Hradec (deutsch Neuhaus) in Tschechien
- Gmünd im Waldviertel in Österreich
- Catania auf Sizilien.
Die ideale Westgrenze der unterlegten Zeitzone zur UTC+0-Zeitzone verläuft auf dem Längengrad 7,5° Ost, also durch Dortmund (wobei sich das Zentrum jenseits der Linie befindet) und etwas westlich von Straßburg, wird also in vielen westeuropäischen Ländern mit MEZ deutlich überschritten. In den Beneluxländern, in Frankreich und in Spanien entspräche eher die Greenwich-Zeit (UTC) und in Galicien die Azoren-Zeit (UTC−1) der jeweils lokalen Sonnenzeit.
Die ideale Ostgrenze (22,5° Ost) der Zeitzone zur UTC+2-Zeitzone verläuft nahe der Stadt Lublin im Osten Polens. Sie wird nur im Norden Norwegens wesentlich überschritten (der östlichste Ort Vardø liegt mit 31° 6′ sogar 1° 6′ östlich des Meridians für die osteuropäische Zeit, UTC+2).
Der Geltungsbereich der MEZ reicht in Mitteleuropa im Winterhalbjahr vom Kap Touriñán in Spanien (9° 17′ West) bis zum Fluss Bug bei Hrubieszów in Polen (24° 10′ Ost), im Subpolarbereich sogar bis Vardø in Norwegen (31° 6′ Ost). Die ideale Breitendifferenz von 15° wird mit fast 33,5° beziehungsweise fast 39,5° deutlich überschritten. Entsprechend groß ist die Abweichung zwischen Zonenzeit und mittlerer Sonnenzeit an den Rändern der tatsächlichen Zeitzone: mehr als +1 1⁄2 Stunden (im Sommer +2 1⁄2 Stunden) am Kap Touriñán, etwa −1 Stunde in Vardø. Im Sommerhalbjahr findet man die Uhrzeit UTC+1 in Europa noch auf den britischen Inseln und in Portugal als westeuropäische Sommerzeit.
In derselben Zeitzone liegen mehrere afrikanische Staaten, beispielsweise Angola, Benin, Kamerun, Libyen, Niger, Nigeria, der Tschad, die Zentralafrikanische Republik, die Republik Kongo und der westliche Teil der Dem. Rep. Kongo.
In der Bundesrepublik Deutschland gibt aktuell das Gesetz über die Einheiten im Messwesen und die Zeitbestimmung die MEZ nach § 4 als gesetzliche Zeit vor, sofern nicht die Sommerzeit eingeführt ist. Sie wird über den Langwellensender DCF77 in Mainflingen verbreitet, dessen Zeitsignal von einer Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig stammt. So genannte Funkuhren können diesen Zeitzeichensender empfangen.
Verwendung
Länder, in denen die mitteleuropäische (Sommer-)Zeit verwendet wird oder wurde.
Einführung bis in die 1920er-Jahre
- Mazedonien, Montenegro, Serbien: 1884
- Österreich-Ungarn:
- 1884: Bosnien-Herzegowina, Kroatien,
- 1890: Königreich Ungarn
- 1891: Königreich Böhmen
- 1893: Österreich
- Italien, Malta: 1893
- Deutschland: 1893
- Schweiz: 1894
- Liechtenstein: 1894
- Dänemark: 1894
- Norwegen: 1895
- Schweden: 1900
- Luxemburg: 1904–1918
- Albanien: 1914
- Belgien, 1914–1919
- Polen, 1915–1918 und seit 1922
- Litauen: 1920–1940
Einführung im Zweiten Weltkrieg
- Frankreich, Niederlande, Belgien, Luxemburg: 1940 (nach der deutschen Besetzung)
- Spanien: 1940 (außer Kanarische Inseln)
- Großbritannien hatte 1940–1945 die British Summer Time als Standardzeit (War Time) in Verwendung, als Sommerzeit galt British Double Summer Time (BDST) GMT+2[1]
- Irland verwendete 1940–1946 die Irish Standard Time (IST) ganzjährig, 1941–1945 und 1947 ohne die British Double Summer Time
Einführung nach dem Zweiten Weltkrieg
- Monaco: 1945
- Andorra: 1946
- Gibraltar: 1957
- Großbritannien und Irland: 1968–1971 British Summer Time/Irish Standard Time ganzjährig[2][3]
- Portugal: 1966–1976 und 1992–1996: Portugal führte die MEZ zur Intensivierung der Handelsbeziehungen mit Spanien und Frankreich ein
Weblinks
- http://zeitzonen.net/html/geschichte.html
- Breusing: Eisenbahnzeit. In: Röll, Freiherr von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 4, Berlin und Wien 1913, S. 149–152.
Einzelnachweise
- ↑ Lighter nights would keep youngsters fitter and safer, say doctors … =Western Mail, 27. Juni 2005, abgerufen im Jahr 2009.
- ↑ It’s Time For A Change To Save Lives And Reduce Injuries. Pressemitteilung vom 22. Oktober 2008, RoSPA Press Office (Memento vom 18. September 2012 im Webarchiv archive.is).
- ↑ British Summer Time (BST) and the Daylight Saving Time plan. National Maritime Museum, abgerufen am 13. Januar 2011; Vergl. ausführlich auch die engl. Wikipedia: British Summer Time.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mitteleuropäische Zeit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |