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Venezuela
República Bolivariana de Venezuela Bolivarische Republik Venezuela | |||||
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Amtssprache | Spanisch daneben Wayuu, Warao, Pemon, Mapoyo, Panare, Puinave, Pémono, Sapé, Sikiana, Yabarana und Yaruro[1] | ||||
Hauptstadt | Caracas | ||||
Staatsform | Präsidiale Bundesrepublik | ||||
Staatsoberhaupt und Regierungschef | Präsident Hugo Chávez | ||||
Fläche | 916.445 km² | ||||
Einwohnerzahl | 28.833.845 (Stand 2010)[2] | ||||
Bevölkerungsdichte | 30 Einwohner pro km² | ||||
Bruttoinlandsprodukt nominal (2007)[3] | 236.390 Mio. US$ (35.) | ||||
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner | 8601 US$ (54.) | ||||
Human Development Index | 0,692 (73.) (2011) | ||||
Währung | Bolívar Fuerte (BsF, VEF) = 100 céntimos | ||||
Unabhängigkeit | von Spanien am 5. Juli 1811 erklärt, 1821 anerkannt | ||||
Nationalhymne | Gloria al bravo pueblo | ||||
Nationalfeiertag | 5. Juli (Freiheitserklärung am 5. Juli 1811) | ||||
Zeitzone | UTC-4:30 | ||||
Kfz-Kennzeichen | YV | ||||
Internet-TLD | .ve | ||||
Telefonvorwahl | +58 | ||||
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Venezuela (amtlich Bolivarische Republik Venezuela, spanisch República Bolivariana de Venezuela) ist ein südamerikanischer Staat an der Karibikküste. Er grenzt an Brasilien, Kolumbien und Guyana.
Der Name Venezuela
Über den Ursprung des Namens „Venezuela“ gibt es zwei Theorien: Manche schreiben ihn Amerigo Vespucci zu, der zusammen mit Alonso de Ojeda 1499 eine Expedition entlang der nordwestlichen Küste führte (heute bekannt als der Golf von Venezuela). Als sie die Guajira-Halbinsel erreichten, beobachtete die Mannschaft die Pfahlbauten (palafitos), die die Añu über dem Wasser errichtet hatten. Diese erinnerten Vespucci an die Stadt Venezia (Venedig) und infolgedessen wurde die Region Venezuela genannt, was so viel wie „Klein-Venedig“ bedeutet.
Andererseits sagt der spanische Conquistador und Geograph Martín Fernández de Enciso, Mitglied der gleichen Mannschaft, in seiner Schrift „Suma de Geografía“, dass die Bevölkerung dieser Region einen flachen Felsen bewohnte und „Veneciuela“ genannt wurde.
Geographie
Venezuela hat eine etwa 2.800 km lange Küste. Von der Gesamtfläche sind etwa 39 % bewaldet, 20 % bestehen aus Wiesen- und Weideland, 4 % machen Felder und Ackerland aus.
Es grenzt an drei Staaten: im Osten an Guyana mit 743 km Grenze, im Süden liegt Brasilien mit 1.819 km Grenze und im Westen Kolumbien mit 2.050 km Grenze.
Die gesamte Länge der Landesgrenzen Venezuelas beträgt 4.612 Kilometer.
Venezuela lässt sich in vier Regionen einteilen: die Anden, die sich in einem breiten Ost-West-Bogen von der kolumbianischen Grenze entlang des Karibischen Meeres nach Osten erstrecken; die Orinoco-Ebenen (Llanos) im Zentrum; die Maracaibo-Tiefländer im Nordwesten, sowie das Hochland von Guayana im Südosten. Venezuela ist das sechstgrößte Land Südamerikas. Es ist landschaftlich so vielfältig wie kein anderer südamerikanischer Staat. Den stärksten Kontrast bilden die Wüstenlandschaften am Isthmus von Coro und die Sümpfe des Delta Amacuro, beziehungsweise die schneebedeckten Berge der Cordillera de Mérida und die weiten Ebenen im Herzen des Landes. Das Land kann auch in sechs geographische Großräume untergliedert werden: die venezolanischen Anden, die Llanos del Orinoco, der Maracaibo-See, das Bergland entlang der karibischen Küste, die venezolanischen Karibikinseln, sowie das Hochland von Guayana.
Die Anden
Die Gipfel der venezolanischen Anden reichen bis in etwa 5.000 m Höhe. In den fruchtbaren Tälern zwischen den Bergen lebt ein großer Teil der Bevölkerung Venezuelas und auch Industrie und Landwirtschaft sind hier konzentriert.
Die zerklüfteten Gebirgszüge an der kolumbianischen Grenze sind der am dünnsten besiedelte Teil dieser Region.
Südlich des Maracaibo-See erhebt sich der höchste Berg Venezuelas, der Pico Bolívar mit 4.981 m. Einige Gipfel in dieser Region sind das ganze Jahr über schneebedeckt.
Ein breites Tal trennt diesen Gebirgszug von einem weiteren, der der Küste folgt. In diesem Tal liegt auch die Hauptstadt Caracas. Dieser verhältnismäßig kleine Bereich ist die am dichtesten besiedelte Region des Landes. Hier wird die intensivste Landwirtschaft betrieben und das Verkehrsnetz ist am besten ausgebaut.
Die Orinoco-Ebene
Südlich der Berge erstrecken sich die großen Ebenen der Llanos. Sie dehnen sich von der karibischen Küste im Osten bis an die kolumbianische Grenze aus. Der Orinoco bildet die südliche Grenze. Dem Festland vorgelagert ist die Insel Margarita.
Neben den Grasländern umfasst diese Region auch Sumpfgebiete im Orinoco-Delta und an der kolumbianischen Grenze. Die Erhebungen in den Llanos übersteigen die 200-Meter-Marke nicht.
Das Maracaibo-Tiefland
Das Maracaibo-Tiefland ist umgeben von Gebirgsketten, ausgenommen ist nur der Norden. Hier grenzt es an das Karibische Meer. Diese Region ist sehr flach und steigt nur leicht in Richtung der umliegenden Berge an. Der 13.000 km² große und bis zu 50 m tiefe Maracaibo-See nimmt einen Großteil der niedriger liegenden Bereiche ein. Er ist durch die ungefähr 75 km lange Meerenge Canal de San Carlos mit dem Golf von Venezuela verbunden. Unter dem Ostufer des Sees lagern die reichsten Erdölvorräte Venezuelas.
Die größte Stadt der Region ist die Hafenstadt Maracaibo am gleichnamigen See.
Das Hochland von Guayana
Das Hochland von Guayana erhebt sich südöstlich des Orinoco und ist eine der ältesten Landschaften Südamerikas. Dieses Hochland, das von Plateaus und Nebenflüssen des Orinoco geprägt ist, nimmt mehr als die Hälfte der Landesfläche Venezuelas ein. Die auffälligste Formation dieser Region ist die Gran Sabana, eine große, stark erodierte Hochebene. Im Laufe von Jahrmillionen wurden die Sandsteinmassen abgetragen und übrig blieben zerklüftete Täler und gewaltige massive Tafelberge (Tepuis). Ihr Alter wird auf 70 Millionen Jahre geschätzt. Die 115 verschiedenen Tepuis in diesem Gebiet zeichnen sich durch eine einzigartige und eigentümliche Flora und Fauna auf ihren Hochplateaus aus, denn aufgrund der Isolation haben sich viele endemische Arten entwickelt.
Von den Tafelbergen herab stürzen die höchsten Wasserfälle der Welt, wie zum Beispiel der Salto Kukenam und der höchste Wasserfall der Welt, der Salto Angel mit einer Fallhöhe von 978 Metern. Er ist zugleich eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Nationalparks Canaima, der von der UNESCO zum Weltnaturerbe ausgerufen wurde.
Flüsse
Der Orinoco ist mit einer Länge von 2.574 km der größte und wichtigste der über tausend Flüsse des Landes. Er entspringt im Grenzgebiet zwischen Venezuela und Brasilien an einer der größten Wasserscheiden Lateinamerikas. Der Wasserstand des Orinoco schwankt je nach Jahreszeit beträchtlich. Die höchsten Stände werden im August gemessen und übersteigen die Tiefststände von März und April um durchschnittlich 13 Meter. Der Großteil des Flussbettes weist nur ein geringfügiges Gefälle auf.
Unterhalb der Oberläufe findet sich ein weltweit seltenes geographisches Phänomen: der Fluss spaltet sich in zwei Arme auf, eine so genannte Bifurkation. Der Brazo Casiquiare (wörtlich: (Neben-)Arm Casiquiare), ein natürlicher Kanal, verbindet die beiden unabhängigen Flusssysteme des Orinoco und des Amazonas miteinander. Dabei fließt ein Drittel des Wassers über den Rio Negro (Amazonien) in den Amazonas, der Rest fließt weiter in den Hauptkanal des Orinoco. Diese Passage erlaubt es Schiffen mit niedrigem Tiefgang, vom Orinoco in das Flusssystem des Amazonas zu wechseln. Dadurch bilden die riesigen Gebiete zwischen Orinoco, Amazonas und Atlantik eine Insel.
Die meisten Flüsse, die in den nördlichen Gebirgen entspringen, fließen in südöstlicher Richtung zum Río Apure, einem Nebenfluss des Orinoco. Der Apure durchfließt die Llanos in östlicher Richtung. Im niederschlagsarmen Gebiet südlich des Apure gibt es keine nennenswerten Quellgebiete.
Ein anderer wichtiger Fluss ist der Río Caroní, der sich vor allem durch seine hohe Fließgeschwindigkeit auszeichnet. Er entspringt im Hochland von Guyana und mündet auf der Höhe von Ciudad Guayana in den Orinoco. Der Caroní eignet sich besonders gut für den Bau von Wasserkraftwerken und trägt so erheblich zum Energiehaushalt Venezuelas bei.
Klima
Obwohl Venezuela mitten in der tropischen Klimazone liegt, findet man, abhängig von der Höhenlage, der Topographie und der Richtung und Intensität der vorherrschenden Winde, alle Klimatypen vom tropisch feuchten bis zum alpinen Klima. Jahreszeitliche Schwankungen unterscheiden sich weniger durch die Temperatur als durch die unterschiedlichen Niederschlagsmengen. Im Großteil des Landes herrscht von Mai bis Oktober Regenzeit.
Das Land teilt sich in vier Temperaturzonen, die sich größtenteils auf die jeweilige Höhenlage zurückführen lassen: In der tropischen Zone (unterhalb von 800 m) herrschen im Jahresdurchschnitt Temperaturen zwischen 26 °C und 28 °C. Die gemäßigte Zone mit Durchschnittstemperaturen von 12 °C bis 25 °C erstreckt sich zwischen 800 und 2.000 m Seehöhe. Hier liegen die meisten Städte Venezuelas, einschließlich der Hauptstadt Caracas. Kältere Bedingungen mit Temperaturen von 9 °C bis 11 °C findet man in der kühlen Zone zwischen 2.000 und 3.000 m. Weideland und dauerhafte Schneefelder prägen die Landschaft im Hochgebirge (ab 3.000 m Seehöhe). Hier liegen die Temperaturen im Jahresdurchschnitt unter 8 °C.
Die jährlichen Niederschläge reichen von 430 mm in den halb-ariden Tiefländern und Ebenen im westlichen Teil der Karibikküste bis zu etwa 1000 mm im Orinoco-Dreieck. In den Gebirgsregionen schwanken die Niederschlagsmengen beträchtlich, denn in den Senken fällt weniger Regen als an den Steilwänden, die den Nordostwinden ausgesetzt sind. In Caracas fällt von Juni bis August mit 750 mm die Hälfte des dortigen jährlichen Niederschlags.
Die mittlere Höchsttemperatur des Landes liegt zwischen 30 °C und 31 °C. Allerdings kann die Temperatur an einzelnen Orten von diesem Durchschnittswert abweichen, so kommt es nicht selten zu Höchsttemperaturen um die 40 °C. Die mittlere Minimaltemperatur bewegt sich je nach Monat zwischen 7 °C und 12 °C, wobei sie von April bis November kaum unter 10 °C fällt. Von Juli bis Januar regnet es mitunter fast einen halben Monat lang, in den anderen Monaten gibt es nur einen bis sieben Regentage pro Monat.
Caracas |
Maracaibo |
Ciudad Bolívar |
---|---|---|
Barcelona |
Santa Elena de Uairén |
Puerto Ayacucho |
Zeitzone
1964 wurde in Venezuela die Zeitzone nach dem 60. Längengrad neu gerichtet (UTC-4, zuvor UTC-4:30). Am 9. Dezember 2007 wurde die Uhr um eine halbe Stunde zurückgestellt, und es gilt seitdem wieder die Zeitzone UTC-4:30 (VST – Venezuelan Standard Time).
Wichtige Städte
Die Hauptstadt Caracas ist gleichzeitig auch die größte Stadt des Landes. Andere wichtige Städte sind:
Stadt | Einwohner |
---|---|
Caracas | 1.836.000 |
Maracaibo | 1.609.000 |
Valencia | 1.196.000 |
Barquisimeto | 811.000 |
Ciudad Guayana | 629.000 |
Barcelona | 455.000 |
Mérida | 196.000 |
Sonstiges
In Venezuela gibt es heute 43 Nationalparks (siehe Nationalparks in Venezuela) und 36 Naturdenkmäler. 62,9 Prozent (2007) der Landesfläche sind als geschützt ausgewiesen. Venezuela verfügt somit (gegenüber zum Beispiel Brasilien mit 18,5 Prozent) über den höchsten Prozentsatz an Naturschutzgebieten in Nord- und Südamerika.[4]
Bevölkerung
Venezuela hat rund 29 Millionen Einwohner. Davon sind 67 % Mestizen. 21 % der Venezolaner sind europäischer, 10 % afrikanischer und 2 % indianischer Abstammung. Das Bevölkerungswachstum beträgt jährlich 1,6 % (2009).[5]
Die Geburtenrate liegt bei 18,91 (pro 1000 Einwohner, Wert 2005). Durchschnittlich bringt jede Frau 2,51 Kinder zur Welt (Wert 2000), wobei die Säuglingssterblichkeit 2,617 % (Wert 2000) beträgt. Die Todesrate liegt mit 4,90 (pro 1000 Einwohner, Wert 2005) deutlich unter der Geburtenrate.
Ungefähr 85 % der Bevölkerung lebt in den städtischen Gebieten im Norden des Landes. Im Gebiet südlich des Orinoco, das immerhin fast die Hälfte der Gesamtfläche einnimmt, leben nur 5 % der Einwohner, es leben noch indigene Stämme wie die Waika mit traditioneller Lebensweise in diesem Gebiet.
Die 2% Ureinwohner gehören etwa 24 unterschiedlichen Gruppen an. Die größten indigenen Völker sind die Wayúu (Guajiro) nördlich von Maracaibo, die De'áruwa (Piaroa), Wayapopihíwi (Guajibo), Ye’kuana und Yanomami in der Amazonasregion, die Warao im Orinoco-Delta und die Pemón im Südosten von Guayana.[6]
Sprachen
Artikel 9 der Verfassung von 1999 besagt: „Die Amtssprache ist Kastilisch. Die indigenen Sprachen sind ebenfalls Amtssprachen für die indigenen Völker und müssen im gesamten Territorium der Republik respektiert werden, da sie einen kulturellen Reichtum der Nation und der Menschheit darstellen.“ Die 35 verschiedenen indigenen Gruppen Venezuelas gehören zu den großen Sprachgruppen der Arahuaca (Araguaca), Kariben (karibische Sprachen), Chibcha und Tupí-Guaraní. Etwa ein Dutzend der in Venezuela gesprochenen Sprachen ist keiner größeren Sprachgruppe zuzuordnen. Bekannt sind davon vor allem Wayúu, Pemón und Warao (indigene Sprachen). Warao wird weltweit von etwa 30.000 Stammesmitgliedern der Warao-Indianer gesprochen, die fast ausschließlich in Venezuela leben. Der karibische Indianerstamm der Pemón lebt zu seiner Mehrheit in Gran Sabana in Bolívar, wo eben diese Sprache gesprochen wird.
Englisch wird kaum gesprochen. Selbst in der Hauptstadt Caracas ist die Verbreitung der englischen Sprache eher gering. Für Touristen und Einwanderer gibt es in Mérida, Caracas, Puerto la Cruz und auf der Insel Margarita Sprachschulen.
Religion
96 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 2 % gehören dem protestantischen Glauben an[7]. 104.000 Venezolaner (0,3%) sind Anhänger der Zeugen Jehovas.[8], 12.000 Einwohner (0,04%) bekennen sich zur Neuapostolischen Kirche, [9] Muslime, Juden und Anhänger von indigenen Religionen bilden weitere Minderheiten (Stand: 2006). Außerdem haben sich ein paar kuriose religiöse Kulte im Land verbreitet, darunter der María-Lionza-Kult. Der wichtigste Heilige ist José Gregorio Hernández. Seine Figuren, mit schwarzem Filzhut und elegantem Anzug, sind in Wohnungen, Läden und Kirchen zu finden.[6]
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Venezuelas
Bis zum 19. Jahrhundert
In Venezuela lebten in vorkolumbianischer Zeit indianische Gruppen, nomadisierende Jäger und Sammler sowie Fischer und Bauern. Christoph Kolumbus erreichte auf seiner 3. Reise 1498 die östliche Küste Venezuelas und ging an der Mündung des Flusses Orinoco an Land. Es war das erste Mal, dass er und seine Mannschaft das amerikanische Festland betraten. Am 24. August 1499 folgte eine Expedition von Alonso de Ojeda und Amerigo Vespucci, die dem Land wegen der häufigen Verwendung von Pfahlbauten angeblich den Namen Venezuela (Klein-Venedig) gaben. Diese Theorie stammt aus Vespuccis Reisebericht Cuatro Navegaciones („vier Schifffahrten“) und ist auch allgemein bekannt, jedoch historisch nicht belegt.
Die erste feste Siedlung der Spanier mit dem Namen Nueva Cádiz entstand 1522. 1528 bis 1545 versuchten die Welser mit Klein-Venedig erfolglos ihr Glück. Die heutige Hauptstadt Caracas wurde 1567 gegründet und 1577 setzte die spanische Krone zur Verwaltung einen Gouverneur ein.
Jedoch wurde die Kolonie im 16. und 17. Jahrhundert von den Spaniern eher vernachlässigt, da sie sich mehr auf das Gold aus anderen Teilen Amerikas konzentrierten. Der Anbau von Kakao, Zucker, Tabak, Kaffee und Baumwolle führte dazu, dass eine große Anzahl an Sklaven nach Venezuela gebracht wurden, die, nachdem die einheimische Kultur zu einem Großteil zerstört war, die Kultur in Venezuela nachhaltig beeinflussten. Im 17. und 18. Jahrhundert begann die Christianisierung indianischer Stämme durch Missionare der römischen Kirche. Das Land war politisch zunächst Bestandteil des 1535 gebildeten Vizekönigreichs Neuspanien (Nueva España) mit seiner Hauptstadt Mexiko. 1777 wurde die Statthalterschaft von Venezuela gegründet.
Von 1797 bis 1821 gab es immer wieder Versuche, Neu-Granada, dessen Teilregion Venezuela war, von der spanischen Herrschaft loszulösen. 1821 gelang es Simón Bolívar, die Unabhängigkeitskriege in Venezuela zu einem siegreichen Ende zu führen. Venezuela wurde ein Teil der von Bolívar schon 1819 neu geschaffenen Republik Großkolumbien. Wenige Tage nach seinem Tod 1830 fiel Venezuela aus dieser Verbindung ab und erklärte sich für selbstständig.
1864 wurde Venezuela in eine Bundesrepublik umgewandelt. Es folgten noch eine Reihe Bürgerkriege und Revolutionen, die die politische Entwicklung des Landes ausbremsten.
Erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
Die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts waren durch die Diktatur von Juan Vicente Gómez bestimmt. Auf dessen Tod folgte eine teilweise Liberalisierung des Landes, unter anderem durch Eleazar López Contreras. Diese Politik wurde von Isaías Medina Angarita fortgeführt. So wurde im Juni 1941 die sozialdemokratische Partei Acción Democrática (AD) und im Oktober 1945 die Kommunistische Partei legalisiert und im April eine Verfassungsreform durchgesetzt.
Aufgrund einzelner Mängel, die die Regierung mit zu verantworten hatte, kam es von Seiten der Opposition und Teilen des Militärs am 18. Oktober 1945 zum Putsch gegen die Regierung Medina Angaritas. Die durch den Putsch an die Macht gekommene Regierung setzte die angestrebten Reformen sofort durch. So wurde am 14. Dezember 1947 zum ersten Mal ein Präsident direkt vom Volk gewählt. Rómulo Gallegos sollte der erste gewählte Präsident werden. Allerdings blieb er nicht lange im Amt, denn kurz darauf kam es zu einem erneuten Putsch des Militärs.
1948–1982
Ab 1948 wurde Venezuela von einer Militärjunta geführt, von 1952 an unter Diktator Marcos Pérez Jiménez. Mit seinem Sturz 1958 wurde Venezuela eine Demokratie. Seitdem waren bis in die 1990er Jahre die beiden bestimmenden Parteien die sozialdemokratische Acción Democrática und die konservative COPEI, die auch die Präsidenten stellten. In der ersten Amtszeit von Carlos Andrés Pérez (1974–1979) stiegen die Einkünfte des Landes aus dem Erdölexport so rapide, dass das Land eines der wohlhabendsten Länder Südamerikas war, „[…] durch den Verkauf von Erdöl hat Venezuela von 1973 bis 1983 rund 240 Milliarden Dollar eingenommen, das heißt etwa das Zehnfache dessen, was der Marshallplan vorsah“ (Arturo Uslar Pietri), die damit einhergehende Verteilungspolitik führte zur, für lateinamerikanische Verhältnisse, außerordentlich hohen politischen Stabilität des Landes.
1983–1997
Mit dem schnellen Verfall des Ölpreises seit 1983 brachen diese Einkünfte jedoch weg und da es keine anderen Wirtschaftszweige gab, die die sinkenden Erdöleinnahmen zu kompensieren vermochten, führte dies gemeinsam mit den immer höher werdenden Auslandsschulden (1993: 45 Milliarden Dollar) zu einer anhaltenden Wirtschaftskrise.
Carlos Andrés Pérez war aufgrund massiver Korruption zu einem der reichsten Männer der Welt geworden. Er wurde für die Amtsperiode 1989–1994 mit großen Erwartungen wiedergewählt. Michael Zeuske sieht vor allem innenpolitische Probleme, Korruption, Elitenmisswirtschaft, massive Fehlinvestitionen, eine mangelhafte Bildungspolitik und die Vernachlässigung ganzer Wirtschaftszweige, wie der Landwirtschaft, als wesentliche Ursachen für die nachfolgende größte Rezession in der Geschichte des Landes. Venezuela war faktisch bankrott und die für Kredite des Internationalen Währungsfonds eingeforderten Einsparmaßnahmen wurden einseitig auf dem Rücken der Ärmsten ausgetragen. Es kam am 27. Februar 1989 nach einer über Nacht erfolgten starken Erhöhung der Preise für den öffentlichen Nahverkehr zu landesweiten Aufständen und Hungerrevolten, der sogenannten Caracazo. Durch deren gewaltsame Niederschlagung kamen offiziell 246, nach inoffiziellen Schätzungen in kaum zwei Tagen weit über 1000–3000 Menschen ums Leben. Langfristige Folge war eine zunehmende Machtverschiebung hin zum Militär, wie der Zusammenbruch des sozialen Konsens und der bis dahin etablierten Parteien. Nach zwei Putschversuchen im Jahre 1992, einem am 4. Februar durch Hugo Chávez und einem weiteren am 27. November 1992, einem Volkswirtschaftsjahr mit Minuswachstum und der Absetzung des Präsidenten Pérez durch den Obersten Gerichtshof wegen Veruntreuung und Korruption wurde 1994 Rafael Caldera als neuer Präsident gewählt. Bis 1998 gelang ihm zwar die politische Stabilisierung, der Wirtschaftskrise aber wurde auch er nicht Herr (1994: Inflationsrate: 71 Prozent, schwere Währungskrise und Bankencrash).
1998 bis heute
Am 6. Dezember 1998 wurde Hugo Chávez, der Gründer der Movimiento Quinta República und Anführer eines Putschversuches gegen die venezolanische Regierung unter Carlos Andrés Pérez (1992), mit 56 Prozent der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Chávez ist ein Verfechter der Bolivarischen Revolution, seine erklärten Ziele sind der Kampf gegen Korruption, die Schaffung und Stärkung möglichst direkter Demokratie, sowie die nationale und ökonomische Unabhängigkeit. Nach der Ausarbeitung einer neuen „bolivarischen“ Verfassung und deren Annahme per Referendum, wurde Chávez im Jahr 2000 mit einer gegenüber 1998 sogar nochmals deutlich gestiegenen Mehrheit (60 Prozent) bestätigt. Venezuelas Staatsbezeichnung lautet seitdem „Bolivarische Republik Venezuela“ und wird oft auch als „Fünfte Republik“ (quinta república) bezeichnet.
Am 11. April 2002 scheiterte ein Putsch gegen die Regierung Chávez. Die zuvor verurteilten, angeklagten Putschisten, darunter drei hohe Militärs, wurden vom Obersten Gerichtshof TSJ freigesprochen.[10][11]
Dem Putsch voran gingen Streiks beziehungsweise Aussperrungen des Unternehmerverbandes. Beim staatlichen Erdölkonzern Petróleos de Venezuela (PDVSA) kam es zu Sabotageaktionen und dem unerlaubten Fernbleiben von der Arbeit durch höhere Angestellte und Management. Da der vermeintliche Streik nicht einmal innerhalb der Gewerkschaft abgestimmt wurde, erkannte ihn die Internationale Arbeitsorganisation nicht als Streik an. Hinzu kam auch ein sogenannter Steuerstreik des wohlhabenden Teils der Bevölkerung. Nachdem das zuständige Wahlamt festgestellt hatte, dass die notwendige Anzahl von Unterschriften (etwa 2,5 Millionen) knapp erreicht worden wäre, erklärte Chávez, er würde sich diesem Referendum stellen. Aufgrund des bemerkenswert hohen Andrangs am Abstimmungstag kam es zu teilweise stundenlangen Wartezeiten und die Schließung der Wahllokale musste mehrfach, letztendlich bis Mitternacht, verschoben werden. Das Referendum bestätigte Chávez bei hoher Wahlbeteiligung (73 Prozent) mit 59,25 Prozent (knapp fünf Millionen Wähler) klar im Amt. Die Opposition warf Chávez Wahlbetrug vor, aber eine von ihnen initiierte und von der Organisation Amerikanischer Staaten und dem Carter Center durchgeführte Nachzählung der Stimmen bestätigte das Wahlergebnis.
Am 3. Dezember 2006 wurde Chávez bei den Präsidentschaftswahlen mit 62,89 Prozent der Stimmen aufs neue im Amt bestätigt. Es gab insgesamt 18 Kandidaten für das Amt. Der sozialdemokratische Gegenkandidat Rosales, Führer der Opposition gegen Chávez, musste mit 36,85 Prozent der Stimmen seine Niederlage eingestehen. Die Wahlbeteiligung war mit etwa 75 Prozent die höchste seit 1988.[12] Die von der Europäischen Union entsandten Beobachter gingen von einer reibungslosen Wahl aus. Im offiziellen Bericht zur Beobachtungsmission der EU wurde allerdings unter anderem die starke institutionelle Propaganda hauptsächlich für Präsident und Kandidat Chávez sowie die unausgeglichene Berichterstattung, zugunsten eines Kandidaten, sowohl in den öffentlichen als auch in den privaten Medien kritisiert. Außerdem sei auf Staatsangestellte Druck ausgeübt worden, für Chávez zu stimmen beziehungsweise an Wahlkampagnen für seine Wiederwahl teilzunehmen. Dies sei ein Verstoß gegen die internationalen Prinzipien der freien Stimmabgabe.[13]
Im September 2010 fanden die Wahlen für die Nationalversammlung statt. Die PSUV und die PCV erhielten 98 Sitze mit einem Stimmenanteil von 48,13 %, der Tisch der demokratischen Einheit (Mesa de la Unidad) erzielte 65 Sitze bei einem Stimmenanteil von 47,22 % und Patria Para Todos bekam 2 Sitze für 3,14 % der Stimmen. Später erklärte Patria Para Todos, dass sie ein Teil der MUD sein würden. Kurz bevor die alte Nationalversammung austrat, verabschiedete sie ein Ermächtigungsgesetz für Chávez, die den Präsidenten 18 Monate lang erlaubte, Sondergesetze ohne parlamentatische Zustimmung zu verabschieden.
Politik
Allgemeines
Die Regierungsform Venezuelas ist eine Form der Präsidialdemokratie (das heißt, der direktgewählte Präsident ist gleichzeitig nominelles Staatsoberhaupt und Chef der Exekutive) mit starken direktdemokratischen Elementen, einer komplizierten Gewaltenteilung zwischen den fünf Gewalten Legislative, Exekutive, Judikative, Bürgergewalt (Art. 273-291) und Wahlgewalt (Art. 292-298) sowie zahlreichen Wahlen auf verschiedenen Ebenen. Die neue Verfassung Venezuelas verbietet die Privatisierung der Erdölindustrie und der sozialen Sicherungssysteme, verfügt die kostenlose Volksbildung und Maßnahmen zur Reaktivierung ungenutzten Großgrundbesitzes, respektiert darüber hinaus aber das Privateigentum, auch das Privateigentum an Produktionsmitteln. Der Umbau von Staat und Gesellschaft erfolgte durch plebiszitäre Akte: Bei den Präsidentschaftswahlen im Dezember 1998 entfielen 56 Prozent der Stimmen auf Chávez, im April 1999 stimmten 88 Prozent der Wähler für die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung, im Dezember desselben Jahres 71 Prozent für die neue Verfassung des nun als „Bolivarische Republik Venezuela“ bezeichneten Staates. In der sog. „Bolivarischen Verfassung“, mit der die sog. „Bolivarische Revolution“ umgesetzt werden soll, ist die Gewaltenteilung durch direktdemokratische Partizipationsmöglichkeiten erweitert: Sowohl die Abgeordneten als auch der Präsident (6-jährige Amtszeit) können ab der Mitte ihrer Amtszeit per Referendum abgewählt werden (Art. 72). Der Präsident ist das Staatsoberhaupt und der Regierungschef. Derzeitiger Amtsinhaber ist seit dem 2. Februar 1999 Hugo Chávez, der Vizepräsident ist nun Jorge Rodríguez, ehemaliger Präsident des CNE (Wahlbehörde von Venezuela), der somit stellvertretender Staats- und Regierungschef ist.
Das Parlament ist die Nationalversammlung (Asamblea Nacional) mit einem Einkammersystem mit fünfjähriger Legislaturperiode. Sie hat 165 Sitze, wovon die linke PSUV und die Kommunistische Partei Venezuelas derzeit 98 Sitze innehaben. Die Parteien des Oppositionsbündnis Mesa de la Unidad Democrática - u.a. Un Nuevo Tiempo, Acción Democrática, Copei, Primero Justicia - 65, die oppositionelle Linkspartei Patria Para Todos (PPT) 2 Sitze. Aufgrund des geltenden Wahlrechts werden die Sitze nicht proportional zu den Stimmen verteilt. Der Stimmenanteil der Regierungsparteien bei den letzten Wahlen lag bei 48 %, der Anteil ihrer Sitze jedoch bei 59,4 %.[14] Vor diesen Wahlen hatten die Regierungsparteien sämtliche Sitze inne, da die Opposition die Wahlen boykottiert hatte.
Es gibt fünf Gewerkschaftsdachverbände: die Unión Nacional de Trabajadores (UNT), die Confederación de Trabajadores de Venezuela (CTV), die Confederación de Sindicatos Autónomos de Venezuela (CODESA), die Confederación General de Trabajadores (CGT) und die Central Unitaria de Trabajadores de Venezuela (CUTV).[15] Die UNT hat aktuell etwa vier Mal so viele Mitglieder wie die CTV.
Die Verwaltungsstruktur des Landes ist in 23 Bundesstaaten aufgeteilt. Es gibt einen Hauptstadtdistrikt. Die Bundesgebiete sind zumeist Inseln.
Venezuela ist Mitglied der Vereinten Nationen und ihrer Unterorganisationen, der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), dem Lateinamerikanischen Wirtschaftssystem (SELA), der OPEC, G-15, G-20, G-24 und G-77[16], dem Amazonaspakt, der Südamerikanischen Union sowie Gründungsmitglied der ALBA und der CELAC.
Venezuela hat sich seit 2000 stark weiterverschuldet, trotz der größten Öleinnahmen seiner Geschichte. Die Schulden in Devisen stiegen zwischen 2000 und 2010 von 21,7 Milliarden auf 36,8 Milliarden US-Dollar. Landesintern wuchsen die Schulden im selben Zeitraum von 1,7 Milliarden auf 19,3 Milliarden US-Dollar (eine Steigerung vom 1045%).[17]
Hatte Venezuela 1998 noch 3 Milliarden US-Dollar Schulden bei der Weltbank, so ist Venezuela seit dem 12. April 2007 mit Tilgung der letzten Rate frei von Schulden gegenüber der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds. Am 30. April 2007 kündigte der Präsident Hugo Chávez den Rückzug seines Landes aus Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) an, da diese Institutionen „Mechanismen des Imperialismus“ seien. Trotzdem blieb Venezuela Mitglied beider Organisationen.[18][19][20]
Beim Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) liegt Venezuela an 164. Stelle der 178 erfassten Länder mit einem CPI-Wert von 2,0 (beziehungsweise das 90 %-Vertrauensintervall liegt zwischen 1,8 und 2,1). Somit wird die Regierung Venezuelas als korrupter wahrgenommen als die von Russland, Weißrussland, Kenia oder Demokratische Republik Kongo und als das korrupteste Land der amerikanischen Kontinente.[21]
Militärpolitik
Die venezolanischen Streitkräfte (Fuerza Armada Nacional Bolivariana, FANB) umfassen 85.000 Soldaten, und der Verteidigungshaushalt belief sich 2006 auf rund 1,2 % des BIP. Allerdings wird ein grosser Teil der Militärausgaben durch FONDEN, den Fonds für die endogene Entwicklung, abgewickelt.[22][23]
Die aktuelle Militärdoktrin Venezuelas ist eine territoriale Verteidigung, die sich an der Präsenz eines weitaus stärkeren Feindes orientiert und ist geprägt durch die Erfahrungen seit dem Vietnamkrieg, den militärischen Widerstand im Irak und die Einsicht, dass eine starke Militärmacht nicht durch konventionelle Kräfte gebrochen werden kann. Venezuela sieht sich bedroht durch die Umzingelung des Landes mit US-Militärbasen, deren Zahl unter US-Präsident Obama drastisch aufgestockt wurde.
Laut Berichten des britischen Guardian, strebt Venezuela an, die größte Reserve auf dem lateinamerikanischen Kontinent aufzubauen.[24] 54 Kampfflugzeuge und -hubschrauber, unter anderem vom Typ Suchoi Su-30 MK2, wurden in Russland bestellt und Russland bildete im Jahr 2006 196 venezolanische Luftwaffenpiloten aus. Die USA bewerteten das Waffengeschäft als Verteidigungsmaßnahme überzogen.[25]
Im Frühjahr 2005 hatte der russische Waffenexporteur Rosoboronexport einen Vertrag über die Lieferung von 100.000 AK-103 Sturmgewehren an Venezuela abgeschlossen. Im Sommer 2006 unterzeichnete Venezuela einen Vertrag über die Lieferung weiterer 53 Hubschrauber vom Typ Mil Mi-17 W5, Mil Mi-35 Hind und Mil Mi-26 Halo für die Streitkräfte und die Nationalgarde. Im April 2008 wurde bekanntgegeben, dass neun U-Boote des Types 636 aus Russland im Wert von 640 Millionen Euro geliefert werden.[26] Im Juli 2008 wurde bekannt, dass das Luftabwehrsystem Tor M1 an die venezolanischen Streitkräfte ausgeliefert werden soll.[27]
Bitte Belege für diesen Artikel bzw. den nachfolgenden Abschnitt nachreichen! |
Venezuelas Militärausgaben nahmen 2006 den siebten Platz unter den zwölf südamerikanischen Staaten ein
Mitte November 2009 kündigte das Verteidigungsministerium an, zwei weitere Einheiten, eine Feldartillerie- und eine Flugabwehrgruppe aufzustellen, für Letztere unterstützt Weißrussland das Land mit Trainingskursen. Präsident Chavez kündigte kurz darauf an, dass die ersten von 300 bestellten gepanzerten Fahrzeugen kurz vor der Auslieferung stehen, hierzu zählen T-72 Panzer.
Im Februar 2010 erhielt die neu aufgestellte 17th Special Operations Air Group (GAOE) auf dem Luftwaffenstützpunkt Teófilo Luis Méndez im Bundesstaat Bolívar sechs neue Transporthubschrauber vom Typ Mi-17V-5, die mit ungelenkten Raketen und Maschinenkanonen ausgestattet sind.[28]
Dem russischen Zentrum für Analyse der Waffenhandels zufolge nahm Venezuela im Jahr 2011 den achten Platz der Länder, die Waffen importierten, nach den USA und vor der Türkei und Pakistan[29].
Zur Zeit hat Venezuela mit Russland Schulden in Höhe von 7.2 Milliarden Dollar für den Kauf von Waffen.[30] Es handelt sich meistens um Panzer, Hubschrauber, Flugzeuge, Raketten und Raketenwerfesysteme Smerch.[31]
Außenpolitik
Ziel der Außenpolitik der gegenwärtigen Regierung ist es, im Rahmen der Alternativa Bolivariana para las Américas (span. Bolivarische Alternative für alle Amerikas (ALBA)) ein geeintes und sozialistisches Lateinamerika zu verwirklichen. Die Regierung sieht sich hierbei selbst in einer Führungsrolle in Lateinamerika.
Ausdruck dieser Leitidee ist beispielsweise der Abschluss des Handelsvertrags der Völker zwischen Venezuela, Kuba und Bolivien, während gleichzeitig Freihandelsverträge mit den USA, die Kolumbien und Peru bereits abgeschlossen haben, scharf kritisiert werden. Im Rahmen der Kontroverse um diese Freihandelsverträge trat Venezuela auch aus der Andengemeinschaft aus, der es zusammen mit Peru, Ecuador, Bolivien und Kolumbien angehörte. Das Verhältnis zwischen Venezuela und den USA entgegenkommenderen lateinamerikanischen Staaten − vor allem Mexiko, Peru und Kolumbien − gilt als schwierig.
In seinem Streben nach Unabhängigkeit gegenüber den USA ist Venezuela in intensive wirtschaftliche und politische Beziehungen u. a. zur Volksrepublik China und zum Iran eingetreten.
In der Außenpolitik versucht Venezuela, vor allem den anderen ärmeren lateinamerikanischen Ländern wirtschaftliche Unterstützung zu gewähren, zum Beispiel durch Infrastrukturerrichtung in Nicaragua, Kuba und Dominica, oder durch Unterstützung bei der Bezahlung ihrer fälligen Auslandsschulden bei Ecuador und Argentinien.
Öl für Bedürftige
Die staatliche venezolanische Erdölgesellschaft PDVSA versorgt seit dem Jahr 2005 Bedürftige in den USA in den Wintermonaten mit verbilligtem Heizöl. Im Winter 2007/2008 wurden 112 Millionen Gallonen Heizöl (1 Gallone = 3,8 Liter) zu einem 40 % unter dem Marktwert liegenden Preis in 16 Bundesstaaten zur Verfügung gestellt. Die Verteilung an Bedürftige geschieht in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Sozialorganisation Citizens Energy.[32]
Im Februar 2007 wurde ein bereits im Mai 2005 von Hugo Chávez vorgeschlagenes Abkommen zwischen Venezuela und der Stadt London geschlossen, in dem das staatliche venezolanische Erdölunternehmen Petróleos de Venezuela sich verpflichtet, London bei Öllieferungen einen Preisnachlass von 20 Prozent zu gewähren, um mit den dadurch erzielten Einsparungen von umgerechnet 23 Millionen Euro eine Verringerung der Fahrpreise für Busse und U-Bahnen um 50 Prozent für bis zu 250.000 Bedürftige zu finanzieren. Als Gegenleistung erklärt sich London bereit, Venezuela seine Kenntnisse bei Recycling, Abfallwirtschaft, Verkehrsplanung und der Verringerung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes zur Verfügung zu stellen. Der Londoner Oberbürgermeister Livingstone sprach von einem „unglaublich großzügigen Angebot“. Der neue Londoner Bürgermeister Boris Johnson hat das Abkommen 2008 jedoch wieder rückgängig gemacht „Viele Londoner hätten nicht verstanden, wieso Buslinien in einer der reichsten Städte der Welt von Menschen in einem Land finanziert werden müssen, in dem viele in extremer Armut lebten“ erklärte Johnson. Das Büro in Caracas, das die Zusammenarbeit regelte, werde geschlossen.[33]
Die Kleinstadt Kaisariani in der Nähe von Athen soll Heizöllieferungen bekommen, die 30 Prozent unter dem Marktpreis liegen. Nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt, Stelios Tzokas, sind die meisten der rund 35.000 Einwohner einkommensschwach und von den gestiegenen Ölpreisen besonders stark betroffen.
Verhältnis zu den USA
Venezuela und die USA sind wirtschaftlich aufeinander angewiesen. Die USA brauchen venezolanisches Öl, und Venezuela braucht den US-Markt. Venezuela ist einer der drei größten Erdöllieferanten der Nordamerikaner, und zugleich einer der wichtigsten Importeure nordamerikanischer Waren. Es gibt daher recht enge wirtschaftliche Beziehungen zwischen beiden Ländern, auch wenn die USA ein Waffenembargo gegen das Land verhängt haben und politisch eine regelrechte Propagandaschlacht zwischen den beiden Regierungen zu beobachten ist.
Die USA warfen Venezuela unter anderem vor, die kolumbianische FARC zu unterstützen. So habe das kolumbianische Militär bei der Kommandoaktion gegen den FARC-Vize Raúl Reyes vier Computer sichergestellt, die belegen sollen, dass Chávez Waffen und Bargeld im Wert von rund 300 Millionen US-Dollar an die FARC geliefert hat.[34][35] Venezuela bestreitet dies und beklagt im Gegensatz dazu die Unterstützung der USA für kolumbianische Paramilitärs. Ebenso halten sich in den USA zahlreiche Exilvenezolaner und Exilkubaner auf, die in Venezuela in Terroranschläge auf ein Passagierflugzeug und diverse Botschaften verwickelt waren, darunter die bekannten Terroristen Luis Posada Carriles und Orlando Bosch Ávila.
Im September 2008 verwies Venezuelas Regierung den US-Botschafter des Landes, unter anderem wegen des Vorwurfs der Einmischung in den Konflikt in Bolivien, und brach die diplomatischen Beziehungen ab. Unter der neuen Regierung um US-Präsident Barack Obama kam es auf dem Amerika-Gipfel im April 2009 zu einem Treffen beider Regierungschefs und es wurde eine Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen vereinbart.[36]
Menschenrechte
- Siehe auch Menschenrechte in Venezuela
In einem Bericht über Chávez´ Regierungsarbeit warf die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) ihm im September 2008 vor, die Demokratie geschwächt zu haben. Seine Regierung sei politisch intolerant und diskriminierend und verachte das Prinzip der Gewaltenteilung. Die Situation sei vor allem nach dem gescheiterten Putschversuch einer bürgerlich-militärischen Allianz gegen den seit Februar 1999 regierenden Chávez im April 2002 schlimmer geworden. „Bei ihren Bemühungen, die politische Opposition in die Schranken zu weisen und die Macht zu konsolidieren, hat die Regierung von Präsident Chávez die demokratischen Institutionen und die Menschenrechtsgarantien in Venezuela geschwächt“, erklärte HRW-Sprecher José Miguel Vivanco. In dem HRW-Bericht wird unter anderem beklagt, dass die Zahl der Richter am Obersten Gericht in Caracas von 20 auf 32 erhöht wurde. HRW wirft der Regierung vor, dies getan zu haben um eine regierungsfreundliche Mehrheit zu schaffen. Seitdem entscheide das Oberste Gericht laut HRW nur noch im Sinne der Regierung, wie 2007, als Chávez die terrestrische Sendelizenz nicht an den oppositionellen Fernsehsender RCTV verlängerte, sondern an TVes vergeben hatte und der Oberste Gerichtshof dies als legal beurteilte.
Die Regierung in Caracas wies den HRW-Bericht als einseitig zurück, da nach Ansicht der Regierung bessere wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte ausgeblendet werden. Die Regierung warf HRW vor (da HRW bereits in der Vergangenheit kurz vor Wahlen die angebliche Verletzung der Menschenrechte anprangerte), die kurz bevorstehenden Kommunalwahlen beeinflussen zu wollen. Die Vorsitzende des Meinungsforschungsinstituts Latinobarómetro betonte hingegen, dass in Venezuela in den letzten Jahren die Zufriedenheit mit der Demokratie gestiegen sei.[37][38][39]
Laut Amnesty International sind in Venezuela „Angriffe, Drangsalierungen und Einschüchterungen von Regierungskritikern, darunter Journalisten und Menschenrechtsverteidiger […] weit verbreitet.“ Gegen Oppositionelle würden „Anklagen mit fadenscheinigen Begründungen erhoben.“ Menschenrechtsverteidiger und die Opfer von Menschenrechtsverletzungen sowie deren Familienangehörige werden regelmäßig „von den Sicherheitskräften […] angegriffen, eingeschüchtert und bedroht.“ Ähnliches gelte für Journalisten, die ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnehmen wollen. Allein im Jahre 2009 wurden mindestens 34 Radiosendern die Sendelizenz entzogen, angeblich wegen Nichteinhaltung gesetzlicher Vorschriften. Äußerungen von Regierungsmitgliedern deuteten jedoch darauf hin, dass die Schließung auf Grund der redaktionellen Grundhaltung der jeweiligen Sender erfolgte. Außerdem erfolgten gewalttätige Angriffe auf Büros des regierungskritischen Senders Globovisión. Bis Ende 2009 waren noch keine Ermittlungen seitens der venezolanischen Behörden zur Aufklärung der Vorfälle aufgenommen worden.[40]
Während der Amtszeit von Hugo Chávez hat sich die allgemeine Kriminalität und Gewalt, welche schon vor dessen Amtszeit auf vergleichsweise hohem Niveau lag, weiter stark verstärkt. Gemäß einer Studie des Nationalen Instituts für Statistik gab es im Jahr 2009 rund 75 Morde auf 100.000 Einwohner. Das sind mehr als doppelt soviel wie im Bewaffneten Konflikt in Kolumbien.[41][42]
Politische Gliederung
Venezuela untergliedert sich in 23 Bundesstaaten, die abhängigen Gebieten sowie den Bundesdistrikt.
Technologieentwicklung
Im Jahr 2004 verabschiedete die venezolanische Regierung das „Gesetz über Technologie und Information“, das alle öffentlichen Einrichtungen verpflichtet, ihre Rechner auf freie Software-Angebote umzustellen, wenn geeignete Produkte existieren. Im Jahr 2008 meldete das Nationale Zentrum für Informationstechnologie (CNTI) entscheidende Fortschritte bei der Umstellung auf freie Software: mehr als ein Drittel aller Bürgermeisterämter haben ihre Computer inzwischen auf den Betrieb mit freier Software umgestellt und es konnten eine Reihe von Kooperationen zwischen neu gegründeten IT-Unternehmen und öffentlichen Institutionen sowie selbstverwalteten Gemeinden vermittelt werden. Zudem nahmen im Jahr 2008 500 Ausbilder in 400 Gemeinden ihre Arbeit auf, um sowohl Mitarbeiter öffentlicher Verwaltungen und Unternehmen wie auch die Bevölkerung allgemein zur Arbeit mit freier Software zu befähigen. Ein zentrales Projekt des CNTI ist die Entwicklung des Betriebssystems Canaima GNU/Linux, einer eigenen venezolanischen Debian-basierten Linux-Variante. Auch der wiederverstaatlichte Telefonanbieter CANTV will auf freie Software umstellen und der staatliche Ölkonzern PDVSA will in Kooperation mit Kuba ein eigenes Software-Unternehmen gründen. In Caracas und in Mérida wurde jeweils eine Akademie für freie Software aufgebaut und zwei weitere Akademien sollen im Jahr 2009 in den Bundesstaaten Falcón und Trujillo eröffnet werden.[43]
Umweltpolitik
In den ersten fünf Jahren des 21. Jahrhunderts rangierte Venezuela unter den zehn Ländern mit der höchsten Entwaldungsrate des Planeten.[44] Durch das im Jahr 2006 gestartete Wiederaufforstungsprogramm Misión Árbol konnten bis zum Jahr 2010 42 Millionen Bäume auf 34.000 Hektar Landfläche aufgeforstet werden.[45]
Zum Schutz der Artenvielfalt des Meeres ist seit dem 14. März 2008 in venezolanischen Küstengewässern das Fischen mit Trawlern verboten.[46]
In den letzten Jahren haben sich ständig Erdölverschmutzungen in heiklen Regionen ereignet, wodurch die staatliche Erdölgesellschaft PDVSA von der Opposition kritisiert wurde.[47]
Die Umweltverschmutzung im Valenciaseegebiet hat sich in den letzten Jahren verschlechtert, wodurch das Leitungswasser in einer Region mit mehr als 2000000 Einwohnern hoch verseucht ist.[48]
Wirtschaft
Erdöl und andere Rohstoffe
Erdöl sichert vier Fünftel der Exporterlöse, die Hälfte der Staatseinnahmen und 25 Prozent des Sozialproduktes. 2005 verdiente das Land rund 35 Prozent mehr mit Öl als im Jahr zuvor. Die laufenden Einnahmen der Regierung sind demnach in den ersten sechs Monaten des Jahres 2005 um 80 Prozent gestiegen. Entsprechend wurde vom Preisanstieg bis 2008 profitiert.
Kritiker werfen dem Staat und der staatlichen Ölfördergesellschaft PDVSA mangelnde Erhaltungs-Investitionen in die Ölförderanlagen vor. 1997 förderte Venezuela noch 3,3 Millionen Barrel (Fass) Öl täglich.[49] Staatlichen Angaben zufolge betrug die tägliche Ölfördermenge im Jahre 2008 3,4 Millionen Barrel pro Tag. Veröffentlichungen der Organisation der Erdölförderländer OPEC, wo Venezuela selbst Mitglied ist, beziffern diese jedoch lediglich auf 2,33 Millionen.[50] Im ersten Halbjahr 2010 lag die tägliche Fördermenge laut Bericht der PDVSA nur noch bei 2,45 Millionen Fass, dem niedrigsten Wert seit 2003. Davon wurden 600.000 Fass in Venezuela selbst verbraucht, 300.000 Fass gingen zu Vorzugsbedingungen an Mitgliedstaaten von Petrocaribe. Weitere 300.000 Fass täglich gingen für Swap-Geschäfte zur Kredittilgung nach China. Demzufolge standen lediglich rund 1,25 Millionen Barrel für den Verkauf zu Weltmarktpreisen zur Verfügung.[51]
Obwohl der Wald in Venezuela weit verbreitet ist, wird dieser aufgrund der schwierigen Zugänglichkeit dieser Gebiete nur in relativ geringem Ausmaß für die Forstwirtschaft genutzt. Nutzholz wird hauptsächlich für die Bau-, Möbel- und Papierindustrie verwendet.[52]
Der Ackerbau spielt in Venezuelas Landwirtschaft nur eine relativ geringe Rolle, etwa die Hälfte der Erträge der Landwirtschaft kommt aus der Rinderzucht. Große Bedeutung für die Lebensmittelwirtschaft haben die großen Fangflotten und reichlichen Fischvorkommen an der Küste Venezuelas. Gefangen werden hauptsächlich Thunfisch, Schalentiere und Sardinen.
Außenhandel
Venezuela exportierte 2008 Waren im Wert von 93,5 Mrd. US Dollar, hauptsächlich Erdöl und Erdölprodukte, die Importe lagen im selben Jahr bei 48,1 Mrd $, womit die Handelsbilanz positiv ausfällt. Hauptimporte sind Maschinen und elektrische Ausrüstungen, chemische Erzeugnisse und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Wichtigster Handelspartner sind die Vereinigten Staaten, weit dahinter folgen Kolumbien, Mexiko, Brasilien und China.[53]
Bei der Ausfuhr von Eisenerz ist Venezuela dank ergiebiger Quellen am Orinoco auf dem 8. Platz in der Welt. Weiterhin exportiert das Land auch Stahl, Edelmetalle, Aluminium, Zement und Textilien. Weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist die Tourismusbranche.
Venezuela ist Mitglied der International Cocoa Organization.
Elektrizität
Der größte Teil der Elektrizität stammt aus Wasserkraft. Beispiele sind die Staudämme am Caroní, von denen der Damm am Guri-Stausee der prominenteste ist. Er ist das derzeit drittgrößte Wasserkraftwerk weltweit.
Der Anteil von anderen erneuerbaren Energien an der Energieversorgung ist unbedeutend, obwohl die Möglichkeit zur Nutzung von Wind- und Sonnenenergie in Venezuela in erheblichem Maße vorhanden wäre. Die einseitige Abhängigkeit von Wasserkraft, ein in den letzten Jahren gestiegener Energieverbrauch, unzureichende Planung und mangelhafte Wartung der Infrastruktur führten in den letzten Jahren zu teilweise massiven Problemen bei der Elektrizitätsversorgung. 2010 musste aufgrund einer extremen Dürre die Energieversorgung durch täglich mehrstündige Stromabschaltungen rationiert werden.[54][55][56]
Ein geplantes Atomenergieprogramm[57] wurde angesichts der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 vorerst wieder aufgegeben.[58]
Unternehmen
Das bei weitem größte Unternehmen in Venezuela ist der staatliche Erdölkonzern Petróleos de Venezuela (PDVSA), mit etwa 80.000 Arbeitnehmern.[59]
Weiterhin gibt es die Linea Aeropostal Venezolana, die zehntgrößte südamerikanische Fluggesellschaft. Die Venezolana Internacional de Aviación, Sociedad Anónima (VIASA), die staatliche Fluggesellschaft, existierte bis 1997. Die Regierung versucht mit der 2004 gegründeten Conviasa, eine neue staatliche Fluglinie zu etablieren - bisher nur mit mäßigem Erfolg.
In Venezuela gibt es eine Wertpapierbörse, die Bolsa de Valores de Caracas.
Von Mitte der 1990er Jahre bis 2007 war Caracas Sitz der World Boxing Association, seit 2007 ist er wieder in Panama.
Verstaatlichungen
Viele Unternehmen, die in den 80er und 90er Jahren privatisiert wurden, sind inzwischen wieder verstaatlicht; seit 2007 wurden vom Staat 347 Unternehmen aus einer breiten Reihe von Industrien (Energie, Banken, Zement, Einzelhandel, Tourismus, etc) zu marktgerechten Preisen enteignet. (Stand Oktober 2010).[60][61]
Währung
Seit 2003 gibt es eine Währungskontrolle, die den Umtausch des Bolívar (Bs bzw. BsF) in andere Währungen beschränkt. Der Bolívar ist also nicht frei konvertierbar. Zum Januar 2008 wurde in Venezuela ein Währungsschnitt 1:1000 zum Bolívar Fuerte (BsF) durchgeführt.[62]
Die Chávez-Regierung hat lange versucht, den offiziellen Wechselkurs trotz hoher Inflationsraten stabil zu halten. So lag dieser von 2005 bis Anfang 2010 unverändert bei 2150 Bs bzw. 2,15 BsF (nach dem Währungsschnitt) für 1 US$.[63] Im Januar 2010 wurde zunächst ein System mit zwei Wechselkursen eingeführt, mit 2,60 BsF je US-Dollar für besondere Importgüter, wie Lebensmittel und Medikamente, und 4,30 BsF/USD für sonstiges. Ab 1. Januar 2011 gilt wieder ein einheitlicher Wechselkurs von 4,30 BsF/USD. Der unreglementierte Schwarzmarktkurs betrug Ende 2010 rund 8,4 Bolívares pro Dollar und war damit fast doppelt so hoch wie der offizielle Wechselkurs.[64]
Die Comisión de Administración de Divisas, CADIVI (dem Finanzministerium zugeordnet), erteilt die Devisen an Firmen und private Personen nach bestimmten Schlüsseln.Seit 1. Januar 2009 liegt für Privatpersonen das Limit bei 3.000 US$ pro Jahr (vorher 5.600 US$).[65] Basis ist der staatlich festgelegte Wechselkurs. Um den Großteil dieser Dollars (2.500 US$) von CADIVI zugestanden zu bekommen, muss der Antragsteller eine Kreditkarte besitzen, weitere 500 US$ können pro Jahr in Bar getauscht werden.[66]
Internationale Wirtschaftsbeziehungen
Am 9. Dezember 2005 kündigte Venezuela an, als fünftes Mitglied dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis MERCOSUR beitreten zu wollen. Im Juli 2006 wurde die Aufnahme Venezuelas in den Mercosur von den Präsidenten der vier Mitgliedsländer beschlossen und später von den Parlamenten Argentiniens und Uruguays angenommen. Die Chávez-kritischen Parlamente Brasiliens und Paraguays verweigern aber bis heute die Zustimmung.[67][68]
Seit 2005 gibt es die durch Hugo Chávez initiierte Alianza Bolivariana para las Américas (abgekürzt „ALBA“, deutsch „Bolivarische Allianz für die Amerikas“), welche dem Aufbau einer Wirtschaftsgemeinschaft zwischen Kuba und Venezuela dient. Seitdem sind auch Bolivien, Nicaragua, Honduras, Ecuador, Dominica, Antigua und Barbuda, sowie St. Vincent und die Grenadinen der ALBA beigetreten. Ziel ist es, eine Alternative zu der von den USA angestrebten gesamtamerikanischen Freihandelszone zu schaffen und möglichst viele Staaten Lateinamerikas für einen gemeinsamen Wirtschaftsmarkt zu gewinnen.
Ein weiteres Abkommen ist das Petrocaribe. Es erlaubt den Karibikstaaten den Kauf von Erdöl aus Venezuela, allerdings muss nur ein kleiner Teil sofort bezahlt werden. Der restliche Betrag kann zu einem Zinssatz von 1 % für 25 Jahre gestundet werden. Das Abkommen hat inzwischen schon 19 Mitglieder im Karibik- und Zentralamerikaraum.
Wirtschaftskennzahlen
Nach Angaben des staatlichen Statistikinstituts (INE) hat sich der Anteil der unterhalb der Armutsgrenze lebenden Venezolaner von 55,4 % im ersten Halbjahr 1998 auf 28,5 % im zweiten Halbjahr 2009 verringert, der Anteil der unter extremer Armut lebenden Menschen im selben Zeitraum von 24,7 % auf 7,2 %.[69]
Anteil der in Armut lebenden Personen an der Gesamtbevölkerung | ||||||||||||
Jahr | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 |
Quote 2. Halbjahr |
50,4 % | 48,7 % | 46,3 % | 45,4 % | 55,4 % | 62,1 % | 53,9 % | 43,7 % | 36,3 % | 33,6 % | 32,6 % | 28,5 % |
Quelle: INE[69] |
Anteil der in extremer Armut lebenden Personen an der Gesamtbevölkerung | ||||||||||||
Jahr | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 |
Quote 2. Halbjahr |
20,3 % | 20,1 % | 18,0 % | 16,9 % | 25,0 % | 29,8 % | 22,5 % | 17,8 % | 11,1 % | 9,6 % | 9,2 % | 7,2 % |
Quelle: INE[69] |
Der Gini-Koeffizient, der die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums misst, ist von 0,5 im Jahr 2002[70] auf 0,39 im Jahr 2009 gesunken.[69] Die registrierte Arbeitslosigkeit entwickelte sich wie folgt:
Arbeitslosigkeit | ||||||||||
Jahr | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | I Sem. 2009 | |||
Arbeitslosenquote | 16,8 % | 15,3 % | 12,2 % | 10,0 % | 9,4 % | 7,1 % | 7,9 % | |||
Quelle: bfai[53], Germany Trade and Invest,[71] EFE[72] |
Dabei beträgt der Anteil der Bevölkerung, der im informellen Sektor beschäftigt ist, 41.3%.[73] Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:
Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real | ||||||||||||
in % gegenüber dem Vorjahr | ||||||||||||
Jahr | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 |
Veränderung in % gg. Vj. | −1,0 | −7,2 | 3,2 | 2,8 | −8,9 | −7,7 | 18,3 | 10,3 | 10,3 | 8,4 | 4,8 | ~−2,2 |
Quelle: Germany Trade and Invest[71] | ~ = geschätzt |
---|
Entwicklung des BIP (nominal) | |||||||||||||
absolut (in Mrd. US$) | je Einwohner (in Tsd. US$) | ||||||||||||
Jahr | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | Jahr | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 |
BIP in Mrd. US$ | 110 | 143,4 | 184,3 | 236,4 | ~319,4 | ~294,3 | BIP je Einw. (in Tsd. US$) | 4,2 | 5,4 | 6,8 | 8,6 | ~11,4 | ~10,3 |
Quelle: Germany Trade and Invest[71] | ~ = geschätzt | ~ = geschätzt |
---|
Entstehung und Verwendung des BIP (2007) | |||
Entstehung des BIP (in %) | Verwendung des BIP (in %) | ||
---|---|---|---|
Industrie | 16,5 | Privater Konsum | 59,3 |
Erdöl | 12,2 | Staatsverbrauch | 11,5 |
Dienstleistungen d. Zentralreg. | 11,0 | Bruttoanlageinvestitionen | 29,2 |
Handel | 11,0 | ||
Immobilien- und Unternehmensdienstleistungen | 9,6 | ||
Baugewerbe | 6,9 | ||
sonstiges | 32,8 | ||
Quelle: bfai[53] |
Entwicklung der Inflationsrate | Entwicklung des Haushaltssaldos | ||||||||||||||
in % gegenüber dem Vorjahr | in % des BIP („minus“ bedeutet Defizit im Staatshaushalt) | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | Jahr | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 |
Inflationsrate | 31,1 | 21,7 | 15,9 | 13,6 | 18,7 | 30,4 | ~36,5 | Haushaltssaldo | −5,8 | −1,9 | 1,7 | −0,8 | −2,5 | ~0,0 | ~−4,0 |
Quelle: Germany Trade and Invest[71] | ~ = geschätzt |
Haupthandelspartner (2008) | |||
Ausfuhr (in %) nach | Einfuhr (in %) von | ||
---|---|---|---|
USA | 31,1 | USA | 26,0 |
Kolumbien | 17,3 | Kolumbien | 15,0 |
Mexico | 6,2 | VR China | 9,4 |
Niederlande | 6,1 | Brasilien | 9,0 |
Ecuador | 3,6 | Mexiko | 4,6 |
sonstige Länder | 35,7 | sonstige Länder | 36,0 |
Quelle: Germany Trade and Invest[71] |
Hauptprodukte des Außenhandels (2008) | |||
Ausfuhrgüter (Anteil in %) | Einfuhrgüter (Anteil in %) | ||
---|---|---|---|
unedle Metalle und -erzeugnisse | 50,0 | Maschinen u. elektr. Ausrüstungen | 31,3 |
chemische Erzeugnisse | 20,0 | chemische Erzeugnisse | 11,9 |
Bergbauprodukte | 7,2 | landwirtschaftliche Erzeugnisse | 10,6 |
Transportausrüstungen | 6,6 | Metalle u. Transportausrüstungen | 7,3 |
Quelle: Germany Trade and Invest[71] |
Entwicklung des Außenhandels | ||||||||||||
in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | |||||||
Mrd. US$ | % gg. Vj. | Mrd. US$ | % gg. Vj. | Mrd. US$ | % gg. Vj. | Mrd. US$ | % gg.Vj. | Mrd. US$ | % gg.Vj. | Mrd. US$ | % gg.Vj. | |
Einfuhr | 11,4 | −19,8 | 18,6 | 63,2 | 25,3 | 39,0 | 32,2 | 35,9 | 45,5 | 41,3 | 48,1 | 5,7 |
Ausfuhr | 27,2 | 1,5 | 38,7 | 42,3 | 55,5 | 39,8 | 65,2 | 17,5 | 69,2 | 6,1 | 93,5 | 35,1 |
Saldo | 15,8 | 20,1 | 30,2 | 30,8 | 20,6 | 45,4 | ||||||
Quelle: bfai,[53] Germany Trade and Invest[71] |
Staatshaushalt
Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 86,5 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 66,4 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 5,6 % des BIP.[74]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 64,4 Mrd. US-Dollar oder 18,0 % des BIP.[74]
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:
Kultur und Soziales
Feiertage
Das Jahr beginnt mit dem 1. Januar, dem Neujahr. Im März/April gibt es das Osterfest. Seit dem 19. April 1810 wird jährlich die Verkündung der Unabhängigkeit gefeiert. Wie in anderen Ländern gibt es am 1. Mai den Tag der Arbeit. Am 24. Juni wird die Schlacht von Carabobo gefeiert.
Der Nationalfeiertag ist der 5. Juli (Tag der Unabhängigkeit, Día de la Independencia), der Tag, an dem 1811 die Unabhängigkeitserklärung verfasst wurde. Ein weiterer Feiertag ist der 24. Juli, das Geburtsdatum Simón Bolívars. Die „Entdeckung Amerikas“ wird am 12. Oktober gefeiert und Weihnachten am 25. Dezember.
Bedingt durch die starke katholische Tradition des Landes werden die verschiedensten Heiligentage in kleinen lokalen Festen das ganze Jahr hindurch gefeiert.
Bildung
In Venezuela gibt es sowohl ein staatliches als auch ein privates Schul- und Hochschulsystem. Im lateinamerikanischen Vergleich ist das Hochschulsystem sehr gut, jedoch sind noch deutliche Defizite im staatlichen Schulsystem zu erkennen. Die Schulpflicht beträgt neun Jahre, allerdings erfüllten diese 1998 nur etwa 60 % der schulpflichtigen Kinder. Die Analphabetenquote lag im Jahr 1997 unter 10%[76]. Die Abgeordnete der Linke, Sahra Wagenknecht, behauptet, die Analphabetenrate sei jetzt kleiner als in Deutschland.[77] Akademiker wie Francisco Rodríguez, ehemaliger Beamter der Chávez-Regierung, erklären aber, die letzten Statistiken seien Propaganda und es gäbe in Wirklichkeit keine unabhängige Kontrolle.[78]
Staatliches Bildungssystem
Neben dem privaten, kostenpflichtigen Schulsystem gab es seit 1870 ein kostenloses Schulsystem[79]. Ab 2003 erweiterte der Staat dieses System mit einem parallelen, sogenannten bolivarischen Schulsystem ab 2003. Dieses neue System lässt aber noch Defizite erkennen. Das bolivarische Bildungssystem richtet sich sowohl an Erwachsene als auch an Schulpflichtige. Die Erwachsenenbildungsprogramme sind in so genannten Misiónes organisiert. Sie sind nach dem Generalstreik im Frühjahr 2003 angelaufen und werden dezentral angeboten:
Misión Robinson I ist ein Alphabetisierungsprogramm für Erwachsene, an dem bis Ende 2005 fast 1,5 Millionen Personen teilgenommen haben und bietet Kurse zur Erlangung eines Primarschulabschlusses (6. Klasse) an. Ergänzend dazu gibt es noch die Misión Robinson II. An diesen Kursen haben im Jahr 2005 600.000 Personen teilgenommen. Misión Ribas ist ein Erwachsenenbildungsprogramm zur Erlangung eines Sekundarschulabschlusses (Abschluss nach der 11. Klasse). Darüber hinaus gibt es noch das Programm Misión Sucre.[80]
2003 wurde die Universidad Bolivariana de Venezuela gegründet, an der im Gegensatz zur nationalen Uni alle Interessenten mit Sekundarschulabschluss studieren können. An dieser Uni existieren zur Zeit 11 entwicklungstechnisch relevante Studiengänge (zum Beispiel Gemeindemedizin, Sozialarbeit, Pädagogik, Jura). Die Ausbildung besteht paritätisch aus universitären und praktischen Anteilen. Da die bolivarianische Uni nicht alle Interessenten aufnehmen kann, wurden dezentral Studierzirkel eingerichtet, die von Dozenten, Studenten höherer Semester sowie über Fernkurs versorgt werden. Die dezentrale Hochschulausbildung ist der Inhalt der Misión Sucre.
In den Armenvierteln werden bolivarianische Vorschulen, Grundschulen und Sekundarschulen errichtet. Die Schulen sind perspektivisch als Ganztagsschulen konzipiert. An der Konzeption der Schulen sollen alle Beschäftigten (Lehrer, Psychologen und Handwerker) beteiligt werden. Die Schulen sollen Schulkleidung, 2 Mahlzeiten am Tag und die medizinische Versorgung der Kinder bereitstellen. Lerninhalte sind nicht nur die gewöhnlichen Schulfächer, sondern auch die Bewältigung des Alltags.
Im Jahr 2003 wurden 2800 neue Schulen gegründet, in denen die Konzeption teilweise schon verwirklicht ist. Laut der NGO Organisation for the Defence of the Right to Education versuchen Schuldirektoren im Bundesstaat Anzoátegui mit schlechter Sicherheitslage jedoch illegal, Schulgebühren für den Unterricht zu verlangen und schlechtere Schulqualität anzubieten als in offiziellen Erklärungen.[81]
Ab dem Jahr 2009 werden Schüler an über 1000 Schulen in Venezuela ab der ersten Klasse im Umgang mit Computern unterrichtet. Die Schulen sind mit Laptops ausgestattet, auf denen eine eigene Linux-Distribution namens Canaima installiert ist. Ab März 2010 sollen alle 5.700 Grundschulen des Landes entsprechend ausgestattet sein.[82]
Venezuela ist -mit Bolivien, Paraguay, Ecuador, Guyana und Surinam, eins der südamerikanischen Länder, die an der PISA-Studie nicht teilnehmen.
Musikpädagogik El Sistema
Seit 1975 hat der venezolanische Wirtschaftswissenschaftler und Musiker José Antonio Abreu ein landesweites Netz von Jugendorchestern (El Sistema) aufgebaut, das inzwischen über 300.000 Kindern und Jugendlichen kostenlos Zugang zu Musikunterricht und zu einem eigenen Instrument geschaffen hat und zu höchsten musikalischen Leistungen wie unter anderem der international renommierten Sinfónica de la Juventud Venezolana Simón Bolívar geführt hat. Die musikpädagogische Arbeit von El Sistema hilft den Kreislauf von Armut und Gewalt zu durchbrechen. 2009 entstand der Dokumentarfilm El Sistema von Paul Smaczny und Maria Stodtmeier.[83]
Gesundheit
Durch ein Projekt der Regierung, an dem zuerst nur 2000 kubanische, später auch einheimische Ärzte teilnahmen, konnte die Versorgung der Bevölkerung, besonders der ärmsten Schichten, angehoben werden. Ergänzend wurde ein Ernährungsprojekt gestartet, das die Versorgung der Armen mit Lebensmitteln in den Mercal- Märkten zu subventionierten Preisen sicherstellt.
Medizinische Versorgung
Mitte 2003 begann die Misión Barrio Adentro (tief im Viertel) zum Aufbau einer flächendeckenden kostenlosen medizinischen Versorgung. Ende 2006 arbeiteten in dem Programm 20.000 kubanische und 4.000 venezolanische Ärzte, um in den Armenvierteln die Gesundheitsversorgung aufzubauen. Die Versorgung ist kostenlos, die Medikamente werden vom Staat zur Verfügung gestellt. Die Medizinstationen werden aus einem Baukastenset errichtet, welches aus einer kleinen Praxis und einer kleinen Wohnung besteht. Die Bevölkerung wird durch je einen kubanischen und einen venezolanischen Arzt (beziehungsweise Studenten höheren Semesters) versorgt. Nahziel ist, dass der kubanische Arzt nach zwei Jahren zurückkehren kann und der Venezolaner einen weiteren Venezolaner einarbeitet. Fernziel ist die Ausbildung von 200.000 Ärzten innerhalb von zehn Jahren, die dann ganz Lateinamerika versorgen sollen. Schon sechs Monate nach dem Start des Programms 2003 waren 3 Millionen Personen medizinisch versorgt.
Ernährung
In den Städten werden seit 2003 in selbst organisierten Mercal-Märkten staatlich subventionierte Lebensmittel angeboten. Die Mercal-Märkte setzten 2005 landesweit 40 % der Grundnahrungsmittel und 20 % aller Nahrungsmittel um. Die Preise liegen zwischen 30 % und 70 % unter denen der normalen Läden. Ziel ist die flächendeckende Lebensmittelversorgung vor allem der armen Bevölkerung. 2006 gab es 14.000 Läden.
Ein weiteres Programm zur Verbesserung der Ernährungssituation der armen Bevölkerung sind die sogenannten Casas de Alimentación (Volksküchen), die in den Barrios selbst organisiert werden und mit staatlicher Finanzierung kostenlos 2–3 Mahlzeiten zur Verfügung stellen.
Darüber hinaus wird seit dem Amtsantritt Chávez' die Verpflegung von Kindern in der Schule konsequent ausgebaut, um eine Ernährung auch ohne finanzielle Mittel sicherzustellen.
Dank der Ernährungsprogramme und der verbesserten Lebensmittelproduktion konnte die Zahl der an Unterernährung leidenden Personen im Land deutlich verringert werden. Der Vertreter der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, Alfedo Missair, sagte, Venezuela sei auf dem Weg die Millenniumsziele der UNO zu erreichen, die zwischen 1990 und 2015 eine Halbierung der Personen mit Unterernährung vorsehen. Mit 3,7 Prozent der Bevölkerung, die an Unterernährung leidet, liege Venezuela deutlich unter dem lateinamerikanischen Durchschnittswert von sechs Prozent. Nach Angaben der Direktorin des Nationalen Ernährungsinstitutes (INN), Marilyn Di Luca, weisen weltweit nur neun Länder weniger Personen mit Unterernährung auf als Venezuela.[84] Der durchschnittliche Kalorienverbrauch stieg von 2120 kcal im Jahr 1999 auf 2780 kcal im Jahr 2010.[85]
Sicherheit
Eines der größten Probleme Venezuelas ist die Kriminalität, welches sich seit Amtsantritt Chávez' noch einmal deutlich verschärft hat.
Die Mordrate pro 100.000 Einwohner entwickelte sich laut Angaben der Vereinten Nationen[86][87] folgendermaßen:
- 1998: 19,61
- 1999: 25,21
- 2000: 33,15
- 2001: 33,17
- 2002: 38,50
Seit 2003 hat die venezolanische Regierung keine Statistiken über Morde an die Vereinten Nationen geliefert. 2006 sind etwa 16.059 Menschen umgebracht worden, wie das Innenministerium mitteilte. Die Statistiken lassen sich aber aus den CICPC-Berichten jeder Region erstellen. In Venezuela sind demzufolge in den letzten sieben Jahren über 85.000 Menschen durch Gewaltdelikte verstorben, Zahlen, die viel höher sind als in den letzten Jahrzehnten, wie NGOs (unter anderem Amnesty International Venezuela) in einer Konferenz im April 2007 informierten.[88] Täglich sterben auf Venezuelas Straßen bis zu 44 Menschen (Stand 2005[89]) an den Folgen von Gewaltverbrechen. Nach UNO-Angaben hat Venezuela im Jahr 2007 die weltweit höchste Rate an Verbrechen mit Schusswaffengebrauch.[90] Nach Berichten von amnesty international wurden bis 2006 mehrere Personen, die krimineller Handlungen verdächtigt wurden, von der Polizei erschossen oder verschwanden spurlos, ihre Angehörigen wurden anschließend von der Polizei unter Druck gesetzt nicht auszusagen. Eine Organisation (COFAVIC) zur Aufklärung der Verbrechen vom Caracazo 1989 wurde ohne Polizeischutz von Anonymen eingeschüchtert. In dem Bericht sieht Amnesty International mit den neuen öffentlichen Verpflichtungen vom Staat jedoch auch einen Fortschritt.[81][91] Im März 2007 wurde in Venezuela ein Gesetz zum Schutz von Frauen gegen Gewalt verabschiedet. Amnesty international kritisierte 2008, dass trotz des neuen Gesetzes es jedoch auch fortdauernd Gewalt gegen Frauen gebe, sowie anhaltende gewalttätige politische Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern der Regierung, gegen die die Regierung nichts Effektives unternehme.[92]
Nach dem Auswärtigen Amt besteht in Venezuela insbesondere Gefahr durch Entführungen zur Erpressung von Geldzahlungen und Überfälle mit Waffengewalt. Die Straßenkriminalität in venezolanischen Großstädten, besonders in Caracas, ist unvermindert hoch. Bei Kontrollen durch Uniformierte im Stadtgebiet, bei Straßenkontrollen, und selbst am Flughafen sind in der Vergangenheit Reisende von den uniformierten Kontrolleuren beraubt oder zu Geldzahlungen bzw. Geldumtausch genötigt worden. In den Gebieten entlang der kolumbianischen Grenze besteht als Folge des kolumbianischen Binnenkonflikts eine erhöhte Gefahr von Entführungen und anderen Gewaltverbrechen. Besondere Vorsicht sollte man bei Taxis und nachts walten lassen - es ist aber in Vergangenheit auch vermehrt sogar in Hotelanlagen zu Übergriffen gekommen.
Kontrollen an den venezolanischen Flughäfen gehen über das allgemein an internationalen Flughäfen übliche Maß hinaus: Bei der Ausreise aus Venezuela sowie beim Flughafentransit kann es zu zeitaufwändigen Kontrollen kommen, da die venezolanischen Behörden zur Bekämpfung des internationalen Drogenhandels umfassende Kontrollen von Gepäck und Personen durchführen. Reisende und ihr Gepäck werden daher sehr genau und mehrfach kontrolliert - Beschädigungen von Gepäck und ggf. auch von Gegenständen, die sich in den Koffern befinden, sind die Folge. Zur Kontrolle von Personen kommen in den Flughäfen regelmäßig so genannte Ganzkörperscanner zum Einsatz. Es ist aber nicht auszuschließen, dass auch weiterhin in nicht vorhersehbaren Fällen und Situationen die bisher als Regel üblich gewesene Kontrolle durch Röntgen in einem Krankenhaus in der Umgebung des Flughafens erfolgt. Der Transport zum Krankenhaus erfolgt dabei durch die venezolanische Armee. Die Einhaltung üblicher medizinischer Standards bei Erstellung der Röntgenaufnahme (z.B. Schutz durch Bleischürze) ist dabei oft nicht gewährleistet.[93]
Kultur
Die kulturellen Höhepunkte des Landes bietet die Hauptstadt Caracas. Im Landesinneren ist das kulturelle Leben dagegen weniger entwickelt.
Bauwerke
Zu den bekanntesten Gebäuden gehören die Kathedrale von Coro, die Chiesa de San Clemente, die Kathedrale von Ciudad Bolívar, die Kathedrale von Caracas, sowie die Kirche von San Francisco. Besonders sehenswert sind auch das „Capitol von Caracas“ und das „Haus der Gouverneure in Ciudad Bolívar“.
Das „Panteón“ und das „Stadttheater“ gehören zu den bedeutenden Bauwerken Caracas'.
Museen
Zu den bekanntesten Museen in Caracas zählen die Colección Cisneros, die Colección Fundación Polar, das nationale Kunstmuseum, das Museo Alejandro Otero (zeitgenössische Kunst), das Museo de Arte Colonial Quinta de Anauco (Museum für Kunst der Kolonialzeit) und das Museo de Arte Contemporáneo de Caracas Sofía Imber (zeitgenössische Kunst).
Weitere bekannte Museen finden sich in Acarigua, Barquisimeto, Ciudad Bolívar, Maracaibo, Mérida, San Carlos, San Cristóbal, San Felipe und Valencia.
Kino
Venezuelas Filmbranche ist klein, kam die letzten Jahre aber in Schwung. Sie produziert vor allem zeitgenössische sozialkritische Filme oder Historiendramen. Der größte Erfolg der letzten Jahre war Secuestro Express (Express Kidnapping, 2005) von Jonathan Jakubowicz.[6]
Nahrungsmittel
Das Nationalgericht ist der Pabellón Criollo, eine Kombination aus schwarzen Bohnen (Caraotas), Kochbanane (Platano), Reis und zerrissenem Faserfleisch (Carne Mechada). Ein typisches Gericht sind außerdem die Hallacas (ein Ragout aus Rindfleisch, Rosinen, Gemüse, Kapern, Oliven und Nüssen in Maisteig) und Mondongo (einem kräftig gewürzten Eintopf mit Kutteln). Dazu werden vor allem Saft (Papelon con limon), gemischt aus Melasse, Limettensaft und Wasser getrunken. Das Grundnahrungsmittel der Venezolaner sind die Arepas, gebratene Maisfladen mit mannigfaltigen Füllungen. Der Sancocho ist eine Suppe, die in der Regel in einem großen Topf für viele Menschen angerichtet wird und verschiedene Gemüse- und Fleischsorten enthält.
Medien
Venevisión, RCTV, Televen und Globovisión sind kommerzielle Fernsehsender aus Caracas. Venezolana de Televisión VTV und VIVE TV sind staatliche Fernsehsender. Am 28. Mai 2007 nahm TVes als erster öffentlich-rechtlicher Fernsehkanal den Sendebetrieb auf. Er übernahm die am 27. Mai 2007 abgelaufene Sendeerlaubnis für RCTV im terrestrischen VHF-Band sowie dessen Satellitenkanal.[94] Die Abschaltung des privaten Senders RCTV sorgte für starke Proteste vor allem von Studenten, die der Regierung Zensur vorwarfen. Zwischen 2007 und Januar 2010 konnte RCTV über Kabel und Satellit empfangen werden, wodurch nach Schätzungen nur noch 35 % der Bevölkerung erreicht wurden, statt vorher fast 98 %.[95] Seit dem 23. Januar 2010 kann der Sender über DirektTV weltweit, bloß nicht in Venezuela, empfangen werden.[96]. Über das Internet ist jedoch möglich, den Sender weiterhin im Lande zu empfangen.[97]
Ein wohlbekanntes mediatisches Phänomen sind die sogenannten "Cadenas" (Ketten). Schon aus den früheren Regierungsformen im Land bekannt, während der Ketten sind alle Radio- und Fernsehsender gesetzlich verpflichtet, Botschaften des Staates zu senden. Üblicherweise wurden Ketten für Notfälle wie Naturkatastrophen, jährliche Amtsansprachen der Präsidenten und an nationalen Feiertagen, um Paraden zu übertragen, eingesetzt. Die Ketten werden seit ihrem stark verbreiteten Einsatz durch die Chávez-Regierung im Inland stark kritisiert, denn sie werden von Regierungsgegnern als Propagandamittel wahrgenommen. Angekettete Medien sind seit Amtsantrtitt des aktuellen Präsidenten oft gezwungen gewesen, stundenlange Übertragungen von Reden, Ansprachen und Regierungspromotion auszustrahlen, die oft nicht von nationalem Interesse sind (wie anekdotische Ansprachen und Gesang durch Chávez oder Straßenfeste, die von den Regierungsparteien organisiert sind).[98] Seit 2009 werden auch die früher von den Ketten ausgeschlossenen Kabelfernsehsender, die "überwiegend in Venezuela produzieren", diese zu übertragen. Januar 2010 wurden ohne administrative Verfahren sechs Sender aus allen Kabelanbietern verbannt, nachdem sie sich weigerten, eine Kette während eine Gegnerdemonstration zu übertragen.[99]
Die wichtigsten Tageszeitungen sind El Universal (konservativ, oppositionell), El Nacional (rechtsliberal, oppositionell), Últimas Noticias (liberal, oppositionell), Tal Cual (linksliberal, oppositionell, Boulevard), Daily Journal (englischsprachig, Wirtschaftsblatt) und VEA (regierungsnah).[7][100][101]
Venezuela ist mit 46 % der Anteile Haupteigner des Fernsehsenders teleSUR. Die Regierung beabsichtigt, mit dem Sender Lateinamerika eine eigene „bolivarische“ Stimme zu geben. Der Fernsehsender untersteht aber nicht dem Staat oder der Regierung, sondern agiert unabhängig. TeleSUR wird von verschiedenen namhaften lateinamerikanischen Journalisten geleitet und bezieht sein Material vorwiegend von unabhängigen Produzenten.
Sport
Der Nationalsport Venezuelas ist Baseball. Das Land besitzt in der Liga Venezolana de Béisbol Profesional eine Profiliga. Die zweitbeliebteste Sportart ist Fußball, und danach folgt der Basketball. Pferderennen gab es in Llanos schon seit Jahrhunderten, aber heute finden sie auf Rennbahnen von internationalem Zuschnitt statt. Mit dem spanischen Kolonisator kam auch der Stierkampf nach Venezuela. Viele Städte verfügen über eine Stierkampfarena. Der Coleo, eine Rodeoveranstaltung, bei der vier Reiter darum kämpfen, vom galoppierenden Pferd aus einen Stier beim Schwanz zu packen und zu Boden zu werfen, ist auch beliebt. Der Hahnenkampf ist in fast allen Städten zu finden. Außerdem haben Schach und Domino viele Anhänger, meist wird es im Freien gespielt.[6]
Verkehr
Straßenverkehr
Venezuela verfügt über ein Straßennetz von 82.700 Kilometer, davon sind 38.998 Kilometer befestigt, wovon wiederum 2.690 Kilometer durch Hauptverkehrsstraßen gebildet werden. Die Hauptausbauphase waren die Sechzigerjahre, als für die Öl- und Aluminiumindustrie viele Fahrwege neu erschlossen wurden.
Eisenbahn- und öffentlicher Verkehr
Das Eisenbahnnetz umfasst 584 Kilometer, von denen jedoch nur 336 Kilometer staatlich betrieben werden. Aufgrund der wenigen Eisenbahnlinien sind Busse beinahe im ganzen Land das Hauptverkehrsmittel.
Seit 1999 treibt die Regierung Pläne zu einem massiven Ausbau des Eisenbahnnetzes voran. Geplant sind bis zu 4.000 km Eisenbahnstrecken. Der Ausbau soll nach verschiedenen Teilnetzen gegliedert geschehen. Gebaut werden derzeit Strecken vom wichtigsten Hafen des Landes, Puerto Cabello, nach La Encrucijada (etwa 100 km, Fertigstellung 2012) und nach Barquisimeto und Acarigua (insgesamt 240 km). Die Arbeiten haben japanische, italienische und chinesische Unternehmen übernommen. Auch die Armee wird zu Bauarbeiten eingesetzt. In späteren Ausbauabschnitten soll die Hauptstadt Caracas mit den Wirtschaftszentren Valencia und Barquisimeto und dem Hafen Puerto Cabello verbunden werden. Die Finanzierung wird teilweise über den nationalen Entwicklungsfonds abgewickelt. Zudem versucht Venezuela, bei der Vergabe der Teilprojekte gleichzeitig eine Mitfinanzierung der jeweiligen nationalen Förder- oder Entwicklungsbanken der Länder zu erreichen, deren Unternehmen die Aufträge erhalten.[102]
In Caracas gibt es seit 1983 ein U-Bahn-Netz, seit 2006 in Maracaibo und Valencia .
Schiffsverkehr
Für die Erschließung des Landesinneren sind die Wasserstraßen (insgesamt 7.100 Kilometer) sehr wichtig, vor allem der Orinoco. Die wichtigsten Häfen sind La Guaira und Puerto Cabello. Die venezolanische Flotte umfasst 268 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 872.000 Bruttoregistertonnen.
Flugverkehr
Das Land verfügt über sieben internationale Flughäfen, darunter der Flughafen Caracas, der Flughafen Porlamar und der Flughafen Maracaibo. Der Simón-Bolivar-Flughafen in Caracas ist dabei mit einem Passagieraufkommen von jährlich 6,69 Millionen Passagieren der größte.
Die Linea Aeropostal Venezolana, Santa Barbara Airlines und Conviasa sind die drei wichtigsten Fluggesellschaften des Landes.
Weitere Themen
Portal:Venezuela – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Venezuela
Literatur
- Netzwerk Venezuela und Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela in der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Verfassung der Bolivarischen Republik Venezuela vom 24. März 2000. 1. deutschsprachige Auflage. Neue Impulse Verlag, Essen 2005, ISBN 3-910080-48-0 (Offizielle Übersetzung aus dem Spanischen).
- Dario Azzellini: Partizipation, Arbeiterkontrolle und die Commune - Bewegungen und soziale Transformation am Beispiel Venezuela. 1. Auflage. VSA Verlag, Hamburg 2010, ISBN 978-3-89965-422-6 (Dissertation).
- Michael Zeuske: Von Bolívar zu Chávez. Die Geschichte Venezuelas. Rotpunktverlag, Zürich 2008, ISBN 3-85869-313-8.
- Azzellini, Dario: Venezuela Bolivariana. Revolution des 21. Jahrhunderts?. Neuer ISP Verlag, 2007, ISBN 3-89900-120-6.
- Zeuske, Michael: Kleine Geschichte Venezuelas. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54772-0.
- Zeuske, Michael: Von Bolívar zu Chávez. Die Geschichte Venezuelas. Rotpunktverlag, Zürich 2008, ISBN 978-3-85869-313-6.
- Immigration and Refugee Board of Canada
- Seventh United Nations Survey of Crime Trends and Operations of Criminal Justice Systems, covering the periods 1998–2000 (PDF)
- Claus H. Kolb: »Adiós Heuschrecken!« – Das Ende eines Heuschreckenparadieses. Ein reiches Land - bevölkert von Armen - befreit sich vom Raubtierkapitalismus auf der Suche nach einer besseren Zukunft. 2. Auflage. Braun G. Buchverlag, März 2009, ISBN 3-7650-8500-6 (274 Seiten).
Weblinks
- Klimadaten aus Venezuela (deutsch)
- Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Venezuela
- Regierung der Bolivarischen Republik Venezuela (spanisch)
- IberoDigital Aktuelle Presse aus und über Venezuela
- Offizielle Netzpräsenz der Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela in Deutschland
- Nachrichten und Analysen zu Venezuela auf dem Portal amerika21.de
Einzelnachweise
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- ↑ Projektion auf Grundlage des Zensus 2001 des Venezolanischen Statistikinstituts (Instituto Nacional de Estadística, INE), ine.gov.ve, zuletzt besucht: 21. November 2010
- ↑ International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
- ↑ Venezuela in: Microsoft Encarta
- ↑ http://www.google.de/publicdata/explore?ds=d5bncppjof8f9_&met_y=sp_pop_grow&idim=country:VEN&dl=de&hl=de&q=bev%C3%B6lkerungswachstum+venezuela
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 Spiegel Almanach 2008
- ↑ 7,0 7,1 Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Venezuela
- ↑ Wachtturm Bericht 2007
- ↑ Unsere Familie – Kalender 2005, Seite 80
- ↑ eluniversal.com
- ↑ rnv.gov.ve
- ↑ República Bolivariana de Venezuela – Consejo Nacional Electoral (CNE)
- ↑ European Union Election Observation Mission: Final Report Presidential Elections Venezuela 2006 Kapitel 9.6.
- ↑ Venezuela: la polarización llega a la Asamblea Nacional con los resultados electorales
- ↑ Kurt-Peter Schütt: Zur Lage der Gewerkschaften in Venezuela, Friedrich-Ebert-Stiftung Februar 2008, Seiten 1 und 4
- ↑ CIA World Factbook
- ↑ MARÍA JOSÉ GONZÁLEZ: Venezuela continúa endeudándose a pesar de la bonanza petrolera. In: EL PAÍS. 25. Februar 2011, abgerufen am 2. September 2011 (spanisch).
- ↑ imf.org
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- ↑ Russisch-venezolanische Bank für Waffengeschäfte (Rosbalt - auf Russisch)
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- ↑ Waffen für Venezuela (Lenta, laut Kommersant)
- ↑ Russland billigte den Kauf von weiteren Panzern
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- ↑ FromTheOld.com: [2] vom 25. Januar 2010
- ↑ [3]
- ↑ Deutsch-Venezolanische Industrie- und Handelskammer: Landesinfo
- ↑ Universität Leipzig, World Press Analysis: Venezuela
- ↑ Eurailpress 2. Mai 2008
13 südamerikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen:
Argentinien |
Bolivien |
Brasilien |
Chile |
Ecuador |
Guyana |
Kolumbien |
Paraguay |
Peru |
Suriname |
Trinidad und Tobago1 |
Uruguay |
Venezuela
Abhängige Gebiete
Falklandinseln |
Französisch-Guayana |
Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
1 Wird kulturgeographisch meist Nord- und Mittelamerika zugerechnet.
Antigua und Barbuda | Argentinien | Bahamas | Barbados | Belize | Bolivien | Brasilien | Chile | Costa Rica | Dominica | Dominikanische Republik | Ecuador | El Salvador | Grenada | Guatemala | Guyana | Haiti | Jamaika | Kanada | Kolumbien | Mexiko | Nicaragua | Panama | Paraguay | Peru | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago | Uruguay | Venezuela | Vereinigte Staaten
Angola | Algerien | Ecuador | Indonesien | Irak | Iran | Katar | Kuwait | Libyen | Nigeria | Saudi-Arabien | Venezuela | Vereinigte Arabische Emirate
Antigua und Barbuda | Bolivien | Dominica | Ecuador | Kuba | Nicaragua | St. Vincent und die Grenadinen | Venezuela
Ehemalige Mitglieder: Honduras
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