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Artillerie

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Artilleriebeschuss der Stadt Falludscha
Deutsche Artillerie ca. 1900
Taktisches Zeichen der NATO für die Artillerietruppe (Rohrartillerie)

Artillerie bezeichnet im Militärwesen den Sammelbegriff für großkalibrige Geschütze und Geschütztypen sowie Raketen als auch eine Truppengattung. Angehörige dieser Waffengattung werden als Artilleristen bezeichnet.

Waffengattung

Abgrenzung

Der Name Artillerie, entlehnt im 17. Jahrhundert aus dem Französischen, geht auf das Altfranzösische artill(i)er (mit Gerätschaft ausrüsten) zurück, wahrscheinlich einer Ableitung vom altfranzösischen tire (Ordnung, Reihe).

Die Artillerie ist in vielen Streitkräften, insbesondere in der Teilstreitkraft Heer, eine Waffengattung. Die Abgrenzung anhand der Waffenart – großkalibrige Rohrwaffe – ist nach dem Aufkommen von Raketenartillerie nicht mehr eindeutig.

Die Truppengattungsdefinition ist weitgehend durch eine funktionelle Sichtweise ersetzt. Im Allgemeinen werden im Heer nur Bodentruppen zur Artillerie gezählt, die feindliche Bodenziele mittels großkalibriger Geschütze und Raketenwerfern durch Steilfeuer bekämpfen. Unterschieden wird die Artillerie heute zumeist in Panzerartillerie mit Panzerhaubitzen, seltener Kanonen als gepanzerte Selbstfahrlafetten, Feldartillerie mit gezogenen oder selbstfahrenden Geschützen sowie die Raketenartillerie mit Boden-Boden-Werfersystemen kurzer, mittlerer und großer Reichweite wie das SARS ATACMS. Sonderformen sind luftverlastbare Luftlandeartillerie und zerlegt auf Tragtieren transportierbare Gebirgsartillerie.

Die Flugziele bekämpfende Flakartillerie zählt in vielen Heeren als eigene Truppengattung oder ist Teil der Luftstreitkräfte, wo zumeist keine Truppengattungen eingeteilt sind. Die Marineartillerie ist eine Laufbahnverwendung jedoch keine Truppengattung, da die Marine diese meist nicht definiert. Unterteilt wird in Schiffsartillerie, die als organischer Teil einer Schiffklasse angesehen wird und in früheren Zeiten in die Küstenartillerie.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) definiert den Begriff „Artillerie“ im Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) von November 1990 in Artikel II wie folgt: „Artillerie“ bezeichnet großkalibrige Systeme, die Bodenziele in erster Linie durch Schießen im indirekten Richten bekämpfen können. Solche Artilleriesysteme bieten Truppenteilen der verbundenen Waffen die unerlässliche Unterstützung durch Feuer im indirekten Richten. Großkalibrige Artilleriesysteme sind Kanonen, Haubitzen sowie Artilleriewaffen, die Eigenschaften von Kanonen und Haubitzen miteinander verbinden, und Mörser sowie Mehrfachraketenwerfersysteme mit einem Kaliber von 100 Millimetern und darüber. Außerdem fallen alle künftigen großkalibrigen Systeme zum Schießen im direkten Richten, wenn sie sekundär zum Schießen im indirekten Richten geeignet sind, unter die Artillerieobergrenzen.[1]

Unterteilung

Man unterscheidet historisch:

  • Wurfmaschinen, die von der Antike bis zum 16. Jahrhundert verwendet wurden.
  • Die Rohrartillerie wird seit dem 15. Jahrhundert benutzt. Sie ist mit Geschützen ausgestattet und bildete im Laufe der Geschichte verschiedene Untergruppen heraus:
    • Festungs- und Belagerungsartillerie,
    • Schiffsartillerie
    • Feldartillerie als historischer Truppengattungsverbund mit
      • Fußartillerie (die Geschütze waren bespannt, also von Pferden gezogen; die Artilleristen gingen zu Fuß und waren in Deutschland um 1900 mit Bajonett und Gewehr bewaffnet) – Infanteriegroßverbänden unterstellt
      • Fahrende Artillerie (die Bedienmannschaft hatte auf Protze und Lafette eigene Sitze; bewaffnet mit Bajonett und Pistole, jedoch kein Gewehr) – Infanteriegroßverbänden unterstellt
      • Berittene Artillerie (umgangssprachlich auch Fliegende Artillerie; schneller manövrierbar als die Fahrende Artillerie, Artilleristen gänzlich beritten; bewaffnet mit Kavalleriesäbel) – Kavalleriegroßverbänden unterstellt
  • Raketenartillerie (in China entwickelt, in Indien gegen die Briten eingesetzt und von diesen übernommen).

Modern wird Artillerie unterschieden in

Bedeutung haben in modernen Streitkräften überwiegend nur noch die Panzerartillerie, die Raketenartillerie, die aufklärende Artillerie, sowie in kleinerem Maße die fahrende Feldartillerie insbesondere als Luftlandeartillerie.

Schlachtruf

Deutsche Geschützmannschaft im Ersten Weltkrieg, 1914

Jede deutsche Waffengattung hat ihren eigenen Schlachtruf – so auch die Artilleristen: Zu-Gleich! Er dient im deutschen Sprachraum gleichzeitig zur Erkennung, Verbrüderung und Motivation. Er erklärt sich aus der – teilweise heute noch notwendigen – gemeinsamen Anstrengung der Geschützbesatzung bei verschiedenen Anlässen.

Dabei geht es einerseits um das Ansetzen des Geschosses (manchmal – bei Kaliber 155 mm – bis über 50 kg schwer), um es anschließend mit einem so genannten Ansetzer in das Rohr zu drücken, andererseits um das Reinigen des Rohres nach dem Schießen, wofür vor allem im Feld eine Stange mit Bürstenkopf durch das Rohr gezogen wird. Zum Dritten gab es Geschütze, bei denen das Rohr auf dem Transport um einige Meter zurückgezogen und zum Schießen wieder nach vorn gezogen werden musste, was per Hand erfolgte. All dies ist nur unter der gemeinsamen und gleichzeitigen Anstrengung der Bedienungsmannschaft möglich.

Ein weiteres Ziel ist das möglichst gleichzeitige Abfeuern der Geschosse mehrerer Geschütze, so dass nur ein lauter Knall hörbar wird, was dem Feind die Ortung erschwert. Der Ruf dient daher auch zur gemeinsamen Koordinierung. Die ursprüngliche Bedeutung kommt aber aus der Zeit, in der die Geschütze noch von Pferden gezogen wurden. Wenn diese dann im Dreck oder Schlamm feststeckten, mussten die marschierenden Kanoniere die Geschütze mit anschieben. Dafür kam der Ruf Zu Gleich auf. Erst später wurde er für die anderen Tätigkeiten benutzt.

Schutzpatron

Die Heilige Barbara von Nikomedien, die auch die Schutzheilige der Bergleute ist, ist Schutzpatronin der Artillerie.

Ihr Namenstag am 4. Dezember wird traditionell gefeiert. Dabei übernimmt der jüngste Offizier des Verbandes die Rolle der Barbara. Als Barbara verkleidet tritt er bei der Barbarafeier auf und führt so durch den Abend. Auf der Feier werden ernste und nicht so ernstzunehmende Vorfälle des letzten Jahres in der Einheit, dem Verband oder sonstige Einrichtung (z. B. Artillerieschule) auf eine lustige Art und Weise aufgearbeitet. Wenn ein Artilleriesoldat Alkohol zu sich nimmt, so spricht man davon, „der heiligen Barbara zu huldigen“.

Verwendete Munition

Je nach Ziel können unterschiedliche Munitionssorten bzw. Zünder verwendet werden:

  • Historisch:
    • Kanonenkugel, meistens ein Volleisengeschoss
    • Ketten und durch Ketten verbundene Kugeln (gegen die Takelage von Segelschiffen)
    • Kartätsche, eine Art Schrotladung
    • Schrapnell, mit Kugeln gefülltes Geschoss, die vor dem Ziel durch eine dahinterliegende Treibladung aus Schwarzpulver ausgestoßen werden. Wird gegen Menschen und Tiere eingesetzt. Gebräuchlich bis etwa 1916, Vorläufer eines Splittersprenggeschosses
    • Einheitsgeschoss (in Deutschland), ein Zwitter aus Schrapnell und Sprenggranate
    • Karkasse (Geschoss), ein Käfig aus Bandstahl, gefüllt mit glühenden Kohlen (Brandgeschoss).
  • Sprenggeschoss, wirkt durch Spreng- und Splitterwirkung, je nach Zünder kann das Geschoss über dem Ziel, im Moment des Aufschlages oder mittels Verzögerung nach Eindringen in das Ziel zur Detonation gebracht werden. Bei geeigneten Fallwinkeln und Beschaffenheit des Bodens können bei Verzögerungszündern auch Abpraller entstehen.
  • Panzerbrechendes Geschoss, ursprünglich als Vollkugel, hat heute einen massiven Kern mit weicher Spitze zum Durchschlagen von Panzerungen. Panzerbrechende- oder Sprenggeschosse werden auch verwendet, um im Ausnahmefall gepanzerte Fahrzeuge unmittelbar zu bekämpfen (direktes Richten). Feld- und Panzerhaubitzen verfügen hierzu meist über ein separates Panzerzielfernrohr. Das Ziel wird nur durch einen direkten Treffer zerstört.
  • Cargogeschosse:
    • Bombletgeschoss, stößt über dem Ziel eine Wolke von kleinen Hohlladungs-Sprengkörpern aus, die - von oben auftreffend - auch leichte Panzerungen durchschlagen. Hinter Deckungen und in Schützengräben fallend wirken sie gegen weiche Ziele ähnlich wie Handgranaten.
    • SMArt (Suchzündermunition Artillerie) Munition, dient zur gezielten Bekämpfung einzelner, gepanzerter Fahrzeuge. Ein Geschoss enthält zwei Subgeschosse die autonom fungieren und getrennte Ziele bekämpfen können. Ein Problem liegt allerdings darin, dass
      • nur bis zum Ausstoß der 1. Submunition die Ballistik genau bestimmt werden kann,
      • der Ausstoßpunkt der 2. Submunition nicht genau bestimmt werden kann,
      • die Windrichtung und Windgeschwindigkeit im Ziel (ggf. > 30 km entfernt) ziemlich genau bekannt sein muss. Diese Daten können der „Zielmeldung“ beigefügt werden (siehe auch „ADLER“) oder auch durch ein Wettermodell (z. B. „WeModArt“ der Bundeswehr) errechnet werden und
      • die Ziele sich nach dem Ausstoß der Submunition im „Footprint“, der mit dem Sinken des an einer Art Fallschirm hängenden Geschosses immer kleiner wird (Radius ca. 150 Meter), befinden müssen.
    • STRIX Selbstzielsuchende Munition 12 cm Fest Mw
  • Nukleargeschoss: Das Heer der Bundeswehr verfügte nie über atomare Geschosse. Allerdings waren in Zeiten des Kalten Krieges Teileinheiten (ArtSpezZüge) aufgestellt, die Nukleargeschosse der US-Streitkräfte durch Rohrartillerie der Bundeswehr im Rahmen der Nuklearen Teilhabe transportieren und verschießen konnten. Besitz und Freigabe blieb jedoch stets unter US-Hoheit.
  • Nebelgeschoss: Nebelgeschosse können (je nach verwendetem Nebel) dem Gegner nicht nur die optische Sicht nehmen und Bewegungen verschleiern, sondern auch die Sicht durch Sichtverstärker (Wärmebild etc.) beeinträchtigen bzw. ganz stören.
  • Leuchtgeschoss: Das Leuchtgeschoss dient zur Beleuchtung des Gefechtsfeldes. Da technische Unterstützungsgeräte wie Restlichtverstärker etc. immer mehr auf dem Vormarsch sind, wird dieses Geschoss über kurz oder lang aussterben. Es werden derzeit bei der Bundeswehr auch nur noch Restbestände verschossen.
  • Spezielle Munition, die beispielsweise Flugblätter enthält. Während des Kalten Kriegs wurden auch Geschosse auf beiden Seiten entwickelt, die Giftköder oder mit Erregern von Seuchen behaftete Köder enthielten, um über den Umweg der Tiere bzw. Nutztiere die Bevölkerung zu infizieren.
  • Spezielle Minen werden mittels Artillerieraketen verschossen.
  • Für Ausbildungszwecke existieren Exerzier- und Übungsgeschosse. Exerziergeschosse (Schweiz: Manipuliermunition) dienen nur dem Üben am Gerät (Ansetzvorgang simulieren), bei der neuen Panzerhaubitze 2000 kann damit im Simulator ein Schießen simuliert werden und das Geschoss wird nur mit Pressluft durch das Rohr gedrückt und fällt am Ende in eine Auffangvorrichtung. Übungsgeschosse (Schweiz: Übungsmunition) werden tatsächlich verschossen und sind mit Gips gefüllt. Der Aufschlag wird durch den Gipsstaub ortbar.
  • reichweitengesteigerte Geschosse wie z. B. das Base-Bleed-Geschoss

Einsatzgrundsätze

Aufstellung

Artilleriegeschütze wurden ursprünglich offen aufgestellt und direkt gerichtet (mit Sicht auf das Ziel) und feuerten in der Regel auf Kernschussweite. Mit fortschreitender Entwicklung der Geschütze, was zu höherer Reichweite und Zielgenauigkeit führte, wurden offene Artilleriestellungen einfache Ziele für die feindliche Artillerie. Aus diesem Grunde stellten während des Russisch-Japanischen Krieges 1904/05 erstmals die Japaner ihre Artillerie in gedeckten Positionen auf (z. B. hinter einem Berg oder Hügel), von denen sie das Gefechtsfeld und den Zielsektor nicht mehr direkt beobachten konnten. Die europäischen Armeen folgten dieser Vorgehensweise des indirekten Richtens rasch.

Deshalb wird die Rohrartillerie spätestens seit den ersten Monaten des Ersten Weltkrieges ausschließlich in gedeckter Stellung eingesetzt, das heißt aus der Feuerstellung ist das Ziel nicht zu sehen. Trotz der zurückgezogenen Aufstellung kann der Standort der Artillerie geortet werden, wie früher akustisch durch Schallmessverfahren mit Triangulation, durch Radarerfassung der Flugbahn der Geschosse oder durch bildgebende Aufklärung wie früher CL289. Daher mussten und müssen die Feuerstellungen oft gewechselt werden, so dass sich die Form der Selbstfahrlafette (Panzerhaubitze) durchgesetzt hat.

Durch die hohe Reichweite kann aus mehreren Artilleriestellungen auf das gleiche Ziel geschossen, und der Schwerpunkt des Feuerkampfes rasch verlegt werden. (Die Reichweite der Panzerhaubitze 2000 liegt bei 30 km mit dem 155-mm-NATO-Standard-Geschoss und 40 km mit dem reichweitengesteigerten Geschoss.) Die Stellungen der Rohrartillerie der Bundeswehr werden nach dem Ein-Drittel-Zwei-Drittel-Prinzip erkundet. Damit sollten die Stellungsräume ein Drittel der mittleren Kampfentfernung hinter der Front liegen. Dadurch verbleiben zwei Drittel der mittleren Kampfentfernung für Feueraufträge.

Zielaufklärung

Kanadische 25 Pfund Schnellfeuer-Feldartillerie (87,6 mm), Zweiter Weltkrieg

Durch den Übergang von der offenen in die verdeckte Stellung musste indirekt gerichtet werden, das heißt die Zielaufklärung erfolgt bei der Rohrartillerie meist durch vorgeschobene Beobachter (heute: Artilleriebeobachter) oder mit technischem Hilfsmittel, dem Artilleriebeobachtungsradar (M113 ABRA), welche die Position der Ziele ermitteln und das Schießergebnis korrigieren.

Diese Beobachter verfügen heutzutage meist über technische Mittel zur Entfernungs- und Richtungsmessung (Laserortung), teilweise können diese Geräte per Datenstrecke die Zielkoordinaten direkt an die Feuerleitrechner übertragen. Die Feuerleitrechner ermitteln anhand der Zielkoordinaten und der Stellungskoordinaten die Schussrichtung, Rohrerhöhung sowie die zu verwendende Treibladung eines Geschützzuges. Je nach Zielgröße wird das Feuer verschiedener Geschützzüge zusammengefasst, dabei kann das Feuer so koordiniert werden, dass die ersten Geschosse der verschiedenen Stellungen gleichzeitig im Ziel eintreffen. Weiterhin werden Ziele auch durch technischen Mittel der aufklärenden Artillerie oder durch Meldungen der Kampftruppe aufgeklärt.

Wird nur nach Karte geschossen, so spricht man von Planschießen.

Durch die Verbesserung der technischen Aufklärung ist es teilweise möglich, ein Geschoss im Fluge zu vermessen und die Koordinaten der Feuerstellung zu errechnen. Durch die dadurch auftretende höhere Gefährdung werden die Geschütze in den Feuerstellungen in großen Abständen (aufgelockerte Feuerstellung) aufgestellt und eine Feuerstellung wird nach Erfüllung eines Feuerauftrages rasch gewechselt (Stellungswechsel).

Durch den Zwang zu hoher Beweglichkeit werden fast nur noch Geschütze auf Selbstfahrlafetten, nach Möglichkeit unter Panzerschutz (Panzerhaubitze), eingesetzt. Aus Gewichtsgründen kommen für Spezialaufgaben noch leichte Feldgeschütze zum Einsatz (Luftverlastbarkeit) wie die amerikanische M119 oder in der Bundeswehr früher die Gebirgshaubitze Modell 56 in der Luftlande-Artilleriebatterie 9.

Neuerdings denkt man wieder an „leichte“ Artilleriegeschütze, die aufgrund der vermehrten Auslandseinsätze der Bundeswehr luftverlastbar sein müssen. Die grundlegende Technik soll der PzH 2000 entsprechen; allerdings sind wegen der erforderlichen Gewichtseinschränkungen (nur ca. 50 % des Gewichts der PzH 2000) bestimmte Einschränkungen hinzunehmen. Diesen Forderungen entspricht die schwedische geschützte Selbstfahrlafette Artilleriesystem ARCHER, mit dem die Bedarfslücke für Brigadeartillerie in den Infanteriebrigaden gedeckt werden könnte.

Leichte Mörser (Granatwerfer) sind organisatorisch meist direkt der Kampftruppe, insbesondere der Infanterie, zugeordnet.

Feuerleitung

Die Feuerleitung erfolgt in schießenden Batterien mit herkömmlichen Waffensystemen durch die Feuerleitstelle. (Mit Einführung autonomer Waffensysteme wie MLRS/MARS und PzH 2000 entfällt die Vermessung der Feuerstellung und die Ermittlung der Schusswerte in der Feuerleitstelle, da diese Systeme über Navigationsanlagen und interne Feuerleitrechner verfügen.) Die Feuerleitung erfolgt hier durch Umsetzung von Feueraufträgen bzw. Feuerbefehlen in Feuerkommandos. Das beinhaltet die Zuordnung der Ziele zu den Geschützen/Raketenwerfern und die Festlegung der Art der Zielbekämpfung: Da die Waffensysteme beim indirekten Richten keine Sicht zum Ziel haben, ermittelt die Feuerleitstelle die Schusswerte (Richtung und Erhöhung des Geschützes/Werfers) und übermittelt diese im standardisierten Feuerkommando zusammen mit den weiteren Angaben[2] an das Waffensystem. Heutzutage werden in den Feuerleitstellen zur Ermittlung der Schusswerte Feuerleitrechner genutzt; im Hilfsverfahren kann dies aber auch mittels Feuerleitplan oder Kommandogeber, Schusstafel und Rechenzettel manuell erfolgen.

Durch Anpassung der Rohrerhöhung und der Treibladung lassen sich Ziele hinter Deckungen bekämpfen oder ggf. der Auftreffwinkel der Geschosse so flach gestalten, dass Abpraller erzielt werden.

Um sichere Schießgrundlagen für das indirekte Richten zu besitzen, muss das Geschütz bzw. der Werfer eine vermessene Feuerstellung beziehen. Die dazu traditionell notwendige Vermessung durch Vermessungs- oder Richtkreistrupps wird allerdings zunehmend von GPS abgelöst. Das Ausrichten des Waffensystems auf die jeweilige Schußrichtung erfolgt durch ein Rundblickfernrohr mit Hilfe von Festlegepunkten. Hierbei werden die Festlegewerte (Grundrichtung oder Nordrichtung) des Geschützes/Werfers beim Richten über die Festlegepunkte unterlegt und sind die Basis für die folgenden Feueraufträge.

Basierend auf den Feuerstellungskoordinaten und den Zielkoordinaten werden

In der Berechnung werden i. d. R. berücksichtigt[3]

a) die innenballistischen Einflüsse (nur Rohrartillerie)

  • Pulvertemperatur
  • individueller Korrekturfaktor eines jeden Rohres
  • Geschossgewicht

b) die außenballistischen Einflüsse

  • Lufttemperatur
  • Luftdruck
  • Luftfeuchtigkeit
  • Windrichtung und Stärke
  • Drall
  • Erddrehung (Corioliskraft).

Stehen die obigen Daten nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung, so wird durch Einschießen ein entsprechender Korrekturfaktor ermittelt.

Da die Berechnung von Flugbahnen ein erhebliches, zeitaufwändiges Problem darstellte, erfolgte (in der Bundeswehr bis Ende der 1960er Jahre) in der Feuerleitung die Ermittlung der Erhöhung sowie der Seitenkorrektur manuell mit Rechenzettel und Schusstafel. Mit Einführung elektronischer Feuerleitrechengeräte wie dem analogen „Artillerierechner Typ BUM“ und später dem digitalen „Artillerierechner FALKE“ konnten die Schusswerte rechnergestützt schneller ermittelt werden.

Die heutige technische und taktische, waffensystemübergreifende Feuerleitung erfolgt in der deutschen Artillerie mit dem Führungs-, Informations- und Waffeneinsatzsystem „ADLER“, das ab Mai 1995 in die deutsche Artillerie eingeführt wurde.

Bei Gefechten auf See – mit sich bewegendem Geschütz und Ziel – müssen neben den innen- und außenballistischen Einflüssen noch Korrekturen für Kurs und Geschwindigkeit des eigenen und des Zielschiffes angebracht werden. Außerdem müssen noch die Schiffsbewegungen durch Wellengang ausgeglichen werden. Die Feuerleitung der Schiffsartillerie erfolgte daher seit dem Ende des 19. Jahrhunderts durch „Zentrale Leitstände“, die zunächst optisch, später auch mittels Radar die Ziel- und Schussdaten ermittelten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das automatische Richten die Geschütze durch die zentrale Feuerleitung entwickelt und eingeführt.

Geschichte

Übersicht Artillerie von 1741
Schwere Feldhaubitze 18
(bis 1945 Deutsches Standard-Artilleriegeschütz) Kaliber 15 cm; hier ohne Schutzschild

Als Artillerie – in unterschiedlichsten Abwandlungen: Arkeley, Artollerei, Archiley, Artellarey – wurden bereits vor der Erfindung des Schießpulvers die mittelalterlichen Kriegsmaschinen bezeichnet. Die ersten Pulvergeschütze wurden bei Belagerungen gebraucht, wo sie in den Mauern der Burgen und Städte die Ziele fanden, deren Zerstörung man mit ihrer Hilfe leichter und aus größerer Ferne zu bewerkstelligen hoffte, als dies mit den bisherigen Kriegsmaschinen möglich war. Bald indes hat sich auch der Verteidiger der Geschütze bedient und seine Mauern durch Anschüttung eines Erdwalles dahinter zu ihrer Aufstellung geeignet gemacht. Die Rohre, ohne Schildzapfen, wurden auf Holzunterlagen gelegt und ihr Rücklauf durch eine dahinter angebrachte Verpfählung aufgehoben. Diese Unbeholfenheit in ihrer Bewegung musste naturgemäß die Anwendung von schweren Geschützen sehr beschränken. Man fertigte deshalb auch leichtere Geschützrohre, legte sie aus Bockgestelle oder in Laden, diese auf Unterlagen, die ein Heben der Mündung oder des Bodenstücks mittels der seitlichen Richthörner gestatteten. Die Bockgestelle erhielten dann Räder, wurden also fahrbar, oder man transportierte die Rohre in ihren Gestellen auf besonderen Wagen und ermöglichte so ihre Verwendung in der Feldschlacht. Der erste bestimmt nachgewiesene Gebrauch der Feuerwaffen findet sich in der Chronik von Metz vom Jahr 1324. Die Engländer sollen bereits 1346 bei der Schlacht von Crécy einige (drei oder sechs) leichte Kanonen in freier Feldschlacht verwendet haben, diese Angabe wird jedoch vielfach bestritten. Ein sachlicher Unterschied zwischen Feld-, Festungs- und Belagerungsartillerie bestand anfangs nicht, man nahm mit ins Feld, was sich transportieren ließ, und zwar möglichst viel, um den Ritter mit seinem schweren Panzer zu Fall zu bringen. Die Zahl der in Feldschlachten verwendeten Geschütze hatte sich zu Anfang des 15. Jahrhunderts erheblich gesteigert, denn die Hussiten eroberten in der Schlacht bei Riesenberg 1431 bereits 150 Geschütze. Den tiefgreifendsten und nachhaltigsten Anstoß erfuhr das Geschützwesen durch die Reichsstädte, namentlich Nürnberg, die bei ihrem Emporblühen in ihrer eignen Wehrkraft die sicherste Stütze für ihre Selbständigkeit erblickten. Sie hatten ihren Stückgießer, ihren Zeugmeister und errichteten Zeughäuser zur Aufbewahrung ihrer Vorräte, die um Mitte des 15. Jahrhunderts in Nürnberg außerordentlich groß gewesen sind. 1445 ließ diese Stadt durch ihren Meister Hans von der Rosen eine 519 Zentner schwere Hauptbüchse gießen. Natürlich wollte auch jeder Stückgießer, von denen viele zur Zunft der Büchsenmeister gehörten, selbständig sein und Geschütze nach seiner Art herstellen, woraus die zahllosen Kaliber und speziellen Konstruktionen der Geschützrohre wie ihrer Lafetten entstanden. Einheitlicher war nur das Geschützwesen der Fürsten, von denen Karl der Kühne von Burgund ihm besonderes Interesse widmete; er soll zuerst Geschütze mit Schildzapfen sowie solche aus Gusseisen gehabt haben. Auch seine Lafetten waren schon verhältnismäßig leicht fahrbar, woraus sich seine bedeutende Artillerie erklärt, denn in der Schlacht bei Grandson am 3. März 1476 fielen den Schweizern 400 Geschütze in die Hände. Bei ihrer geringen Beweglichkeit und dem großen Werte, den man auf die Erhaltung der Geschütze legte, gab man ihnen eine Bedeckung aus den tapfersten Truppen. Wie damals ein Kampf nur durch das Handgemenge entschieden wurde, so konnten Geschütze nur im Kampf Mann gegen Mann gewonnen oder erobert werden, was bei deren tapferer Verteidigung dem Sieger zu besonderem Ruhm gereichte. Deshalb wurden auch die Geschütze zu den Trophäen der Schlacht gerechnet, ein Gebrauch, der heute noch nicht erloschen ist.

Um die Entwickelung der Artillerie erwarb sich Kaiser Maximilian I. großes Verdienst, indem er ein bestimmtes System in die Kaliber (6-, 12-, 24-Pfünder) brachte und die Lafettenkonstruktion (durch Martin Merz, † 1501) so vervollkommte, dass ihre Prinzipien für die fernern Zeiten Geltung behielten. Er hatte auf seinem Zug nach Venedig 1509 schon 106 Geschütze mit Räderlafetten, die gegen Mitte dieses Jahrhunderts auch ein Marschlager erhielten, beim Schießen auf Holzbettungen abgeprotzt standen und daher Rücklauf hatten, eine bahnbrechende Erkenntnis im Gebrauch der Artillerie. Eine organisierte Artillerietruppe bestand noch nicht; sie war eine Zunft, die auf den Schultern der Büchsenmeister ruhte, sowohl in der Praxis als in der Theorie, die ein wunderbares Gemisch abergläubischer Behauptungen und Gebräuche bildete. Die Büchsenmeister unterschied man als Feuerwerker, die mit Wurfgeschützen umzugehen, Kunstfeuer anzufertigen und den Mineurdienst zu verrichten wussten, Büchsenmeister, die mit Kartaunen schossen, und die Schlangenschützen; sie luden und richteten das Geschütz, während die übrigen Verrichtungen bei der Bedienung von Handlangern, den Schanzbauern, ausgeübt wurden. Die Schanzbauer, unter dem Schanzbauerhauptmann und dem Schanzmeister, verrichteten Pionierdienste (Schanzen-, Wege- und Brückenbau) und gehörten zur Artillerie. Die Stückknechte saßen als Fahrer auf den Zugpferden der Geschütze.

Im elisabethanischen England wurde um ca. 1580 an Stelle der auf den bisherigen Kriegsschiffen bereits vorhandenen unterstützend eingesetzten Geschütze eine leistungsfähige Schiffsartillerie hoher Reichweite als Hauptbewaffnung entwickelt. Die daraus resultierende veränderte Taktik des Seegefechts revolutionierte den Seekrieg. Erstmals zeigte sich die Überlegenheit des Konzeptes 1588 gegenüber der Spanischen Armada. Statt der bisherigen Nahkämpfe auf geenterten, im Gefecht häufig geruderten, Schiffen und des Rammens wurden zur See von nun an Artilleriegefechte unter Segel ausgetragen.

Dem Dreißigjährigen Krieg aber blieb es vorbehalten, die Bedeutung der Feldartillerie in der ihr von Gustav Adolf gegebenen technischen Vervollkommnung, ihrer Organisation und taktischen Verwendung in außerordentlicher Weise zu heben. Er erleichterte die Geschütze und dadurch ihre Beweglichkeit, gab den Infanterieregimentern die Regimentskanonen und vereinigte die übrigen Geschütze zu größeren Batterien auf den Flügeln der Truppenstellungen, häufig maskiert, so dass sie den Feind mit ihrem Feuer überraschten, wie in der Schlacht bei Breitenfeld die Reiterei Isolanis. Den Übergang über den Lech erzwang er sich mit 72 Geschützen in drei Batterien, und vor Frankfurt an der Oder brachte er 200 Geschütze aller Kaliber ins Feuer. Die Franzosen waren jedoch die ersten, die ein förmlich organisiertes Artilleriekorps besaßen, das 1695 bereits aus 16 Bataillonen bestand. Wie in allen Zweigen des Kriegswesens, war Friedrich der Große auch Reorganisator der Artillerie. Die Regimentskanonen ließ er durch Leute der Infanterie bedienen, im übrigen trennte er die Feld- von der Festungsartillerie, formierte die Artillerie zu Bataillonen, deren 1762 bereits sechs à fünf Kompanien bestanden, und errichtete 1759 die erste Batterie reitender Artillerie. Die Einteilung in Kompanien und Batterien bezog sich nicht auf eine bestimmte Anzahl Geschütze, wie heutzutage; eine solche fand erst Anfang des 19. Jahrhunderts durch den Prinzen August von Preußen nach Vorgang der Franzosen, bei denen sechs bis acht Geschütze eine Batterie bildeten, statt; die Regimentsartillerie löste er auf, formierte die Artillerie zu Brigaden, ließ die Festungsartillerie eingehen und die Kompanie abwechselnd Feld- und Festungsartillerie sein, eine Einrichtung, die bis 1852 bestanden hat; er errichtete die Artilleriehandwerksstätten, die Artillerieprüfungskommission, die Stellung als Artillerieoffizier vom Platz in den Festungen und führte die fahrenden Artilleristen (Fahrer) an Stelle der Stückknechte ein.

Eine neue Epoche begann für die Artillerie mit der Einführung der gezogenen Geschütze. Angeregt durch die Versuche Wahrendorffs mit einem Verschluss für Hinterladung 1840 und Cavallis, der damit ein Zugsystem und Langgeschosse verband, begannen in Preußen die Versuche mit gezogenen Hinterladekanonen und gepresster Geschossführung auf Anregung des Prinzen Adalbert von Preußen schon 1851, die aber erst zehn Jahre später zur Einführung kamen. Inzwischen hatte Frankreich sich beeilt, seine Feldartillerie mit gezogenen Vorderladekanonen nachdem System La Hitte zu bewaffnen, um ihr dadurch im Feldzug 1859 in Oberitalien die Überlegenheit über die österreichische Armee zu sichern, was auch erreicht wurde. Infolgedessen kamen in Österreich 1863 gezogene Vorderladekanonen nach Lenks Bogenzugsystem zur Einführung. Hier entstanden, um schnellere Bewegungen der Feldartillerie zu ermöglichen, die Kavallerie- oder fahrenden Batterien, bei denen die Bedienungsmannschaften auf wurstähnlichen Reitsitzen der Lafetten und Munitionswagen (Wurstwagen) saßen; in Preußen, wo sie auf den Handpferden und dem Protzkasten saßen, wurde mit dem System C/64 mit seinen Gussstahlachsen, Gussstahlrohr, Rädern mit Bronzenaben und den Achssitzen etc. ein solches Maß von Beweglichkeit erreicht, dass diese Geschütze nicht nur das Fahren in den schnellsten Gangarten der Pferde, in der sie der Kavallerie zu folgen vermögen, gestatten, die Biegsamkeit zwischen Protze und Lafette ermöglicht auch ein Anpassen an so erhebliche Unebenheiten des Terrains, dass die Artillerie im Allgemeinen mit ihren Geschützen dahin zu kommen vermag, wo sich Kavallerie bewegen kann. Diese technische Vervollkommnung des Artilleriematerials gestattete eine taktische Verwendung der Feldartillerie, die sie den beiden Hauptwaffen kämpfender Armeen, der Infanterie und Kavallerie, als dritte Hauptwaffe ebenbürtig zur Seite stellte.

Die gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufkommenden Brisanzgranaten konnten die meisten der damals vorhandenen Befestigungsanlagen durchschlagen und machten diese damit praktisch wertlos – es kam zur so genannten Brisanzgranatenkrise.

75 modèle 1897, ausgestellt im „musée de l’Armée“ (Hôtel des Invalides, Paris)

Im Jahr 1897 stellte Frankreich die Canon de 75 Modèle 1897 in Dienst (siehe Foto). Durch konsequente Nutzung verschiedener, wenn auch teilweise schon existierender Erfindungen wie dem rauchschwachen Pulver, Patronenmunition oder einem leistungsfähigen Rohrrücklauf entstand das erste wirkliche Schnellfeuergeschütz der Welt.

„Höhepunkt“ der Rohrartillerie war der Erste Weltkrieg (1914–1918). Hier kamen alle Gattungen der Artillerie zum Einsatz. Dadurch änderte sich das Gesicht des Krieges nachhaltig: der jetzt besonders wirksame Einsatz von Granaten machte Bewegung in offenem Gelände sehr risikoreich und erzwang den Bau von Grabensystemen. Trotzdem gingen ca. 3/4 der Verluste der Kriegsparteien auf die Artillerie zurück, da auch neue Artillerie-Techniken und Taktiken, (etwa die „Feuerwalze“), sowie der verstärkte Einsatz von Sprenggeschossen erprobt und eingeführt wurden.

Im Ersten Weltkrieg verschoss die Artillerie der Kriegsparteien zusammen etwa 850 Millionen Schuss. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde durch eine höhere Mobilität der Infanterie und Ausbau der Panzertruppen die Wirksamkeit der Artillerie beschränkt und die mobile Kriegsführung wieder ermöglicht. Dementsprechend wurden auch die Mobilität und der Panzerschutz der Artillerie ständig erhöht.

Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurde neben der bis dahin eingesetzten Rohrartillerie die Raketenartillerie weiter entwickelt. Bei den Verbänden des deutschen Heeres tauchte im Jahr 1940 erstmals der „Nebelwerfer“ (sechs kreisförmig angeordnete Rohre, die auf einer Lafette montiert waren) auf. Ähnliche Entwicklungen fanden zeitgleich auch bei den japanischen Streitkräften und den Alliierten statt. Die Rote Armee setzte das Katjuscha Raktenartilleriesystem, das bei den deutschen Truppen gefürchtet war, bereits ab Beginn des Krieges ein.

Von 1952 bis 1963 waren die Vereinigten Staaten auch im Besitz von Geschützen mit Nukleargeschossen. Das 280-mm-Geschütz M65, auch „Atomic Annie“ genannt, wurde bei Übungen 1953 in der Wüste von Nevada getestet.

Im Laufe der Truppenreduzierung der 1990er-Jahre war die Artillerie als Waffengattung, obwohl ihre aufklärende Komponente gerade in den Auslandseinsätzen wertvolle Dienste zur Informationsbeschaffung leistet, besonders stark betroffen.

Artillerie im Spätmittelalter

Artillerie im Ersten Weltkrieg

Artillerie Österreich-Ungarns

Artillerie in der Wehrmacht

Artillerie in der Bundeswehr

Museale Rezeption

Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien verfügt über eine der größten Artillerie- und Geschützrohrsammlungen der Welt. Sie umfasst rund 550 Geschütze und Rohre und zählt damit zu den bedeutendsten Sammlungen dieser Art. Der Bogen spannt sich dabei vom schmiedeeisernen Geschütz des Mittelalters, darunter auch der weltberühmte „Pumhart von Steyr“, bis hin zur Haubitze M 1916 aus dem Ersten Weltkrieg.[4]

Siehe auch

Literatur

  • M. Christian Ortner: Die österreichisch-ungarische Artillerie von 1867 bis 1918. Technik, Organisation und Kampfverfahren. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-12-0.
  • Patrick d’Arcy: Versuch einer Theorie der Artillerie. Dresden 1766 (Digitalisat)
  • Franz Kosar: Artillerie im 20. Jahrhundert. Bernard und Graefe, Bonn 2004, ISBN 3-7637-6249-3.
  • Hans Mehl: Schiffs- und Küstenartillerie: Marinegeschütze aus 500 Jahren. Verlag Mittler, Hamburg 2001, ISBN 3-8132-0774-9.
  • Martin Guddat: Kanoniere, Bombardiere, Pontoniere: die Artillerie Friedrichs des Grossen. Mittler Verlag, Bonn 2001, ISBN 3-8132-0383-2.
  • Terry Gander, Hans Joachim Zurek: Artillerie heute. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1990, ISBN 3-7909-0405-8.
  • Carl von Decker: Versuch einer Geschichte des Geschützwesens und der Artillerie in Europa, von ihrem Ursprunge bis auf die gegenwärtigen Zeiten. LTR-Verlag, Wiesbaden 1981, ISBN 3-88706-027-X.
  • Georg Ortenburg: Waffe und Waffengebrauch im Zeitalter der Einigungskriege. Bernard und Graefe Verlag, Koblenz 1990, ISBN 3-7637-5809-7.
  • H.-G.Krause: 50 Jahre (1958-2008) Panzerartilleriebataillon 215. Verlag Augustdorfer-Militaerliteratur, Augustdorf 2009, ISBN 978-3-00-027808-2
  • H.-G. Krause: Aus der Geschichter der Lippischen Artillerie – Die Beobachtungsabteilung 6 – 1936–1942 – Vom Anfang in Lemgo bis zum Ende im Nirgendwo an der Weichsel. Verlag Augustdorfer-Militaerliteratur, Augustdorf 2009, ISBN 978-3-00-029231-6
  • Karl Windthorst: Das Mindensche Feldartillerie-Regiment Nr. 58 im Weltkriege 1914–1918. Dortmund, 1930.
  • Reinhard Scholzen: Heeresaufklärung. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2012. ISBN 978-3-613-03408-2.

Weblinks

 Commons: Artillerie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Artillerie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. http://www.osce.org/documents/doclib/1990/11/13752_de.pdf
  2. Bsp.: „Feuerkommando! 4. Ladung, Aufschlag, HE, ganze Batterie, Teilring 08-7-4, 465 Strich, 1 Gruppe, Feuerbereitschaft melden!“
  3. Oberst W. Speisebecher Taschenbuch für Artilleristen 2. Folge, S. 95, 1974 Verlag WEHR UND WISSEN, ISBN §-8033-0231-5
  4. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz, Wien 2000, S. 93–95.
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