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Andrew Peacock
Andrew Sharp Peacock AC (* 13. Februar 1939 in Melbourne, Victoria; † am oder vor dem 16. April 2021 in den Vereinigten Staaten[1]) war ein australischer Politiker. Er war unter anderem Außenminister des Landes und Vorsitzender der Liberal Party of Australia.
Frühes Leben
Peacock wurde in Melbourne, Victoria, als Sohn eines wohlhabenden Firmendirektors geboren. Er besuchte das Scotch College und die Universität Melbourne in seiner Heimatstadt, wo er seinen Jura-Abschluss machte. Er war als Jurist in Melbourne tätig, während er einen raschen Aufstieg in der Liberal Party hatte. Im Jahr 1962 wurde er Präsident der Young Liberals, der jungen Liberalen, und 1963 heiratete er Susan Renouf, die Tochter von Sir John Frederick Rossiter, der den Liberalen im Ausschuss in Victoria vorstand[2] und dessen Frau Joan Stewart. Zusammen bekamen sie drei Töchter.[3] Im Jahr 1965 wurde er Präsident der Victorian Liberal Party.
Einstieg in die Politik
Im Jahr 1966 trat Robert Menzies zurück, woraufhin Peacock ihn im Wahlbezirk Kooyong beerbte, welcher in den wohlhabenden östlichen Vororten von Melbourne beheimatet ist. Im Jahr 1969 wurde er Minister for the Army und war in dieser Position am Sturz von Premierminister John Gorton 1971 beteiligt. Im Jahr 1972 wurde er von William McMahon als Minister for Territories ernannt und hatte die Verantwortung für die australische Kolonie Papua-Neuguinea, wo er für die Aufstellung einer unabhängigen Regierung verantwortlich war.[4]
Als die Liberalen im Dezember 1972 in die Opposition gingen, gelang es ihm sich in der Parteiführung zu etablieren. Als moderater Liberaler war er ein Anhänger des neuen Parteichefs Billy Snedden. Nach Sneddens Wahlniederlage 1974 galt er somit als Nachfolgekandidat, doch Malcolm Fraser übernahm die Initiative und beerbte Snedden 1975 als Parteichef. Fraser ernannte Peacock zum Sprecher in außenpolitischen Fragen der Liberal Party of Australia und als Fraser im Dezember 1975 seine Partei wieder zum Wahlerfolg führte wurde er Außenminister im Alter von 36 Jahren.
Peacock bekleidete dieses Amt fünf Jahre lang bis 1980, wobei er als internationaler Playboy galt aufgrund seiner Beziehung zur US-amerikanischen Schauspielerin Shirley MacLaine (zu dieser Zeit war seine Ehe bereits geschieden). Er hatte eine Reihe von heftigen Auseinandersetzungen mit Fraser wegen der Anerkennung der roten Khmer in Kambodscha. So kam es, dass Peacock 1980 nach einem anderen Amt fragte und zum Minister for Industrial Relation (siehe dazu: Industrial relations) ernannt wurde. Im April 1981 trat er überraschend von seinem Posten zurück, da er Fraser vorwarf, sich ständig in seine Aufgaben einzumischen. Kurz darauf berief Fraser eine Parteiversammlung ein, auf der er die Bestrebungen Peacocks, selbst den Parteivorsitz zu übernehmen, zunichtemachte.
Im November 1982 kehrte er als Minister for Industry and Commerce in das politische Tagesgeschehen zurück.
Parteivorsitz
Frasers Regierung endete mit dem Verlust der Bundeswahlen im März 1983 gegen die Australian Labor Party unter Führung von Bob Hawke, weshalb Peacock anschließend Parteivorsitzender wurde. Bei den Bundeswahlen 1984 konnte er zwar Hawkes Mehrheit verkleinern, jedoch reichte es nicht zu einem Wahlerfolg. Anschließend versuchte Peacock den Vizechef der Partei, John Howard, durch einen anderen Kandidaten zu ersetzen, was aufgrund mangelnder Unterstützung innerhalb der Partei scheiterte, weshalb er anschließend zurücktrat. Ersetzt wurde er ausgerechnet durch den bis dato Vize-Parteichef Howard. Dieser beauftragte ihn mit der Außenpolitik.
Nachdem Howard die Bundeswahlen 1987 verloren hatte, ernannte man Peacock zum Vize-Parteichef. Da seine Anhänger ein Komplott organisierten, gelang Peacock 1989 die Rückkehr an die Parteispitze. – Er heiratete ein zweites Mal – seine neue Frau wurde Margaret St George.
Obwohl der konkurrierende Hawkes mit seiner Regierung große finanzielle Sorgen hatte und es ein neues Rekordinteresse an der Bundespolitik gab, schaffte es Peacock nicht, die Wahlen für seine Partei zu entscheiden, weshalb er zuücktrat. Er wurde Attorney General (1990–92) und Handelsminister (1992–93) der Opposition unter dem neuen Parteiführer John Hewson. Als Hewson gegen Keating die Bundeswahlen 1993 verlor, übernahm Peacock wieder außenpolitische Aufgaben. Er verließ sein Amt, nachdem Hewson durch Alexander Downer an der Parteispitze ersetzt worden war.
Nach der Politik
Im September 1994 entschied Peacock, dass seine Zeit als Politiker vorüber sei, und trat aus dem australischen Parlament aus. Als John Howard 1996 Premierminister wurde, ernannte er Peacock als Nachfolger von John McCarthy zum australischen Botschafter in den USA.[5] Im Jahr 2002 heiratete er die amerikanische Diplomatin Penne Percy Korth Midway und wurde Manager von Boeing Australien. Diesen Posten behielt er bis 2007. Später war er Verwalter von MFS Limited, einer Finanzgruppe.
Ehrungen
Peacock wurde Companion of the Order of Australia im Jahr 1997. Für seine Rolle bei der Unabhängigkeit von Papua-Neuguinea wurde er zum Chief Grand Companion des Order of Logohu im Jahr 2006 ernannt.[6]
Einzelnachweise
- ↑ ‘A great Australian and treasure’: Andrew Peacock dies in the United States aged 82, smh.com.au, 16. April 2021
- ↑ Rossiter, Sir John Frederick, Victorian Parliament page (englisch)
- ↑ „Jane has pedigree to make grade“, The Daily Telegraph, 7. Juli 2005 (englisch)
- ↑ „Peacock made 'bird of paradise' chief“, news. Ninemsn, 19. September 2006 (englisch)
- ↑ „Peacock leaves for Washington“, Australian Broadcasting Corporation, 19. September 1999 (englisch)
- ↑ Andrew Sharp PEACOCK. (PDF) Museum of Australian Democracy, abgerufen am 28. November 2015 (english).
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Personendaten | |
---|---|
NAME | Peacock, Andrew |
ALTERNATIVNAMEN | Peacock, Andrew Sharp |
KURZBESCHREIBUNG | australischer Politiker und Diplomat |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1939 |
GEBURTSORT | Melbourne, Victoria |
STERBEDATUM | vor 16. April 2021 |
STERBEORT | Vereinigte Staaten |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Andrew Peacock aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |