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Angelo Branduardi

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Dieser Artikel behandelt den Musiker und Liedermacher Angelo Branduardi. Zu dem gleichnamigen Album siehe Angelo Branduardi (Album).
Branduardi 2008 in Dachau
Branduardi in typischer Haltung

Angelo Branduardi (* 12. Februar 1950 in Cuggiono bei Mailand) ist ein italienischer Musiker und Cantautore mit europaweiter Bekanntheit. Als Cantautore in der Nähe der Genueser Schule angesiedelt, verbindet Branduardi klassische Musik und traditionelle Volksmusik und gibt sich stilistisch als Minnesänger in der keltischen und nordeuropäischen Tradition.[1]

Karriere

Angelo Branduardi wurde 1950 in Cuggiono, westlich von Mailand geboren.[2] Wenige Monate nach seiner Geburt zog die Familie nach Genua, wo er am Conservatorio Niccolò Paganini di Genova das Violindiplom erwarb. Im Alter von 15 Jahren zog die Familie nach Mailand, wo er sich schließlich an der Philosophischen Fakultät der Universität Mailand einschrieb. In dieser Zeit begann Branduardi eigene Gedichte und die seiner Lieblingslyriker zu vertonen und zur Gitarre zu singen.

Seine Liedtexte, meist geschrieben von oder zusammen mit seiner Frau Luisa Zappa, sind häufig Adaptionen und Übersetzungen alter Gedichte, Sagen, Märchen, sowie Texte aus der jüdischen Überlieferung (so ist etwa das Lied Alla fiera dell’est bzw. Highdown Fair (1976) eine Bearbeitung des jüdischen Passah-Liedes Chad gadja, Sotto il tiglio bzw. Under the Lime Tree (1976) eine Weiterführung von Under der linden des Minnedichters Walther von der Vogelweide). Zur Vertonung borgt Branduardi sich immer wieder Melodien aus dem internationalen Volksliederschatz. Stimmlich ist Branduardi wie sein musikalisches Vorbild Cat Stevens vor allem als Balladen-Interpret erfolgreich. Viele Instrumente spielt er auf seinen Alben selbst: Geige (sein erstes Instrument), diverse Flöten und Gitarren, Laute, Hackbrett, etc.

1974 produzierte Paul Buckmaster sein Debütalbum Angelo Branduardi, das jedoch noch unbeachtet blieb. Der große Erfolg kam zwischen 1977 und 1979 mit den Alben Alla fiera dell’est, La pulce d’acqua und Cogli la prima mela, die ihn auch international bekannt machten. In Deutschland war Branduardi zunächst ein Insider-Tipp der Liedermacher-Szene, bis 1979 sein Lied La pulce d’acqua („Der Wasserfloh“) ein kleiner Radio-Hit wurde, auch ausgelöst durch Branduardis Europatournee im Rahmen des Projekts La Carovana del Mediterraneo. Sein erfolgreichstes Album in Deutschland ist Cogli la prima mela (1/80 D-LP 12). Wenige von Branduardis Alben erschienen auch in englischer (Texte: Peter Sinfield, Keith Christmas), viele hingegen in französischer Übersetzung (Texte: Etienne Roda-Gil). 1985 war Branduardi im Benefiz-Projekt MusicaItalia per l’Etiopia zu hören.

Auftaktveranstaltung Kirchentour 2014

Nach drei Soundtracks in den 1980er Jahren (darunter „Momo“, 1985 nach Michael Ende, Regie: Johannes Schaaf) hat Branduardi sich in den 90er Jahren zunächst bodenständigeren Sounds und schließlich dem Irish Folk (Il dito e la luna, 1998) zugewandt. Im Projekt „Futuro Antico“ („Alte Zukunft“, bisher acht Alben 1996 bis 2014) präsentiert er sich als Interpret vor allem italienischer Renaissancemusik. Sein im Jahre 2000 erschienenes Album L’infinitamente piccolo ist dem Heiligen Franziskus gewidmet und enthält 11 Lieder, die auf franziskanischen Quellen basieren.

Ab Januar 2014 präsentierte Branduardi im Rahmen seiner Kirchentour Deutschland 2014 zusammen mit einem Multi-Percussionisten und seinem Weggefährten an der Gitarre, Maurizio Fabrizio, Ausschnitte aus seinem Gesamtwerk, besonders seiner frühen Werke, sowie Lieder aus dem aktuellen Studioalbum Il Rovo e la Rosa. Die Konzerte fanden in Kirchen deutscher Großstädte statt.[3]

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen[4] Anmerkungen
ItalienItalien IT DeutschlandDeutschland DE OsterreichÖsterreich AT
1976 La luna 24
(1 Wo.)
RCA, TPL-1 1060
erschienen 1975
1980 neu als Gulliver, la luna e altri disegni
1977 Alla fiera dell’est 2
(36 Wo.)
Polydor, 2448 051
erschienen 1976
La pulce d’acqua 1
(27 Wo.)
Polydor, 2448 062
DE: Gold Gold[5]
1979 Highdown Fair 47
(1 Wo.)
engl. Version von Alla fiera dell’est
Cogli la prima mela 3
(26 Wo.)
12
(24 Wo.)
Polydor
1981 Branduardi ’81 11
(11 Wo.)
Polydor
1983 Cercando l’oro 12
(9 Wo.)
62
(2 Wo.)
Musiza
1986 Branduardi canta Yeats 17
(4 Wo.)
Musiza
nach Texten von William Butler Yeats
1986 Momo 54
(5 Wo.)
Soundtrack von Momo
1993 Si può fare 10
(8 Wo.)
EMI
1995 Domenica e lunedì 27
(8 Wo.)
erschienen 1993
1998 Il dito e la luna 17
(18 Wo.)
2000 L’infinitamente piccolo 11
(23 Wo.)
2003 Altro ed altrove 7
(16 Wo.)
2007 Futuro antico IV: Venezia e il carnevale 60
(2 Wo.)
2011 Così è se mi pare 29
(5 Wo.)
2013 Il rovo e la rosa 38
(2 Wo.)
  • 1983 – State buoni se potete (Soundtrack)
  • 1988 – Pane e rose
  • 1988 – Secondo Ponzio Pilato (Soundtrack)
  • 1990 – Il ladro
  • 1996 – Futuro Antico I
  • 1999 – Futuro Antico II: Sull’orme dei patriarchi
  • 2002 – Futuro Antico III: Mantova. La musica alla corte dei Gonzaga
  • 2009 – Futuro Antico V: Musica della Serenissima
  • 2010 − Futuro Antico VI: Roma e la festa di San Giovanni
  • 2011 – Futuro Antico VII: Il carnevale Romano
  • 2014 – Futuro antico VIII: Trentino: musica alla corte dei Principi vescovi

Kompilationen (Auswahl)

Jahr Titel Chartplatzierungen[4] Anmerkungen
ItalienItalien IT DeutschlandDeutschland DE OsterreichÖsterreich AT
1992 Confessioni di un malandrino. Il meglio di Angelo Branduardi 18
(2 Wo.)
Polydor
1999 Studio Collection 7
(8 Wo.)
2005 The Platinum Collection 19
(8 Wo.)
2012 Camminando camminando 2 84
(1 Wo.)

Livealben

Jahr Titel Chartplatzierungen[4] Anmerkungen
ItalienItalien IT DeutschlandDeutschland DE OsterreichÖsterreich AT
1996 Camminando camminando 30
(9 Wo.)
41
(3 Wo.)
2009 Senza spina 41
(8 Wo.)
  • 1980 – Concerto
  • 2015 – Camminando camminando in tre

Singles (Auswahl)

Jahr Titel Chartplatzierungen[6] Anmerkungen
ItalienItalien IT DeutschlandDeutschland DE OsterreichÖsterreich AT
1977 Alla fiera dell’est
Alla fiera dell’est
4
(20 Wo.)
1978 La pulce d’acqua
La pulce d’acqua
6
(25 Wo.)
1979 Cogli la prima mela
Cogli la prima mela
4
(21 Wo.)

Weblinks

 Commons: Angelo Branduardi – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Belege

  1. Angelo Branduardi. In: Albo d’oro. Musica e dischi, abgerufen am 8. September 2016 (italiano).
  2. Musik aus der Magie in: Die Zeit vom 30. September 1983
  3. https://www.tourneen.com/Special-Events/Angelo-Branduardi-Kirchentournee-2014-live-im-Trio.html
  4. 4,0 4,1 4,2 Chartquellen (Alben):
  5. Auszeichnungen: DE
  6. M&D-Chartarchiv. Musica e dischi, abgerufen am 7. September 2016 (italiano, kostenpflichtiger Abonnement-Zugang; IT bis 1994).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Angelo Branduardi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.