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Angstloch
Als Angstloch (vermutlich von lat. angustus „eng“) bezeichnet man in mittelalterlichen Burgen und Festungen einen engen Zugang zu einem darunter liegenden Raum.
Das Angstloch befand sich meist über dem Untergeschoss eines Bergfrieds. Die Bezeichnung dieser Räume als Verlies entstammt der romantisierenden Burgenkunde des 19. Jahrhunderts. Ob hier tatsächlich Gefangene durch das Angstloch mit einem Seil oder einer Strickleiter aus dem über dem Verlies liegenden Gebäudeteil in das Verlies herabgelassen wurden, ist wissenschaftlich nicht belegt. Archäologische Befunde zur Nutzung als Vorratslager gibt es dagegen. So wurden in solchen Räumen Steinhaufen gefunden, die auf eine Vorratshaltung von Wurfgeschossen für eine Belagerung hinweisen.
Literatur
- Günther Binding: Architektonische Formenlehre. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1987, ISBN 3534078616, S. 191, 223 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- Alois Brandstetter: Die Burg. Residenz Verlag, 1986, ISBN 3701704309, S. 293 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- Otto Piper: Abriss der Burgenkunde. Sammlung Göschen Band 119. G. J. Göschen, 1900, S. 47f. (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- Otto Piper: Burgenkunde. Weidlich, 1967, S. 664 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
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