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Anton Popow
Anton Nikolow Popow (bulgarisch Антон Николов Попов) (geb. 25. Oktober 1915 in Gega bei Petritsch; gest. 23. Juli 1942 in Sofia) war ein bulgarischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Leben
Popow stammt aus einer Familie politisch Verfolgter. Er wurde von dem Gymnasium in Samokow relegiert, weil er sich politisch engagierte.
Anton Popow wurde Lehrer in Igumenez, wo er eine Pension für Schüler und eine Mensa für arme Alumnen ins Leben rief. Von dort wurde er aus politischen Gründen wieder vertrieben. Popow ging nach Sofia, wo er sich mit dem patriotischen Dichter Nikola Wapzarow befreundete und dessen Mitarbeiter wurde. Er begann seine journalistische Tätigkeit in der Redaktion der Zeitschrift Zarja (Die Morgenröte) und veröffentlichte Erzählungen und Gedichte. Politisch verband er sich in geheimer Tätigkeit mit der Kommunistischen Partei Bulgariens. 1941 wurde er zum Militär eingezogen. Er engagierte sich unter den Mitsoldaten für anti-faschistische Propaganda.
Nach der Verhaftung seines Freundes Wapcarow ging er nach Sofia zurück und setzte dort dessen politische Arbeit fort. Ende April 1941 wurde er von der Polizei verhaftet und während der 72 Tage dauernden Haft von Gesev ununterbrochen verhört und gefoltert.
Anton Popow wurde am 23. Juli 1942 im Zentralgefängnis in Sofia füsiliert. Sein Abschiedsbrief vom 22. Juli 1942 wurde nach 1945 in dem Sammelband Lettere di condannati a morte della Resistenza Europea – Letzte Briefe zum Tode Verurteilter aus dem europäischen Widerstand[1] veröffentlicht.
Der italienische Komponist Luigi Nono wählte für den Text seines 1956 geschriebenen Chorwerkes Il canto sospeso aus diesem Sammelband zehn Abschiedsbriefe von Frauen, Männern und Jugendlichen – unter anderem auch den Brief von Anton Popow.[2]
Das Lesen des Abschiedsbriefs von Anton Popow ist Teil der Konzertaufführung von Luigi Nonos Komposition Il canto sospeso mit Claudio Abbado und den Berliner Philharmonikern in der Berliner Philharmonie im Dezember 1992.[3]
Auszug aus dem Brief von Anton Popow:
„Sofia, Zentralgefängnis 22. Juli 1942 Liebe Mama! Lieber Bruder! Liebe Schwester! Ich sterbe für eine Welt, die mit so starkem Licht, solcher Schönheit strahlen, wird, dass mein eigenes Opfer nichts ist. Tröstet Euch im Gedanken, dass für sie Millionen von Menschen in Tausenden von Kämpfen auf den Barrikaden und an den Kriegsfronten gestorben sind. Tröstet Euch im Gedanken, dass ich für die Gerechtigkeit sterbe. Tröstet Euch im Gedanken, dass unsere Ideen siegen werden. Anton“
Der Abschiedsbrief von Anton Popow in Bulgarisch[4]:
„Мила мамо, мили братко, мила сестро, умирам за един свят, който ще блести с тъй силна светлина и ще е тъй красив, че моята собствена жертва няма никакво значение. Утешавайте се с мисълта, че за него са загинали милиони хора в хиляди битки по барикадите и по военните фронтове. Утешавайте се с мисълта, че нашите идеи са непобедими. Антон“
Weitere Übersetzungen des Briefes von Anton Popow in mehreren Sprachen finden sich in dem interaktiven italienischen Portal Canzoni contro la guerra.[5]
Weblinks
- Das Nonoprojekt, Website zum Nonoprojekt der Fondazione L’Unione Europea Berlin
- Canzoni contro la guerra
Einzelnachweise
- ↑ Lettere di condannati a morte della Resistenza Europea – Letzte Briefe zum Tode Verurteilter aus dem europäischen Widerstand, herausgegeben von Piero Malvezzi und Giovanni Pirelli, Vorwort von Thomas Mann – Steinberg-Verlag Zürich 1955, S. 52
- ↑ Basis des Textes der Komposition Nonos sind ferner die in dem Sammelband Lettere di condannati a morte della Resistenza Europea – Letzte Briefe zum Tode Verurteilter aus dem europäischen Widerstand veröffentlichten Abschiedsbriefe von Andreas Likourinos (Griechenland), Eleftherios Kiossès (Griechenland], Konstantinos Sirbas (Griechenland), Chaim (Sedsiszow - Galizien), Esther Srul (Polen), Ljubow Grigorjewna Schewzowa (UdSSR), Irina Maloson (UdSSR) und Elli Voigt (Deutschland).
- ↑ Die Aufzeichnung des Konzerts ist Basis des sogenannten Nonoprojekts, einer Initiative von Claudio Abbado und einem Freundeskreis IncontriEuropei für Schulen in Europa, deren Trägerschaft später im Jahr 2001 von der Fondazione L’Unione Europea Berlin übernommen wurde. Website zum Nonoprojekt.
- ↑ писмата Il canto sospeso
- ↑ Canzoni contro la guerra – Lettere Il canto sospeso
Personendaten | |
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NAME | Popow, Anton |
ALTERNATIVNAMEN | Попов, Антон (bulgarisch) |
KURZBESCHREIBUNG | bulgarischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus |
GEBURTSDATUM | 25. Oktober 1915 |
GEBURTSORT | Gega bei Petritsch |
STERBEDATUM | 23. Juli 1942 |
STERBEORT | Sofia |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Anton Popow aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |