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Aponeurosis plantaris

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Rechter Fuß eines Menschen von unten: die Aponeurosis plantaris (in der Abb. weiß und mit Plantar Aponeurosis beschriftet) ist am Mittelfuß entfernt, um die Muskulatur darzustellen. Bei der Ferse ist sie erhalten.

Die Aponeurosis plantaris ist eine Sehnenplatte (Aponeurosis) im Bereich der Fußsohle (Planta pedis). Sie wird auch als Plantaraponeurose oder selten auch als Plantarfaszie bezeichnet.

Lage, Verlauf und Form

In Richtung Fußunterseite befindet sich unter der Plantaraponeurose das Fettpolster der Fußsohle und die Haut. In Richtung Fußrücken liegen über ihr die kurzen Fußmuskeln, einige Sehnen der Unterschenkelmuskulatur, einige Bänder und das Fußskelett.

Die Plantaraponeurose entspringt im Bereich der Ferse von der Unterseite des Fersenbeinhöckers. Von dort aus zieht sie zunächst in Form eines Mittelstreifens nach vorne. Der Mittelstreifen teilt sich in fünf Längszügel (Fasciculi longitudinales) auf, die V-förmig auseinanderlaufen. Im Bereich der Metatarsalköpfchen gibt es Querzüge (Fasciculi transversi), die diese Längszügel miteinander verbinden. Darüber hinaus gibt es auch einige weitere Zügel, die ausgehend vom Mittelstreifen zum äußeren und auch inneren Fußrand verlaufen. Besonders häufig geht ein Zügel zur Tuberositas ossis metatarsalis V (Rauigkeit des 5. Mittelfußknochens). Die fünf Längszügel enden unter anderem im Bereich der Ligamenta plantaria und der Gelenkkapseln der Zehengrundgelenke.

Verspannung des Längsgewölbes

Das Längsgewölbe des Fußes wird durch Bänder, Sehnen der langen Fußmuskulatur und durch die kurzen Fußmuskeln aufrechterhalten. Hierbei hat die Plantaraponeurose eine herausragende Stellung, weil sie einen größeren Abstand vom Fußskelett als die tiefer liegenden Strukturen hat. Durch den größeren Abstand vergrößern sich die Hebelarme.

Muskellogen

Ausgehend von der Plantaraponeurose ziehen Zwischenwände (Septen) in Richtung Fußskelett. Diese trennen die folgenden Logen für die plantaren Muskeln voneinander ab:

  • Großzehenloge.
  • Mittelloge
  • Kleinzehenloge

In der Großzehenloge befindet sich der Musculus abductor hallucis und der Musculus flexor hallucis brevis. In der mittleren Loge befinden sich der Musculus flexor digitorum brevis, der Musculus adductor hallucis, die Musculi lumbricales[1] I-IV und der Musculus quadratus plantae. In der Kleinzehenloge befinden sich der Musculus abductor digiti minimi, der Musculus flexor digiti minimi brevis und der Musculus opponens digiti minimi.

Druckkammersystem der Fußsohle

Von der Plantaraponeurose gehen Faserbündel aus, die mit der Haut der Fußsohle verwachsen sind. Sie bilden mit Fett gefüllte Kammern, die als Druckpolster dienen. Die Fußsohle ist ähnlich einer Matratze auf der Aponeurose befestigt. Dadurch wird sie unverschiebbar, was für einen sicheren Stand wichtig ist. Wäre sie beweglich, so würde die Fußsohle unter dem Fuß ständig verrutschen.

Erkrankungen

Fersensporn

Im Ursprungsbereich der Plantaraponeurose am Processus medialis tuberis calcanei kann sich infolge von Überbeanspruchungen ein schmerzhafter Knochenauswuchs, der sogenannte Fersensporn bilden. Im Verlauf der Entstehung eines Fersensporns lagert der Körper als vergebliche Reparaturmaßnahme Knochenmaterial in die Plantaraponeurose ein.

Plantarfasziitis

Bei der Plantarfasziitis (Entzündung der Plantaraponeurose) handelt es sich um einen schmerzhaften Reizzustand der Sehnenplatte, die sich von der Innenseite des Fersenbeins über das Längsgewölbe bis zu den Zehengrundgelenken erstreckt. Sie zeigt sich in einer Druckschmerzhaftigkeit des Fersenbeins sowie einem ausstrahlenden Fußsohlenschmerz. Die Ursache für die Plantarfasziitis liegt meistens in einer übermäßigen Beanspruchung der Fußsohle (z. B. Sport, Übergewicht, Beruf).

Weitere Funktionen der Plantaraponeurose

Literatur

  • Frank H. Netter: Netter’s Orthopädie. Verlag Thieme, Stuttgart 2001, S. 320–323, ISBN 3-13-123981-6.

Einzelnachweise

  1. Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher: Prometheus LernAtlas der Anatomie - Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. 4 Auflage. Thieme, ISBN 978-3-13-139524-5, S. 498, 500f.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Aponeurosis plantaris aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.