Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Asperger-Syndrom

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Asperger-Syndrom wird eine tiefgreifende Entwicklungsstörung innerhalb des Autismusspektrums bezeichnet, die vor allem durch Schwächen in den Bereichen der sozialen Interaktion und Kommunikation gekennzeichnet ist sowie von eingeschränkten und stereotypen Aktivitäten und Interessen bestimmt wird. Beeinträchtigt ist vor allem die Fähigkeit, nonverbale und parasprachliche Signale bei anderen Personen intuitiv zu erkennen und intuitiv selbst auszusenden. Das Kontakt- und Kommunikationsverhalten von Asperger-Autisten erscheint dadurch „merkwürdig“ und ungeschickt und wie eine milde Variante des frühkindlichen Autismus (Kanner-Syndrom). Da ihre Intelligenz in den meisten Fällen normal ausgeprägt ist, werden sie von ihrer Umwelt nicht als Autisten, sondern als „wunderlich“ wahrgenommen. Gelegentlich fällt das Asperger-Syndrom mit einer Hoch- oder Inselbegabung zusammen. Das Asperger-Syndrom gilt als angeboren und nicht heilbar; es macht sich etwa vom vierten Lebensjahr an bemerkbar.[1]

Menschen mit Asperger-Syndrom entwickeln oft leidenschaftlich gepflegte Spezialinteressen; dieser Junge beschäftigt sich mit Molekularstrukturen

Das Asperger-Syndrom ist nicht nur mit Beeinträchtigungen, sondern oft auch mit Stärken verbunden, etwa in den Bereichen der Wahrnehmung, der Introspektion, der Aufmerksamkeit oder der Gedächtnisleistung. Ob es als Krankheit oder als eine Normvariante der menschlichen Informationsverarbeitung eingestuft werden sollte, wird von Wissenschaftlern und Ärzten sowie von Asperger-Autisten und deren Angehörigen uneinheitlich beantwortet. Uneinig ist sich die Forschergemeinschaft auch hinsichtlich der Frage, ob man im Asperger-Syndrom ein selbstständiges Störungsbild oder eine graduelle Variante des frühkindlichen Autismus sehen sollte.

Die Entdeckung des Asperger-Syndroms

Das Asperger-Syndrom ist in der Psychiatrie erst spät beschrieben und diskutiert worden (wohl weil es neurologisch recht unauffällig ist). Die älteste Darstellung stammt von der russischen Kinderpsychiaterin Grunja Sucharewa, die dafür 1926 den Ausdruck „schizoide Psychopathie“ verwendete. Der österreichische Kinderarzt Hans Asperger bezeichnete es in seiner 1944 eingereichten Habilitationsschrift als „autistische Psychopathie“.[2]

Aspergers Schrift erschien damals fast gleichzeitig mit Leo Kanners grundlegendem Aufsatz über den frühkindlichen Autismus (1943); man nimmt an, dass beide Autoren zunächst nichts über die Arbeit des jeweils anderen wussten.[3] Kanners in den USA veröffentlichte Arbeit fand sofort internationale Beachtung; der Aufsatz des Österreichers Asperger wurde damals – mitten im Zweiten Weltkrieg – „jenseits“ der deutschsprachigen wissenschaftlichen Gemeinschaft kaum bekannt. Auch ein 1962 veröffentlichter Aufsatz des niederländischen Kinderpsychiaters Dirk Arnold van Krevelen, der eine Unterscheidung der „autistischen Psychopathie“ Aspergers vom Kanner-Autismus versuchte, fand zunächst wenig Resonanz.[4]

Von der internationalen Forschungsgemeinschaft wurde das Asperger-Syndrom erst nach 1981 beachtet, als die britische Psychiaterin Lorna Wing Aspergers Arbeit fortsetzte, die Störung, die bis dahin als „Psychopathie“ galt, im Autismusspektrum verortete und das Syndrom nach Hans Asperger benannte. 1991 wurde das Asperger-Syndrom auch in das medizinische Klassifikationssystem ICD der Weltgesundheitsorganisation aufgenommen. Im DSM-IV, dem Klassifikationssystem der American Psychiatric Association, erscheint es seit 1994.[5][6]

Als weitere Pionierin auf dem Gebiet gilt die in London forschende und lehrende Entwicklungspsychologin Uta Frith (* 1941).

Unterscheidung von Asperger-Syndrom und Hochfunktionalem Autismus

Im englischsprachigen Raum werden beim frühkindlichen Autismus verschiedene Formen unterschieden – darunter der Hochfunktionale Autismus (HFA), bei dem die Intelligenz nicht beeinträchtigt ist.[7] Die Unterscheidung zwischen HFA und Asperger-Syndrom ist noch nicht geklärt; beide Begriffe werden mitunter synonym verwendet. Viele Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Gemeinsamkeiten weitaus größer sind als die Differenzen.[8] Auch Lorna Wing schlug bereits 1991 vor, Autismus als nahtloses Kontinuum unterschiedlich schwerer Störungen zu beschreiben, in dem HFA und Asperger-Syndrom milde Ausprägungsformen bilden.[9] Viele Autoren sprechen heute darum von „Autismusspektrumsstörungen“ (ASS).[10]

Da das Autismusspektrum beim Asperger-Syndrom nicht endet, sondern sich weit in die Normalität – zum Beispiel bis in die „ganz normale“ Schüchternheit oder Eigenbrötlerei – hinein erstreckt, wurde für Erscheinungsbilder mit schwach ausgeprägten autistischen Persönlichkeitsmerkmalen und Verhaltensweisen der Begriff Broader Autism Phenotype (BAP, umgangssprachlich auch Schattensyndrom) geprägt.[11]

Zu den Autoren, die zwischen HFA und Asperger-Syndrom weiterhin explizit unterscheiden, zählte 1995 unter anderem das Forscherteam des Yale Child Study Center.[12]

Häufigkeit

Die Prävalenz des Asperger-Syndroms im Kindesalter variiert je nach den zugrunde gelegten Diagnosekriterien. Nach den DSM-IV- und ICD-10-Kriterien wird gegenwärtig die Prävalenz auf 2–3,3 Kinder auf 10.000 Kinder im Schulalter geschätzt. Acht von neun Betroffenen sind männlich.[13] Die U.S. Centers for Disease Control schätzt inzwischen die Prävalenz des gesamten Autismus-Spektrums in den USA auf zwischen 1:80 und 1:240. Der Mittelwert sei 1:110.[14][15] Repräsentative Untersuchungen zur Häufigkeit des Asperger-Syndroms im Erwachsenenalter liegen (Stand 2009) noch nicht vor.[1] Die Charakteristik neigt jedoch dazu, bis ins Erwachsenenalter fortzubestehen.[16]

Diagnostische Kriterien und Einschätzskalen

DSM-IV bis 2013

Im DSM-IV, herausgegeben 2000, der American Psychiatric Association werden folgende Kriterien genannt:[17]

  • Qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion
(mindestens zwei der folgenden Merkmale):
  1. merkliche Beeinträchtigung mehrerer nicht-verbaler Verhaltensweisen, die die soziale Interaktion steuern, wie Blickkontakt, Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Gesten
  2. Beziehungen zu Gleichaltrigen werden nicht oder nicht dem Entwicklungsstand entsprechend entwickelt
  3. Mangel an spontaner Hinwendung zu anderen, um mit diesen Freude, Interessen oder Stolz über eine Leistung zu teilen (betroffene Kinder neigen zum Beispiel nicht dazu, Dinge, die sie interessieren, anderen Menschen zu zeigen)
  4. Mangel an sozialer oder emotionaler Gegenseitigkeit
  • Beschränkte repetitive und stereotype Verhaltens-, Interessen- und Aktivitätenmuster
(mindestens eines der folgenden Merkmale):
  1. umfassende Beschäftigung mit einem oder mehreren stereotypen und beschränkten Interessenmustern, die entweder hinsichtlich der Intensität oder hinsichtlich des Gegenstandes abnormal sind
  2. offensichtlich starres Festhalten an bestimmten nicht-funktionalen Routinen oder Ritualen
  3. stereotype und repetitive motorische Angewohnheiten (zum Beispiel Hand- oder Fingerbewegungen oder komplexe Bewegungen des ganzen Körpers)
  4. beharrliche Beschäftigung mit Objektteilen
  • Die Störung verursacht eine klinisch signifikante Beeinträchtigung in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Bereichen.
  • Keine klinisch bedeutsame allgemeine Sprachverzögerung (zum Beispiel Gebrauch einzelner Wörter im zweiten Lebensjahr, kommunikative Sätze im dritten Lebensjahr).
  • Keine klinisch bedeutsame Verzögerung der Entwicklung der Kognition, der praktischen Fähigkeiten (self-help skills) und des Anpassungsverhaltens (außer soziale Interaktion), sowie – in der Kindheit – Neugier auf die Umgebung.
  • Die Störung erfüllt nicht die Kriterien einer anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörung oder von Schizophrenie.

DSM- V seit 2013

Im DSM-V, herausgegeben 2013, wurde die Erkrankung "Asperger Syndrom" als Einzelstörung entfernt. Sie zählt zusammen mit den Störungsbildern des "Autismus, [der] desintegrative[n] Störung des Kindesalters („childhood disintegrative disorder“) und andere[n] tiefgreifende[n] Entwicklungsstörungen („pervasive developmental disorder, not otherwise specified“)"[18] in das "Spektrum autistischer Erkrankungen („autism spectrum disorders“)" (ebd.). Die Begründung hierfür lautet: "Die Forscher gehen heute davon aus, dass es sich weniger um unterschiedliche Erkrankungen handelt als um ein Kontinuum von sehr milden bis schweren Verlaufsformen einer Entwicklungsstörung, die bereits in der frühen Kindheit beginnt. Bei den Symptomen wird unterschieden zwischen Defiziten in zwei Kategorien: Gestört ist erstens die soziale Interaktion und Kommunikation (zum Beispiel Blickkontakte, Fähigkeit zur Konversation oder Aufbau von Beziehungen fehlen). Zweitens sind repetitive Verhaltensweisen und fixierte Interessen und Verhaltensweisen Merkmale autistischer Störungen. Der Begriff „mentale Retardierung“ soll geändert werden in intellektuelle Behinderung („intellectual disability“), um die DSM-Kriterien besser den Klassifikationen anderer Fachbereiche (etwa der Erziehungswissenschaft) anzupassen." (ebd.)

ICD

In der ICD der Weltgesundheitsorganisation, die in Deutschland primär zur Krankheitsklassifikation angewendet wird, werden folgende Kriterien genannt:[19]

  • qualitative Abweichungen der wechselseitigen sozialen Interaktionen (wie beim Autismus)
  • ein eingeschränktes, stereotypes, sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitäten
  • keine allgemeine Entwicklungsverzögerung (anders als beim Autismus)
  • kein Entwicklungsrückstand der Sprache (anders als beim Autismus)

In der derzeit gültigen deutschen Fassung ICD 10- GM 2014 (10. Revision, Übergangsfassung, "GM" = "German Modifikation"), die noch bis zum Erscheinen der ICD-11 in 2015 gilt, wurde seit der Herausgabe des neuen DSM-V noch keine Veränderung bezüglich der Kategorisierung autistischer Störungen vorgenommen. Derzeit gilt die Fassung der 10. Revision 2014, in der das Asperger-Syndrom weiterhin unter der Klassifizierung F84.5 zu finden ist.[20]

Gillberg und Gillberg (1989)

Bereits in den späten 1980er Jahren haben einzelne Autoren (beispielsweise der britische Psychiater Digby Tantam[21] und das kanadische Forscherteam Peter Szatmari, Rebecca Bremner und Joan Nagy,[22] Diagnosekriterien formuliert.[23] Die seit den 1990er Jahren gebräuchlichsten Kriterien stammen von den schwedischen Kinderpsychiatern Christopher und Carina Gillberg:[24]

  • Soziale Beeinträchtigung
(mindestens zwei der folgenden Merkmale):
  1. Unfähigkeit, mit Gleichaltrigen zu interagieren
  2. mangelnder Wunsch, mit Gleichaltrigen zu interagieren
  3. mangelndes Verständnis für soziale Signale
  4. sozial und emotional unangemessenes Verhalten
  • Eingegrenzte Interessen
(mindestens eines der folgenden Merkmale):
  1. Ausschluss anderer Aktivitäten
  2. repetitives Befolgen der Aktivität
  3. mehr Routine als Bedeutung
(mindestens eines der folgenden Merkmale):
  1. für sich selbst, in Bezug auf bestimmte Lebensaspekte
  2. für andere
  • Rede- und Sprachbesonderheiten
(mindestens drei der folgenden Merkmale):
  1. verzögerte Entwicklung
  2. (oberflächlich gesehen) perfekter sprachlicher Ausdruck
  3. formelle, pedantische Sprache
  4. seltsame Prosodie, eigenartige Stimmmerkmale
  5. beeinträchtigtes Verständnis einschließlich Fehlinterpretationen von wörtlichen/implizierten Bedeutungen
  • Nonverbale Kommunikationsprobleme
(mindestens zwei der folgenden Merkmale):
  1. begrenzter Blickkontakt
  2. begrenzte Gestik
  3. unbeholfene oder linkische Körpersprache
  4. begrenzte Mimik
  5. unangemessener Ausdruck
  6. eigenartig starrer Blick
  • Motorische Unbeholfenheit
Mangelnde Leistung bei Untersuchung der neurologischen Entwicklung

Erscheinungsbild

Während die ersten Auffälligkeiten des frühkindlichen Autismus bereits in den ersten Lebensmonaten zu Tage treten, wird das Asperger-Syndrom erst nach dem dritten Lebensjahr manifest.[1] Allgemeine Kennzeichen sind eine qualitative Beeinträchtigung der sozialen Kommunikation und Interaktion, mangelndes Einfühlungsvermögen, sensorische, motorische und sprachliche Auffälligkeiten sowie ausgeprägte Sonderinteressen.[5]

Motorik

Häufig treten beim Asperger-Syndrom einige motorische Auffälligkeiten auf, die beim frühkindlichen Autismus – auch beim Hochfunktionalen Autismus – normalerweise fehlen. Dazu zählen eine ungelenke und linkische Motorik, motorische Ungeschicklichkeit sowie grob- und feinmotorische Koordinationsstörungen.[5] Manche Kinder mit Asperger zeigen, wenn sie erregt oder ängstlich sind, motorische Manierismen, die auch beim frühkindlichen Autismus vorkommen, wie zum Beispiel ein flatterndes Auf- und Abschlagen der Arme, Hände oder Finger.[25]

Sozialverhalten

Ebenso wie autistische Kinder nehmen Kinder mit Asperger-Syndrom nur selten und nur flüchtig Blickkontakt auf. Im Alltag besonders auffällig ist ihr mangelndes Einfühlungsvermögen und ihr Unverständnis für zwischenmenschliche Interaktionen und Situationen. Die US-amerikanischen Psychologen Marshall Duke und Stephen Nowicki haben für die Unfähigkeit, nonverbale Signale korrekt zu lesen, den Ausdruck dyssemia geprägt.[26] Kinder mit Asperger-Syndrom sind sozial isoliert und ecken aufgrund ihrer Verhaltensauffälligkeiten überall an.[5] Im Klassenverband werden sie häufig gehänselt, ausgegrenzt und gemobbt.[27] Im englischen Sprachraum bezeichnen viele Menschen mit Asperger ihr Anders-Sein scherzhaft als „Wrong Planet Syndrome“ (deutsch etwa: Falscher-Planet-Syndrom) und drücken damit ihr Gefühl aus, irrtümlich auf einem fremden Planeten gestrandet zu sein, dessen Regeln und Bewohner sie nicht verstehen.[28] Manche Ärzte, zum Beispiel Gillberg, vertreten die These, dass Asperger-Autisten mit Gleichaltrigen von vornherein nicht interagieren wollen; einige Betroffene berichten dagegen, dass sie Kontakte zu Gleichaltrigen im Gegenteil inständig wünschen und beim Versuch, solche Kontakte herzustellen, (zu) oft scheitern.[29]

Menschen mit Asperger-Syndrom werden, auch wenn sie zu anderen Kontakt aufnehmen wollen, auf Grund ihres häufig abgewendeten Blickes und ihrer „verschlossenen“ Körpersprache von Nicht-Autisten oftmals als förmlich, gefühlslos, ängstlich, schüchtern, ausweichend, abweisend oder desinteressiert wahrgenommen, wodurch eine Kontaktaufnahme häufig beeinträchtigt wird.[30]

Hans Asperger beobachtete, dass die betroffenen Kinder darüber hinaus auch zur „autistischen Selbstbeschau“ neigen; in Situationen, in denen andere Kinder selbstvergessen „dahinleben“, stehen Asperger-Kinder sich selbst und ihren körperlichen Funktionen oft (kritisch) beobachtend gegenüber.[31]

Sprache

Im Bereich der sprachlichen Entwicklung zeigen sich beim Asperger-Syndrom deutlich andere Auffälligkeiten als beim frühkindlichen Autismus. Charakteristisch für den frühkindlichen Autismus ist eine generelle Sprachentwicklungsverzögerung. Damit verbunden sind Symptome wie zum Beispiel Echolalie oder Vertauschung der Pronomina. Selbst beim Hochfunktionalen Autismus sind die Artikulation, der verbale Ausdruck, die auditive Wahrnehmung, der Wortschatz und das verbale Gedächtnis gestört.[5]

Beim Asperger-Syndrom fehlen derartige Symptome. Die betroffenen Kinder entwickeln eine grammatisch und stilistisch hochstehende Sprache.[5] Die Beobachtungen hinsichtlich des Sprachbeginns gehen auseinander. Während zum Beispiel Remschmidt feststellt, dass Asperger-Kinder früh zu sprechen beginnen,[32] berichtet Attwood, dass fast die Hälfte dieser Kinder erst spät sprechen lernt, diesen Rückstand bis zum Alter von fünf Jahren aber aufholt.[33] Wie bereits Hans Asperger beobachtete, fallen betroffene Kinder regelmäßig auch durch eine ihrem Alter nicht entsprechende, erwachsene, pedantische Ausdrucksweise und eine unnatürliche Prosodie auf. Im englischen Sprachraum wird das Asperger-Syndrom darum auch als „Little Professor Syndrome“ (deutsch etwa: Kleiner-Professor-Syndrom) bezeichnet.[34] Die Modulation ist oft monoton und undifferenziert und unterstützt zum Beispiel keine Differenzierung zwischen ernst und humorvoll gemeinten Äußerungen. Oft sind Sprechgeschwindigkeit und die Lautstärke unangepasst oder ungewöhnlich; auch unflüssiges, ruckartiges Sprechen kommt vor.[35]

Viele Kinder und Erwachsene mit Asperger-Syndrom neigen dazu, unablässig und langatmig zu reden, meist über ihr Lieblingsthema, und missachten dabei oft vollständig, ob der Zuhörer an diesem Thema interessiert ist und das Gespräch mitträgt.[35] Einige Autoren halten dieses monologische, egozentrische Reden, in dem sich deutlich die Unempfindlichkeit von Asperger-Menschen für soziale Feinheiten offenbart, für einen der auffälligsten Züge des Syndroms.[36] Weitere Charakteristika sind eine sehr detailorientierte Erzählweise mit Schwierigkeiten, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden,[1] abrupte und für den Zuhörer nicht nachvollziehbare Themenwechsel, das Wörtlichnehmen von Redewendungen, das Antworten auf rhetorische Fragen, die Verwendung von Metaphern und Wortschöpfungen, die nur dem Sprecher geläufig sind, das Festhaften an Formulierungen, die wie auswendig gelernt oder wie aus einem Buch vorgetragen klingen,[37] Selbstgespräche,[38] das Nichterfassen von Nuancen (zum Beispiel Ironie, Necken) und ungenaues Zuhören.[39]

Spezialinteressen

Von außen betrachtet scheinen Personen mit Asperger-Syndrom kaum an ihren Mitmenschen interessiert zu sein. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Belegen dafür, dass sie ein großes Interesse an sozialer Interaktion haben können, jedoch nicht wissen, wie dies zu bewerkstelligen ist. Schwierigkeiten, die Körpersprache und Mimik anderer zu erkennen, spielen dabei eine Rolle und werden als ‚mangelnde Empathiefähigkeit‘ interpretiert. Während ‚neurotypische‘ Menschen als Spezialisten für soziale Interaktion bezeichnet werden könnten, entwickelten Asperger-Patienten diese Spezialkompetenz nicht oder in unzureichendem Maße. Typischerweise haben sie jedoch andere ‚Spezialinteressen‘, die inhaltlich oder hinsichtlich ihrer Intensität ungewöhnlich erscheinen.[1] Diese Interessen liegen oft in technischen oder naturwissenschaftlichen Gebieten wie Informatik,[40] Mathematik, Physik, Biologie oder Astronomie; andere Betroffene beschäftigen sich leidenschaftlich mit Musik oder dem Auswendiglernen verschiedenartigster Fakten.[41] Andere sind leidenschaftliche Sammler, oft ungewöhnlicher Objekte.[42] Viele pflegen im Laufe ihres Lebens mehrere Spezialinteressen, jedoch selten mehr als eines oder zwei gleichzeitig.[43] Einige Menschen mit Asperger-Syndrom weisen eine Hoch- oder Inselbegabung auf; wie oft dies vorkommt, ist jedoch noch nicht untersucht.[44]

Emotionen

Hans Asperger empfand die Emotionen seiner Probanden nicht als gefühlsarm, sondern eher als von andersartiger Qualität.[45] Die autistische Schriftstellerin Temple Grandin äußerte sich zu ihren Gefühlen: „Meine Emotionen sind einfacher als die der meisten anderen Menschen. Ich weiß nicht, was eine vielschichtige Emotion in einer zwischenmenschlichen Beziehung ist. Ich verstehe nur einfache Emotionen wie Wut, Furcht, Glück und Traurigkeit“.[46]

Intelligenz

Im Unterschied zum frühkindlichen Autismus ist die Intelligenz bei Personen mit Asperger-Syndrom oft normal ausgeprägt.[5] Bei Asperger-Kindern wird gelegentlich auch Hyperlexie beobachtet.[47] Häufig zeigen Kinder mit Asperger-Syndrom ein inhomogenes Intelligenzprofil. Sie zeigen häufig Stärken in den verbalen Aufgabenteilen.[48] Dieses Kriterium kann auch zur Abgrenzung von hochfunktionalem Autismus gesehen werden. Personen mit hochfunktionalem Autismus zeigen häufig sprachlich weniger gute Leistungen, sind aber im Handlungsteil stärker.[49]

Asperger-Syndrom und Genie

Hans Asperger schrieb: „Es scheint, dass für Erfolg in der Wissenschaft oder in der Kunst ein Schuss Autismus erforderlich ist.“[50] Die Frage nach dem Verhältnis zwischen dem Asperger-Syndrom und herausragenden Leistungen beschäftigt auch den irischen Kinderpsychiater Michael Fitzgerald, der seit 1999 eine Reihe von Aufsätzen und Büchern veröffentlicht hat, in denen er die Lebensläufe berühmter Persönlichkeiten auf Anzeichen des Asperger-Syndroms hin prüft. Fitzgerald ist davon überzeugt, dass viele Merkmale des Asperger-Syndroms Kreativität begünstigen und dass die Fähigkeit, sich intensiv auf einen Gegenstand zu konzentrieren und für eine schöpferische Arbeit endlose Mühsal auf sich zu nehmen, für dieses Syndrom charakteristisch sei.[51] Andere Forscher wie Christopher Gillberg[52] und Oliver Sacks[53] haben ähnliche postume Diagnoseversuche unternommen. Um manche Persönlichkeiten – wie Isaac Newton und Albert Einstein – sind regelrechte Kontroversen entstanden.[54] Wieder andere Forscher stehen solchen Diagnoseversuchen grundsätzlich skeptisch gegenüber, wie zum Beispiel Fred Volkmar vom Yale Child Study Center, der (2001 oder früher) äußerte: „Es gibt leider eine Art Hausindustrie, aufzudecken, dass jeder Asperger hat.“[55]

Konzentrations- und Lernprobleme

Manche Kinder mit Asperger-Syndrom werden dadurch klinisch auffällig, dass sie ihre Aufmerksamkeit nicht willentlich steuern können (siehe auch exekutive Funktionen) und bei Aktivitäten, die sie nicht selbst gewählt haben – zum Beispiel in der Schule –, in hohem Grade unkonzentriert sind, woraus sich selbst bei hoher Intelligenz erhebliche Lernschwierigkeiten ergeben können.[56]

„Diese Störung der aktiven Aufmerksamkeit ist bei Kindern dieses Typs fast regelmäßig zu finden. Es ist also nicht oder nicht nur die landläufige Konzentrationsstörung vieler neuropathischer Kinder zu beobachten, die von allen äußeren Reizen, von jeder Bewegung und Unruhe um sie herum von ihrem Arbeitsziel abgelenkt werden. Diese Kinder sind vielmehr von vornherein gar nicht geneigt, ihre Aufmerksamkeit, ihre Arbeitskonzentration auf das zu richten, was die Außenwelt, in diesem Fall die Schule, von ihnen verlangt.“

Hans Asperger: Die „Autistischen Psychopathen“ im Kindesalter, S. 119

Wenn solche Konzentrationsschwierigkeiten vorliegen, ist das Asperger-Syndrom sogar mit ADHS zu verwechseln (siehe Differentialdiagnose).[57] Als Lernhindernis erweist sich tendenziell auch die für das Asperger-Syndrom typische Beeinträchtigung der zentralen Kohärenz: der Fähigkeit, zwischen Wichtigem und Unwichtigem zu unterscheiden.

Ritualisierte Handlungen

Menschen mit Asperger sind oft darauf fixiert, ihre äußere Umgebung und Tagesabläufe möglichst gleichbleibend zu gestalten. Plötzliche Veränderungen können sie überfordern oder sehr nervös machen.[1][27] Dies liegt daran, dass Veränderungen einen höheren Grad an Aufmerksamkeit erfordern, was bei der angenommenen Schwäche von Menschen mit ASS, Informationen auszublenden, zu einer erhöhten Gehirnaktivität führen muss.

Ritualisierte Denk- und Wahrnehmungshandlungen

Zu den ritualisierten Handlungen können neben motorischen Schematismen, Stereotypien und repetitiven Sprechhandlungen auch die repetitiven und stereotypen Handlungen des Denkens und der Wahrnehmung gezählt werden. Diese bestehen in der Konzentration auf einige wenige, jedoch mit großer Intensität verfolgte Spezialinteressen. Ihnen eignet das gleiche repetitive Moment wie den Stereotypien der Körperbewegungen oder die Ritualisierung bestimmter Handlungsabläufe. Ihr Ziel ist es, den neuronalen Apparat durch Reduktion von Komplexität und Konzentration auf Weniges zu entlasten und damit in der Energiebilanz des Gehirns günstiger zu operieren.[58][59] Die intensive Herausbildung von Spezialinteressen führt zur Entwicklung von 'Inselbegabungen', die mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können. Die sogenannten Inselbegabungen sind also keine Fähigkeiten, die unabhängig von den Handlungen der jeweiligen Person einfach vorhanden sind, sondern resultieren aus einer langen und intensiven Beschäftigung mit einem bestimmten Gegenstandsbereich.[60] Hier bilden sich neuronale Felder und Netze von hoher lokaler Konnektivität heraus, die jedoch nur äußerst schwach durch globale Konnektivität im Gehirn mit anderen Arealen verbunden sind.[61]

Das Asperger-Syndrom im Erwachsenenalter

Erwachsene mit Asperger-Syndrom leben oft zurückgezogen und haben wenige „tatsächliche“ Sozialkontakte. An deren Stelle treten heutzutage beispielsweise häufig Kontakte über das Internet. Obwohl es einigen Menschen mit Asperger gelingt, eine stabile Partnerschaft aufzubauen und eine Familie zu gründen[62], ist es für andere aufgrund der mangelnden Empathiefähigkeit bereits schwierig, überhaupt Kontakt zu potenziellen Partnern aufzubauen. Oft werden die Anforderungen einer Partnerschaft auch als anstrengend empfunden. Entscheidend für die berufliche Entwicklung von Menschen mit Asperger ist die Frage, ob es gelingt, die Spezialinteressen beruflich umzusetzen.[1]

Einige erwachsene Menschen mit Asperger-Syndrom bauen bewusst oder unbewusst Bekanntschaften zu Menschen auf, mit deren charakterlichen Eigenschaften sie leicht umgehen können. Sie bauen sich ein soziales Netzwerk mit Menschen auf, die meist ebenfalls sehr introvertiert sind, vorwiegend auf einer sachlichen Ebene kommunizieren und oftmals ebenfalls Spezialinteressen haben, die aber nicht zwangsweise selbst autistisch sind (umgangssprachlich Geeks und Nerds). Erwachsene Menschen mit Asperger-Syndrom und einem funktionierenden sozialen Umfeld sind sich ihrer autistischen Züge häufig nicht bewusst. Sie sind jedoch leicht überfordert, wenn sie unfreiwillig etwas mit Menschen zu tun haben, deren Persönlichkeit sich zu sehr von der eigenen unterscheidet.[63]

Diagnose im Erwachsenenalter

Bei der Diagnose im Erwachsenenalter spielen oft weniger der Schweregrad als vielmehr die Lebensumstände eine Rolle. Bei guter privater und beruflicher Integration ist unter Umständen keine Diagnose oder zusätzliche Therapie nötig. Durch Lebenskrisen, hervorgerufen etwa durch Arbeitslosigkeit oder Scheidung, werden diese Menschen dann häufig durch fehlende Kompensationsstrategien auffällig und diagnostiziert. Dies berichten viele erst im Erwachsenenalter diagnostizierte Autisten.[64]

Beruf

„Gerade bei den Autistischen sehen wir – mit weit größerer Deutlichkeit als bei den ‚Normalen‘ –, daß sie schon von frühester Jugend an für einen bestimmten Beruf prädestiniert erscheinen, daß dieser Beruf schicksalhaft aus ihren besonderen Anlagen herauswächst.“

Hans Asperger: Die „Autistischen Psychopathen“ im Kindesalter, S. 133

Cyril Northcote Parkinson hat sehr anschaulich beschrieben, wie das Asperger-Syndrom zum Versagen im Beruf führen kann. Ein außergewöhnlich begabter Mitarbeiter sprüht voller Ideen, die er gerne mitteilen würde. Als er überlegt, wie er seine Ideen in einem Ausschuss vortragen kann, erinnert er sich daran, dass er früher schon scheiterte, weil seine weniger kompetenten Kollegen ihm nicht folgen konnten. Am Ende schweigt er, weil er nicht noch einmal das Gesicht verlieren möchte.[65]

Die besonderen Fähigkeiten von Menschen mit Asperger-Syndrom wie logisches Denken und präzises Arbeiten sind in der IT-Branche sehr wertvoll. Mittlerweile werden gezielt Stellen für Asperger-Autisten angeboten. Bei der Zusammenarbeit mit Kunden werden sie durch Coaches unterstützt.[66]

Kriminalstatistik

Obwohl gegenwärtig noch nicht genügend epidemiologische Studien vorliegen, vermuten die meisten Autoren, dass autistische Menschen eine niedrigere Kriminalrate hätten als nicht autistische Menschen. Sie wären eher Opfer als Täter. Zudem würden sie dazu neigen, Gesetze rigide anzuwenden, und hätten Probleme mit Gesetzesüberschreitungen.[67]

Prognose

Nach Hans Asperger hängt eine günstige Prognose vom intellektuellen Begabungsgrad ab. Weniger begabte Menschen kämen oft nur in einen untergeordneten Außenseiterberuf hinein und trieben sich im ungünstigsten Fall als „komische Originale auf den Straßen herum“.[68] Bei „intellektuell intakten“ und überdurchschnittlich begabten Autisten käme es:

„zu einer guten Berufsleistung und damit zu einer sozialen Einordnung, oft in hochgestellten Berufen, oft in so hervorragender Weise, daß man zu der Anschauung kommen muß, niemand als gerade diese autistischen Menschen seien gerade zu solcher Leistung befähigt“

Hans Asperger: Die „Autistischen Psychopathen“ im Kindesalter. S. 133

Differentialdiagnose und Komorbiditäten

Hochfunktionaler Autismus und Asperger-Syndrom müssen von folgenden anderen Störungsmustern abgegrenzt werden:

  • Schizoide Persönlichkeitsstörung. Menschen mit leichtem Autismus sind im Gegensatz dazu häufig sehr offen, ehrlich und direkt und haben oft nur wenig Angst davor, anderen einen Einblick in ihr Innenleben zu gestatten. Dies kann man gut an der sehr offenen und persönlichen Selbstdarstellung in den vielen Autobiographien und Interviews von Asperger und Hochfunktionalen Autisten erkennen. Sie wünschen sich gerade im Erwachsenenalter oft Freunde und Bekannte. Wegen ihrer Unfähigkeit, subtile Gefühle beim Gegenüber wahrzunehmen oder angemessen darauf zu reagieren, sind sie jedoch oft nur begrenzt zu Freundschaften in der Lage.[69]
  • Die Borderline-Persönlichkeitsstörung kann in Bezug auf die Schwierigkeit der Kontrolle impulsiver oder aggressiver Gefühle und des selbstschädigenden Verhaltens mit dem Asperger-Syndrom verwechselt werden. Die für das Asperger-Syndrom typischen Spezialinteressen, das ausgeprägt rationale Denken, die Probleme im Bereich der Sensorik/ Reizüberflutung und das motorische Ungeschick fehlen jedoch beim Borderline-Syndrom.[70][71]
  • Schizophrenie. Klassische schizophrene Symptome (wie Wahn, Halluzinationen und Denkstörungen) sind beim Asperger-Syndrom nicht zu beobachten. In etwa fünf Prozent der Fälle findet jedoch ein Übergang vom Asperger-Syndrom in eine schizophrene Erkrankung statt.[72] Menschen mit Asperger-Syndrom flüchten sich gelegentlich in ihre Fantasie oder in ihre Spezialinteressen, das hat aber nichts mit Schizophrenie zu tun, denn sie sind durchaus in der Lage, wieder in die Alltagsrealität zurückzukehren.[73]
  • Paranoia. Menschen mit Asperger-Syndrom sind in ihrem Verständnis zwischenmenschlichen Geschehens beeinträchtigt und neigen vermutlich aus diesem Grunde stärker als neurotypische Menschen zu paranoiden Weltdeutungsmustern.[74]

Manchmal tritt das Asperger-Syndrom auch gemeinsam mit anderen Störungen auf (Komorbidität):

  • Zu den häufigsten komorbiden Störungen zählt die Depression, die meist durch Beeinträchtigungen in Privat- und Berufsleben mitbedingt ist.[1]
  • Einige Menschen mit Asperger-Syndrom erfüllen auch die Kriterien für eine Zwangsstörung oder eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung. Im Falle einer einfachen Zwangsstörung ist die Abgrenzung vom Asperger-Syndrom einfacher als im Falle einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung. Asperger-Syndrom und Zwangsstörung können aber auch gleichzeitig vorliegen.[13]
  • Wenn Konzentrationsschwierigkeiten vorliegen, wird das Asperger-Syndrom leicht mit ADHS verwechselt.[57] Beide Störungen können aber auch gemeinsam auftreten.[75]
  • Gelegentlich ist ein gemeinsames Vorkommen von Asperger-Syndrom und Tourette-Syndrom beschrieben worden. Wenn ein Asperger-Syndrom alleine vorliegt, ist es vom Tourette-Syndrom jedoch gut zu unterscheiden.[5]
  • Wie Gillberg beschrieben hat, wird manchmal auch ein gemeinsames Vorkommen von Asperger-Syndrom und Anorexia nervosa beobachtet.[76]
  • Die Diagnose Atypischer Autismus (F84.1) wird gestellt, wenn die Kriterien weder für frühkindlichen Autismus noch für das Asperger-Syndrom passen, aber dennoch Charakteristika oder Probleme vorliegen, die dem Autismus-Spektrum zuzuordnen sind.[77]

Vermutete Ursachen

Ursachen des Asperger-Syndroms wurden noch nicht nachgewiesen. Vermutet werden genetische Faktoren, die gemeinsam mit Entwicklungsstörungen neuronaler Strukturen und mit neuropsychologischen Ausfällen auftreten, woraus sich Einschränkungen im Bereich des nonverbalen Lernens ergeben.[5] Nicht-organische Ursachen, wie Fehler in der Erziehung, Vernachlässigung oder Traumata, werden heute ausgeschlossen.

Genetische Ursachen

Die Vermutung der Erblichkeit beruht unter anderem auf der schon von Hans Asperger beschriebenen Beobachtung, dass Personen mit „autistischer Psychopathie“ fast immer mindestens einen Elternteil haben, der ähnliche Persönlichkeitsmerkmale aufweist. Auch die Verlaufsuntersuchung von Wolff[72] weist auf eine „familiäre Belastung“ hin. Während die genetische Verursachung beim frühkindlichen Autismus durch Familien- und Zwillingsuntersuchungen inzwischen nachgewiesen werden konnte, fehlen entsprechende Untersuchungen beim Asperger-Syndrom aber noch.[5] Vermutet wird eine Beteiligung der Chromosomen 1, 3 und 13.[78]

Hirnschädigung und Hirnfunktionsstörungen

Es ist auch vermutet worden, dass das Asperger-Syndrom – ebenso wie andere Formen des Autismus – durch eine Entwicklungsstörung neuronaler Netze verursacht ist, die zu einer Fehlverarbeitung komplexer Information führt. Ausgangspunkt dieser Überlegungen sind Untersuchungen, die zum Teil auf klinischen Stichproben beruhen und keine allgemein gültigen Schlussfolgerungen zulassen, da solche Stichproben naturgemäß stark selektiv sind.[5] Es können jedoch weit über das Spektrum einer natürlichen Neurodiversität hinausgehende Abweichungen von neurotypischen Leistungen festgestellt werden, die weit oberhalb oder auch weit unterhalb des erwartbaren Leistungsniveaus liegen. Hier müssen erst die Forschungen zu den neurobiologischen Grundlagen des Autismus intensiviert werden, um genauere Schlussfolgerungen zulassen zu können.[79]

Neuropsychologische Ausfälle

Ein Forscherteam um Ami Klin hat sechs neuropsychologische Defizite identifiziert, die sich als gute Prädikatoren für das Asperger-Syndrom erwiesen. Es handelt sich um Ausfälle in der Feinmotorik, der visuomotorischen Integration, der visuellen Raumwahrnehmung, der nonverbalen Konzeptbildung, der Grobmotorik und im visuellen Gedächtnis.[12]

Um für psychiatrisch beschreibbare Symptome neuronale Entsprechungen identifizieren zu können, sind Neuropsychologen und Hirnforscher auf Modelle angewiesen, die zwischen beidem vermitteln. Ein umfassendes neurobiologisches Konzept konnte für das Asperger-Syndrom bisher noch nicht formuliert werden.[1] Folgende drei Modelle erscheinen in diesem Zusammenhang jedoch nützlich:

Theory of Mind

Der Ausdruck „Theory of Mind“ (ToM) bezeichnet in der Psychologie und in den Kognitionswissenschaften ein Modell für die Entstehung sozialer Kognitionen. Es bezeichnet die Fähigkeit, mentale Prozesse anderer zu verstehen und deren Perspektive zu übernehmen. Gegenstand dieses Modells ist die Fähigkeit, sich einerseits vorstellen zu können, dass andere Menschen eigene Vorstellungen, Gedanken und Gefühle haben und andererseits die Fähigkeit, diese auch nachzuempfinden. Neurophysiologisch scheint die Theory of Mind mit verschiedenen Hirnarealen wie dem medialen präfrontalen Cortex,[80] der Amygdala und der Fusiform face area im Temporallappen[81] zu korrelieren. Auch das Spiegelneuronen-System scheint für die Entwicklung der ToM eine Rolle zu spielen.[82] Dass Kinder mit Asperger-Syndrom Defizite in Bezug auf diese neuronalen Funktionen haben, konnte bereits nachgewiesen werden. So haben sie zum Beispiel Schwierigkeiten, den emotionalen Ausdruck von Gesichtern zu verstehen und zu differenzieren; sie betrachten das menschliche Gesicht und dessen Ausdruck wie ein Objekt.[83] Im englischen Sprachraum bezeichnet man diese Einschränkung der Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, auch als Mindblindness.[84] Allerdings finden sich Defizite in der Theory of Mind auch bei anderen Störungen des Kindes- und Jugendalters. Untersuchungen fanden bei schizophrenen Erkrankungen, affektiven Erkrankungen und bei Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen ebenfalls Defizite.[85]

Zentrale Kohärenz (Ordnung der Wahrnehmung)

Ein weiterer Begriff, den die Neurowissenschaft beim Versuch, das Asperger-Syndrom zu erklären, heranzieht, ist die zentrale Kohärenz. Darunter versteht man in der Psychologie die Fähigkeit, einzelne Wahrnehmungselemente in einen Gesamtbedeutungskontext zu integrieren. Bei Menschen mit Asperger-Syndrom ist diese Fähigkeit typischerweise beeinträchtigt. Ihre Wahrnehmung ist sehr detailorientiert und selektiv; den Gesamtzusammenhang zu erfassen, fällt ihnen schwer. Welche Hirnareale für diese Funktion verantwortlich sind, ist noch nicht bekannt.[1]

Exekutive Funktionen (Handlungssteuerung)

Unter exekutiven Funktionen versteht man in Hirnforschung und Neuropsychologie diejenigen mentalen Funktionen, mit denen Menschen ihr Verhalten steuern und planen. Beim Asperger-Syndrom sind diese Funktionen oft beeinträchtigt. Schwer fällt es den Betroffenen insbesondere, willentlich ihre Aufmerksamkeit zu steuern oder neu erlernte Verhaltensweisen anzuwenden. Ein wichtiges neuronales Korrelat für diese Funktion ist der präfrontale Cortex.[86]

Behandlung

Nicht jedes Asperger-Syndrom besitzt Krankheitswert oder muss behandelt werden.[1] Auch gibt es derzeit gar keine kausal wirksame Therapie. Möglich ist eine symptomatische Therapie, die sich auf verhaltenstherapeutische Ansätze (zum Beispiel TEACCH, ABA) und die Einübung sozialer Fertigkeiten stützt. Mit den Behandlungsgrundsätzen für Menschen mit Asperger haben sich insbesondere Klin und Volkmar beschäftigt.[87] Auch eine Anpassung der äußeren Umgebung an die Schwierigkeiten der Patienten kann sinnvoll sein.[13] Wenn Symptome wie ausgeprägte Hyperaktivität und Unruhe, aggressives Verhalten, Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen hinzukommen, werden auch Medikamente eingesetzt.[5] Verschiedene autistische Autoren wünschen sich keine Heilung des Syndroms, so etwa Liane Holliday Willey[88] oder Nicole Schuster.

„Ein Leben ohne Autismus – ist das wünschenswert? Diese Frage kann ich mit einem eindeutigen „Nein“ beantworten. Für mich ist mein Autismus keine Krankheit, die es zu heilen gilt. Mein Autismus ist für mich eine besondere Weise zu leben, zu denken, zu fühlen und zu handeln.“

Nicole Schuster[89]

Störung oder Normvariante der menschlichen Informationsverarbeitung?

Anleitung: Neutraler Standpunkt Die Neutralität dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite. Weitere Informationen erhältst du hier.

Die Mehrzahl der Forscher – darunter Christopher und Carina Gillberg, das Wissenschaftlerteam des Yale Child Study Center und Helmut Remschmidt – beschreibt das Asperger-Syndrom als eine Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns. Einen ganz anderen Ansatz verfolgt zum Beispiel der britische Psychologe Tony Attwood, der das Syndrom nicht als Störung, sondern als eine Normvariante der Wahrnehmung und der Informationsverarbeitung begreift. Attwood gesteht ein, dass Asperger-Autisten in einem sozialen Umfeld, dessen Verhaltensregeln sie nicht zu befolgen vermögen, strukturell benachteiligt sind, betont jedoch, dass diese Normvariante des Denkens eine volle Daseinsberechtigung habe.[90]

Von Attwood stammt auch der Ausdruck „neurologisch typisch“ (NT) als Bezeichnung für Menschen, die nicht autistisch sind. Während „NT“s emotional gesteuert seien und durch Intuition lernen, seien Asperger-Autisten logisch gesteuert und lernen durch Instruktion. Hilfreicher als eine Diagnose und die Aufzeichnung der Mängel eines Asperger-Autisten sei es, dessen Stärken und Talente zu identifizieren.[91] Als Alternative zu klinisch konnotierten Bezeichnungen wie „Asperger-Patient“ oder „Asperger-Autist“ hat die US-amerikanische Pädagogin Liane Holliday Willey 1999 den Ausdruck „Aspie“ geprägt, eine (Selbst-) Bezeichnung, die vor allem die Fähigkeiten und Stärken von Menschen mit Asperger akzentuiert.[92]

Viele Menschen mit Asperger sind heute organisiert und fordern – unter anderem auf Veranstaltungen wie dem Autistic Pride Day – die Entpathologisierung und die gesellschaftliche Anerkennung der autistischen Persönlichkeit. Der Kampfbegriff der Autismusrechtsbewegung – „Neurologische Vielfalt“ (neurodiversity) – bringt die Idee zum Ausdruck, dass eine untypische neurologische Entwicklung ein normaler menschlicher Unterschied sei, der ebenso Akzeptanz verdiene wie jede andere – physiologische oder sonstige – Variante des Menschseins.

In den Vereinigten Staaten versprechen Organisationen wie HEAL[93] und die von den Schauspielern Jenny McCarthy und Jim Carrey unterstützte Generation Rescue,[94] dass Autismusspektrumsstörungen durch eine geeignete Therapie nicht nur günstig beeinflusst würden, sondern vollständig geheilt und dass ihre Entstehung durch Prävention auch verhindert werden könnte. Die Argumentationen dieser Organisationen ähneln jedoch mitunter denen der Eugeniker.

Empathie bei Asperger-Autisten und Psychopathen

Der Begriff „Psychopathie“ wurde ursprünglich synonym mit dem Begriff „Persönlichkeitsstörung“ bzw. „Neurose“ verwendet.[95] Das bedeutet, dass Hans Asperger ursprünglich die Betroffenen nicht als Psychopathen im heute gebräuchlichen Sinn einstufte. Da der Begriff „autistische Psychopathie“ allerdings noch heute in der ICD-10 zu finden ist, steht die Frage im Raum, ob vielleicht doch eine mit den Psychopathen gemeinsame Ursache existiert. Andererseits könnte es sich einfach um ein ähnliches Verhalten handeln, welches lediglich die Gemeinsamkeit hat, dass sowohl Asperger-Autisten als auch Psychopathen in ihrem Einfühlungs- oder Empfindungsvermögen gestört sind.

Als in Berichten über den kaltblütigen Amokläufer Adam Lanza, welcher offensichtlich auch das Asperger-Syndrom hatte, dessen Tat immer wieder mit dem Asperger-Syndrom in Verbindung gebracht wurde, wies beispielsweise Priscilla Gilman, Autorin von: „The Anti-Romantic Child: A Memoir of Unexpected Joy“ energisch darauf hin, dass psychopathische, soziopathische oder mörderische Tendenzen von Autismus und psychischen Störungen generell unterschieden werden müssen.[96] Weiterhin hält sie die Annahme für veraltet, dass Autisten einen Mangel an Empathie haben. Sie mögen Schwierigkeiten haben, die Motive und nonverbalen Signale anderer zu verstehen, zwischenmenschlich naiv sein und Probleme haben, ihre Emotionen zu verbalisieren. Dagegen seien sie normalerweise ehrlicher, verlässlicher (prinzipientreu) und weniger manipulativ als andere. Sie können auch den starken Wunsch haben, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, und sehr empathisch sein. Sie drücken ihr Einfühlungsvermögen lediglich in ungewöhnlicher Art und Weise aus. Wenn autistische Kinder manchmal aggressiver reagieren würden, dann in der Regel aufgrund der aus ihrem „Anderssein“ resultierenden Frustration. In den sehr seltenen Fällen, in denen ihre Aggression nach außen gerichtet ist, nehme sie nicht die Form systematischer akribisch geplanter Gewaltakte gegen eine Gemeinschaft an.

Die Beeinträchtigungen im Bereich der nonverbalen Kommunikation betreffen sowohl das Verstehen nonverbaler Botschaften anderer Menschen als auch das Aussenden eigener nonverbaler Signale. Asperger-Autisten leiden sozusagen unter Berührungsängsten, speziell in Bezug auf Personen. Wenn beispielsweise jemand eine erschreckte Reaktion zeigt über das was sie sagen, reden sie einfach weiter, statt nachzufragen. Sie würden es aber vielleicht tun, wenn es denn in ihr Bewusstsein dringen würde, als Voraussetzung für eine kognitive Verarbeitung. Die Fähigkeit zur kognitiven Empathie, also das bewusste Einfühlungsvermögen, ist bei Autisten gar nicht oder nur schwach ausgeprägt. Jedoch ist die affektive Empathie, also Mitgefühl gegenüber anderen, genauso oder sogar stärker ausgeprägt als bei nicht-autistischen Menschen.[97]

Die kognitive Empathie ist zunächst die Fähigkeit, sich selbst „in die Schuhe eines Anderen zu versetzen“. Auch Psychopathen besitzen diese Fähigkeit, jedoch bleiben sie emotional unberührt von der Erkenntnis, die sie durch das Hineinversetzen in den Anderen gewinnen. Sie benutzen das Wissen lediglich, um Macht über das Gegenüber zu gewinnen. Im Gegensatz zu Asperger-Autisten, fehlt ihnen jedoch die Fähigkeit, affektiv zu empfinden und zu reagieren. Eigene Gefühle preiszugeben, Intimität, beispielsweise beim Sex, macht Psychopathen Angst. Sie setzen sich nicht der Gefahr aus, dass jemand ihre Gefühle durchschauen und damit vielleicht beherrschen könnte. Bei Psychopathen muss man besser sagen: sie wollen nicht, dass jemand merkt, dass sie überhaupt keine Gefühle besitzen.

Ähnlich wie auch Autisten, können Psychopathen i. d. R. nicht erklären, was der eigentliche Grund für ihre Gefühllosigkeit ist. Allerdings interessiert es sie auch nicht, warum sie so sind, sondern sie folgen im Grunde blind einer Art Verhaltenssucht. Sam Vaknin, selbst ein Psychopath, beschreibt u. a. in seinem Buch „Malignant Self-love: Narcissism Revisited“[98] einen verbreiteten Aspekt von Psychopathie – Narzissmus. Er ist der Ansicht, dass Narzissten süchtig sind, und zwar nach Selbstbestätigung. Nach Elan Golomb entspringt Narzissmus der Unfähigkeit einer Mutter ihr Kind zu lieben und dem unbewussten Gefühl des Kindes, es wäre grundsätzlich fehlerhaft und fundamental inakzeptabel für Andere.[99] Um sich vor Ablehnung und Isolation zu schützen, was für den Narzissten nicht zu verkraften wäre, jedoch nach seiner Vorstellung unweigerlich folgen würde, wenn andere sein fehlerhaftes Wesen erkennen würden, versucht ein Narzisst stark das Bild zu kontrollieren, das er nach außen hin abgibt. Außerdem versucht er meist andere so zu beeinflussen, dass sie ihm Selbstbestätigung geben. Wie Golomb behauptet auch Sam Vaknin,[98] dass ein Narzisst sich selbst nicht lieben kann. Deswegen versucht er von außen geliebt zu werden, gefürchtet oder gehasst – wesentlich ist, dass er eine Bedeutung für Andere bekommt. Auch die Publizistin Claudia Moscovici,[100] welche sich mehrere Jahre mit Psychopathie beschäftigt hat, ist der Überzeugung, dass bei Psychopathen Macht wie eine Droge wirkt – und die Dosis muss ständig erhöht werden, um den gleichen Effekt zu erzielen. Die Kontrolle über andere gibt den Psychopathen Genuss und Sinn in ihrem Leben.

Niels Birbaumer (Tübingen) sieht den Ausgangspunkt für die (kognitive) Empathie in der Selbstbezogenheit: Um die Auswirkungen ihres Handelns auf Andere zu verstehen, müssen Psychopathen (wie alle Menschen) sie erst selbst empfinden können. Allein zu beobachten, dass jemand leidet, reicht nicht um das Leid mitzufühlen (siehe auch: Beobachtungen an Primaten, welche niemals einem Artgenossen in Not helfen), sondern man muss es sich selbst aktiv vorstellen. Durch MRT-Messungen gelangen Erkenntnisse zur Gefühllosigkeit und speziell zum Angstgedächtnis. Psychopathen haben zwar ihr Wissen im Kopf gespeichert, aber kein Gedächtnis für Emotionen – die Erinnerung an Emotionen ist ausgelöscht oder abgespalten, sie kann daher auch nicht aktiv empfunden werden. In einer gefährlichen Situation bleibt das Angstzentrum stumm, weil die Konsequenzen nicht betrachtet werden können. Interessant ist, dass Psychopathen sehr wohl die Empfindung Angst haben können, jedoch können sie diese nie wieder mit einem Ereignis in der Zukunft verbinden.

Hier folgt eine Aufzählung von Eigenschaften, welche Psychopathen im Vergleich zu Autisten auszeichnen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.[101][102][103][104]

Psychopathen:

  • können gezielt nonverbale Signale anderer interpretieren (um ihr potenzielles Opfer zu analysieren) und sich in sie hineinversetzen, bleiben dabei aber emotional unberührt
  • können schnell und effektiv das Wichtige erfassen, beobachten und analysieren zunächst rational, um dann ein Schauspiel-Skript abspulen zu können
  • gewinnen Befriedigung, indem sie über andere Macht und Kontrolle ausüben, auch wenn sie nicht wirklich eine andere Person lieben können, und keine wahren tiefen Gefühle besitzen; versuchen beispielsweise, andere in sexuelle Aktivitäten zu zwingen, sind stolz auf die sexuellen Ausbeutungen oder Eroberungen, können dabei sehr oberflächlich sein
  • versuchen ihr nicht vorhandenes Gefühlsleben zu überspielen, es macht sich jedoch manchmal bemerkbar, wenn sie unpassende Wörter zum Ausdrücken vorgeblicher Gefühle verwenden – anders bei Asperger-Autisten, die sich eher hilflos und naiv geben in ihrer Gefühlsblindheit
  • besitzen Charme und Charisma, sind lässig, selbstsicher und absolut überzeugend im Auftreten und Betrügen, überhaupt nicht schüchtern, fürchten sich nicht, etwas zu sagen
  • sind unfähig, Eigenschaften wie Erbarmen, Gewissen oder Reue zu entwickeln
  • arbeiten äußerst effektiv und sehr produktiv, da sie keine Hemmungen haben Entscheidungen zu treffen und keine Zeit mit Skrupeln oder Selbstzweifeln „vergeuden“; arbeitsaufwendige niedere Tätigkeiten lassen sie von Anderen verrichten, sind leicht gelangweilt und können schlecht Aufgaben, die sie als eintönig empfinden, oder den gleichen Beruf eine längere Zeit ausführen; können effektive Netzwerke mit Gleichgesinnten bilden, extreme Beispiele finden sich in der Politik (Faschismus o. ä.) oder in der organisierten Kriminalität – dies vermittelt dann sogar ihren Opfern den Eindruck, dass die perversen Ansichten der Psychopathen normal sind, und dass es zwecklos ist, sich dagegen zu wehren.
  • halten sich ungern an Regeln, welche andere aufgestellt haben, zeigen schon als Kind kriminelle Neigungen
  • sind meist unfähig, langfristige Pläne und Ziele zu entwickeln und auszuführen – nomadisches, zielloses Leben

Risikofaktoren für Psychopathie sind emotionelle Grausamkeit, Missbrauch, Vernachlässigung, wechselnde Bezugspersonen in den ersten Lebensjahren.[105]

Forschungseinrichtungen

Zu den Einrichtungen, an denen Forschungsschwerpunkte für das Asperger-Syndrom bestehen, zählen das Yale Child Study Center der Yale University School of Medicine (Ami Klin), das Institute of Cognitive Neuroscience am University College London (Uta Frith), die Sektion für Psychiatrie und Neurochemie der Universität Göteborg (Christopher Gillberg, Carina Gillberg) und die Klinik für Kinder- und Jugendpsychotherapie der Philipps-Universität Marburg (Helmut Remschmidt).

Eine Gruppe von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Freien Universität Berlin arbeitet seit einigen Jahren in einem bundesweit einmaligen Projekt gemeinsam mit Menschen mit Autismus und Asperger Syndrom in der Autismus-Forschungs-Kooperation (AFK)[106] an der Erforschung des Autismus, wobei die Entscheidung über die Relevanz der jeweiligen Fragestellung aus der Perspektive der autistischen Menschen getroffen wird, welche aktiv in die Planung, Durchführung und Auswertung von Forschungsprojekten eingebunden sind.

Aktuelle Ergebnisse der internationalen Autismusforschung werden auf der seit 2007 jährlich stattfindenden Wissenschaftlichen Tagung Autismus-Spektrum (WTAS) vorgestellt. Diese Tagung ist mit Gründung der Wissenschaftlichen Gesellschaft Autismus-Spektrum (WGAS)[107] 2008 auch deren wesentliches Organ.

Rechtssituation

Hauptartikel: Autismus

Das Asperger-Syndrom als Thema in der Kunst

Belletristik

Jugendliteratur

Spielfilme/Serien

Trickfilme

Videospiele

Verwandte Themen

Literatur

  • Neurobiologie des ASS und des Asperger-Syndroms
    • Reinhard Krüger: homo significans: Der Mensch als Zeichenerzeuger. Förderung kommunikativer Kompetenz und die neurobiologischen Grundlagen des Lernens bei Menschen mit ASS. In: unterstützte kommunikation & forschung. Band 1: Hirnforschung und Autismusspektrumsstörung. Von Loeper, Karlsruhe 2011, S. 4–20.
  • Einführungs- und Ratgeberliteratur
    • Valerie L. Gaus: Cognitive-Behavioral Therapy for Adult Asperger Syndrome (Guides to Individual Evidence Base Treatment). Guilford, New York 2007, ISBN 978-1-59385-497-3. (für Therapeuten geschrieben, aber allgemeinverständlich)
    • Isabelle Hénault: Asperger’s Syndrome and Sexuality. Jessica Kingsley Publishers, London 2006, ISBN 1-84310-189-0.
    • Ole Sylvester Jørgensen: Asperger. Syndrom zwischen Autismus und Normalität. Diagnostik und Heilungschancen. Beltz, Weinheim/Basel 2002, ISBN 3-407-22112-6.
    • Dinah Murray: Coming out Asperger. Jessica Kingsley Publishers, London 2006, ISBN 1-84310-240-4.
    • Christine Preißmann: Psychotherapie und Beratung bei Menschen mit Asperger-Syndrom. Konzepte für eine erfolgreiche Behandlung aus Betroffenen- und Therapeutensicht. 2., vollst. überarbeitete und erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-020757-8.
    • Regionalverband Mittelfranken Hilfe für das autistische Kind (Hrsg.): Asperger-Autisten verstehen lernen. Eine Handreichung (nicht nur) für Pädagoginnen und Pädagogen…mit praxiserprobten Lösungsansätzen. Emskirchen 2004/2010 (PDF).
    • Daniel Tibi: Wie macht sich das Asperger-Syndrom bemerkbar? Eine Kurzinformation. (PDF) Edition Aspergia, Kiel 2005.
    • Kai Vogeley: "Anders sein. Asperger-Syndrom und Hochfunktionaler Autismus im Erwachsenenalter – Ein Ratgeber". Beltz, Weinheim 2012, ISBN 978-3-621-27933-8.
    • Christine Preißmann: Überraschend anders – Mädchen & Frauen mit Asperger, Trias-Verlag, Inhaltsverzeichnis einsehbar bei Google-Books
    • Verschiedene Autoren, online lesbar bei WikiBooks: Autistic Survival Guide (englisch, frühe deutschsprachige Übersetzung)

Weblinks

Medienberichte

Einzelnachweise

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 Mandy Roy et al.: Das Asperger-Syndrom im Erwachsenenalter. In: Dtsch Arztebl Int. Nr. 106(5), 2009, S. 59–64 (Artikel).
  2. H. Asperger: Die „autistischen Psychopathen“ im Kindesalter, 1944.(PDF; 7.85 MB)
  3. Christian Schanze: Psychiatrische Diagnostik und Therapie bei Menschen mit Intelligenzminderung. Schattauer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7945-2422-8, S. 160.
  4. Dirk Arnold van Krevelen: The psychopathology of autistic psychopathy. In: Acta Paedopsychiatrica, 1962, Band 29, S. 22–31.
  5. 5,00 5,01 5,02 5,03 5,04 5,05 5,06 5,07 5,08 5,09 5,10 5,11 Helmut Remschmidt: Das Asperger-Syndrom. Eine zu wenig bekannte Störung? In: Deutsches Ärzteblatt 97, Heft 19, 12. Mai 2000.
  6. Daniel Tibi: Wie macht sich das Asperger-Syndrom bemerkbar? Eine Kurzinformation (PDF)
  7. Geprägt wurde der Ausdruck 1981 von einem US-amerikanischen Forscherteam: M. K. DeMyer, J. N. Hingtgen, R. K. Jackson: Infantile autism reviewed: A decade of research. In: Schizophrenia Bulletin, 1981, Band 7, S. 388–451.
  8. R. Eisenmajer, M. Prior, S. Leekam, L. Wing, J. Gould, M. Welham u. a. (1996): Comparison of clinical symptoms in autism and Asperger’s disorder. In: Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, 1996, Band 35, S. 1523–1531; J. Kerbeshian, L. Burd, W. Fisher: Asperger’s syndrome: to be or not to be? In: The British Journal of Psychiatry, 1990, Band 156, S. 721–725; J. Manjiviona, M. Prior: Comparison of Asperger Syndrome and High-Functioning Autistic Children on a Test of Motor Impairment. In: Journal of Autism and Developmental Disorders, Februar 1995, Band 25 (1), S. 23–39; S. Ozonoff, B. F. Rogers, S. J. Pennington: Asperger’s syndrome: evidence of an empirical distinction from high-functioning autism. In: Journal of Child Psychology and Psychiatry, 1991, Band 32, S. 1107–1122; P. Szatmari, G. Bartolucci, R. Bremner: Asperger’s syndrome and autism: comparison of early history and outcome. In: Develepmental Medicine & Child Neurology, Dezember 1989, Band 31(6), S. 709–720.
  9. Lorna Wing: The Relationship Between Asperger’s Syndrome and Kanner’s Autism. In: U. Frith (Hrsg.): Autism and Asperger Syndrome, Cambridge University Press, Cambridge 1991, S. 93–121.
  10. Zum Beispiel Brenda Smith Myles, Terry Cooper Swanson, Jeanne Holverstott, Megan Moore Duncan (Hrsg.): Autism Spectrum Disorders: A Handbook for Parents and Professionals, 2003; Chantal Sicile-Kira: Autism Spectrum Disorders: The Complete Guide to Understanding Autism, Asperger’s Syndrome, Pervasive Developmental Disorder, and Other ASDs, 2004.
  11. Eric J. Masch, Russell A. Barkley: Child psychopathology, 2003, S. 434.
  12. 12,0 12,1 Ami Klin, Fred R. Volkmar, Sara S. Sparrow, Dante V. Cichetti, Byron P. Rourke: Validity and neuropsychological characterization of Asperger syndrome: convergence with non-verbal learning disabilities syndrome. In: The Journal of Child Psychology and Psychiatry, 1995, Band 36, S. 1127–1140.
  13. 13,0 13,1 13,2 H. Remschmidt, I. Kamp-Becker: Das Asperger-Syndrom – eine Autismus-Spektrum-Störung. In: Deutsches Ärzteblatt, 2007, Band 104 (13), S. A 873–882
  14. cdc.gov: Autism Spectrum Disorders (ASDs), abgerufen 19. Dezember 2009.
  15. Webarchiv vom 10. Juli 2010 der eingelagerten Webseite: www.autismspeaks.org vom 19. Dezember 2009.
  16. www.psychiatrie-wissen.de: Asperger-Syndrom
  17. 299.80 Asperger’s Disorder
  18. [1]
  19. F84.5 Asperger-Syndrom
  20. [2]
  21. Digby Tantam: A Mind of One’s Own. 1988.
  22. Peter Szatmari, Rebecca Bremner, Joan Nagy: Asperger’s Syndrome: A review of clinical features. In: Canadian Journal of Psychiatry, 1989, Band 34(6), S. 554–560; Diagnosekriterien für das Asperger Syndrom von Peter Szatmari, Rebecca Bremner und Joan Nagy (1989))
  23. Für einen Vergleich verschiedener Diagnosekriterien, die sich zum Teil erheblich unterscheiden, siehe auch: Mohammad Ghazuiddin, Luke Y. Tsai, Neera Ghaziuddin: Brief Report: A Comparison of the Diagnostic Criteria for Asperger Syndrome. In: Journal of Autism and Developmental Disorders, Dezember 1992, Band 22 (4), S. 643–649.
  24. I. Carina Gillberg, Christopher Gillberg: Asperger syndrome-some epidemiological considerations: A research note. In: The Journal of Child Psychology and Psychiatry, Juli 1989, Band 30 (4), S. 631–638.
  25. Jan Johnston-Tyler: The Mom’s Guide to Aspergers Syndrome: And Related Disorders, S. 239.
  26. Marshall Duke, Stephen Nowicki: Helping The Child Who Doesn’t Fit In. Peachtree Publisher, Atlanta 1992.
  27. 27,0 27,1 Katja Carstensen: Das Asperger-Syndrom. Alltag, Schule und Beruf, 2009, S. 28.
  28. zum Beispiel WrongPlanet.net
  29. Robison: Look Me in the Eye. S. 211.
  30. Preißmann: Psychotherapie und Beratung bei Menschen mit Asperger-Syndrom, Konzepte für eine erfolgreiche Behandlung aus Betroffenen und Therapeutensicht. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. S. 67.
  31. Asperger (1944), S. 115f.
  32. Helmut Remschmidt: Autismus: Erscheinungsformen, Ursachen, Hilfen, 2008, S. 49.
  33. Tony Attwood: Asperger-Syndrom. Wie Sie und Ihr Kind alle Chancen nutzen. S. 175.
  34. The Little Professor Syndrome The New York Times Magazine
  35. 35,0 35,1 Asperger (1944), S. 114; Ami Klin ua.: Asperger Syndrome. In: Byron Patrick Rourke (Hrsg.): Syndrome of nonverbal learning disabilities: neurodevelopmental manifestations, 1995, S. 93–118 (besonders S. 101); Ami Klin u. a.: Assessment Issues in Children and Adolescents with Asperger Syndrome. In: Ami Klin, Fred R. Volkmar, Sara S. Sparrow (Hrsg.): Asperger Syndrome (2000), S. 309–366 (besonders S. 323)
  36. Ami Klin, Sara S. Sparrow, Wendy D. Marans, Alice Carter, Fred R. Volkmar: Assessment Issues in Children and Adolescents with Asperger Syndrome. In: Ami Klin, Fred R. Volkmar, Sara S. Sparrow (Hrsg.): Asperger Syndrome (2000), S. 309–366; Digby Tantam: Asperger Syndrome in adulthood. In: Uta Frith: Autism and Asperger syndrome, 1991, S. 147–183.
  37. Ole Sylvester Jørgensen: Asperger. Syndrom zwischen Autismus und Normalität. Diagnostik und Heilungschancen. 2002, S. 58.
  38. Manche Asperger-Autisten führen Selbstgespräche, um ihre Gedanken zu ordnen, etwa um ein bereits geführtes Gespräch vollends zu verstehen oder um ein anstehendes Gespräch zu proben (Tony Attwood: Asperger-Syndrom. Wie Sie und Ihr Kind alle Chancen nutzen. S. 93 f.).
  39. James C. McPartland, Ami Klin: Asperger Syndrome. In: Adolescent Medicine Clinics of North America, 2006, Band 17, S. 771–788.
  40. sz-online.de: Besondere Begabungen: IT-Firma sucht Autisten, 6. November 2012.
  41. About Autism
  42. Attwood: The complete guide to Asperger’s syndrome. S. 178.
  43. Dinosaurs 24/7: Understanding the Special Interests of Children with Asperger’s Syndrome
  44. Bernard Rimland schrieb 1978, dass unter den von ihm untersuchten Autisten etwa zehn Prozent Savants seien: Inside the Mind of the Autistic Savant. In: Psychology Today, August 1978, Band 12, S. 68–70.
  45. Hans Asperger: Die Autistischen Psychopathen im Kindesalter, S. 128.
  46. Temple Grandin: Ich bin die Anthropologin auf dem Mars. S. 110.
  47. Sigrid von Aster u. a.: Kinder- und Jugendpsychiatrie: Eine praktische Einführung. 2008, S. 192.
  48. ADS und Autismus – gibt es Gemeinsamkeiten? (PDF) praxispaediatrie.ch (zuletzt aufgerufen am 24. Dezember 2009)
  49. Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland e. V. (BKJPP) / Bundesarbeitsgemeinschaft der Leitenden Klinikärzte für Kinder-und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e. V. (BAG). Ingo Spitczok von Brisinski: Asperger-Syndrom, AD(H)S, Hochbegabung – differentialdiagnostische Aspekte. In: Forum der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Heft 4/2003, abgerufen am 5. Januar 2010.
  50. Hans Asperger: Problems of infantile autism. Journal of the National Autistic Society, London 1979. Zitiert nach Tony Attwood: Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom S. 249.
  51. Michael Fitzgerald: Autism and creativity: is there a link between autism in men and exceptional ability? 2004, S. 2 f.
  52. Christopher Gillberg: Charles XII seems to have fulfilled all the criteria of Asperger syndrome. In: Läkartidningen, November 2002, Band 99 (48), S. 4837–4838.
  53. Oliver Sacks: Henry Cavendish: An early case of Asperger’s syndrome? in: Neurology, 2001, Band 57 (7), S. 1347.
  54. Helen Muir: Einstein and Newton showed signs of autism, in: New Scientist, 30. April 2003; pro: Ioan James: Singular scientists, in: Journal of the Royal Society of Medicine, 2003, Band 96 (1), S. 36–39; Michael Fitzgerald: Einstein: Brain and Behavior, in: Journal of Autism and Developmental Disorders, 2004, Band 30 (6), S. 620–621; contra: Oliver Sacks: Henry Cavendish: An early case of Asperger’s syndrome?
  55. Erica Goode: CASES; A Disorder Far Beyond Eccentricity, New York Times, 9. Oktober 2001.
  56. Asperger (1944), S. 106, 199f.
  57. 57,0 57,1 ADHS oder Asperger-Syndrom? (pdf; 136 kB) adhs.ch, abgerufen am 30. April 2012.
  58. Reinhard Krüger: homo significans: Der Mensch als Zeichenerzeuger. Förderung kommunikativer Kompetenz und die neurobiologischen Grundlagen des Lernens bei Menschen mit ASS. In: unterstützte kommunikation & forschung 1: Hirnforschung und Autismusspektrumsstörung, Karlsruhe: Von Loeper 2011, 4-20.
  59. UK -Unterstützte Kommunikation | Home – UK 4-2011: Kopf- und Augensteuerung
  60. Brita Schirmer: Das Kommunizieren lernen. Besonderheiten im Kommunikationsverhalten von Menschen mit Autismus-Spektrums-Störung und therapeutische Konsequenzen.. In: unterstützte kommunikation & forschung 1: Hirnforschung und Autismusspektrumsstörung. Von Loeper, Karlsruhe 2011, S. 21–25.
  61. Diagnose-Technik: Hirnscan verrät Autismus binnen 15 Minuten. In: Spiegel Online Wissenschaft
  62. Peter Schmidt: Ein Kaktus zum Valentinstag. Ein Autist und die Liebe. Patmos, Ostfildern 2012, ISBN 978-3-8436-0211-2.
  63. Volker Faust: ASPERGER-SYNDROM – Eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS). (PDF; 281 kB) In: PSYCHIATRIE HEUTE – Seelische Störungen erkennen, verstehen, verhindern, behandeln
  64. aspies.de
  65. Cyril Northcote Parkinson: Parkinsons Gesetz und andere Untersuchungen über die Verwaltung. Verlagsanstalt Handwerk, Düsseldorf 2005, ISBN 978-3878647614, Kapitel: Hochfinanz oder der Punkt, an dem das Interesse erlischt
  66. Über uns. Auticon, abgerufen am 10. November 2013.
  67. Helmut Remschmidt, Inge Kamp-Becker: Asperger-Syndrom. S. 218.
  68. Hans Asperger: Die „Autistischen Psychopathen“ im Kindesalter. S. 132.
  69. Tony Attwood: Ein ganzes Leben mit dem Asperger Syndrom. S. 109.
  70. name „Dilling“ Internationale Klassifikation psychischer Störungen/ICD-10 Kapitel V(F), S. 230, 288.
  71. Tony Attwood: Ein ganzes Leben mit dem Asperger Syndrom
  72. 72,0 72,1 Sula Wolff: Loners. The life path of unusual children, London, New York, Routledge, 1995.
  73. Tony Attwood: Ein ganzes Leben mit dem Asperger Syndrom. S. 31–33.
  74. Alison J. Blackshaw, Peter Kinderman, Dougal J. Hare, Chris Hatton: Theory of Mind, Causal Attribution and Paranoia in Asperger Syndrome. Autism, Band 5, Heft 2, Juni 2001, S. 147–163 Abstract
  75. M. Roy, W. Dillo, S. Bessling, H. M. Emrich, M. D. Ohlmeier: Effective Methylphenidate treatment of an adult Aspergers Syndrome and a comorbid ADHD. In: Journal of Attention Disorders, 2009, Band 12, S. 381–385.
  76. Christopher Gillberg, Maria Råstam, Carina Gillberg: Anorexia nervosa outcome: Six year controlled longitudinal study of 51 cases including a population cohort. In: The Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, 1994, Band 33, S. 729–739.
  77. Bernhard Blanz, Helmut Remschmidt, Martin Schmidt, Andreas Warnke: Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter: Ein entwicklungspsychopathologisches Lehrbuch, 2006, S. 82 ff.
  78. T. Ylisaukko-Oja, T. Nieminen-von Wendt, E. Kempas u. a.: Genome-wide scan loci of Asperger syndrome. In: Molecular Psychiatry 2004, Band 9, S. 161–168.
  79. Reinhard Krüger: homo significans: Der Mensch als Zeichenerzeuger. Förderung kommunikativer Kompetenz und die neurobiologischen Grundlagen des Lernens bei Menschen mit ASS. In: unterstützte kommunikation & forschung 1: Hirnforschung und Autismusspektrumsstörung, Karlsruhe: Von Loeper 2011, S. 4–20.
  80. Uta Frith: Mind blindness and the brain in autism. In: Neuron 2001, Band 20, S. 969–979.
  81. S. Baron-Cohen, H. A. Ring, S. Wheelwright u. a.: Social intelligence in the normal and autistic brain: an fMRI study. In: European Journal of Neuroscience, 1999, Band 11, S. 1891–1898. K. Pierce, R. A. Müller, J. Ambrose, G. Allen, E. Courchesne: Face processing occurs outside the fusiform “face area“ in autism: evidence from functional MRI. In: Brain, 2001, Band 124, S. 2059–2073.
  82. J. Bauer: Warum ich fühle, was du fühlst. Hoffmann und Campe, Hamburg 2006; J. H. G. Williams, A. Whiten, T. Suddendorf, D. I. Perrett: Imitation, mirror neurons and autism. In: Neuroscience & Biobehavioral Reviews, 2001, Band 25, S. 287–295.
  83. Helmut Remschmidt, Martin H. Schmidt (Hrsg.): Multiaxiales Klassifikationsschema für psychische Störungen des Kindes- und Jugendalters nach ICD-10 der WHO. Huber, Bern 1994, ISBN 3-456-84284-8.
  84. Geoffrey Cowley: Understanding Autism. In: Newsweek, 31. Juli 2000.
  85. N. Bruning N, K. Konrad, B. Herpertz-Dahlmann: Bedeutung und Ergebnisse der Theory of Mind-Forschung für den Autismus und andere psychiatrische Erkrankungen. Z Kinder- und Jugendpsychiatrie Psychotherapie 33(2), 2005, S. 77–88.
  86. J. M. Fuster: The prefrontal cortex: anatomy, physiology, and neuropsychology of the frontal lobe. Lippincott Williams and Wilkins, Philadelphia 1997.
  87. Ami Klin, Fred R. Volkmar: Treatment and intervention guidelines for individuals with Asperger Syndrome. In: Ami Klin, Fred R. Volkmar, Sara S. Sparrow (Hrsg.): Asperger Syndrome. New York, Guilford Press 2000, S. 340–366.
  88. Liane Holliday Willey: Ich bin Autistin aber ich zeige es nicht. S. 146.
  89. Nicole Schuster: Ein guter Tag ist ein Tag mit Wirsing. S. 327.
  90. Tony Attwood: Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom. Alle Fragen – alle Antworten. TRIAS, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-3392-7; Carol Gray, Tony Attwood: Die Entdeckung von „Aspie“. (PDF; 29 kB) 1999; vgl. Final Report on: The Enquiry on the Funding for the Treatment of Autism (2007): A. Definition of Autism Library of Parliament (Canada)
  91. Attwood: The complete guide to Asperger’s syndrome
  92. Liane Holliday Willey: Pretending to be Normal. Living with Asperger’s Syndrome, 1999.
  93. Webseite von HEAL
  94. Webseite von Generation Rescue
  95. P. Fiedler: Persönlichkeitsstörungen. Beltz, 6. Auflage. (2007)
  96. Don't Blame Autism for Newtown
  97. K. Rogers u. a.: Who Cares? Revisiting Empathy in Asperger Syndrome, J Autism Dev Disord 2007, 37(4), 709-15 PMID 16906462
  98. 98,0 98,1 Sam Vaknin: Malignant Self-love: Narcissism Revisited, ISBN 978-80-238-3384-3; siehe auch: Narcissists Hate Women, Are Misogynists
  99. Elan Golomb: Trapped in the Mirror. Morrow, NY (1992), 19–20.
  100. Claudia Moscovici: Dangerous Liaisons: How to Recognize and Escape from Psychopathic Seduction. Hamilton Books, ISBN 978-0-7618-5569-9; siehe auch: The Psychopath’s Relationship Cycle: Idealize, Devalue and Discard
  101. Hervey Cleckley: The Mask of Sanity, 5th Edition, Mosby Co., St. Louis (1988)
  102. R. Hare: The Hare Psychopathy Checklist-Revised. Multi-Health Systems, Toronto (1991)
  103. R. Hare: Without Conscience: The Disturbing World of the Psychopaths among us. Pocket Books, NY (1993)
  104. Psychopathy
  105. Elliott Barker, B. Shipton: The Partial Psychopath, 68th Annual Meeting of the Ontario Psychiatric Association, 1988.
  106. Autismus-Forschungs-Kooperation (AFK) abgerufen am 9. Februar 2012.
  107. Wissenschaftliche Gesellschaft Autismus-Spektrum (WGAS) abgerufen am 9. Februar 2012.
  108. Der Kalte Himmel bei IMDb
  109. I rymnden finns inga känslor bei IMDb
  110. Ass Burgers in der englischsprachigen Wikipedia; Beschreibung der Episode 217
Gesundheitshinweis Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Asperger-Syndrom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.