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Ausbildungsberuf
Ausbildungsberufe sind in Deutschland die beruflichen Tätigkeiten, die im Rahmen eines Ausbildungsverhältnisses im dualen System erlernt werden können. Jugendliche dürfen nur in anerkannten Ausbildungsberufen ausgebildet werden.
Deutschland
Die frühere Bezeichnung „Lehrling“ wurde 1971 im Berufsbildungsgesetz (BBiG) durch die Bezeichnung „Auszubildender“ abgelöst.
Ausbildungsberufe werden immer wieder in Ausbildungsordnungen nach dem BBiG oder der Handwerksordnung (HwO) staatlich anerkannt. Die durch die Ausbildung zu erwerbenden Befähigungen werden durch das Berufsbildungsgesetz und die Ausbildungsordnung festgelegt. Wichtige Grundlagen zu den Ausbildungsordnungen finden sich in § 4 und § 5 des BBiG.
Einige Berufe, insbesondere die Gesundheitsfachberufe, sind in speziellen Gesetzen geregelt (beispielsweise Krankenpflegegesetz, Altenpflegegesetz, Rettungsassistentengesetz).
Die anerkannten Ausbildungsberufe werden in einem Verzeichnis geführt, das vom Bundesinstitut für Berufsbildung herausgegeben wird.
Auszubildende Beamte werden als Beamtenanwärter bezeichnet. Die Rechtsgrundlage dazu ist in den Beamtengesetzen des Bundes und der Länder sowie speziellen Ausbildungs- und Prüfungsordnungen enthalten.
Statistik
Dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zufolge gab es 2012 insgesamt 344 duale Ausbildungsberufe, jedoch werden rund 75 % aller neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in lediglich 44 verschiedenen Berufen abgeschlossen. Das bedeutet, dass von den 344 möglichen Berufsbildern gerade rund 12 % genutzt werden. Bemerkenswert an den Resultaten sei, dass nicht die vermeintlich zukunftsträchtigen Berufe in der Gunst der jungen Menschen ganz vorne stünden, sondern altbewährte, solide handwerkliche Berufe. Beliebtester Ausbildungsberuf war Kaufmann im Einzelhandel, gefolgt von Verkäufer. Unbeliebteste waren Fachinformatiker und – an letzter Stelle – Maler und Lackierer.[1]
Die 10 am stärksten besetzten Ausbildungsberufe 2011
Beruf | Anzahl |
---|---|
Kraftfahrzeugmechatroniker | 60.000 |
Industriemechaniker | 46.000 |
Elektroniker | 34.000 |
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik |
32.000 |
Kaufmann im Einzelhandel | 30.000 |
Mechatroniker | 24.000 |
Metallbauer | 24.000 |
Fachinformatiker | 23.000 |
Kaufmann im Groß- und Außenhandel | 22.000 |
Koch | 22.000 |
Beruf | Anzahl |
---|---|
Medizinische Fachangestellte | 39.000 |
Bürokauffrau | 38.000 |
Kauffrau im Einzelhandel | 38.000 |
Industriekauffrau | 32.000 |
Verkäuferin | 30.000 |
Zahnmedizinische Fachangestellte | 30.000 |
Friseurin | 27.000 |
Kauffrau für Bürokommunikation | 25.000 |
Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk | 25.000 |
Bankkauffrau | 20.000 |
Österreich
In Österreich werden diese Berufe als Lehrberuf bezeichnet. 2008 waren etwa 300 Lehrberufe möglich, wobei nur etwa 10 Lehrberufe als die meistgesuchten gelten.[2][3] Vgl. auch geschlechtsspezifische Berufswahl. Erst bei Erfolglosigkeit der Lehrstellensuche wird auf andere zurückgegriffen.
Schweiz
Siehe auch
und auch:
Weblinks
- Liste der staatlich anerkannten Ausbildungsberufe des Bundesinstituts für Berufsbildung (abgerufen am 23. Februar 2011)
- Das Portal BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit bietet detaillierte Informationen zu allen Ausbildungsberufen (abgerufen am 23. Februar 2011)
- Auszubildende 2010 in den 20 am stärksten besetzten Ausbildungsberufen. (Excel, 3,3 MB) In: Bildung und Kultur – Berufliche Bildung. Statistisches Bundesamt, , abgerufen am 14. November 2011 (Tabelle: Tab_1_04_1).
- JAAU – Das Portal für Jugend, Arbeit und Ausbildung in Nordrhein-Westfalen. Abgerufen am 17. Januar 2012.
- Ich mach's! Bayerischer Rundfunk, abgerufen am 17. Januar 2012: „Mehr als 300 Berufe im Dualen System, dazu kommen Lehrstellen bei Behörden und der Bahn, außerdem locken Fachschulen mit ihren Abschlüssen: Doch welche Ausbildung ist für wen richtig? Dazu die Fragen zum lieben Geld und zu den Stellenchancen.“
- Homepage: Bundesinstitut für Berufsbildung. Bundesinstitut für Berufsbildung, abgerufen am 17. Januar 2012.
- Österreich
- Die 10 häufigsten Lehrberufe bei Mädchen 2010. (PDF) Wirtschaftskammer Österreich, , abgerufen am 13. November 2011: „Nach wie vor wählen Mädchen bevorzugt typische „Frauenberufe“. Fast die Hälfte aller weiblichen Lehrlinge besuchen eine Ausbildung in den Berufen Einzelhandel gefolgt von Bürokauffrau und Friseurin.“
- Die 10 häufigsten Lehrberufe bei Burschen 2010. (PDF; 709 kB) Wirtschaftskammer Österreich, , abgerufen am 13. November 2011: „Die drei beliebtesten Lehrberufe bei den Burschen sind Elektrotechnik mit 9.062 gefolgt von Kraftfahrzeugtechnik mit 7.813 und Installations- und Gebäudetechnik mit 5.215 männlichen Lehrlingen.“
Einzelnachweise
- ↑ Bundesinstitut für Berufsbildung, Indikatoren zur beruflichen Ausbildung, Struktur anerkannter Ausbildungsberufe, S. 105 f.
- ↑ Die 10 häufigsten Lehrberufe bei Mädchen 2010. (PDF) Wirtschaftskammer Österreich, 2010, abgerufen am 13. November 2011 (Die drei beliebtesten Lehrberufe): „Nach wie vor wählen Mädchen bevorzugt typische „Frauenberufe“. Fast die Hälfte aller weiblichen Lehrlinge besuchen eine Ausbildung in den Berufen Einzelhandel gefolgt von Bürokauffrau und Friseurin.“
- ↑ Die 10 häufigsten Lehrberufe bei Burschen 2010. (PDF; 709 kB) Wirtschaftskammer Österreich, 2010, abgerufen am 13. November 2011 (Die drei beliebtesten Lehrberufe): „Die drei beliebtesten Lehrberufe bei den Burschen sind Elektrotechnik mit 9.062 gefolgt von Kraftfahrzeugtechnik mit 7.813 und Installations- und Gebäudetechnik mit 5.215 männlichen Lehrlingen.“
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