Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

B.Z. am Mittag

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
BZ-Werbeplakat 1904
Litfaßsäule, Wannseebadweg 25, in Berlin-Nikolassee

Die B.Z. am Mittag (Berliner Zeitung am Mittag) war die erste deutsche Boulevardzeitung. Das Ullstein-Blatt erschien von 1904 bis 1943.

Geschichte

B.Z. am Mittag war die erste Boulevardzeitung im Straßenverkauf für den deutschen Zeitungsmarkt. Am 22. Oktober 1904 erschien die erste Ausgabe in Stil und Aufmachung US-amerikanischer Vorbilder.

Das Kürzel „B.Z.“ steht für „Berliner Zeitung“, wie die Zeitung ursprünglich hieß. Diese war erstmals am 1. Januar 1878 im Ullstein Verlag erschienen. 1904 überarbeiteten die Zeitungsmacher das Konzept des Blattes komplett. Treibende Kraft hinter dem Projekt war der Sohn des Verlagsgründers, Louis-Ferdinand Ullstein. Die Morgenausgabe wurde eingestellt, weil sie eine unnütze Konkurrenz zur verlagseigenen Berliner Morgenpost darstellte. Mit nur einer Ausgabe am Tag, statt wie bislang üblich einer Morgen- und einer Abendausgabe, konnten Kosten eingespart werden. Zugleich umging man eine Absprache mit dem Konkurrenten August Scherl, dass keiner der Verlage ohne Zustimmung des anderen eine neue Zeitung auf den Markt bringen durfte.[1]

Bereits vor 1914 hatte die Zeitung in London, New York, Paris und anderenorts eigene Auslandskorrespondenten. So landete das Blatt seinen ersten großen Coup mit der Daily-Telegraph-Affäre 1908. Nachdem das Interview mit Wilhelm II. im Daily Telegraph veröffentlicht wurde, verbreitete die B.Z. am Mittag das Interview nur drei Stunden später im Inland. Die Schnelligkeit war das Markenzeichen dieser Zeitung, und sie warb damit: „…die schnellste Zeitung der Welt“. Bis zu einer halben Stunde vor Beginn des Straßenverkaufs um 13 Uhr konnten Meldungen eingearbeitet werden. Der Straßenverkauf war der Hauptvertriebsweg, was auch Sinn ergab: Den Potsdamer Platz frequentierten 1908 in einer Stunde 174.000 Passanten, sie waren die potentiellen Kunden der wegelagernden Zeitungsjungen. Die Zeitung scheute auch nicht vor fragwürdigen Praktiken zurück: Als der flüchtige Karl Rudolf Hennig 1906 gesucht wurde, brachte das Blatt frei erfundene Interviews und Meldungen, wo Hennig gesichtet worden sei.[2]

Im Dezember 1931 veröffentlichte Chefredakteur Franz Höllering interne Dokumente der NSDAP zur Gründung eines illegalen Nationalsozialistischen Fliegerkorps. Seine Ablösung durch den Verlag kommentierte Carl von Ossietzky in der Weltbühne am 5. Januar 1932 als „die skandalöseste Kapitulation vor dem Nationalsozialismus“, als „ein Verbrechen an der deutschen Pressefreiheit“.

In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Hier fehlt die Gleichschaltung und Arisierung nach 1933
Du kannst Jewiki helfen, indem du sie recherchierst und einfügst, aber bitte kopiere keine fremden Texte in diesen Artikel.

Die Hauptautoren wurden noch nicht informiert. Bitte benachrichtige sie!

Die letzte Ausgabe erschien am 26. Februar 1943, danach wurde die Zeitung als eine Maßnahme des „Totalen Krieges“ eingestellt.

Aus der Berliner Zeitung am Mittag ging 1953, nach der Restitution des enteigneten Ullstein-Vermögens, die B.Z. hervor. Diese erschien in Berlin (West) und hatte keinerlei Verbindungen zu der 1945 in Ost-Berlin gegründeten Berliner Zeitung aus dem Berliner Verlag.

Chefredakteure

  • 1904 bis 1909: Wilhelm Auspitzer (1867–1931)
  • 1909 bis 1925: Max Wolf (1877–1925)
  • 1925 bis 1926: Ernst Wallenberg (1878–1948)
  • 1926 bis 1931: Franz Höllering (1896−1968)
  • Ernst von der Decken (1894−1958)

Bekannte Mitarbeiter

Weblinks

 Commons: B.Z. am Mittag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heinz Ullstein: Spielplatz meines Lebens. Erinnerungen. Kindler, Berlin 1961, S. 34–38.
  2. David Clay Large: Berlin. Biographie einer Stadt. Beck, München 2002, ISBN 3-406-48881-1, S. 100 f.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel B.Z. am Mittag aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.