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Benno Arnold
Benno Arnold (geb. 21. November 1876 in Augsburg; gest. März 1944 im Getto Theresienstadt) war ein deutscher Textilindustrieller in Augsburg, der Opfer des Holocaust wurde.
Leben
Benno Arnold war ein Sohn des großbürgerlichen Augsburger Textilindustriellen und Kommerzienrats Albert Arnold (1844–1913), der aus Jebenhausen stammte, und dessen Frau Hermine, geb. Vogel (1853–1919), Trägerin des König Ludwig-Kreuzes. Arnold wurde in der Weimarer Republik Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei und war für sie ab 1920 Abgeordneter im Augsburger Stadtrat. Er wurde Mitinhaber der väterlichen Baumwollspinnerei und -weberei „Weberei am Sparrenlech Kahn & Arnold“, die im Jahr 1933 trotz Weltwirtschaftskrise 940 Beschäftigte hatte. Von den Gründern Alban Arnold und Aaron Kahn (1841–1926) war die Fabrik auf Benno und Arthur Arnold (1880–1941) sowie Alfred Kahn (1876–) und Berthold Kahn (1879–) übergegangen, die sie zum Zeitpunkt der Machtübergabe an die Nationalsozialisten im Reich leiteten. Das Unternehmen wurde 1938 arisiert. 1940 erfolgte der Übergang an die Neue Augsburger Kattunfabrik (NAK). Die Familien Kahn und Arnold erhielten nichts für die Fabrik. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam eine Entschädigung zustande.
Die mit ihm verschwägerten Brüder Kahn konnten mit ihrer Familie nach London, resp. Bombay emigrieren. Benno Arnold war stellvertretender Leiter der israelitischen Kultusgemeinde und Vorstand des jüdischen Altersheims gewesen. 1941 musste er den Vorstand der Augsburger jüdischen Gemeinde übernehmen und bei den Wohnungsräumungen und Deportationen organisatorisch mitwirken. Der Bruder Arthur Arnold wurde am 25. September 1941 ins Konzentrationslager Dachau deportiert und kam dort am 23. November 1941 um[1]. Die Schwester Luise Ellinger wurde am 12. August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Schließlich wurde auch er am 30. August 1942 zusammen mit seiner Frau Anna, geb. Kahn (1882–1942), ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo Anna schon nach wenigen Wochen im September 1942 starb. Benno Arnold starb dort im März 1944.
Foto
Foto Benno Arnold bei Yad Vashem Photo Archive.
Gedenken
Im Staatlichen Textil- und Industriemuseum in Augsburg wird die Deportation Arnolds erwähnt[2].
Literatur
- Joseph Walk (Hrsg.), Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. München : Saur, 1988 ISBN 3-598-10477-4
- Gernot Römer (Hrsg.), »An meine Gemeinde in der Zerstreuung.« Die Rundbriefe des Augsburger Rabbiners Ernst Jacob (1941–1949), Augsburg 2007
Weblinks
- Kurzbiografie der Schwester Luise Ellinger (1873-1943) bei Spurensuche
- Kurzbiografie der Schwägerin Else Kahn (1898-1978) bei Spurensuche
- Juden in Augsburg im Stadtlexikon Augsburg
Einzelnachweise
- ↑ Restitution eines Schweizer Kontos an die Enkel Arthur Arnolds: Claims Resolution Tribunal In re Holocaust Victim Assets Litigation Aktenzeichen: CV96-4849 am 7. Juni 2006 (pdf; 80 kB)
- ↑ Karl Borromäus Murr in: Augsburger Allgemeine 7. Februar 2010
Personendaten | |
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NAME | Arnold, Benno |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Industrieller |
GEBURTSDATUM | 21. November 1876 |
GEBURTSORT | Augsburg |
STERBEDATUM | März 1944 |
STERBEORT | Ghetto Theresienstadt |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Benno Arnold aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |