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Biblia Hebraica

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Unter dem Namen Biblia Hebraica wurde und wird eine Reihe textkritischer Handausgaben des Tanachs (auch: Hebräische Bibel) publiziert, die insbesondere den Bedürfnissen historisch-kritischer Bibelwissenschaft Rechnung tragen sollen. In verschiedenen Editionen erscheint sie seit Anfang des 20. Jahrhunderts unter dem Dach protestantischer Bibelgesellschaften, seit der 3. Auflage 1937 auf der Grundlage des Codex Leningradensis B 19A aus der Nationalbibliothek St. Petersburg (darum jetzt gelegentlich auch Codex Petropolitanus genannt).

Ausgaben der Biblia Hebraica

Psalm 1, Verse 1 und 2 nach der Biblia Hebraica Stuttgartensia, mit Teamim. OT

Die ersten drei Auflagen wurden von dem Hebraisten Rudolf Kittel herausgegeben (deren letzte üblicherweise zitiert als Biblia Hebraica Kittel bzw. BHK).

Die nachfolgende Ausgabe war die im Auftrag der Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart von Karl Elliger (1901–1977) und Wilhelm Rudolph in zahlreichen Auflagen herausgegebene Biblia Hebraica Stuttgartensia (BHS), die erstmals zwischen 1967 und 1977 in aufeinander folgenden Heften herausgebracht wurde. Anlass für den Namenswechsel war die komplette Überarbeitung des textkritischen Apparates und die kritische, vollständige Herausgabe der Masora parva am Rande des Texts zusammen mit dem System der Verweise an die Masora magna. Wie die BHK übernimmt die BHS den masoretischen Text des Codex Leningradensis/Petropolitanus, der, soweit bekannt, „die älteste datierte Handschrift der vollständigen hebräischen Bibel“[1] ist. Anders als der Codex Leningradensis/Petropolitanus sind in der BHS die Bücher 1./2. Chronik am Ende des Kanons angeordnet worden.

Seit 2004 werden unter dem Namen Biblia Hebraica Quinta (BHQ) Teile einer neuen Edition publiziert, die zusätzliche Textvarianten (u. a. sämtliche Varianten der sog. Qumran-Handschriften) sowie die gesamte Ausgabe der Masora magna enthalten. Der Bedeutung der Ausgabe in der weltweiten Wissenschaftsgemeinschaft entsprechend ist die Standardsprache für Erläuterungen nun Englisch (Einführungen zudem in Deutsch und Spanisch).

Chronologie der Veröffentlichungen

  • 1906: Herausgabe der Biblia Hebraica (1. Auflage) durch Rudolf Kittel auf der Grundlage des Textus receptus von Ben Chajim.
  • 1925: Die Württembergische Bibelanstalt in Stuttgart übernimmt die Biblia Hebraica (2. Auflage).
  • 1937: Herausgabe der Biblia Hebraica (3. Auflage), durch Rudolf Kittel, Otto Eißfeldt, Albrecht Alt und Paul Kahle auf der Grundlage des Ben-Ascher-Textes (in Form des Leningrader Codex von 1008 n. Chr.) neu bearbeitet.
  • 1955: Letzte Auflage der kittelschen Biblia Hebraica (9. Auflage).
  • 1966–1967: Neubearbeitung der Biblia Hebraica und Umbenennung in Biblia Hebraica Stuttgartensia durch Karl Elliger und Wilhelm Rudolph.
  • 1997: Letzte Überarbeitung der Biblia Hebraica Stuttgartensia (5. Auflage).
  • 2004: Veröffentlichung des ersten Bandes der Biblia Hebraica Quinta (BHQ).

Aktuelle Ausgaben der BHS/BHQ

Anmerkungen

  1. BHS, 19975, S. V

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Biblia Hebraica aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.