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Bistum Jerusalem
Das Bistum Jerusalem wurde 1841 gemeinsam von Großbritannien und dem Königreich Preußen errichtet.
Preußisch-Britisches Bistum
Die Idee entstammte den Erweckungsbewegungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, denen der romantisierende König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen anhing. Die Verhandlungen dazu führte der preußische Botschafter in London, Christian Karl Josias von Bunsen. Ergebnis war, dass der Bischof abwechselnd von Berlin und dem Erzbischof von Canterbury bestimmt wurde und er – wegen der apostolischen Sukzession – ebenso wie das klerikale Personal des Bistums immer anglikanisch sein musste. Das Erstbenennungsrecht stand dem Erzbischof von Canterbury zu, der den aus Posen stammenden, in England konvertierten Professor Michael Salomo Alexander (1799–1845) ernannte. Dessen – durch Berlin ernannter – Nachfolger wurde der Schweizer Samuel Gobat (1799–1879). Dritter Bischof wurde Joseph Barclay, der aber bereits nach zwei Jahren verstarb. Zur Ernennung eines Nachfolgers – jetzt wieder durch Preußen – kam es nicht mehr. Dies wurde durch Auseinandersetzungen darum, wie weit sich die preußische Seite auf angelikanische Dogmen einlassen sollte, verhindert. Das Bistum bestand formal noch bis zum 3. November 1886, als es durch den preußischen König, Kaiser Wilhelm I., aufgekündigt wurde.
Anglikanische Diözese
Den Namen des Bistums übernahm nun eine Diözese der Episkopalkirche von Jerusalem und dem Nahen Osten. Der deutsche Teil bildete die Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache zu Jerusalem.
Die Anglikanische Diözese wird seit 2007 von Suheil Dawani, Bischof von Jerusalem, geleitet. Seine Bischofskirche ist die St.-Georgs-Kathedrale in Jerusalem. Der Amtsbezirk erstreckt sich über Israel, das Westjordanland, Jordanien, Syrien und den Libanon.
Literatur
- Friedrich Heyer: 2000 Jahre Kirchengeschichte des Heiligen Landes: Märtyrer, Mönche, Kirchenväter, Kreuzfahrer, Patriarchen, Ausgräber und Pilger. Studien zur orientalischen Kirchengeschichte 11. Münster u.a. 2000. ISBN 3-8258-4955-4
- Martin Lückhoff: Anglikaner und Protestanten im Heiligen Land: Das gemeinsame Bistum Jerusalem (1841-1886). Abhandlungen des deutschen Palästinavereins 24. Wiesbaden 1998. ISBN 3-447-04011-4
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