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Posen
Posen | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Polen | |||
Woiwodschaft: | Großpolen | |||
Landkreis: | Kreisfreie Stadt | |||
Fläche: | 261,9 km² | |||
Geographische Lage: | 52° 24′ N, 16° 55′ O52.416.916666666667Koordinaten: 52° 24′ 0″ N, 16° 55′ 0″ O | |||
Höhe: | 60 m n.p.m | |||
Einwohner: |
546.829 | |||
Postleitzahl: | 60-010 bis 61-890 | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 61 | |||
Kfz-Kennzeichen: | PO | |||
Wirtschaft und Verkehr | ||||
Straße: | Autostrada A2 | |||
DK5 | ||||
DK11 | ||||
Schienenweg: | Berlin-Warschau | |||
Stettin-Breslau | ||||
Nächster int. Flughafen: | Posen-Ławica | |||
Gemeinde | ||||
Gemeindeart: | Stadtgemeinde | |||
Fläche: | 261,9 km² | |||
Einwohner: |
546.829 | |||
Bevölkerungsdichte: | 2088 Einw./km² | |||
Gemeindenummer (GUS): | 3064011 | |||
Verwaltung (Stand: 2009) | ||||
Stadtpräsident: | Ryszard Grobelny | |||
Adresse: | pl. Kolegiacki 17 61-841 Poznań | |||
Webpräsenz: | www.poznan.pl |
Posen (polnisch Poznań ), im westlichen Teil Polens an der Warthe gelegen, ist die historische Hauptstadt der Provinz Großpolen und der gleichnamigen Woiwodschaft. Die fünftgrößte Stadt Polens ist ein Zentrum von Industrie, Handel und Forschung und gehört zu den kulturellen Mittelpunkten des Landes. Die Universitätsstadt ist zudem größter Verkehrsknotenpunkt zwischen Berlin und Warschau. Posen ist ein Kandidat für die Kulturhauptstadt Europas 2016.
Posen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Vorgeschichte und Mittelalter
Posen ist eine der ältesten Städte in Polen. Es ist nicht geklärt, seit wann das heutige Stadtgebiet ununterbrochen besiedelt ist. Die frühesten Siedlungsspuren sind 12.000 Jahre alt. Die Lage beidseits der Warthe, an den uralten Handelspfaden zwischen Ost- und Westeuropa, ermöglichte Posen eine stetige Entwicklung.
Die erste Nennung Posens fällt mit der Erwähnung der Stadt als erstem polnischen Bischofssitz im Jahre 968 zusammen (siehe Erzbistum Posen). Aus dieser Zeit stammt auch der erste Vorgängerbau des Posener Doms. In der Kathedrale wurden die ersten Herrscher Polens bestattet. Eine weitere Erwähnung erfolgt in der Thietmarchronik im Jahr 1005. Daraus sowie aus Grabungsfunden geht hervor, dass Posen eine der am stärksten ausgebauten Festungen in Polen war, als dieses unter Bolesław I. Chrobry zum Königreich wurde unter dem Herrschergeschlecht der Piasten.
Im Jahr 1038 überfiel Böhmen das Piastenland, entführte die kostbaren Reliquien des heiligen Adalbert und besetzte Schlesien. Der Einfall des böhmischen Fürsten Břetislav I. konnte aber die wirtschaftliche Entwicklung Posens ebenso wenig aufhalten wie die Verlegung der polnischen Hauptstadt von Gnesen nach Krakau durch Kasimir I. den Erneuerer. Die erste Burg und die ältesten Siedlungen Posens lagen auf dem rechten Wartheufer und an Cybina. An der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert wandelte sich Posen von einer Wehrburg und einem Fürstensitz in eine Stadt nach westeuropäischem Vorbild. 1253 unter Przemysław I. gründeten deutsche Einwanderer der Altstadt gegenüber auf dem linken Ufer der Warthe eine Siedlung nach Magdeburger Recht.[3]
Posen vom 16. Jahrhundert bis zur Zweiten Polnischen Teilung 1793
Im 16. Jahrhundert blühte die Stadt auf und wurde eines der wichtigsten Handelszentren des damaligen polnischen Staates. 1519 stiftete Bischof Jan Lubrański ein Kollegium, das mit der Zeit den Namen Lubrański-Akademie bekam. In den Jahren 1550 bis 1560 baute der Tessiner Baumeister Gianbattista Quadro, der später auch das Warschauer Königsschloss neu entwarf, das Rathaus um. Das Jesuitenkolleg Posen wurde 1571 gegründet. Im 16. Jahrhundert hatte Posen etwa 30.000 Einwohner.
Im 17. und 18. Jahrhundert hemmten Feuersbrünste, Überschwemmungen und Kriege sowie veränderte Handelsrouten die Entwicklung der Stadt. Die Situation änderte sich erst unter der Regierung von König Stanisław August in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die vom König zur grundlegenden Reform des polnischen Staates eingesetzte Kommission der Guten Ordnung erreichte gemeinsam mit den städtischen Behörden den Wiederaufbau Posens, die Wiederbelebung von Handel und Handwerk. Zum Ende des 18. Jahrhunderts zählte die Stadt Posen wieder 15.000 Einwohner.
Preußische Zeit (1793–1918)
Im Zuge der Zweiten Polnischen Teilung marschierten preußische Truppen am 30. Januar 1793 in Posen ein. Die Stadt gehörte danach zum Gebiet der neuen Provinz Südpreußen. Erst 1793, also nach mehr als 500 Jahren des Nebeneinanders, wurden die beiden Teilstädte Posens formal zu einer Stadt vereinigt.
In den ersten Jahren der preußischen Herrschaft hatten die polnischen Einwohner die gleichen Rechte wie die übrigen preußischen Bürger. Die Gleichbehandlung galt auch der Sprache, sodass das Polnische in Schulen und Behörden gebraucht wurde, obwohl man sich bemühte, den Anteil der deutschen Bevölkerung durch Begünstigungen bei der Ansiedlung zu erhöhen.
Die Zeit der Napoleonischen Kriege hatte begonnen. Am 11. Dezember 1806 erfolgte mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrages in Posen zwischen Frankreich und Sachsen die Erhebung Sachsens zum Königreich
Die Stadt Posen wurde durch zwei neuerliche Gebietswechsel betroffen. Nach der Niederlage Preußens gegen das napoleonische Frankreich wurde Großpolen samt Posen von 1807 bis 1815 Bestandteil des kurzlebigen, pronapoleonischen Herzogtums Warschau. Auf dem Wiener Kongress wurde Posen als Teil des Großherzogtums Posen schließlich wieder Preußen zugeschlagen. Der polnische Adlige Anton Radziwiłł wurde als Statthalter in der Provinzhauptstadt Posen eingesetzt. Die Stadtregierung wurde von preußischen Beamten übernommen und die polnische Amtssprache durch die deutsche ersetzt, was erst der Anfang der Germanisierung werden sollte.
Nach dem Novemberaufstand von 1830 wurde die Sonderstellung des Großherzogtums innerhalb des preußischen Staatswesens weitgehend beseitigt. Nach der Märzrevolution von 1848 wurde das Gebiet nur noch Provinz Posen genannt. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geriet die polnische Sprache immer mehr unter politischen Druck. So wurde beispielsweise der polnischsprachige Schulunterricht systematisch zurückgedrängt. Hinzu traten der Kulturkampf mit kulturellen, konfessionellen (die polnische Bevölkerung war fast gänzlich katholisch) und ökonomischen Repressionen, sowie weitere staatlich unterstützte Antipolonismen, wie die des Deutschen Ostmarkenvereins, der 1894 in Posen gegründet und Vorgängerorganisation des Bundes Deutscher Osten wurde.
In dieser Zeit wurden einige bedeutsame Bauten errichtet, so die Raczyński-Bibliothek (1829), das Hotel „Bazar“ (1841) und das Stadttheater (1875). Ein intellektuelles Zentrum der polnischen Bildungselite war die „Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften“ (1857). Maßgeblich für die Industrialisierung wurde insbesondere die Maschinenfabrik Hipolyt Cegielskis.
Nachdem 1902 die ein Jahrhundert zuvor errichteten preußischen Befestigungen abgerissen worden waren, konnte Joseph Stübben, einer der bekanntesten deutschen Stadtplaner seiner Zeit, ein repräsentatives Stadtviertel entwerfen. In den folgenden Jahren wurde eine Reihe öffentlicher Gebäude in verschiedenen Baustilen realisiert: die Königliche Akademie (1905–1910 von Eduard Fürstenau, heute Collegium Minus), das Residenzschloss (1905–1910 von Franz Heinrich Schwechten) mit vollständiger neobyzantinischer Goldmosaizierung der Schlosskapelle von August Oetken und die Oper (1910 von Max Littmann).
Polnische Zwischenkriegszeit (1918–1939)
Am Ende des Ersten Weltkrieges traten starke ethnische Spannungen in der Stadt auf. Die polnischsprachige Mehrheit[4] sah in der sich abzeichnenden militärischen Niederlage des deutschen Kaiserreiches eine Chance für eine Eingliederung der Stadt in den wiedergegründeten polnischen Staat. Ihr Großpolnischer Aufstand, vom 27. Dezember 1918 bis Februar 1919, der sich von der Stadt Posen aus auf die Provinz ausdehnte, erreichte sein Ziel: Posen und weite Teile der preußischen Provinz Posen wurden im Zuge des Versailler Vertrages dem restaurierten polnischen Staat ohne vorherige Volksabstimmung angegliedert. In den Jahren 1919 bis 1923 verließen 50.000 der etwa 60.000 Deutschen die Stadt,[5] was jedoch nicht zur Senkung der Einwohnerzahl führte.[6]
In der gesamten Zwischenkriegszeit erfuhr Posen eine vielseitige Entwicklung. Im Jahre 1919 wurde die Posener Universität und die Technische Universität Posen ins Leben gerufen. Während des Polnisch-Sowjetischen Krieges haben sowohl die Posener Einheiten als auch das Geld der Posener Banken den Ausgang sehr positiv beeinflusst. Ab dem Jahr 1921 fanden die Posener Handelsmessen statt, die ab 1925 auch internationale Beachtung fanden. Das beeinflusste nicht nur den Bau der Ausstellungshallen, sondern mittelbar auch den anderer repräsentativer Bauten und einiger Theater sowie die Anlage von Villensiedlungen wie etwa Dębiec und Ostroroga und von Mittelstandsiedlungen wie Główna, Starołęka, Komandoria, Rataje und Winiary. Die industrielle Entwicklung in den zwanziger Jahren erreichte mit der Allgemeinen Landesausstellung von 1929 einen Höhepunkt. Mit der Industrialisierung wuchs gleichzeitig die Kommunikationsinfrastruktur der Stadt sowie der Lebensstandard ihrer Einwohner. Seit 1919 verdoppelte sich fast die Einwohnerzahl und erreichte 1939 275.000 (davon ca. 6.000 Deutsche).
Posen unter deutscher Besatzung (1939–1945)
Die weitere Entwicklung der Stadt wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Im Polenfeldzug besetzte die Wehrmacht Posen am 10. September 1939 und die Stadt wurde zur Hauptstadt des neugeschaffenen „Reichsgaus Wartheland“ erklärt. Die polnische Bevölkerung wurde ab Anfang September 1939 systematischem Terror ausgesetzt. Dazu zählten Exekutionen und Massenverhaftungen der Zivilbevölkerung. In der ersten Phase wurden polnische Wissenschaftler, Angehörige der Intelligenz und Teilnehmer des Aufstands von 1918/1919 die Opfer, die im Fort VII in Posen den Tod fanden; insgesamt wurden dort zwischen Oktober 1939 und Februar 1945 ca. 20.000 Menschen ermordet.[7] Ein großer Teil der verbliebenen polnischen Bevölkerung, ungefähr 100.000 Personen, wurde vertrieben oder in andere Konzentrationslager deportiert. Davon kamen weitere ca. 10.000 Posener um. In und um Posen befanden sich ein paar weitere Konzentrations- und Arbeitslager, und zwar in Krzesiny (für ca. 10.000 Häftlinge), Smochowice (für ca. 2.000 Häftlinge), Dębiec (für ca. 2.000 Häftlinge), Zabikowo (für ca. 2.000 Häftlinge) und ein Kriegsgefangenenlager, wo 1940 bis 1945 rund 7.000 Franzosen, Briten und Sowjets inhaftiert waren.
Als Neubürger Posens wurden vor allem Deutschbalten angesiedelt. Unter dem Oberbürgermeister Gerhard Scheffler und dem Planer Walther Bangert wurden Entwürfe für eine weitreichende Umgestaltung und Erweiterung Posens fertiggestellt, die aber kriegsbedingt nicht ausgeführt wurden.
Unter dem NS-Gauleiter Greiser wurden der Eingangsbereich und das Innere des Schlosses zur ersten und einzigen „Führerresidenz“ des 3. Reiches umgebaut.[8] Dabei wurde die Schlosskapelle, eines der größten neobyzantinischen Mosaik-Gesamtkunstwerke Europas, abgerissen.
Die Nationalsozialisten gründeten im April 1941 die Reichsuniversität Posen. Die polnischen Universitäten waren seit September 1939 geschlossen, die Posener Professoren unterrichteten aber im Untergrund unter anderem an der Uniwersytet Ziem Zachodnich UZZ („Universität der Westgebiete“) weiter.
Am 4. Oktober 1943 fand in Posen ein Treffen von SS-Kommandeuren, am 6. Oktober ein weiteres Treffen von Reichs- und Gauleitern statt. Bei diesen Gelegenheiten hielt der Reichsführer SS Heinrich Himmler seine beiden Posener Reden, in denen er sich über die geheimen Vernichtungsaktionen des damaligen Regimes offen aussprach.
Am 29. Mai 1944 war die damals von 28,3 %[9] Deutschen besiedelte Stadt Ziel eines alliierten Luftangriffs, unter anderem auf die Fabrikanlagen von Focke-Wulf und der AFA. Am 23. Februar 1945 wurde Posen nach schweren Kämpfen durch sowjetische Truppen des Generals Schukow erobert.
Geschichte seit 1945
Nach der Einnahme der Stadt wurde in den Jahren 1945 bis 1947 nahezu die gesamte deutschsprachige Bevölkerung Posens vertrieben. Ihren Besitz mussten sie zurücklassen. Die Folgezeit war durch den Wiederaufbau der kriegsbedingt zerstörten Stadt geprägt. Insbesondere das im Krieg bis auf die Grundmauern zerstörte Rathaus und der historische Marktplatz stellen heute eine bedeutende Touristenattraktion dar.
Unmittelbar nach dem Kriegsende wurde das West-Institut gegründet, das zur führenden Stelle der polnischen Deutschlandforschung ausgebaut wurde.
Im Jahr 1956 kam es in der Stadt zum Posener Aufstand, welcher sich aus Streiks der Arbeiter entwickelte. Er wurde am 28./29. Juni des Jahres von der Armee blutig niedergeschlagen, hatte aber trotzdem weitreichende Folgen.
1983 und 1997 besuchte Papst Johannes Paul II. die Stadt.
1998 traf sich im Rahmen des Weimarer Dreiecks der damalige Bundeskanzler Kohl mit den Präsidenten Frankreichs und Polens, Chirac und Kwaśniewski in Posen.
Im Jahr 2003 jährte sich zum 750. Mal die Verleihung der Stadtrechte an Posen durch die Piastenfürsten Przemysł I. und Bolesław den Frommen. Die Stadtverwaltung und die Stiftung „750 Jahre Stadtrechte Posens“ haben aus diesem Anlass eine große Reihe von Ereignissen und Veranstaltungen aus Politik und Kultur durchgeführt, die unter der Schirmherrschaft von Aleksander Kwaśniewski stand.
Religion
Der erste Bischof des Bistums Posen wurde Missionsbischof Jordanes, der direkt dem Papst in Rom unterstellt war. In Posen fand im 10. Jahrhundert höchstwahrscheinlich die Taufe des polnischen Fürsten Mieszkos I. statt, der die Christianisierung Polens einleitete. Im 16. Jahrhunderts kamen die Jesuiten nach Posen, die bis Ende des 18. Jahrhunderts nicht nur die religiöse Entwicklung der Stadt prägten. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts, als die Stadt Teil Preußens wurde, gewann durch die deutschen Einwanderer die evangelische Kirche der Stadt neue Gläubige. In der Zeit des Kulturkampfes erfuhr die evangelische Kirche besondere staatliche Unterstützung, während die katholische hingegen stark unter Druck geriet. Nach 1918 schrumpfte die Zahl der evangelischen Gläubigen in Posen jedoch stark und entspricht seit ca. 1924 dem polnischen Landesdurchschnitt.
Stadtteile
Posen ist in fünf große Stadtteile aufgeteilt:
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist die Altstadt mit dem Alten Rathaus und dem Alten Markt sowie die Kathedrale, die sich auf der Dominsel befindet. Sie ist den Heiligen Peter und Paul geweiht. Herausragend ist das Nationalmuseum (Muzeum Narodowe); hier befinden sich mehrere wertvolle und bekannte Werke (Triptychon „Allegorie Modell der Welt und der Danziger Gesellschaft“, „Allegorie des Reichtums“ und „Allegorie des Hochmuts“, 1600) von Anton Möller (1563–1611, berühmt als der „Maler von Danzig“). Zum Nationalmuseum gehören auch Außenstellen außerhalb der Stadt, unter anderem in den großpolnischen Schlössern Rogalin, Gołuchów und Śmiełów. Im Zentrum der Stadt befindet sich das Stary Browar, ein 2003 eröffnetes Kultur- und Geschäftszentrum, das im Gebäude einer ehemaligen Brauerei eingerichtet wurde. Das bekannteste Charakteristikum der Stadt ist die Messe.
Eines der markanten neueren Bauwerke ist das ehemalige kaiserliche Residenzschloss. Es wurde nach 1945 als Rathaus benutzt; es ist heute das Kulturzentrum „Zamek“. Es wurde 1905–1910 im Auftrag des deutschen Kaisers Wilhelm II. von dem Architekten Franz Heinrich Schwechten erbaut. Zu den zahlreichen zeitgenössischen Künstlern, die das prunkvolle Innere des Schlosses gestalteten, zählt auch der Kirchenmaler und Mosaizist August Oetken, der die prächtige, 1943 auf Anordnung des NS-Gauleiters Arthur Greiser abgetragene Schlosskapelle schuf. Das „Kaiserschloss Posen / Zamek cesarski w Poznaniu“ war 2003 Gegenstand einer Doppelausstellung in Potsdam und Poznan.
Die Route der Könige und Kaiser verbindet die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Kultur
- Transatlantyk – internationales Film- und Musikfestival, das erstmals im August 2011 veranstaltet wurde
Wirtschaft
Posen ist einer der wichtigsten Standorte für Industrie, Dienstleistungen und Handel in Polen. Daneben ist es bedeutender Messestandort.
Verkehr
Posen ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt im Westen Polens. Hier verlaufen die Autobahn A2 und Fernstraße DK92 von der deutschen an die weißrussische Grenze über Warschau. Weitere wichtige Straßen sind die DK5 und die DK11.
Ferner befindet sich hier ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt mit Verbindungen nach Berlin, Warschau-Minsk-Moskau, Danzig, Olsztyn, Kołobrzeg, Kattowitz, Breslau und Stettin.
Im Stadtteil Ławica in Posen befindet sich ein internationaler Flughafen und ein Luftwaffenstützpunkt.
Im Nahverkehr betreiben die Posener Verkehrsbetriebe (MPK) 56 Buslinien und 18 Straßenbahnlinien im Tagnetz und 21 Buslinien und eine Straßenbahnlinie im Nachtnetz.
Die nahe gelegene Motorsport-Rennstrecke Tor Poznań ist FIA-zugelassen, es werden aber auch Amateurrennen ausgetragen. Teilweise ist auch Training für PKW und Motorräder ohne Anmeldung möglich.
Universitäten
Die Stadt Posen beherbergt folgende Universitäten:
- Adam-Mickiewicz-Universität Posen (UAM)
- Technische Universität Posen
- Medizinische Universität Posen
- Musikakademie Posen
- Uniwersytet Ekonomiczny (früher: Akademia Ekonomiczna) w Poznaniu (Universität für Ökonomie und Wirtschaft Posen)
- Uniwersytet Przyrodniczy (früher: Akademia Rolnicza im. Augusta Cieszkowskiego) w Poznaniu (Landwirtschaftliche Universität Posen)
- Uniwersytet Artystyczny (früher: Akademia Sztuk Pięknych) w Poznaniu (Kunstuniversität Posen)
Partnerschaften
Posens Partnerstädte sind:[10]
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Sport
Posen hat zwei bekannte Fußballvereine, den Erstligisten KKS Lech Posen und den Traditionsklub Warta Posen, der aktuell in der zweiten Liga spielt.
Bekannt ist in Posen die Regattastrecke auf dem Malta-See (Jezioro Maltańskie). Hier fand unter anderem 2009 die Ruder-Weltmeisterschaft statt.
Persönlichkeiten
Posen war Geburtsort einiger bekannter Persönlichkeiten wie Paul von Hindenburg. Unter Liste der Persönlichkeiten der Stadt Posen findet sich eine Liste wichtiger Persönlichkeiten, die mit Posen in Verbindung stehen.
Verweise
Siehe auch
Literatur
- Frieder Monzer: Posen, Thorn, Bromberg (mit Großpolen, Kujawien und Südostpommern), Trescher Reiseführer 2011, ISBN 978-3-89794-201-1
- Wilfried Gerke: Posener biographisches Lexikon. Lüneburg 1975, 72 S.
- Wilfried Gerke: Die St.-Pauli-Kirchengemeinde in Posen. Lüneburg 1999, 72 S. m. Abb.
- Gotthold Rhode: Geschichte der Stadt Posen, 1953
- A. Angermann: Die evangelischen Kirchen des Posener Landes seit 1772, Festgabe des Posener Hauptvereins zur Haupt-Versammlung des Gustav Adolf Vereins in Posen, 23. bis 28. September 1912. Wirsitz
- Martin Sprungala: Die Geschichte der Posener Kreise und kreisfreien Städte. Bad Bevensen 2007.
- Kaiserschloss Posen – Zamek cesarski w Poznaniu. Von der „Zwingburg im Osten“ zum Kulturzentrum „Zamek“ – Od pruskiej „warowni na wschodzie“ do Centrum Kultury „Zamek“, Ausstellungskatalog. Potsdam – Poznan (Stiftung Preußische Schlößer und Gärten Berlin-Brandenburg – Centrum Kultury Zamek w Poznaniu) 2003, 242 S. mit zahlr. Abb. ISBN 83-89313-17-0
- Gerold Schmidt: Der Bilder-Zyklus zum Leben der Heiligen Elisabeth in der „Elisabeth-Kemenate“ auf der Wartburg von Prof. August Oetken (1868–1951). In: Wartburg-Stiftung (Hrsg.): Wartburg Jahrbuch 1997. Schnell und Steiner, Regensburg 1998, S. 103–128
- Cornelia Östreich: „Des rauhen Winters ungeachtet …“ Die Auswanderung Posener Juden nach Amerika im 19. Jahrhundert, Hamburg 1997.
- 2) Posen. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 13. Band, S. 310–311.
Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt Posen (deutsch)
- Stadtgeschichte auf Englisch (In der deutschen Version fehlt die Rubrik „Fakty i liczby“ („Tatsachen und Zahlen“) / „Facts and figures“.)
- Deutschsprachige Publikationen über Poznań/Posen bei LitDok Ostmitteleuropa / Herder-Institut (Marburg)
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2014. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF), abgerufen am 28. November 2014.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2014. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF), abgerufen am 28. November 2014.
- ↑ Withold Maisel: Die Quellen des deutschen Rechts im mittelalterlichen Posen, in: Dietmar Willoweit und Winfried Schich (Hrsg.): Studien zur Geschichte des sächsisch-magdeburgischen Rechts in Deutschland und Polen. Lang, Frankfurt 1980. S. 116ff.
- ↑ Laut der Volkszählung von 1910 zählte die Stadt Posen einschließlich der Garnison 156.696 Einwohner, davon 57,1 % oder 89.473 Polen und 42,9 % oder 67.223 Deutsche
- ↑ Antoni Zubinski: Poznań w latach 1919–1939. Posen 2000.
- ↑ Einwohnerzahl 1919: 158.185, davon ca. 60.000 Deutsche; 1924: 193.228, davon ca. 10.000 Deutsche).
- ↑ Marian Olszewski: Fort VII w Poznaniu. Poznań 1974
- ↑ Daniel Ast, Jürgen Ast: Hitlers Schloss in Posen - Die letzte "Führerresidenz". Filmdokumentation, D, 2011, 45 Min.
- ↑ Stand 1. April 1944 323.747 Einwohner, davon 71,1 % Polen; 28,3 % Deutsche; 0,6 % andere.
- ↑ poznan.pl
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