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Blätterpilz
Für die systematische Einteilung der Lebewesen existieren neben- und nacheinander verschiedene Vorschläge. Das hier behandelte Taxon ist veraltet oder entspricht nicht der gegenwärtig in der deutschsprachigen Wikipedia verwendeten Systematik.
Als Blätterpilze oder Lamellenpilze werden Ständerpilze bezeichnet, deren gestielte oder flach am Substrat anliegenden Hüte auf der Unterseite ein lamellenförmiges Hymenophor ausbilden. Im weiteren Sinn zählen dazu auch porlingsartige, konsolenförmige Fruchtkörper, die unten eine lamellige Struktur aufweisen, wie zum Beispiel die Gattungsvertreter der Blättlinge (Gloeophyllum) oder Blätterporlinge (Lenzites).[1]
Merkmale
Zur Bestimmung von Blätterpilzen im engeren Sinn sind folgende Merkmale relevant:
- Farbe des Sporenpulvers
- Ansatz der Lamellen am Stiel (frei, angewachsen, herablaufend usw.)
- Struktur der Huthaut (glatt, faserig, schuppig, trocken, schleimig etc.)
- Art des Velums (Scheide, Stielring, Hutflocken, Schleier)
- chemische Farbreaktionen des Fleischs und der Sporen
Geschichte
Blätterpilze war früher auch der deutsche Trivialname für die Ordnung Agaricales, als diese nur Hutpilze umfasste, deren Fruchtkörper Lamellen (= „Blätter“) besitzen. Heute eignet sich der Begriff nur noch für die morphologische Definition von Fruchtkörpern, weil die Agaricales auch Arten ohne typische äußerliche Merkmale von Blätterpilzen beinhalten. Dazu zählen unter anderen die keulenförmigen bis korallenartig verzweigten Keulchen (Clavaria), die mehr oder weniger runden Boviste (Bovista) sowie die unterirdisch fruktifizierenden Heidetrüffeln (Hydnangium).
Auch in anderen Ordnungen existieren Arten, die Fruchtkörper mit Lamellen aufweisen: Die am Artikelanfang bereits erwähnten Blätterporlinge werden zu den Stielporlingsartigen (Polyporales) gerechnet, die Afterleistlinge (Hygrophoropsis) gehören zu den Dickröhrlingsartigen (Boletales) und die Milchlinge (Lactarius) sind Bestandteil der Täublingsartigen (Russulales).[1][2]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Heinrich Dörfelt; Gottfried Jetschke (Hrsg.): Wörterbuch der Mycologie. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/ Berlin 2001, ISBN 978-3-827-40920-1 (384 Seiten).
- ↑ Franz Oberwinkler: Vorlesungen „Evolution und Ökologie der Pilze“. Wintersemester 2005/ 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) Eberhard Karls Universität Tübingen, archiviert vom Original am 4. Mai 2006; abgerufen am 2. August 2012 (Streaming-Videos). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Blätterpilz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |