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Bombieren

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Als Bombieren bezeichnet man allgemein eine wölbende Verformung. Bombiert wird überwiegend maschinell, aber auch in handwerklicher Freihandarbeit.

Fachsprache der metallverarbeitenden Berufe:

  • Bei Blechen: wölbende Verformung zur Erhöhung der Stabilität.
  • Bei der Walzwerktechnik: Die gezielte fassartige Verdickung der Walzen zur Mitte hin, um die Durchbiegung der Walzen auszugleichen, die bei rein zylindrisch geformten Walzen zu einer über die Breite nicht gleichmäßigen Dicke des gewalzten Werkstücks führen würde.
  • Beim Abkanten bzw. Biegen (von Blechen etc.): Eine gezielte Wölbung der Biegewerkzeuge über ihre Länge, um die während des Biegevorgangs entstehende Verformung der Unter- und/oder Oberwange auszugleichen. Ohne einen solchen Ausgleich würde während des Biegens die Parallelität von Ober- und Unterwerkzeug aufgelöst, mit der Folge dass der erzielte Biegewinkel über die Biegelinie hinweg variieren würde. (Beim Biegen ist die Biegelinie der Werkstücke regelmäßig kürzer als in der konkreten Abkantpresse maximal zulässig. Dadurch wirkt die Biegekraft nur auf einem Teil der Gesamtlänge der Unter- und Oberwange: Die Wangen werden über die Länge ungleichmäßig belastet und biegen sich entsprechend durch.)
  • Beim Blechtiefziehen: Eine – vor allem beim Tiefziehen flächiger Teile notwendige – Veränderung des Tiefziehwerkzeugs, so dass die Verformung des Bleches über das gewünschte Maß hinaus erfolgt und so das Rückfedern des Werkstückes ausgeglichen wird. Die Bestimmung dieser Veränderung nach Art und Größe erfordert einen hohen Rechenaufwand.
    Ein weiteres Verfahren der Blechstabilisierung ist die Waffelprägung.

Auch bei der Schmuckherstellung (insbesondere zur Vermeidung von Verletzungen beim Tragen von Ringen durch scharfe Kanten), bei verschiedenem Werkzeug und bei optischen Linsen spricht man vom Bombieren.

Bei Konservendosen nennt man die Aufblähung von Dosen Bombage. Sie tritt auf, wenn der Inhalt durch Gärung oder Fäulnis Gase entwickelt, die zu einer Druckerhöhung im Inneren führen (siehe auch Botulinumtoxin). Dies kann ein Zeichen für einen verdorbenen Inhalt sein, ist manchmal jedoch auch durch die bewusste Nachgärung bedingt (z. B. beim Surströmming). Andererseits wird bei kohlensäurehaltigen Getränkedosen der Boden nach innen bombiert, um die Druckstabilität zu erhöhen. Ansonsten würde sich beim Schütteln der Boden nach außen wölben. Die Bombierung nach innen bewirkt auch einen sicheren Stand der Dosen.

Die Böden von Kochtöpfen und Bratpfannen sind leicht nach innen bombiert, denn der Temperaturgradient beim Wärmedurchgang, bei Drucktöpfen auch der Druck, führen zu einer Wölbung nach außen. Für eine gute Wärmeübertragung sollte der Boden im Einsatz flach sein.

Den Begriff findet man außerdem in der Gürtelherstellung. Bombierte Gürtel bestehen aus einer Ober- und einer Unterschicht (Leder oder Kunstleder), zwischen die eine dritte Schicht aus anderem Material so eingearbeitet wird, so dass die Oberschicht aufgewölbt beziehungsweise erhaben wirkt.

Bei Eisen-, U- oder Straßenbahnen spricht man von Bombierung, wenn die Seitenwände eines Wagens oberhalb des Einstiegs nach außen gewölbt sind, um im Innenraum mehr Platz zu schaffen. Beispiele hierfür sind die BVG-Baureihe IK der Berliner U-Bahn oder die Wagen der 4. Generation der S-Bahn Kopenhagen.

Siehe auch

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bombieren aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.