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Boygroup

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Eine Boygroup oder Boyband[1][2] (englisch boy band) ist eine Popgruppe mit ausschließlich männlichen Mitgliedern im Teenager- und Twen-Alter, die oft auch synchron zum Gesang tanzen. Nicht unter diesen Begriff fallen für gewöhnlich rein männliche Bands, deren Mitglieder Instrumente spielen.

Die Bezeichnung wird erst seit den 1990er-Jahren verwendet, auch wenn das Konzept der analog zu Girlgroups meist von Managern oder in einem Casting zusammengestellten Gruppen bereits in den 1960er- und 1970er-Jahren Erfolg hatte, etwa mit den Monkees oder den Village People.[3] Als weitere Vorläufer gelten die in den 1970er-Jahren erfolgreichen Bay City Rollers oder die New Kids on the Block in den 1980ern.

Erst mit dem zunehmenden Aufkommen nahezu identisch konzipierter Gruppen wie Take That, East 17, Worlds Apart und Caught in the Act Mitte der 1990er-Jahre wurde der Begriff Boygroup im deutschen Sprachraum geläufig. Mit über 100 Millionen verkauften Tonträgern ist die von Lou Pearlman gegründete Gruppe Backstreet Boys die bislang erfolgreichste ihres Genres. Pearlman war außerdem für die ähnlich erfolgreiche Boygroup *NSYNC verantwortlich.[3] In der ersten Hälfte der 2010er Jahre war One Direction international erfolgreich, in der zweiten Hälfte ist vor allem die südkoreanische Gruppe BTS weltweit populär.[4][5]

Kennzeichnend für Boygroups ist ihr kommerzieller Charakter, da sie auf eine der wichtigsten Zielgruppen des Musikmarktes, weibliche Teenager, ausgerichtet sind. Optische Qualitäten überwiegen häufig die stimmlichen.[6] Die Musik folgt aktuellen Trends, Satzgesang ist typisch.[7] Ein erfahrener Musikproduzent überwacht üblicherweise das Gesamtkonzept, von der Musik über die Choreografien bis hin zum Image.[3] Das musikalisch autonome US-Hip-Hop-Kollektiv Brockhampton, das aus einer Online-Community heraus entstand, will diesem Image entgegenzuwirken, indem es den Begriff Boyband zur Selbstbeschreibung anwendet und auf diese Weise neu zu definieren versucht.[8][9]

Belege

  1. dpa: Boyband-Macher Lou Pearlman im Gefängnis gestorben. In: Stern.de. 21. August 2016, abgerufen am 30. August 2016.
  2. Till Krause: Der letzte Plan des Boyband-Machers. In: SZ-magazin.de. Süddeutsche Zeitung, 25. August 2016, abgerufen am 30. August 2016.
  3. 3,0 3,1 3,2 Peter Wicke und Wieland & Kai-Erik Ziegenrücker (Hrsg.): Boy Group. In: Handbuch der populären Musik. Schott Music, Mainz 2006, S. 113.
  4. K-pop stars BTS: the biggest boy band in the world. In: The Times. 6. Oktober 2018, abgerufen am 8. November 2018 (english).
  5. T.K. Park, Youngdae Kim: How BTS Succeeded Where Other Boy Bands Couldn’t. In: Vulture. 25. Oktober 2018, abgerufen am 8. November 2018 (english).
  6. Pia Ambrosch: Boygroups, Pop-Archiv International 11/1997 vom 15. November 1997, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar).
  7. Boygroup. In: Riemann Musiklexikon. 13 Auflage. 1, Schott Music, Mainz 2012, S. 270.
  8. Sam Moore: Brockhampton are changing music – here’s everything you need to know. BBC, 26. September 2018, abgerufen am 23. April 2019 (english).
  9. Eric Skelton: Why Brockhampton Call Themselves a Boyband. Complex, 3. Oktober 2017, abgerufen am 23. April 2019 (english).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Boygroup aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.