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The Times
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The Times ist eine nationale Tageszeitung aus Großbritannien.
Außerhalb Großbritanniens wird sie manchmal als The London Times oder The Times of London bezeichnet, um sie von vielen anderen Zeitungen mit dem Namen Times zu unterscheiden.
Geschichte
The Times wurde vom Buchdrucker John Walter am 1. Januar 1785 als The Daily Universal Register gegründet.[2] Sie änderte ihren Titel am 1. Januar 1788 in The Times. John Walter war auch der erste Herausgeber der Zeitung. Anfangs hatte das Blatt nur einen geringen Ruf, erst als Walters Sohn, John Walter der Jüngere, 1803 die Herausgabe des Blattes übernahm, änderte sich dies. Bis zu seinem Tode 1847 war der jüngere Walter für die Times tätig. Bereits zu Beginn seiner Tätigkeit faßte er den Entschluss, die Times unabhängig von Regierung und Parteien zu machen, was ihm aber schwer gemacht wurde. Unter anderem durfte er die Regierungspaketschiffe nicht benutzen, um seine Korrespondenzen zu erledigen. Deshalb organisierte er einen eigenen Dienst mit Fahrzeugen, Brief- und Eilboten.[3]
Am 29. November 1814 wurde die Times erstmals und als erste Zeitung der Welt mit einer dampfbetriebenen Schnellpresse der Deutschen Friedrich Koenig und Andreas Friedrich Bauer gedruckt, was einen Meilenstein in der Geschichte der Drucktechnik darstellte und die Herstellung von 1.100 Exemplaren pro Stunde erlaubte. Damit wurde gleichzeitig auch die Ära der Massenblätter eingeläutet.
Auch der Mangel an politischer Konsequenz, den man der Times mitunter vorwarf, konnte ihrem Erfolg keinen Abbruch tun. Ihr Einfluss wurde erst erschüttert, als die so genannten Pennyzeitungen (The Daily Telegraph, Morning Star und Standard) erschienen, die nicht nur einen weit größeren Leserkreis gewinnen konnten, sondern die Times auch zwangen, den Preis für das Blatt auf drei Pence zu senken. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Auflage auf etwa 75.000 Exemplare geschätzt. Seit 1877 erscheint sie auch in einer Wochen- und in einer zweitägigen Ausgabe.
Für The Times wurde auch die bekannte Schriftart Times entwickelt.
1966 kaufte die Thomson-Gruppe die Times von Lord-Astor of Hever und der Gründerfamilie Walter.[4]
In der Zeit vom 1. Dezember 1978 bis zum 12. November 1979 war das Erscheinen der Times für annähernd ein Jahr wegen eines Arbeitskampfes eingestellt, der sich an der geplanten Stellenstreichung durch die Modernisierung der Druckerei entzündet hatte.[5]
Gegenwart
Die Zeitung gehört seit 1981 zum Medienkonglomerat News Corporation von Rupert Murdoch. Er erwarb sie am 13. Februar 1981[6] von der Thomson-Gruppe, die die Blätter The Times und The Sunday Times wegen Schwierigkeiten mit den britischen Gewerkschaften und Ertragsschwächen verkaufen wollte.[7] Seit geraumer Zeit tendiert die Times dazu, Murdochs politische Ansichten zu reflektieren.
In den achtziger Jahren verließen deshalb mehrere prominente Redakteure und Korrespondenten die Zeitung und wechselten zum neu gegründeten The Independent, unter anderem der bekannte Nahostkorrespondent Robert Fisk.
Im Oktober 2011 betrug die Auflage der Times ca. 417.000 Exemplare.[8]
Nach 216 Jahren als Broadsheet-Zeitung erscheint The Times seit dem 6. November 2004 im kompakten Tabloid-Format.
Seit dem 6. Juni 2006 gibt es auch eine eigene US-Ausgabe der Times, die in New York gedruckt wird.
Seit Juni 2010 kostet der Webzugriff auf die Times sowie die Sunday Times pro Tag 1 Pfund oder 2 Pfund pro Woche.[9]
Die Umstellung auf das Bezahlmodell hatte gravierende Auswirkungen auf die Anzahl der Leser. So berichtete der britische Konkurrent Guardian basierend auf eigenen Berechnungen, es seien lediglich zehn Prozent der früheren Leser verblieben. Dies habe massive Auswirkungen auf die Werbeeinnahmen, der Marktanteil bei den Online verfügbaren Zeitungen sei von 15 % auf unter 1 % geschrumpft.[10]
Herausgeber
- John Walter (der Ältere) (1785–1803)
- John Walter (der Jüngere) (1803–1809)
- John Stoddart (1809–1817)
- Thomas Barnes (1817–1841)
- John Delane (1841–1877)
- Thomas Chenery (1877–1884)
- George Earle Buckle (1884–1912)
- Geoffrey Dawson (1912–1919)
- Henry Wickham Steed (1919–1922)
- Geoffrey Dawson (1923–1941)
- Robert McGowan Barrington-Ward (1941–1948)
- William Francis Casey (1948–1952)
- William Haley (1952–1966)
- William Rees-Mogg (1967–1981)
- Harold Evans (1981–1982)
- Charles Douglas-Home (1982–1985)
- Charles Wilson (1985–1990)
- Simon Jenkins (1990–1992)
- Peter Stothard (1992–2002)
- Robert Thomson (2002–2007)
- James Harding (seit 2007)
Prominente Redakteure und Korrespondenten
- William Howard Russell (Krimkrieg 1854–56, Sezessionskrieg 1861–65)
- Philip Graves (u. a. Konstantinopel 1908–1914 und ab 1919)
- Robert Fisk (Nahost (Beirut), wechselte 1988 zum Independent)
- Henri Opper de Blowitz (Pariser Chefkorrespondent ab 1873)
Weblinks
- Times Online
- Archiv von 1785 bis 2006 – Volltext und Originallayout (kostenpflichtig)
Einzelnachweise
- ↑ The Guardian (Hrsg.): National daily newspaper circulation June 2012. 2012-7-13 (HTML, abgerufen am 9. November 2012).
- ↑ The Times: After 221 years, the world’s leading newspaper shows off a fresh face
- ↑ Brockhaus 14. A., Bd. 15
- ↑ spiegel.de 10. Oktober 1966: [1] "Das Londoner Qualitätsblatt (Auflage: 285 000) arbeitet seit Jahren mit Verlust."
- ↑ BBC
- ↑ Deutsche Welle: Kalenderblatt vom 13. Februar, abgefragt am 12. Februar 2009
- ↑ Blut mischt sich mit Wasser. In: Der Spiegel. Nr. 11, 1984, S. 187ff (online).
- ↑ http://www.abc.org.uk/Certificates/17368582.pdf ABC Circulation Certificate October 2011
- ↑ Mercedes Bunz: Times and Sunday Times websites to start charging from June. The Guardian, 26. März 2010.
- ↑ Ben Schwan: Times testet Paid-Content im Netz - Die große User-Flucht taz.de, vom 21. Juli 2010, aufgerufen 22. Juli 2010
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel The Times aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |