Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Henri Opper de Blowitz

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Opper de Blowitz in der Vanity fair vom 7. Dezember 1889

Henri Georges Stephane Adolphe Opper de Blowitz (geb. 28. Dezember 1825 in Blowitz; gest. 18. Januar 1903 in Paris) war ein französischer Journalist.

Blowitz wurde im damals österreichischen Böhmen als Sohn einer jüdischen Familie geboren. Bereits mit 15 Jahren verließ er seine Heimat und eignete sich auf Reisen breite Sprachkenntnisse an. Nachdem er zunächst aus finanziellen Gründen nach Amerika auswandern wollte, nahm er nach dem Studium 1849 eine Stelle als Professor für Deutsch am Lycée von Tours an. Die akademische Laufbahn beendete er nach zwischenzeitlichen Wechseln nach Limoges, Poitiers und Marseille 1859 zugunsten einer Karriere als Journalist.[1] Er wurde Redakteur der Zeitung Gazette du Midi, später der La Décentralisation in Lyon. Im selben Jahr heiratete er.

Opper de Blowitz war als Journalist mehrfach in Skandale involviert, so 1869 während der Kandidatur von Ferdinand de Lesseps für das französische Parlament. 1870 sagte er bereits frühzeitig den Zusammenbruch des Zweiten Kaiserreichs im Deutsch-Französischen Krieg voraus. Bestrebungen, ihn als unerwünschten Ausländer abzuschieben, begegnete er, indem er sich im selben Jahr als französischer Staatsbürger einbürgern ließ.

Im Verlauf des Krieges wurde er Mitarbeiter von Adolphe Thiers, der ihm nach Kriegsende die Stelle als französischer Konsul in Riga anbot. Blowitz wurde stattdessen Mitarbeiter der Londoner Times. 1873 wurde er nach dem Tod seines Vorgängers der Chefkorrespondent der Times in Paris. Daneben schrieb er auch für andere Zeitschriften und Magazine, bspw. für Harper’s Magazine.

Als einer der bekanntesten Journalisten seiner Zeit war Opper de Blowitz in viele politische und diplomatische Ereignisse involviert, so unter anderem in die Krieg-in-Sicht-Krise 1875, in der er eine ihm durch den französischen Außenminister übermittelte Depesche über deutsche Kriegspläne veröffentlichte. 1878 schaffte er es, den Text des auf dem Berliner Kongress abgeschlossenen Berliner Vertrages zeitgleich zu dessen Signierung zu veröffentlichen, nachdem er bereits zuvor interne Informationen aus den Kongresssitzungen mitgeteilt hatte, sehr zum Ärger des deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck.[2] Im selben Jahr wurde Opper de Blowitz Offizier der Ehrenlegion.[3]

Als Journalist führte Opper de Blowitz Interviews mit vielen Persönlichkeiten seiner Zeit. Dazu zählten neben vielen französischen Staatsmännern unter anderem Bismarck, Papst Leo XIII., der spanische König Alfons XII. sowie der rumänische König Karl I.. Heute noch bekannt ist seine Reportage von der Einweihungsfahrt des Orient-Express, an der er am 4. Oktober 1883 auf Einladung von Georges Nagelmackers teilnahm. Am Ziel in Konstantinopel gelang es ihm, mit Sultan Abdülhamid II. als einer der ersten westlichen Journalisten ein Interview zu führen.[4]

Einzelnachweise

  1. http://www.jewish-route.eu/deutsch/mesta/02_blovice/blovice.htm (abgerufen am 25. Juli 2011)
  2. http://www.gerdgruendler.de/Scoops.html (abgerufen am 25. Juli 2011)
  3. Faksimile des Ordensregisters in der Datenbank des französischen Kulturministeriums (französisch, abgerufen am 25. Juli 2011)
  4. Werner Sölch: Orient-Express. Glanzzeit, Niedergang und Wiedergeburt eines Luxuszuges, 3. Auflage, Alba-Verlag Düsseldorf 1998, ISBN 3-87094-173-1, S. 9 f.

Weblinks

 Commons: Henri Blowitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Henri Opper de Blowitz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.