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Bruno Apitz
Bruno Apitz (geb. 28. April 1900 in Leipzig; gest. 7. April 1979 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller.
Leben
Bruno Apitz wurde als zwölftes Kind einer Waschfrau und eines Wachstuchdruckers in der Leipziger Elisabethstraße Nr. 15 geboren. Apitz besuchte bis zu seinem 14. Lebensjahr die Volksschule, danach machte er eine Ausbildung zum Stempeldrucker. Während des Ersten Weltkrieges war er ein begeisterter Anhänger Karl Liebknechts.
Als er 17 Jahre alt war, hielt er eine Ansprache vor streikenden Arbeitern einer Munitionsfabrik, wofür er eine Gefängnisstrafe von 19 Monaten absitzen musste. Nach seiner vorzeitigen Entlassung 1918 beteiligte er sich in einer Leipziger Arbeiterhundertschaft an der Novemberrevolution und versuchte sich als Buchhändler. 1919 wurde er SPD-Mitglied. Wegen der Teilnahme am Buchhändlerstreik verlor der junge Apitz seine Lehrstelle.
Zur Zeit des Kapp-Putsches, an dessen Niederschlagung er aktiv beteiligt war, veröffentlichte er seine ersten Gedichte und Kurzgeschichten in satirischen Wochenzeitschriften und in KPD-Zeitungen. In dieser Zeit arbeitete er unter Anderem in einer Buchhandlung sowie in einem wissenschaftlichen Antiquariat. Schließlich wurde er Schauspieler. Im Jahr 1924 schrieb er sein erstes Theaterstück Der Mensch im Nacken. In der letzten Phase der Weimarer Republik sowie der Zeit des Nationalsozialismus entstanden unter anderem der Roman Fleck und Barb, die Unrasierten und mehrere Theaterstücke. Von diesen Werken wurde jedoch keines veröffentlicht oder aufgeführt. Heute sind sie nicht mehr erhalten.
1927 trat er der KPD und der Roten Hilfe in Leipzig bei. Von 1930 bis 1933 gehörte Apitz dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller an und war dessen Vorsitzender in Leipzig. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er mehrfach wegen sozialistischer Antikriegs-Propaganda verurteilt und unter den Nationalsozialisten in verschiedenen Konzentrationslagern inhaftiert. So war er 1933 in Colditz und im KZ Sachsenburg inhaftiert, von 1934 bis 1937 dann wegen Hochverrats im Zuchthaus in Waldheim, weil er versucht hatte, die Leipziger KPD wiederaufzubauen. Im Anschluss war er acht Jahre lang – bis zur Befreiung im April 1945 – Häftling im KZ Buchenwald. Dort war er ab 1938 im Bildhauer-Kommando und ab 1942 im Pathologie-Kommando eingesetzt.[1]
Nach 1945 arbeitete er unter anderem als Dramaturg der DEFA und Hörspielautor. 1946 war er Gründungsmitglied der SED. Als freischaffender Schriftsteller war er Mitglied im Hauptvorstand des Deutschen Schriftstellerverbands.
Erst 1958 erschien sein erstes Buch, der Roman Nackt unter Wölfen, der ihm, in 30 Sprachen übersetzt, zu Weltruhm verhalf. Die DEFA verfilmte sein Buch 1963 unter der Regie von Frank Beyer, ebenfalls unter dem Titel Nackt unter Wölfen. Apitz selbst arbeitete als Drehbuchautor und Schauspieler an der Verfilmung mit.
1959 folgte dann die Novelle Esther im Almanach des P.E.N.-Zentrums. Diese entstand jedoch bereits wesentlich früher und gilt daher als Apitz’ älteste erhaltene Prosaarbeit. Sie wurde 1969 von Robert Hanell und Günther Deicke zu einer Oper verarbeitet.
Apitz war Mitglied der Akademie der Künste und des P.E.N.-Club der DDR. Im Jahr 1976 erschien sein autobiografischer Roman Der Regenbogen.
Heirat und Tod
Im Jahr 1965 heiratete er Marlis Kieckhäfer, im gleichen Jahr wurde Tochter Sabine geboren.
Gewürdigt mit den höchsten Auszeichnungen der DDR, starb Bruno Apitz kurz vor seinem 79. Geburtstag in Berlin und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.
Werke
- Der Mensch im Nacken (Drama), 1924
- Nackt unter Wölfen (Roman), 1958
- Esther (Novelle), 1959
- Der Regenbogen (Roman), 1976
- Schwellenbrand. Autobiografischer Roman, Berlin 1984
Auszeichnungen
Apitz wurde am 9. September 1961 Ehrenbürger von Weimar.[1][2] Die Stadt Leipzig verlieh ihm am 7. Mai 1975 die Ehrenbürgerwürde. Zu den Auszeichnungen, die Bruno Apitz für sein Werk erhalten hat, gehören die Erich-Weinert-Medaille 1966 und der Nationalpreis der DDR. Letzteren erhielt er zweimal: 1958 für den Roman Nackt unter Wölfen und 1963 – gemeinsam mit Anderen – für die Verfilmung.
Literatur
- Kurt Böttcher u. a.: Meyers Taschenlexikon Schriftsteller der DDR; Leipzig 1974.
- Eva Reißland: Bruno Apitz; In: Hans Jürgen Geerdts (Hrsg.): Literatur der DDR. Einzeldarstellungen, Band 1; Berlin 1976
- Harry Stein, Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.): Konzentrationslager Buchenwald 1937–1945, Begleitband zur ständigen historischen Ausstellung. Wallstein Verlag, Göttingen 1999, ISBN 978-3-89244-222-6.
Weblinks
- Literatur von und über Bruno Apitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Manfred Wichmann: Tabellarischer Lebenslauf von Bruno Apitz im LeMO (DHM und HdG)
- Bruno Apitz zum 100.Geburtstag auf berlinonline.de.
- Bruno Apitz auf mdr.de.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Harry Stein, Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.): Konzentrationslager Buchenwald 1937–1945, Begleitband zur ständigen historischen Ausstellung, Göttingen 1999, S. 293
- ↑ Ehrenbürgertabelle Weimar
Personendaten | |
---|---|
NAME | Apitz, Bruno |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 28. April 1900 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 7. April 1979 |
STERBEORT | Berlin |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bruno Apitz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Autor
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- Gestorben 1979
- Mann