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Bulat Tschagajew
Bulat Tschagajew (russisch Булат Чагаев) ist ein tschetschenischer Geschäftsmann. Bekannt wurde er als Hauptaktionär des Schweizer Fussballklubs Neuchâtel Xamax.
Leben
Tschagajew ist der Sohn eines früheren hohen KPdSU-Führers und Schwiegersohn des letzten sowjetischen KPdSU-Vorsitzenden in Tschetschenien.[1] Er erwarb sein Vermögen mit Rohstoff- und Immobilienfirmen.[2] In Genf besitzt er vier Firmen.[3] Tschagajew ist ein enger Freund des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow.[4]
Tschagajew war Sponsor von Terek Grosny und verpflichtete Ruud Gullit als dessen Trainer.[5]
Im Mai 2011 kaufte er die Aktienmehrheit des Fussballklubs Neuchâtel Xamax. Er besass 69,5 Prozent der Aktien.[6] Innerhalb weniger Wochen entliess er den Torwart Rodrigo Galatto, den Trainer François Ciccolini, den Sportdirektor Sonny Anderson und den Torwarttrainer Jean-Luc Ettori. Auch der Teamarzt Roland Grossen wurde entlassen.[7] Die Entlassung des brasilianischen Spielers Carlão nahm er zurück.[8]
Am 28. August 2011 wurde er in den Verwaltungsrat von Neuchâtel Xamax gewählt und war seither dessen Präsident. Islam Satujew, ebenfalls Tschetschene, war sein Vertreter. Tschagajew und Satujew lösten Olga Danese und Andrei Rudakow ab. Für die Wahl mussten die Statuten des Vereins geändert werden, die bis dahin vorsahen, dass dem zweiköpfigen Verwaltungsrat mindestens ein Schweizer angehörte.[9] In der Schweiz durfte sich Tschagajew jeweils drei Monate im Halbjahr aufhalten; eine Arbeitsbewilligung verweigerte ihm der Kanton Neuenburg Ende November 2011, weil seine Tätigkeit als Klubpräsident keine Vollzeitbeschäftigung sei.[10]
Im Januar 2012 wurde Neuchâtel Xamax die Lizenz für die Axpo Super League entzogen, nachdem die Liga den Verein bei der eigenen Disziplinarkommission mehrfach wegen ausstehender Gehälter angezeigt hatte.[11]
Am 26. Januar 2012 wurde Tschagajew festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Ihm wird ungetreue Geschäftsbesorgung vorgeworfen. Kurz zuvor hatte der FC Xamax Konkurs angemeldet.[12] Nach dem Konkurs wurde Neuchâtel Xamax aufgelöst und als Auffangverein der Verein «Xamax 1912» neu gegründet.[13] Im April 2012 wurde die Untersuchungshaft für Tschagajew wegen Fluchtgefahr verlängert.[14][15] Am 25. Mai desselben Jahres wurde Tschagajew aus dieser entlassen[16], wobei die Untersuchung fortgesetzt wird.
Einzelnachweise
- ↑ Walter Mayr: Schwarze Tulpe im Kaukasus In: Der Spiegel vom 28. März 2011
- ↑ Ein Despot hält Xamax in Atem In: Wiener Zeitung online vom 27. Juli 2011
- ↑ Xamax in tschetschenischer Hand In: 20 Minuten vom 5. Mai 2011
- ↑ Tschagajew: «Ich wollte den Klub, also habe ich ihn gekauft» In: Schweizer Fernsehen online vom 6. Mai 2011
- ↑ Bulat Tschagajew erwarb Neuchâtel Xamax In: St. Galler Tagblatt online vom 5. Mai 2011
- ↑ Weitere Unruhe bei Xamax In: fussball.ch vom 29. August 2011
- ↑ Bulat Tschagajew schlägt zurück In: Transfermarkt.de vom 28. Juli 2011
- ↑ Alexander Kühn: Der Xamax-Despot entlässt auch seinen Präsidenten In: Tages-Anzeiger online vom 25. Juli 2011
- ↑ Weitere Unruhe bei Xamax
- ↑ Tschagajew erhält keine Arbeitsbewilligung. In: Tages-Anzeiger online vom 29. November 2011
- ↑ Xamax: Chronologie des Niedergangs auf der Seite des Schweizer Fernsehens vom 18. Januar 2012
- ↑ Xamax-Besitzer Tschagajew in Untersuchungshaft. In: NZZ Online vom 26. Januar 2012
- ↑ Aus Neuchâtel Xamax wird Xamax 1912 In: NZZ Online vom 14. April 2012
- ↑ Untersuchungshaft von Tschagajew verlängert. In: NZZ Online vom 23. April 2012
- ↑ Christoph Becker: Die Problemliga. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung online vom 27. April 2012
- ↑ Tschagajew nicht mehr in U-Haft. In: NZZ Online vom 25. Mai 2012
Personendaten | |
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NAME | Tschagajew, Bulat |
ALTERNATIVNAMEN | Чагаев, Булат (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | tschetschenischer Unternehmer und Fußballfunktionär |
GEBURTSDATUM | 20. Jahrhundert |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bulat Tschagajew aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |