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Carl Fürstenberg

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Berliner Gedenktafel[1] am Haus Koenigsallee 53c-e in Berlin-Grunewald

Carl Fürstenberg (geb. 28. August 1850 in Danzig; gest. 9. Februar 1933 in Berlin) war ein deutsch-jüdischer Bankier.

Leben

Fürstenberg machte eine Banklehre bei R. Damme in seinem Heimatort Danzig. Nach einer kurzen Zeit bei einem westpreußischen Textilhaus zog es ihn als 18-Jähriger nach Berlin. Dort meldete er sich bei der Disconto-Gesellschaft, der damals größten deutschen Aktienbank. Dort ließ man ihn ein Jahr warten und stellte ihn schließlich 1870 ein. Im Jahr darauf wechselte der junge Bankier zum renommierten Bankhaus S. Bleichröder des Berliner Aristokraten Gerson von Bleichröder. Dort blieb er bis 1883 Bankmann, stieg sogar zum persönlich haftenden, geschäftsführenden Gesellschafter der Bank auf, der er bis zu seinem Tod verbunden blieb. Im folgenden Jahr trat er der Gesellschaft der Freunde bei. Unter Fürstenberg wurde die Berliner Handels-Gesellschaft zu einer der führenden deutschen Banken im Unternehmensgeschäft mit wesentlichem Anteil am Ausbau der Schwerindustrie im Ruhrgebiet und der norddeutschen Werften. Nach dem 1922 geschlossenen deutsch-russischen Vertrag von Rapallo war er der erste westliche Bankier, der mit der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik größere Kreditverbindungen einging.

Als einer der führenden Bankiers bei der Finanzierung der deutschen Montanindustrie war Fürstenberg unter anderem Aufsichtsrat der Harpener Bergbau AG, der Mannesmannröhren-Werke, darüber hinaus auch Aufsichtsrat der AEG.

Eine im Oktober 1989 in der Grunewalder Koenigsallee 53 angebrachte Berliner Gedenktafel[1] erinnert an lokale Verdienste: Fürstenberg, der „in dem früher hier stehenden Haus seit 1898 lebte“ und dessen Haus ein beliebter gesellschaftlicher Treffpunkt für Künstler, Politiker und Unternehmer war, beteiligte seine Bank „am Ausbau des Kurfürstendamms und an der Erschließung des Villenviertels Grunewald“.

Von Fürstenberg, der meinte: „Als erstes im Bankgeschäft lernt man den Respekt vor den Nullen“, stammen die berühmt gewordenen Bonmots über Kleinaktionäre: „Aktionäre sind dumm und frech. Dumm, weil sie Aktien kaufen, und frech, weil sie dann noch Dividende haben wollen“ sowie „Der Reingewinn ist der Teil der Bilanz, den der Vorstand beim besten Willen nicht mehr vor den Aktionären verstecken kann.

Die heute wieder aktuelle Erkenntnis „Wenn der Staat Pleite macht, geht natürlich nicht der Staat pleite, sondern der Bürger“ wird ebenfalls Fürstenberg zugeschrieben.

Werke

  • Hans Fürstenberg (Hrsg.): Die Lebensgeschichte eines deutschen Bankiers. 1870–1914. Ullstein, Berlin 1931 (herausgegeben von seinem Sohn).

Literatur

  • Erich Achterberg: Berliner Hochfinanz – Kaiser, Fürsten, Millionäre um 1900. Fritz Knapp, Frankfurt am Main 1965.

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 (seit August 1997 nicht mehr vorhanden)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Carl Fürstenberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.