Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Carl Herzog von Württemberg
Carl Maria Peter Ferdinand Philipp Albrecht Joseph Michael Pius Konrad Robert Ulrich Herzog von Württemberg (* 1. August 1936 in Friedrichshafen; † 7. Juni 2022 in Ravensburg[1]) war ein deutscher Unternehmer und ab 1975 Oberhaupt des Hauses Württemberg. Er war der zweitälteste Sohn von Philipp II. Albrecht Herzog von Württemberg und dessen Frau Rosa. Nach dem Verzicht seines älteren Bruders Ludwig am 29. Juni 1959 und am 19. Januar 1960 in Altshausen wurde er zum Erbfolger des Hauses Württemberg und folgte seinem Vater nach dessen Tode im Jahre 1975 als Chef des Hauses und des Familienunternehmens Hofkammer des Hauses Württemberg. Er war Ehrenpräsident des Cannstatter Volksfest-Vereins.
Leben
Carl Herzog von Württemberg besuchte das altsprachliche Gymnasium in Riedlingen und studierte Rechtswissenschaften an der Eberhard Karls Universität in Tübingen. Nach seinem Studium trat er in das Familienunternehmen Hofkammer des Hauses Württemberg ein (mit ehemaligem Sitz auf Schloss Altshausen, heute Wohnsitz der Familie) und wurde 1975 dessen Chef. Das Unternehmen verwaltet zirka 5500 Hektar Wald, zirka 2000 Hektar Wiesen und Äcker, 50 Hektar Weinberge, etwa 700 Grundstücke im In- und Ausland, Wälder in Kanada und Österreich sowie Firmenbeteiligungen. Auf der Domäne von Schloss Monrepos bei Ludwigsburg befindet sich seit 1981 das Weingut Herzog von Württemberg. Außerdem muss der Unterhalt von 70 Kulturdenkmälern des Hauses Württemberg sichergestellt werden. Unternehmenssitz der Hofkammer des Hauses Württemberg ist Schloss Friedrichshafen.
Daneben engagierte sich Carl Herzog von Württemberg sozial und karitativ, darunter im Deutschen Roten Kreuz, in der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, bei den Fördervereinen Krebskranker Kinder, bei der Stiftung Freie Schule, der Kunststiftung sowie der Stiftung präventive Jugendhilfe. Bei der Denkmalstiftung war er von der Gründung im Jahr 1985 bis 2002 stellvertretender Vorsitzender und von 2002 bis 2008 Vorsitzender.[2] Für die Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg übernahm er die Schirmherrschaft.[3] Er war Ehrensenator der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Universität Hohenheim sowie Vorsitzender der Vereinigung der Freunde der Universität Tübingen sowie der Universitätsstiftung. Unter anderem war er Stifter des Ludwig-Uhland-Preises für Personen, die sich um die Landeskunde verdient gemacht haben. Weiterhin war er Ehrencommodore des Württembergischen Yacht-Clubs und förderte dort Segeltalente durch die Herzog-Carl-Stiftung.[4] Seit 1979 war er Familiare der Deutschordensritter, und am 21. Mai 2009 wurde er zum Ehrenritter der Komturei An Tauber, Neckar und Bodensee geschlagen.[5] In seinem Wohnort Altshausen hatte er die Schirmherrschaft über die Bürgergarde zu Pferd Gelbe Husaren übernommen. Er war ein sehr guter Freund von König Juan Carlos I. von Spanien.
Am 31. Mai 2002 überreichte ihm Papst Johannes Paul II. die Komtur des Päpstlichen Ritterordens des heiligen Gregors des Großen,[6] insbesondere wegen seiner Verdienste für den Aufbau des katholischen Schulwesens in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Am 8. November 2008 wurde ihm der Ehrendoktor der Theologie der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar verliehen.
In Medien und Adelskreisen wurde er häufig als Seine königliche Hoheit (S.K.H.) angesprochen.
Carl Herzog von Württemberg hatte seit mehreren Jahren mit gesundheitlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Er starb am 7. Juni 2022 im Alter von 85 Jahren in einer Klinik in Ravensburg.[7] Als Oberhaupt des Hauses Württemberg folgte ihm sein Enkel Wilhelm Herzog von Württemberg nach.[8]
Familie
Vorfahren
Ahnentafel Carl Herzog von Württemberg | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ururgroßeltern |
Herzog |
Erzherzog |
Erzherzog |
König |
Großherzog |
Herzog |
König |
Prinz |
Urgroßeltern |
Herzog |
Erzherzog |
Großherzog Ferdinand IV. von Toskana (1835–1908) |
Prinz Alfons Maria von Neapel-Sizilien (1841–1934) | ||||
Großeltern |
Herzog Albrecht von Württemberg (1865–1939) |
Erzherzog Peter Ferdinand von Österreich-Toskana (1874–1948) | ||||||
Eltern |
Philipp Albrecht Herzog von Württemberg (1893–1975) | |||||||
Carl Herzog von Württemberg (* 1936) |
Nachkommen
Carl Herzog von Württemberg heiratete am 18. Juli 1960 Diane von Orléans, eine Tochter des Henri Robert Ferdinand Marie Louis Philippe d’Orléans aus dem Hause Bourbon. Ihre Kinder sind:
- Friedrich (1961–2018) ⚭ Wilhelmine Marie, geborene Prinzessin zu Wied. Aus der Ehe sind ein Sohn und zwei Töchter hervorgegangen.
- Mathilde (* 11. Juli 1962) ⚭ Erich von Waldburg zu Zeil und Trauchburg. Sie haben fünf Töchter.
- Eberhard (* 20. Juni 1963) ⚭ Desiree Copf. Sie haben einen Sohn.
- Philipp (* 1. November 1964) ⚭ Marie Caroline, geborene Herzogin in Bayern (Tochter von Max Emanuel Herzog in Bayern). Sie haben drei Töchter und einen Sohn.
- Michael (* 1. Dezember 1965) ⚭ 7. Juli 2006 Julia, geborene Storz.
- Eleonore Fleur (* 4. November 1977) ⚭ Moritz Graf von Goëss. Sie haben einen Sohn und zwei Töchter.
Literatur
- Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4.
- Universitätsbund Tübingen e. V. Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Hrsg.): Herrschaft im Wandel. Beiträge zur Geschichte Württembergs. Festgabe für S.K.H. Carl Herzog von Württemberg. Colloquium auf Schloß Hohentübingen, 14. September 2001.
Siehe auch
Weblinks
- Literatur von und über Carl Herzog von Württemberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website der „Hofkammer des Hauses Württemberg“
- Webseite des Cannstatter Volksfest-Verein e.V.
Einzelnachweise
- ↑ Stuttgarter Zeitung: Carl Herzog von Württemberg ist tot. 7. Juni 2022, abgerufen am 7. Juni 2022.
- ↑ Neubesetzung des Kuratoriums der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege. 38. Jahrgang, 1/2009, S. 50.
- ↑ Fördergesellschaft: Über die Fördergesellschaft – Gremien, Satzung und Datenschutzerklärung. Abgerufen am 7. Januar 2021.
- ↑ http://www.wyc-fn.de/index.php?option=com_content&view=article&id=199
- ↑ Deutscher Orden: Ein Band geistlicher Gemeinschaft – Ehrenritterinvestitur S.K.H. Carl Herzog von Württemberg in Altshausen. Deutscher-Orden.at, 14. Mai 2009. Abgerufen am 17. Oktober 2010.
- ↑ AAS 95 (2003), n. 1, p. 91.
- ↑ S. W. R. Aktuell, S. W. R. Aktuell: Carl Herzog von Württemberg ist gestorben. Abgerufen am 7. Juni 2022.
- ↑ Adelshaus von Württemberg: Wilhelm soll Geschäfte übernehmen. Abgerufen am 7. Juni 2022.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Philipp | Chef des Hauses Württemberg 1975 bis 2022 | Wilhelm |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Württemberg, Carl Herzog von |
ALTERNATIVNAMEN | Herzog von Württemberg, Carl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 1. August 1936 |
GEBURTSORT | Friedrichshafen |
STERBEDATUM | 7. Juni 2022 |
STERBEORT | Ravensburg |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Carl Herzog von Württemberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Familienmitglied des Hauses Württemberg (Herzogliche Linie)
- Ehrensenator der Eberhard Karls Universität Tübingen
- Ehrensenator der Universität Hohenheim
- Ehrendoktor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar
- Träger des Gregoriusordens (Komtur)
- Ehrenritter (Deutscher Orden)
- Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies (Österreich, 20. Jahrhundert)
- Träger des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg
- Träger der Staufermedaille
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Deutscher
- Geboren 1936
- Gestorben 2022
- Mann