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Karl I. (Rumänien)
Karl Eitel Friedrich Zephyrinus Ludwig von Hohenzollern-Sigmaringen (geb. 20. April 1839 in Sigmaringen; gest. 27. Septemberjul./ 10. Oktober 1914greg. auf Schloss Peleș in Sinaia) war ab 1866 als Carol I. Fürst und seit 1881 König von Rumänien.
Leben
Karl war ein Sohn des Fürsten Karl Anton zu Hohenzollern-Sigmaringen. Er heiratete am 15. November 1869 die Prinzessin Elisabeth zu Wied (1843–1916) in Neuwied am Rhein.
Dem Staatsgründer Alexandru Ioan Cuza war es nicht gelungen, die für das Land notwendigen Reformen durchzusetzen, und er war daher zur Abdankung gezwungen. Eine provisorische Regierung beschloss zunächst, den Bruder des belgischen Königs Leopold II., Philipp von Flandern zum Fürsten einzusetzen. Da dieser aber verzichtete, wurde im Februar 1866 Karl Eitel Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen auf Empfehlung von Napoléon III. und nach einer Volksabstimmung am 20. April 1866 zum Fürsten gewählt. Am 22. Mai 1866 zog er als Fürst Carol I. unter dem Jubel des Volkes in Bukarest ein.
Nachdem Rumänien 1878 im Frieden von San Stefano die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erreicht hatte, wurde Karl am 26. März 1881 zum König von Rumänien proklamiert. Es gelang ihm, dem jungen Staat in den folgenden Jahrzehnten außenpolitische und innere Stabilität zu geben. Die von ihm vorangetriebenen Reformen umfassten die Staatsfinanzen, eine am preußischen Vorbild orientierte Armee, einen Ausbau des Schulsystems und das Anlegen von Eisenbahnlinien. Allerdings erschütterte der Bauernaufstand in Rumänien 1907 das Land und machte auf die Unhaltbarkeit der ungerechten Landverteilung (Großgrundbesitz) aufmerksam. Dieses Problem vermochte Karl ebenso wenig zu lösen wie die weitgehend oligarchisch-undemokratische Herrschaft der damaligen rumänischen Oberschicht.
Außenpolitisch lehnte sich der König – darin ganz Hohenzoller – an Deutschland und Österreich-Ungarn an. Ein geheimes Militärbündnis mit diesen Mächten (1883 Beitritt zum Dreibund) konnte er jedoch bei Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 aufgrund der überwiegend entente-freundlichen Haltung der politischen Eliten nicht einhalten, was die letzten Wochen des greisen Herrschers (der sich als wortbrüchig empfand) verdüsterte.
Zuvor hatte sich Rumänien nach Neutralität im Ersten Balkankrieg 1912/13 aus Furcht vor einem zu mächtig werdenden Bulgarien am Zweiten Balkankrieg beteiligt und dabei einfache militärische Erfolge sowie die Einverleibung der südlichen Dobrudscha in Rumänien (in dem Friedensvertrag von Bukarest) erreicht.
Das einzige Kind von Carol und Elisabeth war die Tochter Maria, die 1874 im Alter von drei Jahren starb. Beim Tod König Carols am 10. Oktober 1914 wurde sein Neffe Ferdinand I. der Nachfolger. Carol I. wurde in der Kathedrale von Curtea de Argeș beigesetzt.
Ehrungen
In den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten errichteten viele Städte Rumäniens große Monumente zu Ehren von Karl I. Auch Straßen oder Plätze wurden nach ihm benannt wie der Bulevardul Carol I[1]. Unter anderem finden sich Denkmale in Bukarest (Karl I. auf Pferd; vor der Universitätsbibliothek)[2], in Sinaia[3]. In Konstanza gibt es sogar eine Moschee, die seinen Namen trägt.[4]
Siehe auch
- Stammliste der Hohenzollern
- Parcul Carol (Carol-Park) oder Parcul Libertății (1900–1906, Architekt Eduard Redont) nach ihm benannt
Literatur
- Andreas Hillgruber: Karl I., Prinz von Hohenzollern-Sigmaringen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, S. 260 f. (Onlinefassung).
Weblinks
- Biografie, Historia (rumänisch)
Einzelnachweise
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Alexandru Ioan Cuza | Fürst von Rumänien 1866–1881 |
— |
— | König von Rumänien 1881–1914 |
Ferdinand I. |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Karl I. |
ALTERNATIVNAMEN | Karl Eitel Friedrich Zephyrinus Ludwig von Hohenzollern-Sigmaringen |
KURZBESCHREIBUNG | Fürst und König von Rumänien |
GEBURTSDATUM | 20. April 1839 |
GEBURTSORT | Sigmaringen |
STERBEDATUM | 10. Oktober 1914 |
STERBEORT | Schloss Peleș, Sinaia |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Karl I. (Rumänien) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
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