Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Christian Knorr von Rosenroth
Christian Knorr von Rosenroth (geb. 15. Juli oder 16. Juli 1636 in Alt-Raudten bei Wohlau (Schlesien); gest. 4. Mai oder 8. Mai 1689 in Sulzbach (Oberpfalz)) war ein deutscher Polyhistor, Dichter, Schriftsteller und evangelischer Kirchenlieddichter. Er wird oft mit seinem Neffen Christian Anton Philipp Knorr von Rosenroth (1653–1721) verwechselt.
Leben
Knorr von Rosenroth war schlesischer Pfarrerssohn, besuchte die Lateinschule zu Fraustadt, dann das Pädagogium in Stettin und studierte ab 1655 Theologie, Jura, Geschichte, Philosophie, klassische und moderne Sprachen und schloss die Studien 1660 als Magister mit einer Dissertation zur antiken Numismatik ab. In den folgenden Jahren betrieb er Privatstudien, vermutlich in Wittenberg und bereiste 1663–1666 die Niederlande, Frankreich und England. In den Niederlanden fand er Kontakt zu christlichen Gruppierungen wie den Mennoniten, Theosophen und geistlich inspirierten Naturforschern. Meir Stern unterrichtete ihn in der Kabbala. Lebensentscheidend für ihn wurde der Kontakt zu Franciscus Mercurius van Helmont, dem Sohn des berühmten Johan Baptista van Helmont, durch dessen Vermittlung er 1668 Hof- und Kanzleirat von Herzog Christian August zu Sulzbach wurde. Durch seine Förderung etablierte er um 1670 in Sulzbach einen Musenhof, der auf die damalige Geisteswelt großen Einfluss hatte[1].
Sein Werk
Knorr von Rosenroths Werk enthält Gelegenheitsdichtungen für den Sulzbacher Hof, Übertragungen von Sammlungen naturphilosophischer Werke, die er ausgiebig kommentierte, eine Zusammenstellung von Schriften der jüdischen Mystik unter dem Titel Kabbala Denudata, mit der Knorr von Rosenroth den einheitlichen Ursprung von christlicher Lehre und Kabbala nachweisen wollte. Von den vielen Liedern, die er für private Familiengelegenheiten dichtete, ist das Lied Morgenglanz der Ewigkeit noch heute im kirchlichen Gebrauch.
Werke (Auswahl)
- Apokalypse-Kommentar, hrsg. Italo Michele Battafarano. Peter Lang, Bern 2004, ISBN 3-03910-401-2.
- Kabbala denudata. Olms, Hildesheim 1999, ISBN 3-487-05245-8 (Volkskundliche Quellen).
- Conjugium Phoebi & Palladis, oder die erfundene Fortpflantzung des Goldes. Chymische Allegorie, Sultzbach: Abraham Lichtentaler 1677, hrsg. von Italo Michele Battafarano. Peter Lang, Bern 2000, ISBN 3-906765-55-5[2] (Iris, 16).
- Neuer Helicon mit seinen neun Musen. Das ist: Geistliche Sitten-Lieder, Von Erkäntnüs der wahren Glückseligkeit, und der Unglückseligkeit falscher Güter. Von einem Liebhaber Christlicher Übungen. Felßecker, Nürnberg 1699.
Nachwirkung
Im Auftrag der Christian Knorr von Rosenroth-Gesellschaft gibt Rosmarie Zeller seit 1991 bei Peter Lang (Bern u. a.) die Zeitschrift Morgen-Glantz[3] heraus.
In Sulzbach-Rosenberg finden seit 2007 die Knorr von Rosenroth-Festspiele statt, in deren Zentrum jeweils die Neuaufführung eines Theaterstückes von Knorr von Rosenroth stehen soll[4].
Literatur (Auswahl)
- Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg (Hrsg.): Christian Knorr von Rosenroth. Dichter und Gelehrter am Sulzbacher Musenhof. Festschrift zur 300. Wiederkehr des Todestages. Sulzbach-Rosenberg 1989, ISBN 3-924350-16-7.
- Artur Kreiner: Stille Leuchte. Das Leben des Christian Knorr von Rosenroth, 1946.
- Kurt Salecker: Christian Knorr von Rosenroth 1636–1689. Leipzig 1931. (Palaestra 178).
- Erich Schick: Morgenglanz der Ewigkeit. Meditationen über Knorrs „Morgenlied“. 1958.
- Walther Killy (Hrsg.): Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache (15 Bände). Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh / München 1988–1991 (CD-ROM: Berlin 1998, ISBN 3-932544-13-7).
- unbekannter Autor: Knorr von Rosenroth, Christian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 327 f.
- Adalbert Elschenbroich: Knorr von Rosenroth, Christian. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, S. 223–226.
- Christian Knorr von Rosenroth. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Knorr von Rosenroth, Christian. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 15, Leipzig 1737, Spalte 1164.
Werk- und Literaturverzeichnis
- Gerhard Dünnhaupt: Christian Knorr von Rosenroth (1636–1689). In: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Bd. 4. Hiersemann, Stuttgart 1991, ISBN 3-7772-9122-6, S. 2373–2384.
Weblinks
- Literatur von und über Christian Knorr von Rosenroth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Druckschriften von und über Christian Knorr von Rosenroth im VD 17
- Digitalisierte Drucke von Christian Knorr von Rosenroth im Katalog der Herzog-August-Bibliothek
- Die Knorr-von-Rosenroth-Festspiele in Sulzbach-Rosenberg
- Die Christian Knorr von Rosenroth Gesellschaft
Anmerkungen
- ↑ vgl. hierzu: Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg (Hrsg.): Christian Knorr von Rosenroth. Dichter und Gelehrter am Sulzbacher Musenhof. Festschrift zur 300. Wiederkehr des Todestages; Sulzbach-Rosenberg 1989, ISBN 3-924350-16-7
- ↑ Zu diesem „Friedenspiel“ vgl. den ihm gewidmeten Band 17 der Zeitschrift Morgen-Glantz, ISBN 978-3--03911-457-3.
- ↑ zur Zeitschrift Morgen-Glantz vgl. die Website des Verlags
- ↑ die zweite Aufführung fand 2010 statt; zu den Knorr-von-Rosenroth-Festspielen vgl. deren Website
Personendaten | |
---|---|
NAME | Knorr von Rosenroth, Christian |
ALTERNATIVNAMEN | Knorr von Rosenroth, Christian Anton Philipp |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter von Kirchenliedern |
GEBURTSDATUM | 15. Juli 1636 oder 16. Juli 1636 |
GEBURTSORT | Alt-RaudtenSchlesien |
STERBEDATUM | 4. Mai 1689 oder 8. Mai 1689 |
STERBEORT | Sulzbach-Rosenberg |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Christian Knorr von Rosenroth aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |