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Christian de Duve

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Christian René de Duve (geb. 2. Oktober 1917 in Thames Ditton, Großbritannien; gest. 4. Mai 2013) war ein belgischer Biochemiker und Nobelpreisträger.[1]

Leben und Werk

De Duves Eltern, die aus Belgien stammten, waren während des Ersten Weltkrieges nach England geflüchtet und kehrten 1920 mit ihm nach Antwerpen zurück. 1941 schloss er sein Medizinstudium in Löwen mit dem Doktortitel ab.

Nach Studienaufenthalten in Stockholm und Washington wurde er 1951 Professor in Löwen. Er entdeckte zwei neue Zellbestandteile: die Lysosomen, Bläschen, worin sich hydrolytische Enzyme befinden, die defekte oder überflüssig gewordene Zellorganellen oder von außerhalb der Zelle in Nahrungsvakuolen aufgenommene Stoffe abbauen, sowie die Peroxisomen, die ebenfalls eine Entgiftungsfunktion haben.

1960 erhielt er den Francqui-Preis, einen renommierten belgischen Wissenschaftspreis, für seine Arbeiten zur Biochemie.

1962 wurde er Professor am Rockefeller-Institut in New York, wo Albert Claude in den 1940er Jahren die ersten elektronenmikroskopischen Forschungen an Zellen durchführte und wo George Emil Palade tätig war.

Seit 1973 war er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.

1974 erhielt er, zusammen mit Claude und Palade, den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für seine Untersuchungen zur Struktur und Funktion der Zelle. Im gleichen Jahr gründete er das Internationale Institut für Zell- und Molekularpathologie (ICP) in Brüssel, in dessen Leitung er bis zu seinem Tode involviert war. 1989 erhielt er die E. B. Wilson Medal und 1967 den Canada Gairdner International Award.

Am 4. Mai 2013 machte er von der in Belgien legalisierten Sterbehilfe Gebrauch.[2]

Veröffentlichungen

  • Christian de Duve: Die Zelle - Expedition in die Grundstruktur des Lebens. Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft, Heidelberg 1986. ISBN 3-922508-96-0. Übersetzung der englischsprachigen Originalausgabe A guided tour of the living cell von 1984 (Scientific American Books, New York) ins Deutsche.
  • Christian de Duve: Ursprung des Lebens - Präbiotische Evolution und die Entstehung der Zelle. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg - Berlin - Oxford 1994. ISBN 3-86025-187-2. Übersetzung der englischsprachigen Originalausgabe Blueprint for a cell: The nature and origin of life von 1991 (Neil Patterson Publishers, Burlington, North Carolina) ins Deutsche.
  • Christian de Duve: Aus Staub geboren - Leben als kosmische Zwangsläufigkeit. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 1997. ISBN 3-499-60160-5. Übersetzung der englischsprachigen Originalausgabe Vital dust. Life as a cosmic imperative von 1995 (Harper Collins Publishers, New York) ins Deutsche.
  • Christian de Duve: Die Genetik der Ursünde - Die Auswirkung der natürlichen Selektion auf die Zukunft der Menschheit. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010. ISBN 978-3-8274-2708-3.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Christian de Duve aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.