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Club Med
Club Méditerranée S.A. | |
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Rechtsform | Société Anonyme |
ISIN | FR0000121568 |
Gründung | 1950 |
Sitz | Paris, Frankreich |
Leitung | Henri Giscard d´Estaing, Chief Executive Officer |
Umsatz | 1,42 Mrd. EUR davon 55% außerhalb von Frankreich (2011) |
Branche | Touristik |
Website | Club Med CorporateOffizielle Webpräsenz |
Die Club Méditerranée S.A. (Club Med) ist ein in den 1950er Jahren entstandenes französisches Tourismus-Unternehmen, das weltweit über achtzig Ferienclubs sowie ein Clubschiff betreibt. Das Unternehmen gilt als Erfinder des Cluburlaubs und als größter internationaler Cluburlaub-Anbieter. Gäste zahlen bei Club Med einen all-inclusive Pauschalpreis für Unterbringung, Verpflegung, Sportangebot, Unterhaltung und Betreuung im Resort.
Club Med betreibt mittlerweile Ferienanlagen weltweit und ist im oberen Preissegment angesiedelt. Die Club-Resorts werden in die Kategorien 3-, 4- und 5-Tridents unterteilt. Charakteristisch für den Club ist auch das idiosynkratische Vokabular, bei dem etwa Urlauber als G. M. (Akronym von „gentil membre“, Französisch für „nettes Mitglied“) und Animateure als G. O. („gentil organisateur“, Französisch für „netter Organisator“) bezeichnet werden.
Geschichte
Als der Belgier Gérard Blitz im Jahr 1950 seinen Urlaub in einem Zeltdorf auf Korsika verbrachte, kam ihm der Gedanke zu einem neuartigen Urlaubskonzept, bei dem „alles inklusive“ ist und der Urlauber auch unterhalten wird. Diese Vision setzte Blitz vier Monate später in die Praxis um: das erste Clubdorf wurde aus alten US-amerikanischen Armeezelten bei Alcúdia auf der Insel Mallorca errichtet. Der Name lautete Club Méditerranée, Französisch für „Mittelmeer-Club“.
Anfangs firmierte Club Med als gemeinnützige Organisation und war nicht auf Gewinn ausgerichtet. Bereits 1954 war das Konzept aber derart erfolgreich, dass Blitz das Management seiner inzwischen vier Dörfer mit mehr als 10.000 Urlaubern aus der Hand zu gleiten drohte; jetzt stieg Gilbert Trigano, dessen Vater mit seiner Firma Club Med mit Campingausrüstung beliefert hatte, als gelernter Buchhalter ein. Seine entscheidende Leistung lag im Organisationsbereich. Er institutionalisierte das G. O.-System und erhob den „Chef de village“ (Clubchef) zur wichtigsten Führungsposition innerhalb des Clubs. Im Jahr 1955 entstand ein Clubdorf auf Moorea, Club Med Moorea. Einzige Bedingung für Cluburlaub in der Südsee waren vier Monate Zeit: jeweils ein Monat für An- und Abreise und zwei Monate vor Ort.
Ein Jahr später eröffnete das erste Schnee-Clubdorf in Leysin in den Waadtländer Alpen in der Schweiz, wo der ehemalige Ski-Weltmeister James Couttet Alpinski unterrichtete. Außerdem wurde in diesem Club erstmals Kinderbetreuung angeboten. Anknüpfend an den Erfolg wurden drei neue Clubdörfer eröffnet, unter anderem 1958 in Val d'Isère. 1957 wurde das Collier bar – eine Perlenkette – in allen Club-Resorts als bargeldloses Zahlungsmittel eingeführt.
Das gemeinnützige Unternehmen Club Med firmiert seit 1963 als Aktiengesellschaft und Trigano wurde ihr Vorstandsvorsitzender; Blitz zog sich endgültig aus dem Unternehmen zurück. Für Kinder wurde 1967 der Mini Club Med mit kindgerechter Betreuung und altersgerechten Einrichtungen gegründet. Mit der Eröffnung eines Clubdorfes auf Guadeloupe und dem Büro in New York 1968 wurde Club Med nun nicht mehr ein ausschließlich europäisches Ferienprodukt, sondern versuchte sich auch auf dem amerikanischen Markt einen Namen zu machen.
Die Verwaltung von Club Méditerranée wurde 1982 in vier große geographische Sektoren dezentralisiert: Europa/Afrika (Paris), Asien/Pazifik (Singapur, Tokio), Nordamerika/Karibik (New York) und Südamerika (Rio de Janeiro). Serge Trigano, Sohn von Gilbert Trigano übernahm indes 1985 den Posten des Vorstandsvorsitzenden. Club Med bot ab 1990 als erster Club-Veranstalter ein Kreuzfahrtschiff an. Die Club Med 1 war ein modernes Fünf-Mast-Segelschiff und bereiste das Mittelmeer und die Karibik. Drei Jahre später entstand die Club Med 2 und löste die Club Med 1 ab. Im Oktober 1993 wurde Serge Trigano zum Nachfolger seines Vaters im Amt des Président Directeur Général (Vorstandsvorsitzender) der Club Méditerranée S.A. bestätigt. Gilbert Trigano übernahm das Amt des Ehrenpräsidenten. Philippe Bourguignon wurde im Februar 1997 von den Aktionären des französischen Ferienveranstalters Club Méditerranée zum Vorstandsvorsitzenden berufen. Im Juli verließen Gilbert und Serge Trigano den Aufsichtsrat.
Ein Jahr nach seinem Amtsantritt kündigte Philippe Bourguigon eine drastische Kursänderung an, um das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Mit dem Start des zweijährigen Alcudia-Programms begannen umfangreiche Renovierungsarbeiten in vielen Clubanlagen. Im Dezember 2002 löste Henri Giscard d’Estaing, Sohn des ehemaligen französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing, Philippe Bourgignon als Vorstandsvorsitzenden der Club Méditerranée S.A. ab.
Im Jahr 2004 ergriff Club Med eine internationale Neupositionierungs-Strategie mit der Idee eines gehobenen, multikulturellen Urlaubs im gehobenen Marktsegment. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde weltweit ein umfassendes Renovierungsprogramm gestartet. Das Betreuungsangebot für Kleinkinder und Jugendliche wurde vom Petit Club Med, bis zu dem Juniors' Club Med und Club Med Passworld erweitert.
Die Neupositionierung zeigt 2006 Erfolge: Zum ersten Mal seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 verzeichnet Club Med im Geschäftsjahr 2006 wieder einen Zuwachs bei den Einnahmen und erzielte einen Reingewinn von 5 Millionen Euro. In Deutschland trennt sich Club Med von DERTOUR als Vertriebspartner und baut den Eigenvertrieb aus.
In der Sommersaison 2007 erklärt Club Med das Club-Resort La Plantation d’Albion Mauritius als neues Aushängeschild für sein Luxus-Segment. Konsequent führt Club Med die Strategie der Positionierung im gehobenen Marktsegment fort. Nach umfassenden Renovierungen steigen fünf Club-Resorts in die 4-Tridents-Kategorie auf: Opio en Provence/Frankreich, Villars-sur-Ollon/Schweiz, Palmiye/Türkei, Cancún Yucatán/Mexiko und La Caravelle/Guadeloupe.
2010 eröffnet Club Med die luxuriösen Villas d’Albion. Auch die Eröffnung des 4-Tridents-Resorts mit eigenem 5-Tridents-Bereich Sinai Bay zwischen Sinai und dem Roten Meer trägt zur Positionierung im Premium-Segment bei. 2011 überträgt Club Med das Villenkonzept von Mauritius auf die Alpen und eröffnet neben dem 4-Tridents Resort mit integriertem 5-Tridents-Bereich auch Chalet-Apartments im französischen Valmorel.
In den Geschäftsjahren 2011 und 2012 erzielte Club Med einen Gewinn von 2 Mio. Euro.
Im Winter 2012/2013 eröffnet Club Med das Ski-Resort Pragelato Vialattea in Italien. Das Chaletdorf wurde ursprünglich für die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin gebaut und bietet einen direkten Zugang zu der sogenannten „Milchstraße“ (Vialattea), dem zweitgrößten Skigebiet Europas (inkl. Sestrière), sowie zum Skigebiet Pragelato. Im Frühjahr 2013 wird der Betrieb im Golf-Resort Belek in der Türkei aufgenommen. Das 4-Tridents Resort liegt an einem der wenigen europäischen Links-Golfplätze. Angrenzend an das Club-Resort befinden sich 16 Villen.
Club Med Stiftung
Die Club Med Stiftung initiiert und unterstützt seit den 80er Jahren lokale Sozialprojekte. Mitarbeiter und Gäste von Club Med haben die Möglichkeit, Menschen in armen Ländern mit Geld- und Sachspenden sowie Sozialaktionen im Land zu unterstützen.
Populärkultur
Die Filmkomödie Les Bronzés (1978) von Patrice Leconte, sowie die darauf aufbauende Filmserie, karikiert einen Club-Med-Urlaub und war ein großer Publikumserfolg in Frankreich.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Club Med aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |