Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Courgenay JU

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
JU ist das Kürzel für den Kanton Jura in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Courgenayf zu vermeiden.
Courgenay
Wappen von Courgenay
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton JuraKanton Jura Jura (JU)
Bezirk: Porrentruyw
BFS-Nr.: 6784i1f3f4
Postleitzahl: 2950
Koordinaten: (576328 / 250420)47.4041717.125023488Koordinaten: 47° 24′ 15″ N, 7° 7′ 30″ O; CH1903: (576328 / 250420)
Höhe: 488 m ü. M.
Höhenbereich: 439–913 m ü. M.[1]
Fläche: 18,44 km²[2]
Einwohner: 2223 (31. Dezember 2013)[3]
Einwohnerdichte: 121 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
10,5 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.courgenay.ch
Courgenay

Courgenay

Lage der Gemeinde
Vorlage:Imagemap Bezirk Porrentruyw

Courgenay ist eine politische Gemeinde im Distrikt Porrentruy des Kantons Jura in der Schweiz. Der frühere deutsche Name Jennsdorf wird heute nicht mehr verwendet.

Geographie

Courgenay liegt auf 488 m ü. M., 4 km ostsüdöstlich des Bezirkshauptorts Porrentruy (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich in einer weiten Niederung südlich der Allaine, in der Ajoie (deutsch Elsgau), am Nordfuss des Kettenjuras.

Die Fläche des 18.4 km² grossen Gemeindegebiets umfasst im nördlichen Teil die Ebene, die leicht nach Norden allmächlich zur Allaine abfällt. Die nordwestliche Begrenzung bildet die Höhe von Cras d'Hermont (bis 537 m ü. M.). Nach Süden reicht das Gemeindegebiet auf den Jurakamm der Lomontkette, welche die Ajoie vom Tal des Doubs trennt. Hier befindet sich mit 910 m ü. M. die höchste Erhebung der Gemeinde. Der Nordhang dieser Kette ist dicht bewaldet (unter anderem die Montagne d'Alle) und wird durch mehrere Erosionstäler untergliedert, von denen die meisten heute keine perennierende Fliessgewässer zeigen. Die Westgrenze liegt im Trockental Combe de Secroux, ganz im Osten reicht das Gebiet bis zum Mont Terri. Das Gemeindegebiet wird durch den Pichou zur Allaine entwässert. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 8 % auf Siedlungen, 43 % auf Wald und Gehölze und 49 % auf Landwirtschaft.

Zu Courgenay gehören der Ort Courtemautruy, 541 m ü. M. am Nordfuss der Lomontkette, sowie zahlreiche Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Courgenay sind Porrentruy, Alle, Cornol, Clos du Doubs und Fontenais.

Bevölkerung

Mit 2223 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) gehört Courgenay zu den grossen Gemeinden des Kantons Jura. Von den Bewohnern sind 92.7 % französischsprachig, 3.7 % deutschsprachig und 1.3 % italienischsprachig (Stand 2000). In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verblieb die Bevölkerungszahl von Courgenay auf relativ konstantem Niveau. Eine deutliche Bevölkerungszunahme wurde zwischen 1950 und 1970 registriert.

Wirtschaft

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 1098
1900 1568
1910 1498
1930 1444
1950 1511
1960 1666
1970 1954
1980 2014
1990 2088
2000 2062

Courgenay entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Agrar- zum Industriedorf. Wichtige Industriezweige waren anfangs die Herstellung von Uhrengehäusen, Zigarren und Trikotagen. Im Jahr 1983 wurde am Ostrand des Dorfes eine Industrie- und Gewerbezone erstellt. Heute bieten der Maschinenbau sowie feinmechanische und Automaten-Werkstätten die meisten Arbeitsplätze an. Dank der fruchtbaren Böden in der Umgebung hat die Landwirtschaft auch heute noch einen grossen Stellenwert.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrsmässig gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse von Porrentruy über den Pass Les Rangiers nach Delémont. Östlich der Gemeinde verläuft das 1998 eröffnete Teilstück der Autobahn A16 von Delémont nach Porrentruy, das bis 2015 sowohl an das schweizerische Nationalstrassennetz als auch an das französische Autobahnnetz angeschlossen werden soll. Die Ausfahrt Courgenay sowie das Nordportal des 4 km langen Mont-Terri-Tunnels liegen aber auf dem Boden von Cornol. Seit der Eröffnung hat der Durchgangsverkehr durch das Dorf wesentlich abgenommen.

Am 30. März 1877 wurde die Eisenbahnstrecke Glovelier–Porrentruy mit einem Bahnhof in Courgenay eröffnet. Südlich des Dorfes befindet sich das Nordportal des knapp 3 km langen Mont-Terri-Tunnels nach Saint-Ursanne. Ferner ist Courgenay auch durch den Postautokurs von Porrentruy nach Asuel an den öffentlichen Verkehr angebunden.

Geschichte

Soldatenstube Courgenay im Ersten Weltkrieg

Courgenay kann auf eine sehr lange Siedlungstradition zurückblicken. Bereits während des Neolithikums war das Gebiet bewohnt, und auch aus der Römerzeit gibt es einige Spuren. Seine erste Erwähnung findet das Dorf 1139 in einer Urkunde von Papst Innozenz II., der dem Kloster Lucelle Grundbesitz in Corgennart bestätigt. Später tauchen zahlreiche weitere Schreibweisen auf: Corginard, Corguinard, Corginay, Curgenard, Corgenne und Curgener, sowie 1291 der deutsche Name Gennisdorf, der sich später in Jennsdorf wandelte. Die Deutung des Ortsnamens ist umstritten und kann sowohl auf den burgundischen Personennamen Gennard als auch auf den germanischen Gaginhard zurückgehen.

Das Dorf gehörte den Grafen von Pfirt und kam Ende des 13. Jahrhunderts an das Fürstbistum Basel. Im Dreissigjährigen Krieg wurde es stark in Mitleidenschaft gezogen. Dieser Krieg bedeutete auch das Ende der beiden bei Courgenay gelegenen Dörfer Courtemblin und Courtary, die teilweise bereits während der Burgunderkriege verlassen und nach den Verwüstungen im Dreissigjährigen Krieg endgültig aufgegeben wurden. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert gehörte Courgenay zum Meieramt Alle. Während der Unruhen von 1730 bis 1740 revoltierten die Bewohner unter der Führung des aus dem Dorf stammenden Pierre Péquignat gegen die fürstbischöfliche Obrigkeit. Von 1793 bis 1815 gehörte Courgenay zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont-Terrible, ab 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern und am 1. Januar 1979 an den neu gegründeten Kanton Jura.

Bekanntheit in der ganzen Schweiz erlangte Courgenay im Ersten Weltkrieg durch Gilberte de Courgenay. Sie war Wirtstochter im Hôtel de la Gare und begegnete den in der Ajoie stationierten Truppen mit besonderer Herzlichkeit und Charme. Der Volksliedsammler und Soldatensänger Hanns In der Gand (Pseudonym von Ladislaus Krupski) hat ihr mit seinem Lied Gilberte de Courgenay ein Denkmal gesetzt.

Sehenswürdigkeiten

  • Der heutige Bau der Pfarrkirche Notre-Dame-de-l'Assomption stammt von 1854 bis 1856 und zeigt eine Mischung aus neugotischem und neuromanischem Stil.
  • Im Dorf befindet sich der Megalith Pierre-Percée, ein rund 3 m hoher Monolith aus Kalkstein. Dieser Stein wurde vor rund 5000 Jahren aufgerichtet und in der Mitte mit einem runden Loch, einem sogenannten Seelenloch, versehen.
  • Der Dorfkern hat noch einige typische Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert bewahrt. Östlich von Courgenay steht die Mühle von Paplemont, die 1691 erbaut wurde. Das grosse Mühlrad wurde rekonstruiert.

Bilder

Weblinks

 Commons: Courgenay – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Courgenay JU aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.