Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Cremona
Cremona | ||
---|---|---|
Staat: | Italien | |
Region: | Lombardei | |
Provinz: | Cremona (CR) | |
Lokale Bezeichnung: | Cremùna | |
Koordinaten: | 45° 8′ N, 10° 2′ O45.13333333333310.03333333333350Koordinaten: 45° 8′ 0″ N, 10° 2′ 0″ O | |
Höhe: | 50 m s.l.m. | |
Fläche: | 70 km² | |
Einwohner: | 71.901 (31. Dez. 2015)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1027 Einw./km² | |
Postleitzahl: | 26100 | |
Vorwahl: | 0372 | |
ISTAT-Nummer: | 019036 | |
Demonym: | Cremonesi | |
Schutzpatron: | Sant'Omobono | |
Website: | www.comune.cremona.it |
Cremona (dt. veraltet: Kremun) ist eine Stadt in der Lombardei, Italien, am linken Flussufer des Po inmitten der Po-Ebene (ital.: Pianura padana) mit 71.901 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2015). Zugleich ist Cremona Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz.
Die Stadt wurde insbesondere bekannt durch die Geigenbauerfamilien Amati, Guarneri und Stradivari.
Geschichte
Cremona wurde 218 v. Chr., also im gleichen Jahr wie Placentia (Piacenza), von den Römern als Vorposten gegen die gallischen Stämme gegründet. Es wurde 190 v. Chr. mit 6000 neuen Siedlern verstärkt und bald eine der blühendsten Städte Norditaliens. Wahrscheinlich bekam die Stadt 90 v. Chr. die Rechte eines Municipiums.
Nach der zweiten Schlacht von Bedriacum im Jahr 69 wurde Cremona von den Truppen des zukünftigen Kaisers Vespasian eingenommen und zerstört, wobei nur der Tempel der Mefitis stehenblieb.[2] Vespasian ordnete den sofortigen Wiederaufbau an, aber die Stadt erlangte nicht wieder ihren alten Wohlstand. Von den Langobarden unter Agilulf wurde sie 605 abermals zerstört, 615 wieder aufgebaut und von langobardischen Herzögen regiert.
Im 9. Jahrhundert scheinen die Bischöfe von Cremona erhebliche weltliche Macht erlangt zu haben. Die Kommune Cremona wird erstmals in einem Dokument von 1098 erwähnt, mit dem die Stadt ein Territorium mit der Bezeichnung Isola Fulcheria von der Markgräfin Mathilde von Tuscien als Lehen bekam. Die neuen Besitzungen musste es in mehreren Kriegen gegen die benachbarten Kommunen verteidigen. Im Krieg des Lombardenbundes gegen Friedrich Barbarossa trat Cremona, nachdem es an der Zerstörung Cremas 1160 und Mailands 1162 beteiligt gewesen war, schließlich dem Bund bei, nahm aber nicht an der Schlacht von Legnano teil.
In den Auseinandersetzungen zwischen Guelfen und Ghibellinen stellte sich das traditionell kaisertreue Cremona auf die Seite der Ghibellinen und fügte Parma 1250 eine entscheidende Niederlage zu. Die schönsten Gebäude Cremonas stammen aus dieser Zeit. Nach 1266 kamen im Zusammenhang mit dem endgültigen Untergang der Staufer die Guelfen in Cremona an die Macht. Die Stadt rebellierte 1311 gegen König Heinrich VII., ergab sich aber schließlich; der Stadt wurden auf Befehl Heinrichs zahlreiche Rechte entzogen, ebenso wurden die Stadtbefestigungen eingerissen. Schließlich wurde Cremona 1322 von Galeazzo I. Visconti in Besitz genommen.
1406 fiel sie an Cabrino Fondulo, der mit großen Festen Kaiser Sigismund und Papst Johannes XXIII. empfing, letzteren auf seinem Weg zum Konzil von Konstanz. Er übergab die Stadt 1419 an Filippo Maria Visconti. 1499 wurde sie von den Venezianern besetzt, fiel aber 1512 an Massimiliano Sforza und 1535 zusammen mit der übrigen Lombardei an die Spanier.
Der Überraschungsangriff auf die französische Garnison am 2. Februar 1702 (Schlacht von Cremona) durch Eugen von Savoyen gehört zu den bemerkenswerten Ereignissen des Spanischen Erbfolgekrieges: Irische Söldner der Kaiserlichen Truppen, welche durch das Haus eines Priesters in die Stadt gelangten, wurden zwar nach einem heftigen Kampf wiederum durch irische Söldner in französischen Diensten (Regiment Dillon unter Major Daniel O'Mahoney) aus der Stadt vertrieben, konnten aber den französischen Befehlshaber Marschall Villeroi gefangen nehmen.
Im 18. Jahrhundert erlebte Cremona wieder eine Blüte. In der von Napoleon gegründeten Italienischen Republik war es die Hauptstadt eines Départements. Zusammen mit der übrigen Lombardei ging es 1814 an Österreich und wurde 1859 Teil des Königreichs Italien.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der amerikanischen Militärverwaltung 1945 in Cremona ein DP-Lager für jüdische Displaced Persons (DP) eingerichtet, die zumeist aus Österreich nach Norditalien geflüchtet waren. In dem Lager, das von der UNRRA verwaltet wurde, lebten bis zu 1200 DPs, die 1947 nach Süditalien verlegt wurden.
Sehenswürdigkeiten
- Violinenmuseum: Im Palazzo Comunale (Rathaus) befindet sich ein Violinenmuseum mit kostbaren Exponaten der Cremoneser Geigenbauerdynastien.[3] .
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der
- Dom in Cremona: der Dom, mit einer Höhe von 110m ist ein Wahrzeichen von Cremona
- Bahnhof Cremona
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Publius Quinctilius Varus (47/46 v. Chr.-9 n. Chr), römischer Feldherr
- Lucia Anguissola (zwischen 1537 und 1542-vor 1566), italienische Malerin
- Sofonisba Anguissola (1531/1532-1625), italienische Malerin der Renaissance
- Eugenio Beltrami (1835-1900), italienischer Mathematiker
- Giovanni Beltrami (1779-1854), italienischer Gemmenschneider
- Antonio Campi (1523-1587), italienischer Maler
- Bernardino Campi (1522-1591, italienischer Maler
- Galeazzo Campi (1477-1536), italienischer Maler der Spätrenaissance
- Giulio Campi (1500-1572), italienischer Maler
- Vincenzo Campi (1530/1535 oder 1536-1591), italienischer Maler, Architekt, Stecher, Zeichner und Kosmograph
- Guarnerius del Gesu (1698-1744), italienischer Geigenbauer
- Aristide Guarneri (*1938), ehemaliger italienischer Fußballspieler
- Mina (*1940), italienische Pop- und Jazzsängerin
- Danilo Montaldi (1929 - 1975), italienischer Schriftsteller, Soziologe und Politiker
- Claudio Monteverdi (1567-1643), italienischer Komponist an der Wende von der Renaissance zum Barock
- Antonio Stradivari (um 1644/1648-1737 Cremona), italienischer Geigenbaumeister
- Gianluca Vialli (*1964), ehemaliger italienischer Fußballspieler
- Ugo Tognazzi (1922–1990), italienischer Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller und Komödiant
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2015.
- ↑ Tacitus, Historiae III, 21-35.
- ↑ „Fingers That Keep the Most Treasured Violins Fit“, New York Times, 3. Juni 2007
Literatur
- Christian Hülsen: Cremona. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,2, Stuttgart 1901, Sp. 1702–1703.
Weblinks
- Stadt Cremona (italienisch)
- Tourismussseite Cremona (italienisch)
- Privates Portal zu Cremona (italienisch)
- DP-Lager Cremona (englisch)
Vorlage:Navigationsleiste Gemeinden Provinz Cremona
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Cremona aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |