Cukierman

Cukierman ist eine moderne jüdische Unternehmer-, Bankiers- und Finanziersfamilie in Frankreich. Die jüdisch-französiche Familie auf Chil Majer Cukierman zurück, der 1932 aus Ożarów nach Paris einwanderte und nach dem der prix Max Cukierman benannt wurde. Chil Majer hatte zusammen mit Miriam Latowicka oder Latovicka zwei Söhne: Roger – Präsident des CRIF und Ritter der Ehrenlegion – sowie Henry Cukierman – ausgezeichnet mit dem prix Andese du Financier und Ritter der Ehrenlegion. Roger hat vier Kinder, darunter Edouard, der wiederum drei Söhne hat.

Familie

Stammbaum

1. Chil Majer Cukierman (geb. in Ożarów) ∞ Miriam Latowicka oder Latovicka
   1. Roger Cukierman (geb. 23. August 1936 in Paris) ∞ 1962 Schoschana Goldhart
      1. Edouard Cukierman (hebräisch אדוארד צוקרמן; geb. am 13. März 1965 in Paris) franco-israelischer Finanzier ∞ Galia Cukierman (hebräisch גליה צוקרמן)
         1. Ariel
         2. Michael
         3. Daniel
      2. Annabelle Cukierman Expertin für Schmuck
      3. Cukierman Professeur für hebräisch an der École Maïmonide de Paris (professeur d’hébreu à l’École Maïmonide de Paris)
      4. Sandrine Cukierman (hebräisch סנדרין צוקרמן; franco-israelische Schauspielerin in A Saturday on Earth)
   2. Henry Cukierman (geb. 11. Februar 1944 in Nizza)

Chil Majer Cukierman

Cukiermans Familie stammt aus dem polnischen Ożarów.

Jüdischer Friedhof, Ożarów.

Roger wurde als Sohn von Chil Majer Cukierman, genannt Max und Miriam Latowicka (oder Latovicka), polnisch-jüdische Einwanderer aus Ożarów, geboren. Der Vater Max war in Ożarów Student einer alten polnischen Jeschiwa, wo der bekannte Rabbiner Reuven Epstein wirkte.

Max Cukierman war 1932 nach Frankreich gezogen, wo er ein Unternehmen hatte, das Regenmäntel herstellte. Die Verwandten der Familie, die in Polen blieben, wurden bei der Besatzung durch die Deutschen ab 1939 in Treblinka vergast.

In Frankreich wurde Max Cukierman Vorsitzender des Freundeskreis Ozarow, das nun „sein eigenes Schtetl wurde“ (« qui était son shtetl »). Max war zudem Vize-Präsident des Bundesverbandes der jüdischen Gesellschaften (französisch Fédération des sociétés juives). Weiter war er zusammen mit Jaques Orfus Generalsekretär der Allgemeinen Zionisten (französisch Sionistes généraux). Auch war er Vorsitzender in der Organisation zur Bildung von Sommerlagern in Israel. Er war auch Vorsitzender von Unzer Wort (jiddisch אונדזער װאָרט; dt.: Unser Wort) der einzigen jiddischsprachigen Tageszeitung, die in den 1990er Jahren verschwand. Max zu Ehren, richteten seine Söhne Roger und Henry, den Max-Cukierman-Preis (französisch prix Max Cukierman) ein. Damit werden jiddische Schrifsteller ausgezeichnet. Sein Sohn Roger spricht zuhause auch jiddisch.

Roger Cukierman

→ Hauptartikel: Roger Cukierman

Roger Cukierman ist ein französischer Jurist, Bankier, Geschäftsmann und Philanthrop. Er ist Präsident des Conseil Représentatif des Institutions juives de France (CRIF) (Stand 2015). Er ist Ritter des nationalen Ordens der Ehrenlegion der Französischen Republik.

Henry Cukierman

Henry Cukierman wurde am 11. Februar 1944 in einer Klinik in Nizza geboren. Die jüdischen Eheleute Max und Miriam Cukierman waren zuvor vor Pétain in die italienische Zone um Nizza geflüchtet. Da die Eltern zur Entbindung in die Klinik mussten, wurde sein älterer Bruder Roger bei Nonnen versteckt und seine Mutter befahl ihm zu sagen: „Wenn sie mich festhalten, dann kennst Du mich nicht, gehst weg und sagst zu mir: "Auf Wiedersehen Madame"“ («Si l'on m'arrête, tu ne me connais pas, tu files et tu dis "au revoir madame"»). Henry hat die École polytechnique absolviert. Zudem erwarb er den Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften und einen MBA von Harvard. Henry war von 1988 bis 1999 CEO der Compagnie parisienne de réescompte (Pariser Rediscountgesellschaft). Von 1996 bis 1999 war er Vorsitzender der Association française des sociétés d’investissement (französischer Verband der Kapitalanlagegesellschaften). Er war Direktor der Boursorama, der ersten Online-Bank in Frankreich. Seit 1997 leitete er die Gruppe "Finanztransaktionen" des MEDEF, das 1998 den CNPF (gegründet 1946) ersetzte. Henry ist seit 2002 Vorsitzender der franco-israelischen Industrie- und Handelskammer Frankreich-Israel. 1994 wurde er mit dem prix Andese du Financier ausgezeichnet. 1997 wurde er mit dem Kreuz der Ritter der Ehrenlegion ausgezeichnet.

Edouard Cukierman

Datei:Edouard Cukierman (1).jpg

Edouard Cukierman

Edouard Cukierman

Edouard Cukierman wurde als Sohn des Franzosen Roger und der Israelin Schoschana Goldhart (hebräisch שושנה גולדהארט) am 13. März 1965 in Paris geboren. Edouard besuchte die Pariser Maimonides Schule und verbrachte jeden Sommer in Israel bei seiner Großmutter mütterlicherseits und wanderte schließlich im Jahre 1983 im Rahmen der Alija nach Israel ein, wo er die israelische Staatsbürgerschaft erwarb. Am Technion in Haifa, den er mit einem Bachelor of Science abschloß, traf er auf seine zukünftige Gattin Galia, die auch am Technion studierte und deren Eltern aus Jemen und Deutschland stammen. Anschließend leistete er seinen Wehrdienst beim Zahal ab. An der INSEAD erhielt er einen MBA.

Galia wurde Beraterin für Lebensmittelunternehmen und lehrte zudem an der agrarwissenschaftlichen Fakultät der Jerusalemer Hebräischen Universität in Rechovot. Mit Galia hat Edouard drei Söhne: Ariel im Alter von 17, Michael im Alter von 14 und Daniel im Alter von 11 Jahren (Stand 5. Dezember 2012). Edouard gab ihnen auch die Spitznamen Schokolade (“chocolate”), Mokka (“mocha”) und Vanille (“vanilla”). Zudem ist Édouard Geschäftsführer des Investmenthauses Cukierman & Co. und zusammen mit Ja’ir Schamir Geschäftsführer von dessen Private-Equity-Fonds Catalyst. Diese beiden Finanzunternehmen organisieren die internationale Business-Konferenz Go4Israel (früher bekannt als „Go4Europe“) . Sie wollen erreichen, dass Israel schließlich ein strategischer Partner Europas im Energiesektor wird .