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Deutscher Akademischer Austauschdienst

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Logo des DAAD
Hauptgebäude in Bonn

Der Deutsche Akademische Austauschdienst e. V. (DAAD) ist eine Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Hochschulen und Studierendenschaften zur Pflege ihrer internationalen Beziehungen. Er wurde am 1. Januar 1925 aufgrund einer privaten studentischen Initiative in Heidelberg gegründet, 1933 gleichgeschaltet, 1945 aufgelöst und am 5. August 1950 wieder gegründet. Seine Zentrale befindet sich in Bonn; Präsidentin ist seit Anfang 2012 Margret Wintermantel.[1]

Aufgaben und Ziele

Veranstaltung des DAAD in der Bonner Beethovenhalle, Dezember 1961

Der DAAD ist nach eigenen Angaben die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern. Seit seiner Gründung im Jahr 1925 hat der DAAD über 1,5 Millionen Akademiker im In- und Ausland unterstützt.

Seine Tätigkeit geht jedoch weit über die Vergabe von Stipendien hinaus: Der DAAD fördert die Internationalität der deutschen Hochschulen, stärkt die Germanistik und deutsche Sprache im Ausland, unterstützt Entwicklungsländer beim Aufbau leistungsfähiger Hochschulen und berät Entscheider in der Kulturpolitik, Bildungspolitik und Entwicklungspolitik.

Mit mehr als 250 Programmen hat der DAAD im Jahr 2010 rund 74.000 Deutsche und Ausländer rund um den Globus gefördert. Das Angebot reicht vom Auslandssemester für junge Studierende bis zum Promotionsstudium, vom Praktikum bis zur Gastdozentur, vom Informationsbesuch bis zum Aufbau von Hochschulen im Ausland. Die internationalen Aktivitäten deutscher Hochschulen unterstützt der DAAD durch Marketingdienstleistungen, Publikationen, Veranstaltungen und Fortbildungen.

Stipendien für Ausländer werden in der Regel über die deutschen Botschaften, die DAAD Außenstellen[2], die Informationszentren (IC)[3], DAAD-Lektoren und Partnerhochschulen im Ausland ausgeschrieben. Kontakt zum DAAD für deutsche Studierende vermittelt gewöhnlich das Akademische Auslandsamt (International Office) einer Hochschule. Eine Ausnahme bildet das Berliner Künstlerprogramm des DAAD, das sich an Bildende Künstler, Schriftsteller und Musiker richtet.

Der DAAD ist auch Nationale Agentur für die Koordinierung und Durchführung der Programme der Europäischen Gemeinschaft im Bereich der allgemeinen und der beruflichen Bildung:

Finanzierung

Das Budget des DAAD stammt überwiegend aus öffentlichen Mitteln, aber auch von privaten Spendern und Organisationen (Stand: 2012):

Organisation

Organe

Präsidenten
Name Amtszeit
von bis
Alfred Weber 1925 1925
Viktor Bruns 1925 1931
Theodor Lewald 1931 1933
Ewald von Massow 1933 1942
Gustav Adolf Scheel 1942 1945
Theodor Klauser 1950 1954
Werner Richter 1954 1959
Emil Lehnartz 1960 1968
Gerhard Kielwein 1968 1972
Hansgerd Schulte 1972 1987
Theodor Berchem 1988 2007
Stefan Hormuth 2008 2010[4]
Sabine Kunst 2010 2011[5]
Margret Wintermantel 2012 heute

Der Präsident (siehe nebenstehende Tabelle) repräsentiert den DAAD nach außen.

Dem Vorstand des DAAD gehören neben Präsident und Vizepräsident neun Vertreter (m/w) der Hochschulen (Präsidenten, Rektoren oder Leiter der Akademischen Auslandsämter), drei Studierendenschaftsvertreter und ein Vertreter des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft an. Die Vorstandsmitglieder werden von der Mitgliederversammlung gewählt, wobei die Studierendenvertreter die Mehrheit aller Stimmen und die der Studierendenschaften haben müssen. Die Vertreter der Hochschulen werden alle vier, die der Studierendenschaften alle zwei Jahre gewählt. Ferner sind als Gäste kooptiert

Die Mitgliederversammlung tagt einmal im Jahr.

Geschäftsstelle, Außenstellen

Die Geschäftsstelle des DAAD wird geführt von Generalsekretärin Dorothea Rüland. Im Jahr 2011 betrug das Haushaltsvolumen 383,6 Millionen Euro, die Anzahl an Plan-, Projekt- und Drittmittelstellen rund 850. Der DAAD förderte in 2011 68.972 Studierende, Graduierte, Wissenschaftler, Künstler und Administratoren: 42.454 kamen aus dem Ausland nach Deutschland, 26.518 Deutsche sammelten Erfahrungen in aller Welt. Zusätzlich wurden in 2011 33.944 Personen aus Mitteln der EU gefördert. Dafür ist im DAAD die "Nationale Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit" zuständig, die neben dem Auslandsstudium auch -praktika und den Austausch von Dozenten und anderem Personal der Hochschulverwaltung koordiniert.

Neben seiner Zentrale in Bonn unterhält der DAAD ein Hauptstadtbüro in Berlin, dem auch das renommierte Berliner Künstlerprogramm angegliedert ist. Ein Netzwerk von Außenstellen und Informationszentren hält Kontakt zu Partnerländern auf allen Kontinenten und berät vor Ort.

DAAD Freundeskreis e. V.

Ausländische Studierende mit DAAD-Stipendium werden in Deutschland von ehemaligen deutschen DAAD-Stipendiaten betreut, die im DAAD Freundeskreis e. V. zusammengeschlossen sind. Der Freundeskreis wurde 1981 gegründet und hat bundesweit ca. 1500 Mitglieder. In vielen Universitätsstädten gibt es Regionalgruppen, welche die Betreuung der ausländischen Stipendiaten organisieren.

DAAD-Freundeskreise ehemaliger ausländischer Stipendiaten gibt es in vielen Ländern.

Preise

Jakob- und Wilhelm-Grimm-Preis

Der DAAD verleiht jährlich einen Jakob- und Wilhelm-Grimm-Preis an Wissenschaftler aus dem Ausland für „herausragende Arbeiten auf den Gebieten Germanistische Literatur- und Sprachwissenschaft, Deutsch als Fremdsprache sowie Deutschlandstudien“. Die Auszeichnung, in Erinnerung an die Sprachforscher und Begründer der Germanistik Jakob und Wilhelm Grimm, ist mit 10.000 Euro dotiert und mit einem vierwöchigen Forschungsaufenthalt an einer deutschen Hochschule verbunden.[6][7]

Theodor-Berchem-Preis

Der nach dem langjährigen Präsidenten Theodor Berchem benannte und mit 10.000 € dotierte Preis für internationales und interkulturelles Engagement wurde 2011 zum ersten Mal ausgeschrieben und soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden. Finanziert aus Spendenmitteln, wird er von einer international besetzten Jury verliehen. Erster Preisträger war der Aachener Rektor Burkhard Rauhut.[8] [9]

Schreibung

Fahnen des DAAD auf der Kennedyallee, Bonn

Die satzungsgemäße Namensform lautet „Deutscher Akademischer Austauschdienst“, in rechtsverbindlichen Schreiben mit dem Zusatz e. V.. In seinen Publikationen verwendet der Verein zur Verdeutlichung des Akronyms DAAD auch die Varianten „Austausch-Dienst“ (vgl. nebenstehendes Foto) sowie „Austausch Dienst“ (vgl. DAAD-Website).

Literatur

  • Studium, Forschung, Lehre im Ausland, Förderungsmöglichkeiten für Deutsche, Hg. DAAD. Diese Broschüre von ca. 400 Seiten wird jährlich im Frühjahr neu aufgelegt. Sie ist bei den Akademischen Auslandsämtern der deutschen Universitäten erhältlich.
  • Studienführer ... , Hg. DAAD, gibt es für fast alle europäischen Staaten und die wichtigsten außereuropäischen Länder. Sie sind im Buchhandel zu haben (W.Bertelsmann Verlag) und bei den Akademischen Auslandsämtern einzusehen oder auszuleihen.
  • Sprachkurse an Hochschulen in Europa, Hg. DAAD, Adressen und Internetadressen der Anbieter zur Eigeninformation.
  • Literatur des DAAD zum Studium und zur Förderung eines Studiums in Deutschland für Ausländer ist über den DAAD in Bonn, über seine Außenstellen und Informationszentren im Ausland, die deutschen Vertretungen im Ausland sowie im Inland über die Hochschulen (Akademische Auslandsämter) zu beziehen.
  • Jubiläumsausgabe Spuren in die Zukunft, Hrg. DAAD, zum 75. Bestehen (= im Jahr 2000). Band 1: Der DAAD in der Zeit, Band 2: Fakten und Zahlen zum DAAD, Band 3: Mit dem DAAD in die Welt

Weblinks

 Commons: DAAD – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung des DAAD vom 26. Juni 2011, abgerufen am 2. Dezember 2011.
  2. DAAD Außenstellen
  3. Informationszentren
  4. Nach Hormuths Tod im Februar 2010 führte Vizepräsident Max Georg Huber die Amtsgeschäfte bis zur Wahl von Sabine Kunst. Vgl. DAAD-magazin: Nachruf für Professor Hormuth Artikel vom 25. Februar 2010
  5. Sabine Kunst wurde wenige Monate nach ihrer Wahl zur brandenburgischen Wissenschaftsministerin berufen und trat zum 21. Februar 2011 als DAAD-Präsidentin zurück. Bis zur Wahl von Margret Wintermantel führte wiederum Vizepräsident Huber die Amtsgeschäfte.
  6. Süddeutsche Zeitung, 28. Juni 2006
  7. FAZ vom 23. Juli 2010 Seite 32
  8. Ausschreibungstext PDF
  9. Portrait des Preisträgers bei DAAD
50.7001827.148623
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Deutscher Akademischer Austauschdienst aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.