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David Einhorn (Rabbiner)
David Einhorn (geb. 10. November 1809 in Diespeck; gest. 2. November 1879 in New York) war ein aus Deutschland stammender US-amerikanischer Rabbiner und ein bedeutender Angehöriger der jüdischen Reformbewegung.
Einhorn war ein Anhänger von Abraham Geiger und setzte sich schon in Deutschland für die Einführung von Gebeten in der Landessprache und Reformen im Synagogengottesdienst ein. Er war ein Schüler von Rabbiner Wolf Hamburger und Rabbiner Joshua Moses Falkenau in Fürth und studierte Philosophie in Würzburg und München.
Seiner Berufung als Rabbiner der Gemeinde in Wellhausen bei Uffenheim 1838 stimmte die bayerische Staatsregierung wegen seiner liberalen Ansichten nicht zu. 1842 wurde er Rabbiner von Hoppstädten und Landesrabbiner im Fürstentum Birkenfeld, 1847 wurde er als Nachfolger von Samuel Holdheim Landesrabbiner von Mecklenburg-Schwerin. Hier kam es zu einem Konflikt mit dem Rostocker Theologieprofessor Franz Delitzsch, der ihm wegen einer Segnung eines unbeschnittenen Säuglings Häresie vorwarf. Einer Berufung nach Budapest 1852 verweigerte die österreich-ungarische Regierung ihre Zustimmung.
Einhorn emigrierte in die Vereinigten Staaten. Als Rabbiner des radikal-reformerischen Har Sinai Verein in Baltimore ab 1855 wurde er hier schnell eine führende Person des US-amerikanischen Reformjudentums. 1858 publizierte er sein Gebetbuch Olat Tamid (nach Numeri 28,3: "beständiges Ganzopfer"). Es enthielt die Mehrzahl der Gebete auf Deutsch, verzichtete auf umstrittenen Passagen wie das Kol Nidre und schuf neue Gebete. Über Generationen hinweg wurde es für Reformgemeinden stilprägend.
Weil Einhorn 1861 in Baltimore, das in Maryland gelegen zu den Südstaaten zählte, in einer Predigt offen gegen die Sklaverei auftrat, wurde er von der zuhörenden Menge bedroht und musste nach Philadelphia gehen; hier und ab 1866 in New York City konnte er seine Arbeit fortsetzen.
Werke (Auswahl)
- Das vom Judenthum gebotene Verhalten des Israeliten gegenüber seiner stiefväterlichen Behandlung von Seiten des Vaterlandes. Predigt, am 13. November 1847 in der Synagoge zu Schwerin gehalten Schwerin: Kürschner 1847 (Digitalisat (PDF; 99 kB) beim Salomon Ludwig Steinheim-Institut)
- Olat Tamid. Gebetbuch für Israelitische Reform Gemeinden. Baltimore: C. W. Schneidereith 1858, New York: Thalmessinger & Cahn 1858. (Mehrere Neuauflagen und Übersetzungen ins Englische: Digitalisat der 2. Auflage, Baltimore 1862; Digitalisat der hebräisch-englischen Ausgabe 1872)
- Kaufmann Kohler (Hrsg.): Dr. David Einhorn’s ausgewählte Predigten und Reden. New York: E. Steiger & Co. 1880
Weblinks
- Literatur über David Einhorn (Rabbiner) in der Landesbibliographie MV
- Eintrag in der Jewish Encyclopedia 1901–1906 (englisch)
Jeremias Israel (1763–73) | Josua Spira (1773–75) | Marcus Mordechai Lazarus Jaffe (1775–1813) | Josua Falk Albu (1814–32) | Vakanz (1832–40) | Samuel Holdheim (1840–47) | David Meyer Einhorn (1847–52) | Baruch Isaak Lipschütz (1853–58) | Salomon Cohn (1859–76) | Fabian Gabriel Feilchenfeld (1877–1910) | Siegfried Schlomoh Silberstein (1910–34)
Personendaten | |
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NAME | Einhorn, David |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Reform-Rabbiner deutscher Herkunft |
GEBURTSDATUM | 10. November 1809 |
GEBURTSORT | Diespeck |
STERBEDATUM | 2. November 1879 |
STERBEORT | New York |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel David Einhorn (Rabbiner) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Landesrabbiner (Mecklenburg-Schwerin)
- Judentum in Diespeck
- Person (Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim)
- Person (Hunsrück)
- Deutscher Emigrant in den Vereinigten Staaten
- US-Amerikaner
- Geboren 1809
- Gestorben 1879
- Mann
- Judentum in Hoppstädten-Weiersbach
- Person des Reformjudentums
- Rabbiner (Vereinigte Staaten)
- Person (Baltimore)