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David Prowse
David Prowse, MBE (* 1. Juli 1935 in Bristol, England; † 28. November[1] 2020) war ein britischer Schauspieler und ehemaliger Fitnesstrainer.
Früheres Leben
David Prowse wuchs in einem Vorort von Bristol auf und besuchte die Bristol Grammar School. Schon in seiner Jugend zeigte der außergewöhnlich hochgewachsene Prowse Interesse am Bodybuilding. Zunächst jobbte er als Türsteher in einem Tanzclub und als Rettungsschwimmer in einer Badeanstalt. Nach ersten Erfolgen bei den britischen Meisterschaften im Gewichtheben 1961 und 1962 verließ Prowse 1963 seine Heimatstadt Bristol und ging nach London, wo er für eine Kraftsportgesellschaft zu arbeiten begann.
Darth Vader
Prowse wurde besonders durch seine optische Darstellung des Darth Vader in den Star-Wars-Filmen bekannt. Seine Körpergröße von knapp 200 cm[2] war einer der Faktoren, die ihn für diese Rolle qualifizierten. Die Stimme der Figur stammte dagegen von dem Schauspieler James Earl Jones, der die von Prowse ursprünglich gesprochenen Texte nachsynchronisierte. Nach eigener Aussage wusste Prowse nicht einmal, dass es sich bei seiner Rolle um den leiblichen Vater von Luke Skywalker handelte, bis er Das Imperium schlägt zurück im Kino sah. Auch im dritten Film der Saga spielte Prowse nur den maskierten Vader. In der finalen Szene, in welcher die Maske des dunklen Lords entfernt wurde, setzte man stattdessen das Gesicht des Schauspielers Sebastian Shaw ein.
Der Grund, warum man auf die originale Stimme von Prowse verzichtete, war laut Regisseur George Lucas, dass man für die Rolle von Vader eine „dunklere Stimme – welche tiefer und nachhallender wirke“ haben wollte. Die Stimme von Prowse dagegen erschien wegen ihres nicht einschüchternden, westenglischen Akzents letztlich für so eine Rolle ungeeignet. In den Fechtszenen gegen Mark Hamill trat Prowse ebenfalls nicht persönlich an, da er im Schwertkampf keinerlei Erfahrung hatte. Dort wurde er stattdessen durch den Profi-Fechter Bob Anderson gedoubelt.
Auch nach Abschluss der originalen Trilogie blieb Prowse noch ein aktiver Mitwirkender im stetig fortlaufenden Star-Wars-Franchise. So war er 2007 wie viele der anderen ehemaligen Darsteller Gast auf der Star Wars Celebration Europe im Exhibition Centre London. Zudem trat er zur Unterstützung der Kinderrechtsorganisation Exhibition Centre London in zwei britischen Star-Wars-Fanfilmen in Cameorollen auf. 2008 hatte er einen Auftritt in der sechsten Folge der Fernsehshow Bring back... unter dem Titel Bring back...Star Wars. Hier berichtete Prowse unter anderem von einem früheren Streit mit George Lucas, da er laut dem Regisseur der Presse unerlaubterweise Andeutungen über den zukünftigen Tod Darth Vaders gemacht habe. Dies soll der Grund dafür gewesen sein, weswegen man, anders als ursprünglich geplant, sein Gesicht im dritten Film der Reihe nicht zeigte und durch den Schauspieler Shaw ersetzte.
Die Filmbiografie I Am Your Father beleuchtet sein Leben und setzt sich insbesondere mit den Kontroversen um Darth Vaders Filmstimme, Gesicht in Die Rückkehr der Jedi-Ritter sowie den Differenzen mit LucasArts auseinander.
Andere Rollen
Innerhalb Großbritanniens ist Prowse auch für seine Darstellung der Werbefigur Green Cross Code Man bekannt, welche 1975 in Werbungen zur Förderung der Sicherheit britischer Straßenverhältnisse zu sehen war.
Bereits 1971 spielte Prowse in dem Film Uhrwerk Orange in einer Nebenrolle den Bodyguard Julian. Durch diesen Film wurde auch George Lucas auf ihn aufmerksam und entschied sich, ihn für sein geplantes Star-Wars-Projekt zu verpflichten. Die Jahre darauf spielte Prowse einige Nebenrollen in verschiedenen Produktionen. So verkörperte er einen Kraftprotz in dem Horrorfilm Circus der Vampire, einen Minotaurus in der neunten Staffel von Doctor Who und hatte 1976 einen Auftritt in einer Episode von Mondbasis Alpha 1. 1977 hatte er zudem parallel zu seiner Rolle in Star Wars in Terry Gilliams Fantasyfilm Jabberwocky einen Auftritt als Schwarzer Ritter.
1978 verkörperte Prowse in einer Fernsehadaption von Shakespeares Stück Wie es euch gefällt den Kämpfer des Herzogs. 1981 war Prowse in einer BBC-Adaption des Romans Per Anhalter durch die Galaxis in einer kleinen Rolle als Leibwächter zu sehen. Die Rolle von Frankensteins Monster spielte Prowse mehrfach: 1967 in der James-Bond-Parodie Casino Royale, 1970 in Frankensteins Schrecken und 1974 in Frankensteins Höllenmonster.
Andere Aktivitäten
1962 und die darauf folgenden zwei Jahre gewann Prowse jeweils die britischen Meisterschaften im Gewichtheben. 1962 trat Prowse zudem für das Vereinigte Königreich bei den British Empire and Commonwealth Games 1962 im australischen Perth an.
1978 trainierte Prowse Christopher Reeve für seinen Part in Superman von 1978. Er trainierte später auch den Schauspieler Cary Elwes für seine Rolle in dem Film Die Braut des Prinzen (1987).
2009 erklärte sich Prowse zum aktiven Unterstützer der UK Independence Party bei der Europawahl 2009.
Gesundheitliche Probleme
Prowse litt schon den größten Teil seines Lebens an Arthritis. In Folge dessen wurden bei ihm in mehreren Operationen beide Hüftgelenke ersetzt. Die ersten Symptome der Krankheit hatte Prowse bereits im jugendlichen Alter von dreizehn Jahren gezeigt, doch als er mit professionellem Kraftsport begann schien sich die Krankheit einzustellen. 1990 brach sie jedoch erneut bei ihm aus.
2001 lähmte die Krankheit zuerst den rechten, später dann auch den linken Arm von Prowse. Als weitere Folge der Krankheit hatte sich auch die Körpergröße des einst 1,98 Meter großen Prowse stark reduziert.
2009 wurde bekannt, dass Prowse zusätzlich an Prostatakrebs erkrankt sei und sich einer Strahlentherapie in einem Londoner Krankenhaus unterzogen habe. Er arbeitete innerhalb Großbritanniens mit verschiedenen Organisationen zur Vorsorge von Arthritis zusammen und ist zudem Vize-Präsident der Physically Handicapped and Able-bodied Association.
Zuletzt litt er an Demenz. Prowse starb Ende November 2020.[3]
Persönliches
1999 gab es das Gerücht, dass Diebe bei Prowse Zuhause eingebrochen seien und das originale Lichtschwert gestohlen hätten, das der Schauspieler bei den Dreharbeiten zu den alten Star-Wars-Filmen verwendet hatte. Dies wurde jedoch 2007 in einem Interview von Prowse widerlegt, der angab, dass es sich bei dem entwendeten Objekt nur um ein Spielzeug gehandelt habe. Des Weiteren erklärte er, dass ihm niemals irgendwelche originalen Filmutensilien aus Star Wars überlassen worden seien.
Prowse war seit 1963 verheiratet und Vater von drei Kindern. Er war ein bekannter Unterstützer des Vereins Bristol Rugby.
Filmographie (Auswahl)
- 1967: Casino Royale
- 1969: Tödlicher Salut (Crossplot)
- 1970: Frankensteins Schrecken (The Horror of Frankenstein)
- 1971: Uhrwerk Orange (A Clockwork Orange)
- 1972: Circus der Vampire (Vampire Circus)
- 1973: Black Snake
- 1973: White Cargo
- 1974: Frankensteins Höllenmonster (Frankenstein and the Monster from Hell)
- 1974: Callan – Den Aasgeiern eiskalt serviert (Callan)
- 1976: Mondbasis Alpha 1 (Space: 1999, Fernsehserie, Folge „Die Feuerwolke“)
- 1977: Jabberwocky
- 1977: Caprona 2. Teil (The People That Time Forgot)
- 1977: Krieg der Sterne (Star Wars)
- 1980: Das Imperium schlägt zurück (The Empire Strikes Back)
- 1981: Per Anhalter durch die Galaxis (The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy, Fernsehserie, eine Folge)
- 1983: Die Rückkehr der Jedi-Ritter (Return of the Jedi)
- 2015: I Am Your Father (Filmbiografie)
Weblinks
- David Prowse in der Internet Movie Database (englisch)
- Webseite von David Prowse
Einzelnachweise
- ↑ Nachruf auf David Prowse
- ↑ „Straight from the forces’s mouth“. The Autobiography of Dave Prowse MBE, S. 68, 114, 147 und 183.
- ↑ Dave Prowse: Darth Vader actor dies aged 85. In: BBC News. 29. November 2020, abgerufen am 29. November 2020 (english).
Personendaten | |
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NAME | Prowse, David |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Schauspieler und Fitnesstrainer |
GEBURTSDATUM | 1. Juli 1935 |
GEBURTSORT | Bristol, England |
STERBEDATUM | 28. November 2020 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel David Prowse aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |