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DeepSeek

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DeepSeek ist ein chinesisches KI-Startup, das sich auf die Entwicklung fortschrittlicher Sprachmodelle und künstlicher Intelligenz spezialisiert hat. Das Unternehmen gewann internationale Aufmerksamkeit mit der Veröffentlichung seines neuesten Modells, DeepSeek R1, das mit etablierten KI-Systemen wie ChatGPT von OpenAI und Claude von Anthropic konkurriert. Das Unternehmen wird ausschließlich vom chinesischen Hedgefonds High-Flyer finanziert. Beide Unternehmen haben ihren Sitz in Hangzhou, Zhejiang.

High-Flyer und die Gründung von DeepSeek

Im Jahr 2015 wurde der Hedgefonds High-Flyer von drei Ingenieuren der Universität Zhejiang gegründet, die während der Weltfinanzkrise 2007–2008 als Studenten erste Erfahrungen im Aktienhandel sammelten.[1] High-Flyer etablierte sich schnell als innovativer Akteur im Finanzsektor, indem die Firma maschinelles Lernen zur Optimierung von Handelsstrategien einsetzte und ein KI-gestütztes Modell für den Hochfrequenzhandel entwickelte.

Im April 2023 gab einer der Gründer, Liang Wenfeng, die Gründung eines unabhängigen Unternehmens für künstliche Intelligenz namens DeepSeek bekannt. Ziel dieses Unternehmens ist die Entwicklung und Vermarktung einer universellen künstlichen Intelligenz basierend auf einem umfangreichen, eigens entwickelten Sprachmodell.[2]

DeepSeek verfolgt das strategische Ziel, eine leistungsfähige und wettbewerbsfähige Alternative zu westlichen KI-Lösungen bereitzustellen und gleichzeitig die technologische Souveränität Chinas zu stärken. Bereits in der frühen Phase seiner Existenz konnte das Unternehmen erhebliche finanzielle Unterstützung aus der chinesischen Technologiebranche sowie aus staatlich geförderten Innovationsprogrammen gewinnen.

Technologie

Am 13. Januar 2025 präsentierte Deepseek das Large Language Model DeepSeek-R1, welches auf maschinellen Lerntechnologien basiert und eine Architektur verwendet, die konzeptionell mit den gängigen Transformer-Modellen vergleichbar ist.

DeepSeek-R1 wurde unter der MIT-Lizenz veröffentlicht, die uneingeschränkten Open Access fördert und sowohl kommerzielle als auch akademische Nutzungen ohne Einschränkungen erlaubt. Damit setzt das Unternehmen bewusst einen Kontrast zu zahlreichen proprietären KI-Systemen, die durch restriktive Lizenzen gekennzeichnet sind.

Das Modell ist kostenfrei für reguläre Nutzer zugänglich und richtet sich an eine breite Anwenderschaft, um den offenen Zugang zu modernster KI-Technologie zu fördern.[3]

Zensur und Kritik

Während das Sprachmodell eine Frage zum chinesischen Staatschef Xi Jinping verweigert, beantwortet es diese beim indischen Regierungschef Narendra Modi problemlos (englisch)

Es wurde beobachtet, dass die offizielle API-Version von R1 bei sensiblen Themen, insbesondere solchen, die in China als politisch heikel gelten, Zensurmechanismen anwendet. So verweigert das Modell etwa Antworten auf Fragen zum Massaker auf dem Tian’anmen-Platz 1989, zur Unterdrückung der Uiguren oder Menschenrechten in China.[4] Mitunter generiert die KI eine Antwort, ersetzt diese jedoch kurz darauf durch eine Mitteilung wie: „Sorry, das liegt außerhalb meines aktuellen Aufgabenbereichs. Lass uns über etwas anderes sprechen.“[5][6] Die internen Zensurmechanismen und Einschränkungen lassen sich in der quelloffenen und modifizierbaren Open-Source-Version des R1-Modells nur aufwändig entfernen. Sobald von chinesischen Internet-Regulierungsbehörden definierte „sozialistische Grundwerte“ tangiert oder die Taiwan-Frage thematisiert wird, werden Diskussionen beendet.[7]

Der Gründer von DeepSeek, Liang Wenfeng, hat enge Verbindungen zur Kommunistischen Partei. Daher befürchten Kritiker, dass das KI-System auch zur ausländischen Einflussnahme, Desinformation, Überwachung und zur Entwicklung von Cyberwaffen (wie neuen Hacking-Tools) für den chinesischen Geheimdienst verwendet werden könnte. Zudem warnen Datenschützer (ähnlich wie bei TikTok), dass die App persönliche Daten nach China übermittelt.[8][9]


Reaktionen der Märkte

Nachdem sich über die Medien die Nachrichten bezüglich der Leistungsfähigkeit des KI-Modells bei vergleichsweise niedrigen Investitionen verbreitet hatten, sanken Ende Januar viele westliche Technologieaktien um 5 bis etwa 17 %. Nvidia verlor 593 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung am 27. Januar 2025. Dieser Tagesverlust überstieg jeden Tagesverlust früherer Unternehmen am Börsenplatz New York. Auch der Kurswert des Chipherstellers Broadcom Inc sank um 17,4 %.[10]

In den Vereinigten Staaten überholte die App von DeepSeek ChatGPT und stand Ende Januar 2025 auf Platz eins der Liste der meistinstallierten iPhone-Apps.[11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Billions Going to China’s Quants Takes Fight to Global Funds. Bloomberg 31. Mai 2020.
  2. Lily Ottinger: Deepseek: From Hedge Fund to Frontier Model Maker. In: chinatalk.media vom 9. Dezember 2024.
  3. Hasan Chowdhury: Dieses chinesische KI-Startup macht OpenAI jetzt Konkurrenz – was Experten davon halten. In: Business Insider vom 25. Januar 2025.
  4. Matthew Field, James Titcomb: Chinese AI has sparked a $1 trillion panic – and it doesn’t care about free speech. In: The Telegraph. 2025-01-27 ISSN 0307-1235 (https://www.telegraph.co.uk/business/2025/01/27/chinese-deepseek-ai-has-sparked-a-1-trillion-panic/).
  5. Jakob Steinschaden: DeepSeek: So sieht Live-Zensur beim chinesischen AI-Chatbot aus. 27. Januar 2025, abgerufen am 27. Januar 2025.
  6. Jakob Steinschaden: DeepSeek: This is what live censorship looks like in the Chinese AI chatbot. 27. Januar 2025.
  7. The Guardian view on a global AI race: geopolitics, innovation and the rise of chaos. theguardian.com. 26. Januar 2025.
  8. China’s DeepSeek AI poses formidable cyber, data privacy threats. In: Biometric Update. 26. Januar 2025, abgerufen am 27. Januar 2025 (en-US).
  9. Matt Burgess: DeepSeek’s Popular AI App Is Explicitly Sending US Data to China. In: Wired. ISSN 1059-1028 (https://www.wired.com/story/deepseek-ai-china-privacy-data/).
  10. Sinéad Carew, Amanda Cooper, Ankur Banerjee: DeepSeek sparks AI stock selloff; Nvidia posts record market-cap loss. In: Reuters. 28. Januar 2025, abgerufen am 28. Januar 2025.
  11. kko/mak: DeepSeek versus Nvidia: Hype um chinesischen KI-Anbieter belastet Tech-Aktien. In: Spiegel Online. 28. Januar 2025, abgerufen am 28. Januar 2025.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel DeepSeek aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.